28. November 2010

TropenUnwetter - 28.11.2010

vor Anker hinter Mono Island auf Pos. 09.16.300 N und 78.07.557 W
Etappe: - sm
Wind: 2 kn aus NW
Luft: 29 Grad - grau in grau - Nieselregen
Wasser: 30 Grad - im Schmuddelwasser

Der Sonnabend ist ein sehr ruhiger Tag und nachdem mindestens 4 Kuna auf der Insel gelandet sind und dort wohl ihrer Arbeit nachgehen, verzichte ich auf die Störung durch einen Besuch. Stattdessen kommt wieder ein Kassierer vorbei und erklärt, dass sei seine Insel - schon sein Vater hatte sie, und wieder sind 8 US Dollar fällig. Er hat frisch gefangene Lobster dabei: weil sie nicht ganz so groß sind - für uns immer noch groß genug - macht er einen SonderPreis: 2 Stück für 5 US Dollar. Abgemacht und das Bier schenke ich ihm gleich mit dazu! Seine Augen: groß und leuchtend wie Goldstücke! Bei mir gibt es also: Languste in SahneSauce mit Spaghetti. Und das nächste Mal nehme ich noch mehr Bier mit... der Wert steigt ständig, wo man keines mehr kaufen darf....
Und dann kommt die Nacht: von hier aus sehe ich gar kein Licht als die Sonne untergeht und der Mond noch nicht aufgegangen ist. Es grollt etwas im Hintergrund und so stelle ich einen Topf einfach nur zum Reinregnen raus, begebe mich zu Bett und schlafe ein. Bis es losgeht: Es blitzt und donnert und regnet aus allen Rohren!!! ALLEN!! Nie war ich Blitzen so nahe, denn für gewöhnlich sitze ich dann hinter dicken Mauern und Fenstern! Hier nun bin ich live mittendrin. Nie sah ich Blitze heller und spürte das Donnern so heftig. Na klar zähle ich für gewöhnlich, wieviele Sekunden Blitz und Donner entfernt sind: ist nicht nötig: hier kommt alles zusammen!! Da ich das Ganze aber eher beunruhigend finde und so gar nichts daran ändern kann beschließe ich: wieder hinlegen, Augen zu und versuchen, das nicht zu merken und irgendwie zu schlafen. Das funktioniert einigermaßen! Das umgedrehte Dinghi auf meinem Oberlicht läßt mich Luft bekommen, aber verdunkelt auch meine Koje. Wie praktisch, denn so erlebe ich die Blitze nicht so hell. Irgendwann läßt das Unwetter nach und ich finde festen Schlaf. Am Morgen dann die Entdeckung: es hat zwischendurch 6,5 cm geregnet und ich habe 4 Liter Wasser mehr!!
Nun ist es total ruhig und windstill, aus dem Regenwald steigen Wolken voller Feuchtigkeit auf als wenn es brennt und das MeerWasser ist eingefärbt: schlammfarben gelb kommt es von den Bergen des Regenwaldes! Heute kein Badetag!