1. Dezember 2010

Nargana - der Westen?? - 30.11.2010

vor Anker vor Nargana und Corazon de Jesus auf Pos. 09.26.650 N und 78.34.9 W
Etappe: 5 sm
Wind: 2 kn aus mal so mal so
Luft: 28 Grad - bedeckt, morgens und nachmittags Regen
Wasser: 28 Grad

Gestern noch war ich in einem traditionellen Dorf und mein "amigo" nannte Nargano "westlich wie PanamaCity". Das war gestern und heute bin ich nach meinem wohl kürzesten Schlag da. Gespalten zwischen dem, was mein FahrtenSeglerFührer so sagt und den Worten meines gestrigen Freundes. Gerade komme ich zurück von den beiden Inseln, die mit einer kurzen festen Brücke miteinander verbunden sind und sich der traditionellen Lebensweise der Kuna (z.T.) entsagt haben. Wie definieren wir eigentlich "westlich"? Also die Hütten haben alle einen Stromzähler, die allermeisten eine Antenne und aus ganz vielen dringt Krach in Form von Musik aus GhettoBlastern oder aus dem Fernseher. Es gibt eine Schule mit openInternetAccess - die hat aber gerade Ferien!! :-( !! Und dann gibt es hier Rum und Bier zu kaufen. Der Rum (zum ersten Mal weiß) schmeckt lecker und rund und kratzt nicht, macht "abba Tibbvähla", wenn ich zuviel davon trinke! Das war´s dann auch mit "westlich": die Kioske bieten kaum mehr als sonstwo, Heidi`s Supermarkt war eine Hoffnung, die zerplatzt ist und die Hütten sind auch wie sonst auch. Aber einen "GetränkeGroßHandel" habe ich gefunden, den ich nicht leer kaufen kann. Nur auf Corazon gibt es einige Hütten mehr aus Stein und auch ganz wenige, in denen "wir" uns vorstellen könnten zu leben, mit Veranda, ordentlicher Bestuhlung einem Tisch und dann das Haus. Ganz ordentlich eigentlich. Ist das "westlich"?? Auf dem Weg hierher muss ich mehrfach an einigen Flachs vorbei, über denen sich das Wasser heftig bricht - und da muss ich ziemlich dicht ran - zum Vergleich: so ähnlich wie Schleimünde - also doch nicht so schlimm! Zwischendurch zähle ich nur steuerbords etwa 30 Inseln in Sichtweite - große und kleine - und an Backbord auch noch welche aber überwiegend Festland. Aber dank meines SegelFührers komme ich jederzeit sicher durch! Hatte ich schon geschrieben, dass hier das problemlose Reisen nur aufgrund eines jungen Deutschen möglich ist, der dieses Gebiet als 1. kartografiert hat? Dank an Eric Bauhaus! Alle anderen Karten sind für GPS entweder nicht zu gebrauchen oder aber steinalt und ziemlich daneben (=0,25 sm ist dann viel). Vor Mono Island z.B. bin ich nach meinen Karten über Land gefahren und habe auch auf der Insel geankert: geht na klar gar nicht!!
Nun liegen vor mir noch die wunderschönen palmenbestandenen "BadeTraumInseln" und hier regnet es noch immer. Aber im Dezember ist die Regenzeit ja endlich vorbei: das ist ab morgen!!!!!! Hoffen wir´s!! Der Wetterbericht sagt das aber anders voraus..... schade, hat der keinen Kalender?? So, nun sind wieder "tie Tibbvähler" dran......