30. Juni 2009

Wieder an Bord!! 29.06.09

Eine Woche war ich nun wieder zu Hause an Land, um mal auf einen richtig tollen Abi-Ball mit richtig tollen Abiturienten zu gehen! Melanie hat es "gut" geschafft und wird nun wie geplant ab Porto als Co-Skipper an Bord kommen und dort nicht nur die Welt studieren.
Es war toll, die Familie, die Eltern, Schwiegereltern und einige Freunde wieder zu sehen.
Doch: nun bin ich wieder dort, wo ich vermutlich die nächsten 12 - 14 Monate sein werde: an Bord von Mirmel! Und diesmal werde ich zunächst wieder begleitet von meinem Vater! Wir wollen uns nochmals ein paar schöne Tage auf See und in Häfen machen und haben heute mit einem kompletten Hafentag angefangen! Mitgebrachtes verstauen und Frisches einkaufen: das wollten wir in Ruhe erledigen. Und zu Fuß unterwegs sein!
Aber morgen ist es wieder soweit: wir werden ablegen! Die Wetteraussichten sind gefahrfrei und sonnig und wir freuen uns schon.
 

 

19. Juni 2009

Eine Pause in Camaret

Standort:        Camaret sur Mer
Luft: 20°C Position: wie gestern
Wasser: 15 °C Kurs:
Luftdruck: 1030 hPa Etmal: 0sm
Wind: NNW 18kn 
 
Nun, da ich den Atlantik erreicht habe, werde ich hier in dem KünstlerOrt Camaret sur Mer eine Zeit verweilen, mir die Gegend ansehen und mich sofort wieder melden, wenn es mit der Reise weiter geht! Nach 937 sm in diesem Jahr versuche ich nun langsam den Umschwung zu schaffen und nicht mehr nur Strecke zu machen, sondern auch an Bord zu leben - und das ist eine ganz andere Aufgabe! Auch aufgrund der Einkaufsmöglichkeiten gefällt mir das zunehmend. Dass ich nun koche, wasche, trockne, zusammenlege und wische und säubere muss ich ja nun nicht mehr erwähnen - auch das Einkaufen und Bunkern gehört zum Alltag - und es füllt es den Tag. Und macht mich glücklich!

16. Juni 2009

Wie Gott in Frankreich: 16.06.09

Standort:        Camaret sur Mer
Luft: 21°C Position: wie gestern
Wasser: 15°C Kurs:
Luftdruck: 1027hPa Etmal: 0sm
Wind: SW 10kn 
 
 
Viel besser geht es ja kaum: Sonnenschein und wenig Wind im Hafen und den Supermarkt mit Tankstelle gefunden und frische Lebensmittel gekauft und geschlemmt und genossen. Mit dem Klapprad sind es nur 8 Minuten zum SuperU mit Tankstelle. Das ist schon kein Supermarkt mehr sondern schon ein DeliGourmetMarkt. Toll! Und das in diesem kleinen Ort! Na gut, dann mach ich da mal mit und kaufe ein. So wird es also ein tolles FrühstückMittagEssen, denn irgendwas fiel hier heute aus. Und weil wir gerade beim Essen sind: viele fragen danach, es ist bei einem Selbstbestimmten aber ganz einfach: Frühstück gibt es, wenn ich aufgestanden bin und Hunger habe. Das ist fast nie der Fall! Stattdessen trinke ich erst mal reichlich Saft. Vielleicht einen Keks oder so. Das langt erst mal. Zum Mittag auf See gibt es einen Apfel - fast immer - und Yogurt und nen Keks oder mehr und wenn der Tag schon lang ist, dann möglicherweise auch den Rest von gestern oder etwas aus der Tüte! Wärmt immer gut. Aber dann im Hafen: da geht es zur Sache: da wird geschlemmt, was der Kühlschrank hergibt. Wenn schon, denn schon! Heute nun war kein Seetag und so habe ich erstmal nach Lust Frisches eingekauft. Endlich mal wieder ein Salat, der vernünftig aussieht. Und Tomaten und Schalotten und "Außenborder" und Baguette und Wein und Camembert und EntenMus. Naja, wenn ich denn nach 32 Tagen mal so ein FesttagsMenue bekomme, ist das eigentlich auch nicht verwunderlich!! Schließlich behaupte ich immer: Segeln macht schlank! Hafentage????? Ansonsten genieße ich die Sonne bis zum späten Abend und lüfte alles, was den letzten Monat keine Sonne gesehen hat! Und dann zum Abend die Nachricht, dass das Abi geschafft ist! Herzlichen Glückwunsch von dem stolzen Vati!
 

Endlich da: ATLANTIK! 15.06.09

Standort:        Camaret sur Mer 
Luft: 20°C Position: 48°16'N-004°35 W
Wasser: 15 °C Kurs:
Luftdruck: 1024 hPa Etmal: 35 sm
Wind: SSW 10kn 
 
Ein Segeltag!!!! Naja, wenigstens 17 sm davon. Jo, jetzt bin ich rum! Rum um die letzte Ecke im Westen der Bretagne: und damit befinde ich mich im Atlantik! Das ist ein wunderbares Gefühl , hier angekommen zu sein und nun soll dieses Meer für so lange Zeit von uns bereist werden. Schön!!! Dieses hier gehört schon zur Biskaya und nicht mehr zum Ärmelkanal. Und schon gestern hatte ich den Atlantik gespürt, seine Wellen begrüßten uns schon. Hier waren es heute wogende weiche Wellen während ich von Nord- und Ostsee nur staccato steile Sturmgebilde kenne. Heute kam alle 9 Sekunden ein neuer Wellenkamm auf mich zu. Mit unverminderter Geschwindigkeit glitt Mirmel hier auf und ab. Nur das Auge kann die Höhe wahrnehmen - beim Lesen fühle ich es nicht einmal, denn es schaukelt immer. War dann einmal ein kleines privates Fischerboot zu sehen und zwischen uns legte sich ein Wellenkamm während wir biede im Tal saßen: dann war der Fischer eben weg und tauchte später wieder auf! Hier bleibe ich nun erst einmal ein wenig, denn nach dieser lange Anreise möchte ich hier einige Tage verbringen und genießen, auch das tolle Wetter - zur Zeit! Denn bislang waren Hafentage immer Tage des Wartens, egal ob auf Wetter oder Techniker. Jetzt sind es die des Genießens! 

Nachtrag 13. und 14.06.09

15. Juni 2009

Nebel und Sonne - 14.06.2009

L´Aberwrac`h

Ich hatte ihn schon gestern gesehen: den aufziehenden Nebel. Nun war er da. Sicht keine 50 Meter am Morgen. Also einen Hafentag einplanen und in Ruhe alles angehen lassen. Zum Hafenmeister und nach einem Bäcker fragen - ach, und zahlen auch! Dann mal zum Bäcker ins Dorf. Auf dem Weg fällt mir auf, dass ich einige Obergeschosse der hohen Häuser gar nicht sehen kann und freue mich auf all meine Kühlschrankinhalte und kaufe gleich 2 Baguettes! Doch aus dem vorgestellten Frühstück wurde nichts: Der Nebel hatte sich weit verzogen und so konnte ich schon lange Mirmel sehen, die vorher unsichtbar war. Die Sicht betrug schon 1 sm - bis zur nächsten Insel und so wurde es ein fliegender Start: nix wie weg, bevor das Wasser gegen mich steht. Und so wurde die Sicht immer besser und mein Frühstück fiel sehr viel spartanischer aus - aber immer noch besser als an den vorhergehenden Tagen - und auf See eingenommen zusammen mit einem frühen Mittagessen. Besser kein Wind als Gegenwind und so wurde es ein immer besser werdender Tag!
Heute hab ich aufgrund der Situation: kein Schiff irgendwo in Sicht - Land sowieso nicht, mal meinen Radarwarner getestet und es funktioniert prima! Ich lege einen Sektor fest, der überprüft wird. Kommt dann irgendetwas in diesen Sektor, piepst das Radar wie toll. Wunderbar und so kann ich dann weiter in meinem Buch lesen und mich darauf verlassen. Egal ob Tonne oder Schiff: das Ding piepst! Wenn ich jetzt noch meine Wegepunkte in die Nähe einer Tonne lege, und alles richtig einstelle, dann kann ich beruhigt bis zum Piepen alles mögliche unternehmen und habe noch genügend Zeit zum Handeln! Praktisch! Noch was zur NordKüste der Bretagne: zerklüftet mit jeder Menge Inselchen und hellen Stränden. Prima, wenn das Wetter mitspielt!
Das "Aber" aus dem Namen da oben steht übrigens für Fjord.

Grau in grau mit Lora - 13.06.2009

Trébeurden - Frankreich

Erstmal die Auflösung der Geschichte von gestern: "wie kommen wir aus dem Hafen raus". Alles kam anders: der Officer war nicht pünktlich zum Dienst erschienen, die Flut war 15 Minuten früher da und die Engländer waren so spät dran, dass alles noch besser wurde: alle halfen - so viele Leinen hab ich gar nicht! Nachdem ich mitbekommen hatte, was passierte, machte ich einfach mal meine Maschine an, die in diesem Fall gerade laut genug war. Das rief dann auch prompt meinen Nachbarn auf den Plan, der nun eiligst alle ca. 15 Engländer herbei rief und dann wurde ich fast aus der Gasse herausgetragen: der eine Nachbar nahm meinen Bugkorb, der andere den Heckkorb und so manöverierten Sie mich aus der Box in die Gasse, ohne das meine Maschine eingekuppelt war. Am Ende brauchte ich nur noch den Vorwärtsgang
einzulegen und alles war perfekt. Das merk ich mir nun auch mal - wegen der Engländer von neulich. Es sind wohl doch mehr die Personen als die Nationalitäten, die hier handeln!!
Draußen am Ponton war es eine tolle ruhige Nacht, die ohne Wecker zu Ende ging und nach der Morgentoilette in den Ableger mündete. Und es folgte eine wunderbar ruhige Motorüberfahrt nach Trébeurden - zuerst sichtbehindert dann aber besser. Und dann gab es 20 Meilen vom Land entfernt ein Geräusch, das ich nicht unterbringen oder erklären konnte, egal wo ich auch nachsah. Ich las weiter in meinem Buch. Und las. Und machte die Runde hin zum Steuerrad und zum Radar nach unten. Und las im Cockpit. Nichts passierte. Und dann sah ich Sie: Lora war an Bord. Etwa 20 cm über meinem Kopf saß sie friedlich und seelenruhig auf dem Baumende genau über mir: eine Taube! Wo kommt die denn her und warum reagiert sie gar nicht - schachmatt? Egal, da sie friedlich war und ich auch, ließ ich es zu. Dann musste ich 2mal das Cockpit mit der Pütz säubern, weil Lora ....... Das gab nur noch Asyl bis zum nächsten Wegepunkt in 5 Minuten. Mit dem Flaggenstock musste ich sie verjagen und dann flog sie eine Runde und nahm auf der 2. Saling Platz. So einen langen Flaggenstock habe ich aber nicht. Wieder Asyl gewährt, bis es ihr da oben zu schaukelig wurde und sie irgendwann weg war.

12. Juni 2009

Hafen- und InternetTag - 12.06.2009

Standort:        St. Peter Port - Guernsey 
Luft: 19°C Position: wie gestern 
Wasser: 13 °C Kurs:
Luftdruck: 1025 hPa Etmal: 0sm
Wind: SW 10kn 

 

Muss denn jeder Tag spannend und aufregend sein? NÖ! Und heute ist so ein Tag: frühes Aufstehen und fertig machen und dann die Entscheidung von gestern genießen: es ist fast keine Sicht hier im Hafen und es nieselt. Dann gucke ich nach draußen und sehe schon wieder eine Yacht neben mir an den Steg fahren, wieder eine 36-Fuß Rassy (davon liegen jetzt schon 5 neben mir – 3 rechts und 2 links) und wieder muss riesig Hilfe ran und dann ist das Schiff fest. Mit meinem anderen Nachbarn stehe ich da nun so auf dem Schiff – jeder auf seinem – und wir begucken die Situation: Jeder stellt sich die Frage „wie komme ich denn hier wieder raus?" und wir beginnen zu diskutieren und beratschlagen ergebnisoffen. Da kommt doch gerade einer der HafenOffiziere mit seinem HafenBoot vorbei und nachdem ich dann an der Reihe bin, frage ich ihn, ob ich nicht lieber jetzt von meinem Platz wegfahren und verholen soll, solange noch genügend Helfer in der Nähe sind. Heute Abend geht die Gruppe der RassyLeute gemeinsam essen. Da bietet er mir an: wenn´s soweit ist, dass ich auslaufen kann wird er mir mit seinem Hafenboot mit weicher Stoßstange helfen. Nun warten wir also auf den richtigen Wasserstand und dann mache ich draußen am SchwimmPonton fest – ohne Landverbindung –, um dann morgen unabhängig von Ebbe und Flut auslaufen zu können und schon vor den Zeitpunkt weg sein kann, zu dem die Anderen erst aus dem mit Schwelle versehenen Hafen auslaufen können. Ansonsten: Suchen von Lösungen für die Positionsangabe und Veränderung einzelner Seiten von Mirmel.de – beides nicht fertig. Vorkochen für die nächsten Tage: fertig!

11. Juni 2009

Guernsey per Bus - 11.06.09

Standort:        St. Peter Portv- Guernsey
Luft: 20°C Position: wie gestern
Wasser: 13°C Kurs:
Luftdruck: 1025hPa Etmal: 0sm
Wind: SW 15kn 
 
Nachdem heute morgen erstmal dringende Erledigungen auf dem Plan standen: Adapter für SeaMe erfolgreich besorgt, dabei immer wieder quer durch die Stadt geschickt worden; und eine Uhr mit 2 ZeitZonen gekauft stand nun heute die Inselrundfahrt an. Wie praktisch das hier ist: zunächst zur TouristInfo - gleich neben dem Hafen - und dann mit Bus- und Inselpan ausgerüstet zum Bus und ab geht´s mit Linie 7 mit oder gegen den Uhrzeigersinn mit Linie 7a (= anticlockwise) rum um und rüber über die Insel. Und dann hab ich ihren Geist gespürt: Miss Marple war da! In den Schiefer gedeckten Häusern aus grauem Naturstein hinter mannshohen Mauern und frisch geschorenen Hecken muss es dann in dunkler Nacht auf der frisch geharkten Kieseinfahrt passiert sein: der Mörder entkam in der völligen Stille der unbeleuchteten Nacht unerkannt und irrt nun über Guernsey! 1 1/2 Stunden fahren wir über Land und an den zersiedelten Orten vorbei über die Westküste mit ihren zerklüfteten Fels- und Strandabschnitten vorbei bis wir irgendwann wieder die Stadt erreichen und den Hafen vor uns haben. Dabei war die Geschwindigkeit im Bus gedrosselt auf max. 40 km/h was den anwesenden Besuchern gut gefiel. Lediglich die Erklärungen fehlten, denn es war ein Linienbus zu dem sagenhaften Preis von 60 Pence für diese Runde! Das sind nur unwesentlich mehr als 60 EuroCent.
Für morgen ist leider Nebel angekündigt - bestimmt von Miss Marple - und so bleibe ich, wo ich bin!
Ach ja, das eine Bild aus dem Hafen: das ist für Miri!

10. Juni 2009

Guernsey zu Fuß - 10.06.09

Standort:        St. Peter Port - Guernsey      
Luft: 16 °C Position: 49°27,35N-002°32,06'W
Wasser: 13 °C Kurs:
Luftdruck: 1012hPa Etmal: 0sm
Wind: SW 10kn 
 
Was gestern noch so schön war ist heute wieder lausig: das Wetter! Weder zum Segeln noch zur Inselrundfahrt. Aber zum Werkeln auf dem Boot.
Die Zeitumstellung ist für mich noch eine ganz besondere Herausforderung, so wollte ich heute zu einer ganz bestimmten Zeit mal zu Hause anrufen. Dazu hatte ich gestern die Uhr mehrfach hin und her gestellt und wusste heute morgen nicht mehr, welche ich nun am Arm ablas. Also erstmal eine Stunde zu früh angerufen. Lernkurve: ich kaufe mir noch 2 günstige Uhren: eine für "ZuHauseZeit" eine für "UTC"-Weltzeit und meine am Arm zeigt lokale Zeit, die werden günstig aufgehängt und dann kann das nicht mehr passieren.  Apropos kaufen: heute hab ich mir hier einen neuen externen Monitor für meinen Laptop kaufen müssen, damit ich wieder was sehen kann und so werde ich heute mal 4 Bilder zeigen - hab ´ja noch Nachlieferbedarf! Die ElektroInstallation muss ich ja keinem zeigen, denn für den englischen Stecker hab ich keine Steckdose und so musste ich improvisieren und einen Stecker von meiner 3fach-Dose verwenden - sehr abenteuerlich aber wirksam. Ihr seht auf den Bildern: den Warteponton, da lag ich gestern auch - allerdings nicht so dick im Päckchen, die Hafeneinfahrt, wenn das Wasser kurz vor dem Einlaufen steht, die Enge des Hafens - bin mal gespannt, hier einen beim Ablegen zu sehen - und einen Blick aus der Fuzo direkt auf Mirmel!

9. Juni 2009

Hafenkonzert und Guernsey - 09.06.09

Weckdienst einmal anders: großes Hafenkonzert, das mit Trommelwirbel für Regentropfen auf Plastikschiffen beginnt, später unterstützt von einsetzendem Summen und Singen des Windes und gefolgt vom Höhepunkt: Pfeifen und Quietschen in den und der Wanten und Stags immer in Begleitung von knarrenden Festmachern und rhythmischem Rucken des Schiffes! Das hat auch nicht jeder! Braucht man auch nicht.
Langsam nimmt der Wind ab von 6-7 auf 4 Windstärken und jetzt muß mit einsetzendem Hochwasser eine Entscheidung her: jetzt oder heute nicht! Also nochmals zum HafenMeisterBüro und dort auch noch mal den Wetterdienst meteo......- den hat nämlich nur er - studiert und siehe da: Wind soll weiter abnehmen und irgendwann soll es aufhören zu regnen, was es immer noch ziemlich heftig macht. Also los - es ist 11.00 Uhr! Jetzt schnell noch mal Frischwasser fassen - hatte heute beim Duschen viel verbraucht - und dann bloß weg hier. Keiner der vielen Engländer hilft mir beim Ablegen - dann eben nicht und ich komme auch so raus!  Das merk ich mir aber! Springen aber noch über meine Festmacher, mit denen ich gerade hantiere. Päää! Wir segeln also durch den Regen und vorne sieht es immer besser aus, hinten immer schlechter. Heute muss ich das Cap de la Hague runden, was nicht erwähnenswert wäre, wäre das nicht die Stelle in Frankreich mit dem stärksten Tidenstrom - wenn ich zur falschen Zeit komme, reißt es immerhin 7 - 10 kn! Das ist ja schneller, als ich fahren kann! Und dann sind da overfalls und races: gefährliche Kabbelungen, die mich schön verwirbeln können und vor denen intensiv gewarnt wird. Wie sagte der HafenMeister in Cherbourg: "da kocht die Suppe!" Spannend war es allemal auf diese Stelle zuzufahren und merkwürdig die Erscheinungen auf dem Meer: teilweise große Stellen, an denen das Meer einfach platt da lag und dann wieder Stellen, an denen aus dem Meer plötzlich Berge hervor traten, die einfach unkalkulierbar blieben. Mehrfach fiel Mirmel denn auch von so einem Berg ins nächste Loch: KNALL! Rummmmmmmssss! Und nach 30 Minuten war alles vorbei. Das Meer sortierte sich wieder richtig und die Strömung, die uns mitnahm fiel von 4,5 auf 3 Knoten. Geschafft! Und zur Belohnung hörte es auf zu regnen und leicht kam die Sonne hervor. Dann nahm der Wind plötzlich ab und wir nahmen wieder den Motor zur Hilfe. Plötzlich riss der Himmel auf und Sonnenschein begleitete uns bis Guernsey während der Wind vollständig einschlief. Festgemacht am WartePonton nach Einweisung durch einen der 3 oder 4 Hafen-und Zollbeamten, die mit ihren Dinghis herumwuseln. Sehr freundlich. Nach 1 1/2 Wartestunden ging es dann weiter in die Marina, die durch eine Schwelle vor dem Auslaufen des Wassers geschützt ist, in eine so kleine Gasse, dass ich zuerst fast Platzangst bekam. Anleger am Fingersteg sauber. Aber raus komme ich hier nur mit Hilfe der HafenMeisterBoote, die gleichzeitig auch Schlepper sind: wenn´s eng wird, gibt es kräftig eins in die Seite, dass die Richtung stimmt. Eigentlich genial! Ich brauchte beim Einparken keinen Stubser! Das gab ein Lob vom Boot. Nun bin ich einfach nur froh, diese Entscheidung heute getroffen zu haben, denn ich bin schon mal hier und habe es hier besser als in Cherbourg - jedenfalls im Augenblick, denn ich mag Innenstadtlagen - und morgen bekommen wir Wind mit Stärke 6-8!! Nix für mich! Und schon gar nicht um das Kap. Ach so: über die " banc de la schole" bin ich heute einfach rübergefahren. Leider gibts keine darstellbaren Bilder - ich arbeite dran!
 
 

8. Juni 2009

Noch n Hafentag - 08.06.09

Cherbourg - 18 Grad Luft - regnerisch und grau
 
Nun gut, das Wetter will nicht so wie ich es gerne hätte, aber machen wir also das Beste draus und..... gehen erst mal einkaufen. Gehen ist natürlich nicht, denn ich nehme das Fahrrad und gleich den Hacken-Porsche auch mit. Und ab geht´s zu Carrefour, das ist so´n RiesenMegaMarkt mit ca. 40 Kassen hier. Seit 3 Wochen bin ich nun unterwegs und muss mal einige Bestände nachfüllen: Getränke, Frischfleisch, Gemüse - aber nur so viel, wie in mein Porsche-Anhänger auch rein passt und nur so viel Frisches, wie ich auch essen werde, bevor das Mitgebrachte schlecht wird. Und das ist für mich ganz schwer, der am liebsten solche Märkte erstmal plündert und in einen Kaufrausch verfällt. Aber unglaublich, mit wie wenig ich hier auskomme und so diszipliniere ich mich heute mächtig - schade ist das doch! So leckere Sachen hier!! Der Anhänger ist trotzdem voll und so fahre ich wieder zurück mit dem Rad und am anderen Arm den Anhänger....
Dann braucht das Schiff wieder eine Innenreinigung und die Wäsche ist auch wieder im Schrank. Und beim Aufräumen passierte es dann: Laptop auf die Sitzbank beim Navigatorplatz, später dann noch ein rumfliegendes Sitzkissen drauf und dann viel später nach der Arbeit: ich! Bildschirm hat ne kräftige Macke und so musste ich erst mal den anderen alten Laptop soweit fertig machen, dass wieder einiges rudimentär funktioniert - aber alles kein Problem, die Einstellungen sind ja fein säuberlich gespeichert - nur nicht mehr sichtbar. So´n .................
Morgen geht´s hoffentlich wieder los und dann probier ich das mal mit den Bildern von diesem PC aus.  
 

7. Juni 2009

Im Zentrum des Tiefs - 07.06.09

Standort:        Cherbourg
Luft: 14 °C Position: wie gestern
Wasser: 14 °C Kurs:
Luftdruck: 1003hPa Etmal: 0sm
Wind:
umSW25kn 
 
Wieder mit Wecker aufgestanden, diesmal allerdings der BahnWecker, um meinen Vati zum Bahnhof zu bringen. Sehr, sehr schade! Aber Segeln ist nun mal ne Sportart für draußen - bei Wind und Wetter. Und wir hatten entschieden. Nach dem WeckSchauer sind wir dann wenigstens zum Bahnhof trocken gekommen und ich auch wieder zurück, und dann war das Wetter da: Wind und Regen in Kombination und im Wechsel mit Wind ohne Regen und Regen ohne Wind, dass es einige Male nur so im Rigg pfiff, dass die Wanten heulten. Aus unterschiedlichen Richtungen und mit unterschiedlicher Stärke. Und nun - spät am Abend - scheint dieses Tief durch und das andere genau vor uns: das ermöglicht vielleicht genau eine Reise nach Guernsey, bevor dann der angekündigte SüdWester einsetzt, den ich nun absolut nicht brauchen kann. Aber: Wetter ändert sich immer wieder und so hoffe ich einfach mal! Die Besatzung des Schiffes, von dem ich meine Revierkarten kaufte, brauchte für die Strecke von Le Havre bis Brest einen Monat aufgrund der widrigen Wetterbedingungen - das aber passt mir so ganz und gar nicht! Hoffen also! Und für Euch kein RegenFoto!

6. Juni 2009

Leben in Frankreich - 06.06.09

Standort:        Cherbourg 
Luft: 23°C Position: wie gestern
Wasser: 14°C Kurs:
Luftdruck: 1004hPa Etmal: 0sm
Wind:
SO 10kn  
 
Entgegen dem ursprünglichen Plan, heute auf die Kanalinsel Guernsey weiter zu reisen, mussten wir uns anders entscheiden: mein Vater geht hier leider morgen von Bord, weil die Wetteraussichten die nächste Zeit äußerst trübe sind und völlig ungewiss ist, wann wir wieder einen Hafen erreichen, der eine vernünftig lange Heimreise ermöglicht. Wir werden nach dem heutigen Barometersturz und der Vorhersage zunächst einmal kräftig zu viel Wind bekommen und dann voraussichtlich immer aus einer Richtung und mit einer Stärke, die uns ein Fortkommen möglicherweise unmöglich macht.
Bleibt uns aber noch der heutige Tag, den wir gemeinsam in Cherbourg verbringen, zunächst mit dem völlig unproblematischen Einkauf der Fahrkarte und dann mit einem Stadtbummel, dem Studium einer hiesigen Fußgängerzone mit PassantenGucken aus einem Cafe, dem Einkauf bei den Bäckern, einem kräftigen Pastis an Bord und leckerem Mittagessen. Auch - oder gerade das - ist Reisen und wir genießen diesen warmen FrühSommerTag. Der Regen zum Abend läßt uns nur um so mehr unser Abendbaguette mit Wein und Käse erleben.

Nullmeridian und Porsche Cabrio

Standort:        Cherbourg       
Luft: 19 °C Position: 49°38,7'N-001°37,25'W
Wasser: 14 °C Kurs:
Luftdruck: 1015hPa Etmal: 70 sm
Wind: OSO 13 kn 
 
Nachdem der Ebbe- und FlutWecker wieder einmal sich sehr zeitig meldete, konnten wir um 6.10 Uhr Le Havre mit achterlichem Wind und aufgehender Sonne verlassen. Leider reichte der Wind wieder nicht, um uns alleine die ganze Zeit anzutreiben und so haben wir wieder richtig Motorstunden gesammelt und würden sie gerne mal gegen optimalen Wind irgendwo eintauschen - wo nur meldet man sich dazu - und wie ist das Tauschverhältnis gerade? Bei diesen entspannten Verhältnissen können wir unmöglich alles mitbekommen und so überschritten wir denn auch völlig unbemerkt die Grenze, die die Welt in die geographischen Hälften Ost und West teilt. Wir sind nun im Westen angekommen.
Und nun haben wir zugeschlagen: dieses Angebot konnten wir uns nicht entgehen lassen: ein Porsche Cabrio in Silber-Blau zum Sonderpreis! Gekauft. Nach einer wunderschönen 20-minütigen Stadtfahrt können wir zu Recht sagen: das hat sich gelohnt, denn unser "HackenPorsche" hat die ganzen Einkäufe sicher zum Boot gebracht, ohne dass wir dieses schwere französische Wassser, die Baguettes, den Käse und all die anderen Zutaten zu einem stilgerechten Abendbrot tragen mussten!

4. Juni 2009

PositionsReport und ReparaturTag - 04.06.09

Standort:        Le Havre     
Luft: 18°C Position:
Wasser:
14°C
Kurs:
Luftdruck: 1020 hPa Etmal: 0sm
Wind: SW 10kn 
 
Zuerst: Leider funktioniert im Moment aufgrund ungeklärter Schwächen auf irgendeiner Seite die "Position"-Seite bei uns nicht, was ich sehr bedauere - aber nicht zu letzt wegen der wenigen Hafentage habe ich keine Zeit, dieses zu klären. Bitte wartet also damit noch ein wenig - wir üben ja noch!
Dann hatte sich ja gestern noch ein "Spezialist" eingefunden, der sich heute morgen sofort um 10.00 Uhr lokale Zeit telefonisch melden wollte. Hoffentlich will er das nun nicht mehr. Zuerst haben wir also gemütlich gefrühstückt und gewartet. Unterlagen gesucht. Kisten ein- und ausgeräumt, um notfalls die Reparatur selbst irgendwie in Angriff zu nehmen. Es wurde immer später und langsam haben wir gerüstet, um nun "Wenn der Vater mit den Sohne - den Schalthebel repariert" anzugehen. Nachdem wir den Tipp bekamen doch mal den Kompass auszubauen. Gemacht getan. Nun ist der Stand: Wir sind in der Lage, bei herausgenommenem Kompass auf eine bestimmte Stelle der "Schaltzentrale" hinter dem Gas- und Richtungshebel zu drücken und alles funktioniert dann wieder. So wollen wir nun nachdem auch den Mann von Volvo an Bord war und nicht helfen konnte, den weiteren Weg antreten bis wir einen Bavaria-Händler erreichen, von denen es noch etwa 8 auf unserer Strecke in Frankreich gibt. Den nächsten nur 2 Stunden entfernten lassen wir allerdings aus, denn uns wurde gesagt, dass Barack Obama im Anflug genau dorthin sei, um das Jubiläum des D-Day zu feiern. Wir haben aber keine Lust auf amerikanische und französische Sicherheitskontrollen und liegen dann mit dem Schiff wieder genau im Stadtzentrum und wissen nicht mal in etwa, wann wir denn wohl den abgeschleusten Hafen wieder verlassen dürfen. Bleiben also noch 7 Stellen, den Austausch des Hebels vorzunehmen.

Besuch an Bord! - 03.06.09

Standort:        Le Havre   
Luft: 20 °C Position:  
Wasser: 14 °C Kurs:
Luftdruck: 1025hPa Etmal: 54 sm
Wind: NNO 10-18 
 
Gestern abend angekommen mit dem Zug über Köln, Paris und Rouen und einigen Zwischensprints: mein Vater, der nun einige Tage mit uns segeln wird. Heute morgen ging es dann los, fast kein Wind wehte zuerst und viel viel Sonne schien über die wunderschöne KreideSteilküste, die gerne Höhen von über 100 m erreicht und nur selten abfällt, um Platz zu schaffen für ein Dorf, eine ganze Stadt oder auch nur ein Atom(?)-Kraftwerk. Danach steigt die Steilküste wieder an und möglicherweise erscheint später eine Kirche direkt an der Abbruchkante in toller Höhe, um uns wieder zu signalisieren: gleich kommt wieder ein Dorf hinter dem nächsten Einschnitt. Und so geht das nun den ganzen Tag über fast 100 km immer an der Küste entlang. Das kann aber auch die Schönheit der Landschaft nicht überdecken: Wir haben seit dem Start das Problem, den Vorwärtsgang nicht über Standgas hinaus schalten zu können , weils blockiert, und das bedeutet, dass wir so nicht ernsthaft unter Motor fahren können. Also tricksen wir ein bischen rum und es geht so einigermaßen und dann kommt endlich so viel Wind, dass wir auch ohne Maschine gut voran kommen. Denn wir wollen gerne noch vor Feierabend des Hafenmeisters mit ihm eine Lösung versuchen zu finden und schaffen es auch, weil er ein paar Überminuten macht - Zufall und Glück gehabt! Und wie der Zufall es weiter will, kommt auch ein Techniker zu einem Nachbarschiff und sieht sich auch gleich unser Problem an und wird sich was überlegen; entweder wollen wir es mit einer Reparatur versuchen oder das Teil muß neu  -  schaun ma mal! Auf jeden Fall bedeutet das: morgen wirds ein Hafentag! Für Beine und Bauch mal ganz gut nach dem 3-Gänge-Fest-Menue am Abend. 

2. Juni 2009

Hafen- und Waschtag

Standort:        Dieppe
Luft: 18 °C Position: 49°55,70'N-001°05,0'E
Wasser: 14 °C Kurs:
Luftdruck: 1025hPa Etmal: 0sm
Wind: ?? kn 
 
Auch das muss mal sein: Mirmel wird zum Arbeitsschiff. Gleich heute morgen schnell mal mit dem Rad in die Stadt und den Waschsalon suchen, denn da wo ihn der Hafenmeister vermutet und dort, wo er laut Hafenführer sein soll, ist er schon mal nicht. Aber nicht weg vom Schiff und so fange ich mal an zu pendeln, denn was zu Hause anders ist: eine Füllung nach der anderen waschen, dass tut hier ja gar nicht nötig; also schnell noch ne Ladung holen während die andere schon dreht. Und nun weiß ich auch, wo man Menschen treffen kann, die Zeit haben: na jedenfalls nicht in der Disco! Ist ja auch ein etwas schräges Publikum - aber witzig und jetzt bereite ich mich noch besser vor: Alles muss mit und eine Tragetasche die nicht färbt für die nasse Wäsche, die nicht in den Trockner soll. Und wie praktisch so ein Schiff sein kann: überall kann ich Wäscheleinen spannen; und da hängt sie nun und trocknet viel länger als ich dachte - aber alles ist wieder im Schrank - Hemd gebügelt. Schiff derweil wieder mal grundgereinigt. Nun ist alles fertig für den Besuch!

1. Juni 2009

Phantastisch - 01.06.09

Standort:        Dieppe - Frankreich
Luft: 20 °C Position: nicht zur Hand 
Wasser: 14 °C Kurs:
Luftdruck: 1026hPa Etmal: 50 sm
Wind: N 18kn 
 
Das wird ja immer besser! Gestern war das schon irre, aber heute ist mein Liegeplatz noch anders: besser, weil im Herzen der alten Stadt Dieppe und noch schlechter, weil wir N Wind haben und das bringt Schwell in den Hafen. Aber eben nicht oft, so dass die Hafengebühr so hoch ist, wir mehr als 2 Tage in Wedel! Pro Tag! Aber auch hier gilt: Lage, Lage, Lage! Heute morgen sah das Wetter erst gar nicht so gut aus, aber nach einem letzten Blick auf die Karte im Aushang des Hafenmeisters: los geht`s. Und 7 Windstärken sind nicht mehr angesagt. Nur noch 6. Aber von genau hinten, und das geht dann ganz gut. Nur, dass ich keine 2 Segel aufstellen kann - die würden sich gegenseitig im Weg stehen; ich weiß na klar, dass das auch geht, aber nur mit viel Arbeit oder Stress, denn Gustav, der Autopilot steuert durch die immer höher werdenden Wellen. Und weil heute mal richtig nichts los ist, außer Segelschiffen am Horizont, die in meine Richtung fahren, lege ich mich mal hin. Draußen - mit dem Kopf auf einem Fender und Kissen und zwinge mich mal 15 Minuten einfach nur alles passieren zu lassen, was da kommt. Siehe da: es geht! Ich muss das nur wollen. Seit Stunden beobachte ich alles und immer wieder ändert sich nichts. Warum also nicht. Das werde ich nun regelmäßig probieren, denn das Dösen war einfach toll! Jetzt gerade verbringe ich meinen ersten Abend im Restaurant auf dem Festland und warte auf meinen Salat, die Muscheln und den Nachtisch, denn ich weiß: steht der Schwell des Nachts im Hafen, kann der Skipper ganz schlecht schlafen!

Schön, einfach nur schön - 31.05.09

Standort:        Boulonge-sur-Mer
Luft: 18°C Position: 50°43,0'N-001°35'E
Wasser: 15°C Kurs:
Luftdruck: 1024hPa Etmal: 44 sm
Wind: ONO 20 kn 
 
Ja, wo bitte gibt´s denn so was? Sonne pur, Wind aus der richtigen Richtung und eine wahrscheinlich richtige Entscheidung und Segelsetzen schon im Hafen und irre Geschwindigkeit heute und liegen mitten in der Stadt.
Und das fing so an: zuerst musste die Entscheidung nun endlich her: rüber nach England oder eben nicht? Und aufgrund ganz vieler Kleinigkeiten habe ich mich für Frankreich entschieden. Das hatte ja auch lange genug gedauert - vielleicht war es denn doch der Wind, der heute recht happig angesagt war und ich wollte doch lieber unter Land - mal eben noch in Sichtweite - an der Küste entlang und so war es wohl auch gut so. Jedenfalls habe ich beim Auslaufen schon laut gerufen: "Einfach nur schön!" Und keiner hat mich verstanden. Wir sind in Frankreich! Und heute haben wir gesegelt - aber wie! Am besten wurde es nach dem Runden des Kaps hinter Calais. Zuerst wurde es weniger Wind, aber dann: Pustefix kam und jubelte mit bis zu 26 kn Wind daher und da wir unter Landabdeckung liefen, gab es so gut wie keine Welle mehr. Nur noch Speed-Segeln! Irre! Minutenlange Surfritte waren die Folge und nicht nur mal eben kurz ne Welle runter. Zum Glück laufen einige Lernkurven steil nach oben und so habe ich schon lange vor der Hafeneinfahrt die Fahrt aus dem Schiff genommen und das Groß geborgen - Pech dabei: den Daumen links verknackst, war auch heftig schwer. Dann Fender und Festmacher klariert und in der Hafeneinfahrt, die weit draußen ist, dann das: Die Genua - das Vorsegel - ließ sich nicht mehr aufrollen. So ein ........ Was nun? Schnell einen Kringel gedreht um zu überlegen, dann rauf aufs Vorschiff und wie bei ner Jolle: das Fall los und Segel runter rauschen lassen, raufschmeißen auf das Segel und festbinden - egal womit. Es wehte immer noch mit 20 kn! Geschafft. Und nun setzt Ruhe ein, denn 3 rote Lampen bremsen uns aus. Weiterfahrt in den Innenhafen gesperrt. Fähre muss erst raus.  Dann nach einem völlig verpusteten Anleger. Schiff fest. Crew hat nun Reparaturaufträge. Erledigt - alles passt wieder.

mehrfach "galaktisch" - 30.05.09

Standort:        Dunkerque -Frankreich   
Luft: 18 °C Position: jo 
Wasser: 15 °C Kurs:
Luftdruck: 1027hPa Etmal: 48sm
Wind: ONO  22kn 
 
Vor zwei Stunden hätte die Überschrift noch anders ausgesehen, aber nun habe ich gegessen und alles ist wieder gut! Ich hatte eine "galaktisch" große super tolle Pizza mit so intensivem Käse aus dem Supermarkt (das beste an Dunkerque - auch wenn ich dafür keine Fremdenverkehrsmedaille bekomme), daß ich immer aufpassen musste, wo überall die Pizza über den Teller hängt. Und der Geschmack war ebenfalls "galaktisch" mit dem ExtraKäse und der Chorizzo. Jetzt bin ich satt und zufrieden. Das war heute nicht immer so. Satt sowieso nicht. Aber ausreichend immer. Zufrieden war ich mit der Reiseroute, bis ich feststellte, dass mir der Mut fehlte, durch die einzige sehr enge Stelle zu fahren, die für mich tief genug ist, denn die muss ich erstmal treffen und die könnte sich ständig verändern durch 2 x täglich Ebbe und Flut.  Dann musste ich einen Umweg einbauen von 9 sm - das sind 1,5 Stunden extra - pro Richtung - also gesamt 18 sm = 3 Stunden. Ein "galaktischer" Umweg. Und nur um die Flämischen Bänke hier vor Dunkerque zu meiden. Hier meidet man Bänke eben, weil sie so flach sind!  Zu Hause meide ich Banken auch - aus anderen Gründen. Eigentlich wollte ich aber berichten, dass vor Zeebrugge nur Sperrgebiete zu sein scheinen  und díverse Bänke. Und hier ergibt sich die Route ganz von selbst. Gesegelt habe ich nur im "galaktisch" großen Hafen von Zeebrugge, ab dann ging es nicht mehr flott genug oder ich wollte einfach nicht für 1,6 Meilen die Segel neu setzen und dann wieder alles bergen.  Denn heute morgen wehte der Wind noch mit 3-4 dann mit immer mehr und als ich gegenan musste mit 6 - "galaktisch" eben!