27. Februar 2011

Wieder in Kolumbien! - 27.02.2011

Vor Anker vor der Insel Providencia
Etappe: 280 sm insgesamt
Wind: erst um 23 - dann um 20 kn aus ONO
Luft: 28 Grad sonnig mit Schauern, auch grau
Wasser: 27 Grad

Nanu?? Wieder in Kolumbien?? JO!! Dieses Eiland vor der Küste Nicaraguas (135 sm entfernt) gehört wie die NachbarInsel San Andres und einige Atolle zu Kolumbien - wie damals auch Ecuador und Panamá, doch die sind seit einiger Zeit unabhängige Staaten. Die Überfahrt ist geprägt von mehr Wind als vorhergesagt und einer Welle, die ich gerade eben im Gespräch als "bekloppt" bezeichnet habe und sehr viel Zustimmung ernte. Warum sich so eine merkwürdige, kurze, hohe Welle aufbaut ist uns hier unklar, aber wer sich die Tiefenkarte ansieht, stellt Verwerfungen unter Wasser fest, die es in sich haben. So habe auch ich heute Nacht um 20.30 Uhr Besuch gehabt: eine Welle steigt von Luv in das Cockpit ein, überschwemmt es reichlich und trifft auch mich, der in Lee hinter dem CockpitTisch sitzt: naß und festgekrallt!! Zum Glück läuft kein Wasser ins SchiffsInnere und der überspülte BackskistenDeckel hält dicht, obwohl er es nicht ist! So schnell geht das! Das alles geschieht bei 25 kn Wind. Danach wird es ruhiger und der Wind geht auf 20 kn zurück. Ich reffe die Genua zur Nacht, das Groß ist den ganzen Tag geborgen, und finde bei der EnergieVersorgung durch reichlich Wind und allen angeschalteten Geräten, die mich benachrichtigen und schützen sollen (Radar läuft durch, AIS und SeeMe), trotz allem richtig viel Schlaf, denn es ist draußen außer Wind und Wellen nichts los! Auch mal gut! Ausgeschlafen - na jedenfalls fast - beginnt der neue Tag und ein Blick auf das graue Wetter und die Instrumente verkünden: der geplanten Ankunft am Nachmittag steht nichts entgegen. "Weiter also!", ermuntere ich mich und wir gelangen sehr pünktlich um 13.30 an den windigen Ankerplatz und zum ersten Mal ankere ich auf 2,20 m Flache (Tiefe ist das ja wohl nicht) mit 20 cm Wasser unter dem Kiel - das ist dann die Handbreit - und 8-9-facher Kettenlänge!! Jetzt schnell eine selbstgemachte Pizza (mit Teig von neulich), einen kräftigen Schluck Rotwein und dann: ausruhen!! Die Salami-Zwiebel-Oliven-Pizza ist extrem lecker und weil ich den Bericht getippt habe, habe ich das Stadium "kross" verpasst und der Boden muss als "härtlich" bezeichnet werden. Pech!
Ich bin glücklich, hier vor einer scheint´s reizvollen Insel zu sein und das Ziel in nur 48,75 Stunden erreicht zu haben (5,75 kn im Schnitt)! Schließlich wollen wir sicher ankommen, ruhig etwas schlafen, wenig Material verbrauchen und ganz viel davon schonen und kein Rennen mit niemandem fahren!! Glückwunsch Mirmel! Haste toll gemacht! ...... und danke!!!! Als ich Mirmel den Bericht vorlese, erwidert sie trocken: "Ebenso!". Ein Team!!!

26. Februar 2011

Besondere Vorkommnisse - 25./26.02.2011

Unterwegs zur Insel Providencia
Etappe: 275 sm insgesamt
Rest um 8.30 Uhr 173 sm
Wind: erst 15- dann um 23 kn aus O
Luft: 28 Grad sonnig
Wasser: 28 Grad

Besonders Vorkommnisse:
1. Wir sind wieder unterwegs zum nächsten EtappenZiel!!

2. Nachts um 1.00 Uhr zappelt neben mir im Cockpit ein ca. 25 cm großer fliegender Fisch und stinkt wie ....

3. Auf 1.200 m Wassertiefe geht mein FlachwasserAlarm los und zeigt 2,9 m Wassertiefe beim ersten Mal und weniger beim 2. Mal - Fische??? Delfine??

4. Da AIS nun wesentlich besser geht, kann ich einen Frachter um 2.00 direkt ansprechen, denn wir sind auf Gegenkurs - er weicht aus.

5. Einige der gut 4 m hohen Wellen brechen sich blöd und eine sucht sich um 3.30 genau die Bordwand von Mirmel aus: Krach, als wenn mich ein Dampfer rammt......

Das Schaukeln bei der Welle quer zum Schiff und gut 6 Windstärken macht weiteres Tippen unmöglich!!!

24. Februar 2011

KabelKram - 24.02.2011

Vor Anker vor Acuarkargana und Waisaladup / Holandes Cays / Kuna Yala
Etappe: 7 sm insgesamt
Wind: um 12 kn aus NNO
Luft: 28 Grad meist sonnig
Wasser: 28 Grad

Wir sind also wieder zurück an diesem tollen Ankerplatz - schon zum 3. Mal - und warten nun hier auf den Absprung nach Norden. Nachdem mir gestern eingefallen war, dass ich ja noch viel mehr Kabel dabei habe, als ich neulich gefunden habe, habe ich gleich mal die Kabeltrommel um 10 m erleichtert und die AnkerFernbedienung erheblich verbessert. Nun verheddert sich nichts mehr und ich muss keine Angst um die vielen wilden Verbindungen haben. Dann geht seit einiger Zeit mein Funkgerät nicht mehr so richtig. Auch AIS und Radio zeigen Schwächem im Empfang. Alle 3 hängen an nur 1 Antenne und dazwischen sitzt ein Splitter, der die Signale entsprechend den Geräten zur Verfügung stellen soll. Soll!! Aber irgendwie tut er es wohl nicht so richtig. Ich habe nach langer ÜberlegensZeit entschieden. Splitter: ausbauen! RadioEmpfang: ade! FunkGerät: Die Antenne wird statt in den Splitter direkt in das Funkgerät geführt! AIS: Hilfsweise führe ich ein KupferKabel direkt in die AntennenSteckdose und verbinde dieses unter Deck mit den Wanten über Deck. Bis jetzt kann ich schon mal wieder richtig toll funken und auch hören und das AIS zeigt auch ein Signal. Wie weit ich nun auch damit wieder "sehen" kann, muss sich erst noch zeigen. Falls ich mich hier noch weiter verschlechtert haben sollte: noch mal KabelKram und alles wieder zurück!!

Am Rande: gestern tauchte hier - nicht ganz überraschend - wieder Hagen auf mit 8 Gästen und wir hatten wieder tolle und lustige Stunden miteinander. Er freut sich, wenn er mal von seinen "PensionsGästen" weg kommt und ich mich auf seinen Besuch oder ich besuche mal die ganze Truppe. Seine Gäste befinden sich 5 Nächte an Bord und erhalten von ihm VollPension und Getränke! Auf der Reise von Cartagena hierher haben sie eine so riesige GoldMakrele gefangen, dass auch ich 2 große Stücke davon bekam. Danke!! 1 Fisch ergab mehr als 20 große Portionen und ich hatte nach fast 3 Wochen mal wieder frisches Fleisch!

23. Februar 2011

WarteTage - 21.02.2011

Vor Anker vor Banedup / East Lemmon Cays
Etappe: 6 sm insgesamt
Wind: 15-20 kn aus NO
Luft: 28 Grad Sonne pur
Wasser: 28 Grad

Ich verbringe hier nun WarteTage, denn eigentlich warte ich "nur" noch auf den "richtigen" Wind, der mich so weit wie möglich nach Norden schieben soll. Irgendwie reicht es jetzt auch mit den paradiesischen Zuständen und ich beginne zu erkennen, dass eine lange Zeit im Paradies auch ihre Kehrseite hat, denn die sinnvolle und abwechslungsreiche TagesGestaltung fällt mir zunehmend schwerer und die Motivation, bestimmte Dinge doch einfach zu tun, schwindet bei mir so langsam aber allmählich - und damit bin ich hier wahrlich nicht allein. Dürfen wir uns bei Adam und Eva nun bedanken, dass sie dafür gesorgt haben, dass die Menschheit nicht mehr im Paradies leben darf: JA!! Eine Runde im Paradies zu drehen oder eine Runde durch die SanBlasInseln zu reisen ist sicherlich wunderschön und toll - aber für mich muss dann auch wieder etwas anderes kommen!

19. Februar 2011

aufgerafft ?? !! - 18./19.02.2011

Vor Anker vor Acuarkargana und Waisaladup / Holandes Cays / Kuna Yala
Etappe: 9 sm insgesamt
Wind: um 13 kn aus NNO
Luft: 28 Grad meist sonnig
Wasser: 28 Grad

Gestern bin ich also von der blöden Ankerstelle los und wusste schon: mein Außenborder funktioniert wieder nicht. Naja, wir segeln ja auch: VOLLZEUG!! bei halbem Wind machen wir wieder einmal richtig Fahrt und kommen rechtzeitig am neuen Ankerplatz an, den ich ja schon kenne. Meine Stelle von neulich finde ich heute etwas mutig nah an Land und bleibe etwas weiter von den Riffen entfernt. Irgendwie auch schade! So und dann kann ich mich zu fast nix mehr aufraffen und verschiebe alles auf morgen - bis auf das Ankergucken und Baden. Stattdessen sehe ich den Pelikanen zu, beobachte die AnkerManöver meiner Nachbarn und finde alles so in Ordnung während ich überlege, wozu ich mich so alles aufraffen könnte.

Heute nun das genaue Gegenteil: ich erhalte mein LehrgangsDiplom vom MotorLehrgang, denn als erstes geht heute der Außenborder auf den SezierTisch im Cockpit. Vergaser ausbauen und auseinander nehmen, Wasser wieder raus, durchpusten, BenzinZuleitung spülen, alles wieder ineinander haken und zusammen bauen - kein Teil über! - und dann der Probelauf an El Lino: er läuft!!!!!! Pause und eine halbe Stunde später: Er läuft wieder und diesmal unternehmen wir eine kleine Probefahrt: alles klar! Geschafft und nächster TagesOrdnungsPunkt: Schnorcheln am Riff: diesmal nehme ich das von Waisaladup und finde es erst nicht so toll und dann wird es immer fischreicher. Prima! Wieder Akku der Kamera leer und ich voller Eindrücke. So ein Ausflug dauert schon mal fast 2 Stunden, denn im Anschluß putze ich noch einmal den Wasserpass von Mirmel. Danach ist säubern der Fender dran, die in Colon im Wasser waren und entsprechend Dreck angesetzt haben. Ach ja, Chromputzen steht ja auch noch auf dem Plan und ist erledigt - selektiv na klar, sonst würde es Tage dauern. So, und weil ich gerade in Schwung bin, nutze ich diesen für einen bunten Kartoffelsalat. Das ist ja schon fast Quatsch, so etwas für 1 Person herzustellen - aber was soll`s, ist ja sonst keine(r) da! Dann eben für 3 Mahlzeiten!!! Mayonnaise (heute Majonäse??) herstellen, Kartoffeln kochen, ......... Irgendwie muss ich ja auch die Gurken verarbeiten, die ich in Rio Azucar erstanden habe, als ich Wasser fasste. So, nun kühlt der Salat durch und ich werde mir eine Dose Würstchen aufmachen..... Am Rande: heute sind wir bis jetzt schon 17 Schiffe hier - in der ersten Nacht waren es 12 und dann nur noch 6! Einer hatte gerade auch so geankert, dass ich raus an Deck bin und mich mit ihm unterhalten habe - er war höchstens 5 m entfernt neben Mirmels Bug. Als wir uns verständigen, dass er die Verantwortung trägt, weil ich vorher da war: 1/4 Stunde später ist er wieder Anker auf!! Gut so, dass auch er sich aufgerafft hat!! Schadet ja nie!!

18. Februar 2011

Offensichtlich GeschmacksSache - 17.02.2011

Vor Anker vor den West-Coco-Banderos-Cays / Kuna Yala
Etappe: 10 sm insgesamt
Wind: um 10 kn aus NNO
Luft: 28 Grad erst sonnig dann grau
Wasser: 28 Grad


Letzte Nacht vor Green Island war spektakulär: unendlich viele leuchtende Sterne funkelten zwischen den Wolken durch und ich habe laut Musik angehabt und dann im Cockpit einfach mit bloßem Oberkörper geschlafen...... erst Stunden später habe ich mich in die Koje verholt und auch dort geschlafen wie ein Murmeltier......... war das schön!!!!! Macht das etwa die Kombination aus: ruhige Lage, gutes Essen und Rotwein?? Der Anker lag dann auch heute morgen zum ersten Mal nicht voraus, sondern irgendwo querab - er war wirklich überflüssig!

Das Wichtigste von heute vorab: es ist wieder so viel Wasser an Bord, dass der Tank mit 210 Litern gefüllt ist. Gut so.
Ansonsten gibt es heute nichts zu Schwärmen: ich bin mal einer Empfehlung gefolgt und das habe ich nun davon: ein rolliger Ankerplatz und der versprochene gute Schnorchelgrund ist nicht viertel so gut wie der neulich! Ich habe mich entschieden, alle weiteren als "toll" beschriebenen oder empfohlenen Ankerplätze zu meiden, denn ich habe bisher immer die super gefunden, die nicht so intensiv und als "toll" beschrieben waren.... und die "tollen" fand ich bis jetzt: naja - eben genau nicht so! Offensichtlich GeschmacksSache. Im übrigen ist das ein alter Tipp: fahre an die Plätze, die kaum erwähnt werden und werde dort glücklich! Mein Paradies ist hier sonst überall - nur nicht da, wo sie es alle "toll" finden!!

17. Februar 2011

3 Tage - 14.-16.02.2011

14.02.2011
Vor Anker vor Acuarkargana und Waisaladup / Holandes Cays / Kuna Yala
Etappe: - sm insgesamt
Wind: um 10 kn aus NNO
Luft: 28 Grad meist sonnig
Wasser: 28 Grad

Früh gehe ich von Bord, erklimme "el Lino" das Dinghi (kommt von Mirm-elLino = kleine Mirmel)und begebe mich auf die beiden Inseln vor mir. Und siehe da: ein Wanderer schreitet zügigen Schrittes die Luv-Küsten ab. Wieso nur Luv?? Das wird ein LotterieSpieler sein, der nur mal nachsieht, ob da über Nacht Reichtum angeschwemmt wurde. Mir kam er mit leeren Händen entgegen - außer der riesigen Machete. Es ist einfach unbeschreiblich: wenn die üppigen grünen Palmen am weißen Strand stehen, sich ins blaue ruhige, plätschernde Wasser neigen und den Weg ein bisschen beschwerlicher machen, denn ich muss über sie hinwegklettern. Einige laden zum Verweilen ein, denn wie im Film kann ich darauf sitzen. Allerdings sind die Fotos nicht so gelungen, denn ich sitze im Schatten, gegen das leuchtende Meer vor Acuarkargana, bevor ich die 100 m nach Waisaladup zurück lege. Hier erwartet mich zum allerersten Mal (nach Dog Island) ein richtiger feiner weißer Strand, an dem man auch ein Handtuch platzieren könnte, wenn man Lust auf Verbrennungen hat, denn die Sonne sticht heiss vom blauen Himmel. Ausgelassene Kinder spielten hier gestern mit dem Ball. Ich genieße einfach nur die Szenerie und fahre nochmals ein kleines Stück um die fischreichen Riffe zum nächsten Strand. Der ist noch besser, weil noch etwas breiter und Baum bestanden und das bedeutet: Schatten. Nur kurz verweile ich, denn ich bin nicht allein - schade. Heute möchte ich mir keinen Strand teilen - ein pures LuxusProblem!! Zurück auf Mirmel rüste ich dann gleich nach dem Laden der Akkus und Hagens Besuch zum erneuten Aufbrechen, diesmal schwimmend und schnorchelnd Richtung Riff: und es ist wieder unglaublich: so viele verschiedene Fische von 3 - 40 cm Größe an diesem so farbenfrohen Riff mit den ganzen Korallen...... wiederhole ich mich??

15.02.2011
Vor Anker vor Narganá / Kuna Yala
Etappe: 15 sm insgesamt
Wind: um 15-20 kn aus NNO
Luft: 28 Grad meist sonnig
Wasser: 28 Grad

Mir ist nach einigen Einkäufen und so geht es unter weißen Segeln meist weit hinter den schützenden Riffen heute mal auf eine große Etappe. Auf dem EinkaufsZettel stehen: Nescafé, Eier, Milch, Gemüse, Kabel (für die AnkerWinschFernbedienung, 3 adrig, mind. 10m), Brot und eine neue GuthabenKarte für das Telefon. Kabel, hübsches Gemüse und Brot gibt es keines und nur noch 1 l Milch in 5 "Läden". Während ich auf eine Verbindung mit den Lieben zu Hause warte, verstreicht die Zeit und ich bleibe über Nacht - es wird eine sehr unruhige, denn es steht Schwell in die Bucht und der Anker ?? Schliert der etwa?? Zeitweise beantworte ich die Frage mit einem bedauernden "ja" und halte stundenlang Ankerwache, denn ich habe keine Meinung, das Manöver im Dunkeln zu wiederholen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Muss nicht!!!

16.02.2011

Vor Anker vor Kanlidup / Green Island / Kuna Yala
Etappe: 7 sm insgesamt
Wind: um 10 kn aus NNO
Luft: 28 Grad meist sonnig auch grau
Wasser: 28 Grad

HauptProgrammPunkt ist heute: Wasser fassen!! An einer Insel, die mich eigentlich gar nicht interessiert hat (Rio Azucar), soll es frisches, sauberes Wasser geben: also auf, denn nun bin ich doch bald 3 Wochen unterwegs und der Bestand zeigt: 50 %. Falls es nun doch bald Richtung Norden geht und darauf warte ich schon sehnsüchtig (!!), fehlt mir Wasser, denn ich kenne zwar mein Ziel, nicht aber die Möglichkeiten, das auch zu erreichen. Es gibt aber viele Alternativen und so richte ich mich darauf auch ein. Ich erreiche die Insel um 11.45 und werde vertröstet, denn es liegen bereits 3 VersorgungsBoote dort, die die dringend benötigten Güter auf die Insel bringen. Ich soll eine Stunde warten. Es werden 2 und dann werde ich gerufen, ich ankere unweit der Insel: Jetzt, Morgen, jetzt!! Was nun?? Anker auf und ran an das Päckchen als Nummer 4, kaum fest, werde ich wieder angerufen: weg da!! Morgen!! Das nächste VersorgungsSchiff ist angekommen und ich muss weichen..... Also gut, ich mache los und weiche..... wohin?? Ganz in der Nähe gibt es eine Inselgruppe: Green Island und da fahre ich mal eben hin, damit ich nicht zu weit weg bin für "morgen". Ich entscheide mich für die Hauptinsel, die geformt ist wie der aufgehende Mord: sichelförmig und ankere fast in der Mitte der Sichel: kein Wind mehr und keine Welle!! Göttlich!!!!!! Der Anker fällt auf 6,3 m und ich gebe reichlich Kette, die dann in Mäandern auf dem Grund liegt. Der Anker ist eingefahren und ich schnorchle, denn mir ist reichlich warm und das Wasser etwas erfrischend. So einen Ankergrund hatte ich noch nie! Total ruhig und fast keine Bewegung auf dem GPS - hier hätte sicher auch die Ankerkette ohne Anker gereicht!!! Mit El Lino geht es an Land und zu einem FotoShooting von Mirmel auf See. Habe ich einfach nur Glück: jede Insel, die ich besuche ist wahrlich schöner als alle vorhergehenden Inseln. Unbeschreiblich. Und am Telefon sage ich "wenn man im Leben eine solche TraumInsel sehen darf, ist man schon begnadet. Aber ich sehe fast jeden Tag eine bessere!" - ............. mir fehlen die Worte!!!!!......... Zum Abend esse ich zum ersten Male seit dieser neuerlichen Reise im Cockpit, denn kein Wind weht mir das Essen kalt und kein Schauer vertreibt mich - es sind immer noch 28 Grad auf dem Thermometer. Schweiss rinnt statt dessen den Körper herunter - und kein Wind nimmt ihn hinfort. Es gibt wieder "Spaghetti bolognese", denn ich habe noch eingewecktes Hack von vor fast 2 Jahren (so frisch wie damals!!) und eine Flasche portugiesischen Rotwein...... Nudeln und Soße reichen noch für 2 Mal - der Rotwein sicher nicht!!! Frischwasser gibt es also "morgen"........ und erst einmal schlafe ich den Schlaf der Glücklichen!!! Gute Nacht!

14. Februar 2011

Fische

Vielfalt - 13.02.2011

Vor Anker vor Acuarkargana und Waisaladup / Holandes Cays / Kuna Yala
Etappe: - sm insgesamt
Wind: um 10 kn aus NNO
Luft: 28 Grad meist sonnig
Wasser: 28 Grad

So eine große Vielfalt gibt es zwischen den Menschen aller Kulturen, aber auch unter Jägern, Sportlern oder Seglern gibt es nicht nur liebenswerte Zeitgenossen. So sind nun unter uns Seglern auch welche, die meinen, Geld verdiene sich ganz einfach - am meisten und am einfachsten: illegal!! Und hier beginnt nun die GerüchteKüche der SanBlas: wenigstens 2 Skipper von verschiedenen Schiffen wurden in den vergangenen Tagen nicht mehr so aufgefunden, wie sie einmal waren: lebendig. Statt dessen spricht man hier von Mord und läßt nicht unerwähnt, dass dieses "Zeugs" aus Kolumbien einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung gehabt haben soll. Unter den Seglern bleibt es völlig entspannt, wenigsten bei denen - und das sind alle, die ich kenne -, die mit dem Kram nichts zu tun haben. Auffällig ist jedoch, dass nunmehr Kontrollen stattfinden, die ich vorher noch nie erlebt habe. Bei mir war nach 2 Minuten alles fertig kontrolliert - aber, die 2 "flüchtenden" Schiffe .... werden von dem KontrollBoot gestellt und zurück an den Ankerplatz gebeten: Dort dauert die Veranstaltung jeweils 30 Minuten und alle 3 Mann sind an Bord gekommen - einer mit MP!! (Liebe jungen Leute, das ist kein neues Datenformat a la "MP4" sondern eine MaschinenPistole!!). Schade, dass hier die Freiräume missbraucht wurden und nun erstmal keine mehr da sind! Ich hatte noch Glück..... erst reisen, dann anmelden!! Das würde ich nach den Zwischenfällen nicht mehr tun! Übrigens gibt es hier eine "kostenlose" "Lotteria del Mar": auf den Inselchen landen manchmal kleine weiße Pakete, mit einem Inhalt aus Kolumbien....... Wer eines findet und dann an den richtigen Stellen abgibt, bekommt erst mal einen neuen Außenborder und weitere Geschenke, mit denen er sich dann DVD Player, Flachbildschirme und Handys nebst Generator kaufen kann........ Kolumbianische Entwicklungshilfe für Kuna Indianer?? Hier weiss man nicht, ob die Pakete nur so ins Meer geworden werden, und das Meer dann den Schmuggel übernimmt, oder aufgebrachte Transporteure sicherheitshalber die heisse Ware über Bord werfen, bevor es zu spät ist..... Wenn ich eines finde, sehe ich mir den Inhalt an und werde testen, ob der wasserlöslich ist.
Nach der Kontrolle geht es aber ab zum Schnorcheln, denn hier ist ein richtiges Riff und das verschlägt mir fast den Atem: Korallen in so unglaublicher Vielfalt hatten wir bis jetzt noch nicht - und wenn, dann niemals auf so engem Raum nebeneinander!! Das Wasser ist hier mindestens so klar wie auf Bonaire und die Fische sind ebenso schön!!! Ich fotogarfiere den ganzen Akku leer und bin total fasziniert von der Vielfalt der Natur!! Morgen? Ich war noch nicht auf den beiden Inseln hier ..... und steuerbords gibt es auch gleich neben mir Riffe!!!! Hey, super!!!!!

12. Februar 2011

1 1/2 Stunden Segeln - 12.02.2011

Vor Anker vor Acuarkargana und Waisaladup / Holandes Cays / Kuna Yala
Etappe: 7 sm insgesamt
Wind: um 10 kn aus NNO
Luft: 28 Grad Sonne pur
Wasser: 28 Grad

Nachdem gestern wieder "Standard-Programm" mit Einlage - Ausflug zurück zu den WestLemmons zum Gas auffüllen - war, heisst es heute nun nach Beendigung des 750-Seiten Buches: Mirmel, lass uns segeln geh´n: Anker auf und hoch am Wind segeln zu den Holandes Cays, der InselGruppe, die am weitesten vom Festland entfernt ist. Ich setze nur die Genua, damit ich das Segeln länger geniessen kann. So geht es mit gut 3 kn über das tiefblaue Wasser und ich freue mich, dass wir endlich mal wieder einen kleinen Schlag unter Segeln zurücklegen können. Ich rechne mit einer ziemlich leeren Ankerstelle, denn kaum einer berichtet darüber - und was ist: liegen doch auch hier fast 10 Schiffe!! Und wer ist das denn da?? Liegt da hinten nicht die "Modus Vivendi" mit dem Einhandsegler Hagen aus Dresden?? richtig!! Er ist wieder als FährDienst unterwegs diesmal zwischen Portobello und Cartagena mit seiner alten Stahlyacht und hat wieder jede Menge Gäste an Bord seines 12-m-Bootes: 8 Passagiere und ein Motorrad. Das ist viel!!! Ich fahre dicht ran und begrüße ihn herzlich, denn wir haben uns schon einige Male irgendwo getroffen. Spontan lädt er mich zum Mittag ein und wir quatschen und lachen wieder viel, denn seine Gäste vergnügen sich auf diesem BadeZwischenStopp an Bord, im Wasser oder auf der Insel. Dafür zahlen sie einen dollen Preis, für den sie auch einige Flüge hin und zurück bekämen.... wollen sie aber nicht, denn sie wollen wie ich auch: das Abenteuer: Segeln!!

11. Februar 2011

ich

Verlaengerung im Paradies - 10.02.2011

Vor Anker vor Banedup / East Lemmon Cays / Kuna Yala
Etappe: - sm insgesamt
Wind: um 10 kn aus NO
Luft: 30 Grad Sonne pur
Wasser: 29 Grad

Verlängerung: es ist immer noch so schön und darum habe ich beschlossen, noch einen Tag länger hier zu verweilen, denn ich möchte auf noch eine der Inseln hier und heute viel lesen und den Tag in vollen Zügen genießen. Tatsächlich wird es auch genau so und das Baden gehört genau so dazu, wie das neuerliche Kontrollieren des Ankers, der sich kein Stück bewegt hat. Rein ins Dinghi, der Motor springt nun immer beim ersten Mal an (!!) und auf eine der Inseln auf der BackbordSeite. Wieder ist die Insel in wenigen Minuten zu Fuß umrundet, wobei ich eine Bank mit Tisch finde, die Kamera an ein Palmenblatt hänge und 10 Sekunden Zeit habe, Platz zu nehmen: heute mal eine "Postkarte" von mir mit der NachbarInsel im Hintergrund - 1 Dollar gespart!! Zurück geht es an Bord, um das Vorschiff zu putzen, denn hier hat das Dinghi über 6 Wochen über Kopf gelegen und daruntersieht es entsprechend aus!! Doch die Frage des Tages bleibt nach einem frischen Salat im CrepesTeig (aus der Tüte): Was gibt es denn mal Leckeres zum Abend?? Das FrischFleisch ist na klar längst verdaut und so könnte mal eine der Dosen mit Rouladen dran sein, vielleicht Nudeln oder Kartoffeln dazu und grüne Bohnen?? Selbstgemachte Pizza wär na klar auch mal eine Alternative oder mal wieder eine Quiche?? Das sind doch auf jeden Fall mal paradiesische Alternativen, von denen es vor der Tür ebenso viele gibt....

10. Februar 2011

soo schoen!! - 09.02.2011

Vor Anker vor Isla Elefante / West Lemmon Cays / Kuna Yala
und vor Banedup / East Lemmon Cays
Etappe: 7 sm insgesamt
Wind: 5 - 10 kn aus NO
Luft: 30 Grad Sonne pur
Wasser: 29 Grad (gefühlt: mindestens!)

Die Nacht ist wie erwartet unruhig und ich schlafe im Salon - im Standby - immer mal wieder 1 Stunde. Doch heute will ich mir die Isla Elefante in den West Lemmon Cays ( 5 Inseln) ansehen und breche früh um 9.00 auf, denn ich fürchte danach geht es gleich wieder weiter. Und richtig: ich passiere wie vorgesehen die Einfahrt von Süden und bin plötzlich, aber nicht unerwartet, auf 2,5 m Tiefe...... ohhhh ist das wenig - aber nur ein kleines Stück, bevor es wieder auf 15 m fällt!! Eng ist es hier und ich ankere auf 10 m und gebe 50 m Kette im 2. Versuch. Im wesentlichen besteht eine der Inseln aus einer Bar mit InternetAnschluß und für KunaVerhältnisse teueren Getränken: Cola und Bier 1,5 US Dollar. Ich will eh nur gucken und dann weiter auf die "SY Momo" aus Karlsruhe, die auch hier liegt: an Bord geht es um die weitere Planung des Weges, denn auch sie wollen Richtung Europa! Der Außenborder funktioniert wie toll!! Danke Wayne!! Wie befürchtet: das ist nicht meine Ecke hier - hier ist mehr Büsum als Kronprinzenkoog! Draußen ist es schöner und einsamer!! Ich gehe wieder Anker auf und wieder in die East Lemmons und diesmal zwischen einige Inseln, von denen sogar eine BANEDUP (Dup=Insel) heißt. Herzliche Grüße an Bane!! Toll ist es hier wieder: schön, sooo schön, einfach nur schön!! Der Anker fällt auf 5 m - bei 30 m Kette - hält und ich erfülle gerne meine Pflicht: zack über Bord, Flossen an und Brille auf: Anker gucken! Der sitzt und hält!! Wieder an Bord spare ich mir das Abtrocknen: 2 Minuten warten und alles ist wieder trocken. Übrigens: mein TeakCockpit musste ich heute 2 x mit Wasser spülen, damit ich da überhaupt barfuss stehen konnte - so heiß! Was für ein Ausblick: um mich 5 kleine Inseln mit Palmen und weißen Stränden. Der Hammer!! Auch, wenn ich alleine bin und es zu zweit sicher viel mehr Spaß bringt: diese InselWelt ist wirklich einmalig schön!! Super, dass ich hier sein darf! Danke an meine Frau, die Kinder und die ganze Familie, dass wenigstens ich das hier sehen und erleben darf!!!!! Zu Hause gibt es dann auch ganz viele Bilder!! Warmes BadewannenSegeln, ohne Segel, denn auf den kurzen Strecken bislang (längstes Stück geradeaus: 1,3 sm heute - sonst weniger) lasse ich die Schoten Schoten sein und produziere eben Strom! Ich bringe langsam Verständnis für die auf, die hier seit vielen Jahren hin und her segeln und nicht mehr weiter wollen, weil sie sich sagen: wo kann es noch schöner werden?? Schön, sooo schön, einfach nur schön!!
Gerade komme ich vom InselRundgang zurück und habe zum ersten Mal 1 US Dollar für ein Foto gezahlt: Kunas haben entdeckt, dass Postkarten von ihnen in PanamaCity für 1 Dollar verkauft werden und so haben sie ihren Tarif gefunden!! Meine "Postkarte": KunaFrau mit goldenem Nasenring und Molas.

molas

9. Februar 2011

Lehrgang - 08.02.2011

Vor Anker vor Dog Island / Lemmon Cays / Kuna Yala
Etappe: 4 sm
Wind: 0 - 10 kn aus ??
Luft: 30 Grad Sonne pur
Wasser: 29 Grad

2. Versuch, denn eben ist der PC mangels Strom einfach ausgegangen:

Heute weiß ich nun, dass die "Sunshine" mit Wayne, dem SchiffsIngenieur, und Debbie vor Dog Islang ankern will. Gestern schon hatten wir über Funk den Außenborder als Thema und ich will nicht zu spät da sein: 9.00 geht es Anker auf und bei ganz langsamer Fahrt zwischen den Untiefen und Riffen bin ich sicher um 9.55 Uhr vor Anker vor Dog Island. Hier liegt auch ein Schiffswrack aus den 1950ern und es heißt: ein Tummelplatz für Fische aller Art: also los: schnorcheln!! Heute haben sie aber einen gemeinsamen Ausflug als ich ankomme. Nur wenig Fische sind noch da. Dog Island ist sicher ein Unikum hier: die sauber geharkte kleine Insel (100 Palmen) mit perfektem Sandstrand ringsherum, auf der auch 2 KunaTouristenStände sind, kostet sogar Eintritt: 2 US Dollar pro Nase (Schwimmer wie ich ausgenommen, denn sie bleiben nicht lange!) - und heute kommen auf dem Schiffswege ca. 15 Touristen, legen sich in die pralle TropenSonne kurz vor dem Äquator oder baden ohne T-Shirt und Mütze ....... aber zum Glück werden sie nach ca. 3 Stunden wieder abgeholt!! Es ist derweil 13.00 Uhr - 14 Uhr - 15 Uhr - und da kommt ein kleiner Segler: die Sunshine! 30 Fuß lang mit 1 Paar Besatzung und seit 3 Wochen: 1 Paar zahlender Besuch! "Wie geht das denn??" möchte ich wissen. - "Gar nicht!" verrät mir anschließend Wayne. Die Gäste haben 1 Woche gebucht und dann 2 x verlängert. Alles ist aufgebraucht, sie hangeln sich von Mahlzeit zu Mahlzeit durch und Getränke sind schon einige Zeit "short" - aber den Gästen gefällt es. Wayne ist froh, bei mir an Bord "allein" zu schrauben, freut sich über 2 Bier und sagt mir, bevor er überhaupt anfängt, wo das Problem steckt! Im Vergaser! Wasser wird da drin sein, denn das haben hier zur Zeit alle! ALLE!! Und in den Leitungen auch! "Normal - völlig normal!" sagt er und fängt an..... Und siehe da: im Vergaser ist mehr Wasser als Sprit und in den Zuleitungen auch...... Wie das da rein kommt, weiß keiner, außer dass wir viel Regen mit 100 % Luftfeuchtigkeit hatten und dann passiert es eben irgendwie... Nun gut, es ist geschafft und dann doch zu spät, um diesen Platz zu verlassen, der eigentlich gar kein so guter Ankerplatz ist: Steine, Korallen und Sand in kurzen Flecken sind kein guter Ankergrund und es schaukelt erheblich: Schwell steht hier!! Diesmal ist aber hinter mir so richtig reichlich Platz, falls der Anker........ Aber was soll´s: der Motor läuft wieder und ich habe nun den fehlenden Lehrgang "mein kleiner 4-ZylinderMotor und ich" auch hinter mir. Und das in meinem Alter ..... kiecher..... (Lese ich etwa zu viele Romane aus Mennys Himmelreich?? Sicher!!)

8. Februar 2011

BaustellenForum - 07.02.2011

Vor Anker vor Yansaladup / Lemmon Cays / Kuna Yala
Etappe: - sm
Wind: 5 kn aus N0 (Strom kommt wieder vom Motor)
Luft: 30 Grad Sonne pur
Wasser: 29 Grad

Zunächst einmal: ich bin immer noch hier!! Aus 2 Gründen:
1. Beim Vorbereiten des Verlassens dieses Ankerplatzes mache ich mich mit der neuen Fernbedienung auf dem Weg zum Bug und sehe da im Stecker so einen von 3 kleinen Stiften, der schon stark korrodiert und derweil ganz grün geworden ist. Die anderen beiden sind noch messingfarben. Ich versuche vorsichtig die Kontaktfähigkeit wieder herzustellen und "flupps" habe ich den Stift "abgebrochen" ..... abgegammelt wäre auch richtig. So´n Schiet!! Einen Zusammenhang mit der vorgenommenen Verlängerung gibt es übrigens NICHT!! Keine elektrische Ankerwinsch mehr?? Dann probiere ich lieber so lange, bis alles wieder passt!! Ich schneide den eingeschweissten Stecker auf und finde als Allererstes mal die Codierung (welche Farbe zu welchem Stift) heraus. Jetzt folgen Reparaturversuche mit Lötkolben und ....... alles vergebens. Schließlich stecke ich ein Ende eines ehemaligen 3 x 1,5 mm2 Kupferkabels durch die eine Öffnung und habe nun wieder den 3. Stift. Anlöten - testen - fertig - nach 2,5 Stunden!! Zwischendurch ist Stefan (SY Sawadi) mit seinem Dinghi angerast gekommen: er liegt so ca. 350 m neben mir und ist "erst" seit 2 Jahren hier in diesem Gebiet. Yansaladup sei seine LieblingsInsel, weil es hier u.a. frisches Wasser gibt zum Wäschewaschen und Duschen! Was gibt es hier?? Ja, er berichtet von 2 Brunnen, die hier salzfreies Wasser zum Abschöfpen bereit halten. Ich beschließe, mir das auf keinen Fall entgehen zu lassen und mache mein Dinghi fertig, um auf die Insel zu fahren.
2. Der DinghiMotor springt nicht an. Viele Versuche: das selbe Ergebnis: nix!! Handbuch raus und aufgeschraubt - mehr als die Zündkerze zu wechseln und immer wieder zu ziehen ist aber aufgrund meiner fehlenden 4-Takter- Ausbildung nicht drin! Der Vergaser ist so komplex eingebaut, dass ich zwar die Schrauben löse ... aber dann schnell wieder festziehe. "Morgen" sage ich mir und schraube alles wieder schön zu. Zwischenzeitlich ist es fast Abend und ich habe Durst und Hunger: das geht jetzt mal vor!! So beschließe ich: morgen früh jetzt wieder mit Flossen zur Insel und dann kümmere ich mich um den Außenborder.

Heute nun bin ich früh auf der Insel und es gibt sie wirklich: 2 Löcher, aus denen man wirklich Süßwasser schöpfen kann!! Trinken würde ich nicht sehr viel davon. Eine handvoll reicht mir erst einmal! Hier nun wäscht Stefan gerade seine Bettwäsche.......unglaublich aber wahr! Wir klönen eine ganze Zeit und er gibt mir einen Tipp, was meinen AußenbordMotor angeht, später funken wir noch und morgen habe ich ein Date mit einer südafrikanischen Yacht und deren Crew..... Daumen drücken!!!!! Und wieso höre ich auf dem UKW-Funk nur meine unmittelbaren Nachbarn?? Aber auch die weiter entfernten Stellen hören mich wenigstens. Eine neue Baustelle?? Meine aktuelle AußenbordMotorBaustelle habe ich heute weiter vergebens bearbeitet.....

Zwischendurch hat mich Stefan übrigens zum Schnorcheln abgeholt und mit seinem Dinghi (Caribe Festboden und 15 PS Yamaha! - welch eine Freude!!) sind wir mal eben zu einem verlassenen Segler gefahren und haben dort das Riff und die kleine Insel erkundet. Ganz viele kleine und schöne Fische und klares, warmes Wasser!!!!

Eigentlich wollte ich nicht mehr BaustellenForum sein - aber sie sind nun mal leider da!!

5. Februar 2011

Robinson - 05.02.2011

 
Position:         Vor Anker vor Yansaladup / Lemmon Cays / San Blas
Wind:             12-16 kn N0 - StromSparen ist wieder angesagt!
Luft:               29 Grad und sonnig
Wasser           27 Grad
 
Das Warten hat sich gelohnt!! Heute ist also so wenig (Windstärke 4) Wind, dass die Strömung wesentlich weniger geworden ist und ich nun doch teste, mal etwas zum "Riff" zu schwimmen - es geht!! Und siehe da: es ist gar keines, sondern "nur" eine mit Seegras bewachsene Sandbank.  Fische gibt´s keine - nur große Seesterne - aber ich kann weiter schwimmen und hoffentlich sehe ich da keine SeeIgel unter mir, denn auch darauf habe ich ebenso wenig Lust wie auf ein Riff. Egal, woran ich mir meinen Bauch aufschrabbse: am liebsten gar nicht!! Ich erreiche Yansaladup (etwa 300 Palmen) schwimmend und wate durch das flache Wasser an Insel (oder heißt das auch hier "an Land"??). Zum ersten Mal bin ich wohl ganz allein auf einer Insel!! Es ist ein tolles Gefühl!! Robinson kommt mir in den Sinn und, dass Freitag heute nicht da ist, denn es ist Sonnabend! Nie zuvor habe ich mich gefragt, wie es wohl auf einer unbewohnten Insel aussehen mag, die nur von Palmen bestanden ist. Ergebnis der Begehung: "natürlich unordentlich"! Abgestorbene Bäume liegen ebenso herum, wie alte Palmenwedel und reife und alte Kokosnüsse. Manchmal veranstalten Segler und "SeglerBetreuer" hier wohl ein Lagerfeuer und nehmen zum Glück auch ihren Müll wieder mit! Eigentlich kann ich mein Glück kaum fassen, hier wirklich ganz allein zu sein, denn in den letzten Tagen habe ich immer wieder einige Kuna beobachtet, die auf der Insel anlanden und erst nach einer ganzen Zeit wieder verschwinden. Auch andere Segler sind oft hier, um mit ihrem Hunden "Gassi" zu gehen oder ihren Kite von hier aus zu starten. Jedenfalls genieße ich den InselRundgang fotografiere viel mit der mitgeschwommenen UnterwasserKamera. Und, dass ich um diese Zeit sogar noch ins Internet komme:  macht mein Glück für heute perfekt!! Ich habe gesehen, was ich gerne sehen wollte (eine Insel, 300 Palmen und 1000 FotoMotive) und nun kann ich morgen auch weiter - na klar zur nächsten Insel!!!!!

 

Pause - 04.02.2011

Position:         Vor Anker vor Yansaladup / Lemmon Cays / San Blas
Wind:             20 - 26 kn N0
Luft:               29 Grad und sonnig
Wasser           27 Grad
 
Gestern greife ich also zum SatellitenTelefon und überbringe auf diesem Weg meine GeburtstagsGlückwünsche. Nochmals alles Gute und beste Gesundheit!! Dann ist Lesen angesagt, denn der Wind weht immer noch so, dass hier ein Schnorcheln mit der Strömung nicht so prickelnd ist - auch ist die Sicht nicht so klar, wie überall beschrieben. Reste des RiesenRegens?? Dann klingelt sogar 2 x mein Handy !!!!
Heute morgen nun (am 05.) habe ich plötzlich seit 06.10 Uhr doch noch InternetZugang mit dem Handy als Modem - zum letzten Mal, denn das Guthaben ist verbraucht - und so kann ich wenigstens noch ein paar Fotos senden: die "reparierte" SprayhoodNaht (nicht SpreeHut!), die zum Patent nicht anmeldefähige AnkerBedienung mit Verlängerung (hier im fertigen Zustand!)  und die kleinste Insel bisher - mit dem bezeichnenden Namen: Palm Island - vor Yansaladup, vor der wir gerade ankern.
Am Rande: mein kleines Windrad "Erwin" produziert seit Tagen so viel Strom, dass ich ihn sogar zwischenzeitlich abschalte, obwohl wie immer der Kühlschrank läuft, meistens der Inverter zugeschaltet ist, damit ich alle 220 V-Geräte betreiben und laden kann, die Instrumente ständig mitlaufen und die Wasserpumpe in Bereitschaft ist. Musik darf es auch noch sein! Zum Vergleich: nur der Kühlschrank alleine würde mich zwingen, die Batterien 2 x täglich mit dem Motor zu laden. Wind hat auch Vorteile und die Welt bestimmt kein EnergieProblem!!
 
 
 

 

 

4. Februar 2011

Grau in Grau - 03.02.2011

Vor Anker vor Yansaladup / Lemmon Cays / Kuna Yala
Etappe: - sm
Wind: 17 - 25 kn aus N0
Luft: 28 Grad grau mit ganz wenig Sonne
Wasser: 27 Grad

Heute morgen klingelt mein ausgeschaltetes Handy um 6.00 zum Weckruf?? Ja - das geht wirklich!! Aber nur 25x , dann schaltet sich der Wecker wieder automatisch aus! Oh, wie habe ich geschlafen!! Erst die "Linguine Bolognese" und dann 2 Glas Rotwein und dann ab zu Bett. Wunderbar, denn ich habe gar keinen AnkerAlarm gehört - und ein späterer Blick auf das GPS verrät: es gab auch keinen!! Doch, was ist da draußen bloß los? Ach, das klären wir später. Nochmals umdrehen und in die BettDecke eingewühlt. ´ n Stündchen geht noch und ich döse wieder ein. Die Schiffsbewegungen und Geräusche höre und spüre ich trotzdem und denke mir: da ist aber viel Wind unterwegs und etwas mehr Welle als gestern. Und dann passiert der folgenschwere Fehler: ich stehe auf! Nix mehr mit dem tropischen InselParadies von gestern: Grau in Grau präsentiert sich heute meine Welt - gelegentliche Schauer lassen sich nicht vermeiden. Die Pläne für heute brechen schlagartig in sich zusammen. Mit bis zu 25,5 kn bläst der NordOster über Mirmel und ich bleibe unter Deck. Erst viel später entschließe ich mich, weiter das UnterwasserSchiff zu schrubben und nun ist es zu 3/4 fertig und mir kalt!! So was Blödes!! Also ein BüroTag: Datensicherungen auf DVD, PC-Einstellungen kontrollieren, Software löschen und Reiseführer lesen. Essen und Siesta!! Die Siesta wird zum TagesHöhepunkt. Der Nachmittag stockt - und ist dann auch vorbei - als ich mich entschließe, den Wecker auszuschalten. Und siehe da, es gibt bei diesem modernen Handy tatsächlich die Funktion: "Bei Weckzeit automatisch anschalten". Dann folgt die Überraschung: Ich habe wieder Empfang!! Also war mein Ding vielleicht gar nicht kaputt sondern nur der Sender ausgefallen?? Wer weiß das schon?? Die weitere GuthabenKarte hatte ich aber gestern schon den armen freundlichen Fischern geschenkt, die mit ihrem Einbaum (der hatte mal ein richtiges Heck) ständig rückwärts fahren, weil der Bug total kaputt ist und sonst noch mehr Wasser übergekommen wäre. Eine gute Tat. Wenigstens bin ich wieder erreichbar. Für den Fall der Fälle habe ich mir wieder ein Buch ausgesucht, das ich gleich mal anfangen werde......

3. Februar 2011

SpezialistenTag - 02.02.2011

Vor Anker vor Yansaladup / Kuna Yala
Etappe: 2 (!) sm
Wind: 10-20 kn aus N0
Luft: 29 Grad - erst SONNE - später grau
Wasser: 27 Grad

Nun, gestern war noch einmal Baden angesagt - allerdings mit Bürste in der
Hand: Mirmels Unterwasserschiff hat in Colon doch ziemlich gelitten und
reichlich angesetzt. Fertig sind wir noch nicht, aber das Schwimmen in der
Strömung mit gleichzeitigem Schrubben ist nur was für so 30 Minuten.
Wieder passiert "so´n Schiet": mein Handy fällt herunter, weil ich es angetickst hatte und will sich nicht mehr ins Netz einwählen: was war das doch mal schön, so mit AnrufMöglichkeit für kleines Geld von zu Hause und ins Internet für Mails und Wetter.... es war einmal....
Derweil füllt sich die Ankerbucht und statt, dass die Esel bis zum besten Platz am Ende fahren, wo sooo viel Platz ist: nein: neben mir liegen sie nun, Franzosen parken manchmal ziemlich eng (dicht) ein. Nun darf mein Anker wirklich kein Stück rucken: hinter mir liegt gleich das Riff und back- und steuerbords andere Schiffe. Das nenne ich mal: dreifacher Legerwall!! Es briest auf. Und schon den ganzen Tag frage ich mich: wie soll ein EinhandSegler mit 45 m Kette auf 11 m Tiefe und guten 15 kn Wind ohne Menny im Bug hier wieder raus, denn, wenn ich vorne stehe und den Anker lichte: fängt Mirmel sofort an, unkontrolliert (!) Fahrt auf zu nehmen und ich habe noch reichlich Kette draußen....und wer steuert??? Schlafen wir noch mal darüber!(wieder schlecht und AnkerAlarm auf 50 Fuß gestellt: der piepst mindestens 1 x pro Stunde!!!) Ach ja: So nach dem 25. bis 40. Versuch, Kontakt mit dem SatellitenTelefon herzustellen gelingt es nach so etwa 2 Stunden......Puhhhhhhhhh!!

Heute nun sind Spezialisten an Bord: Ich ziehe meine SegelmacherKluft an und rücke der gerissenen SprayhoodNaht zu Leibe. Die halbrunde PolstererNadel und das Garn (guter Zwirn) in 3 Farben entpuppen sich als Witz!! Schwarzer Zwirn reisst schon beim Abnudeln von der Spule, der weiße hält wenigstens 3 Stiche aus, bevor er reisst und der olivgrüne macht 10 cm Naht und dann zerfetzt auch der zum 2. Mal. Das bringt in Summe: genau nix!! Aufribbeln und weg damit!! Was habe ich noch an Bord?? Die ganz dicke 10 cm lange SackNadel und jede Menge 3 mm Leine in weiß: die kann dabei nicht reissen!! Grober Klotz: grober Keil: die Naht ist wieder dicht. Nicht schön, aber selten und wirkungsvoll!! NebenEffekt: Daumen und Zeigefinger noch mit wenig Gefühl. 11.55 Uhr: Motor an, denn der Wind hat von 22 auf 12 kn abgenommen. Los! No risk: No fun! Das muss jetzt einfach mal gehen! Und als ich so zum Bug schlendere fällt mir ein: guck dir mal ganz genau das Bedienteil der elektrischen Ankerwinsch an! 3 Stifte stellen 3 Kontakte her....... Ich eile zum BordElektriker und verkünde mir: ja, wir haben Kabel an Bord: 20 m von der einen Sorte und 3 x 4 m von der anderen. Das sollte reichen. Bedienteil aufgeschraubt, 3 Steuerkabel entdeckt und nun geht alles ganz schnell: schnipp schnapp ist das Kabel durch und nun sind Stecker und Bedienteil nicht mehr eins! Stattdessen fummel ich unter Weglassen aller möglichen VDE-Vorschriften mal eine Verlängerung dazwischen und siehe da: Es funktioniert!!!!!! Nun kann ich - der Motor läuft immer noch - achtern steuern und gleichzeitig den Anker lichten!! Wie bequem und vor allem: sicher!! Ein Hoch auf den BordElektrikSpezialisten!! Not macht eben doch erfinderisch! Der Anker wird nicht ganz in den Bugbeschlag eingeholt denn heute geht es nur 2 sm weiter zur nächsten Insel. Hier liege ich nun fast allein, die 2 anderen in Sichtweite, die Insel ist wirklich unbewohnt und vollständig vom Riff umgeben: besser nicht versuchen an Land zu schwimmen, dass schrabbst nur den Bauch auf.... Hinter mir ist jede Menge Platz und der Anker hält auch 2000 Umdrehungen im Rückwärtsgang aus! 45 m Kette auf 8 m Tiefe, der Alarm steht auf 100 Fuß!! Das gibt bestimmt eine angenehme und schlafreiche Nacht!! Schon jetzt bin ich viel ruhiger, denn es gibt keine schwoienden Nachbarn und kein Riff im Nacken! Bevor nun der Koch an Bord erscheint, erst ein weiterer Spezialist: der Frisör (schreibt man wohl heute so): mit der Haarschneidemaschine an 220 Volt mache ich mich über meine Frisur her und der richtige Aufsatz bringts: wieder eine praktische KurzHaarFrisur und statt die Haare vom blanken Oberkörper mühsam zu entfernen: 3 Sprünge ins klare, blaue, warme Wasser und 2 Runden um Mirmel schwimmen - versprochen ist versprochen! Fehlt noch ein Spezialist: der BarMann - aber der kommt sicher auch noch!!

1. Februar 2011

Badetag - 31.01./01.02.2011

 
Position:         Zwischen den beiden Inseln der Chichime Cays / San Blas
Wind:             15  kn N - nachts bis 23 kn
Luft:               29 Grad und sonnig
Wasser           29 Grad angezeigt (2 zuviel)
 
Gestern war nun Ankertag hier mit vielen Erledigungen: Gustav ist überholt und wartet nun auf seinen Test. Getriebe habe ich nicht getauscht - sieht noch ganz gut aus. Vielleicht war es ein bisschen zu schwer für ihn! Chrom putzen, weil sowieso schon mal draußen, die eine Unterwant nachspannen,  UnterwasserSchiff kontrollieren und ein wenig schrubben, das Dinghi nicht mit dem Spezialzeugs sondern mit einer SpezialKlebemasse ähnlich Silikon (war aber schon alt geworden) verschmieren und wartet nun auch auf den Test. Und dann gab´s wieder "2 (Lobster) für 5 (Dollar)" - habe also gestern wieder Lobster gegessen und mir sogar eine KnofiMajo gemacht. Lecker. Internet geht außer Mail leider gar nichts - oder sollte ich lieber sagen "zum Glück"!
Heute dann geht früh mein Nachbar Anker auf und mein Blick ist frei auf Uchutupu Pipigua und Mirmel liegt direkt davor - von Uchutupu Dummat aus gesehen. Also los: Flossen raus, UnterwasserKamera eingepackt und Brille mit Schnorchel auf, bevor noch jemand kommt - der ist schon im Anmarsch.... schnell, schneller!! Damit diese Aufnahme gelingen kann .... es klappt!! Nicht weil ich so schnell schwimme sondern, weil er weiter fährt... Glück gehabt! Dann nutze ich doch mal die Gelegenheit für einen InselRundgang: als erstes komme ich an 2 kleinen KunaHütten vorbei und erreiche auf dem Trampelpfad in wenigen Metern 2 weitere Hütten und die "InselBar", Touristen sind überall - auch in den entlegensten Winkeln! Hier stehen sogar Zelte der Backpacker und eine Toilette mit hochgestelltem Wasserfass gibt es auch. Von wegen unbewohnt!! Etwa 25 Kuna haben es sich hier eingerichtet und züchten sogar 2 kleine Schweinchen. Leider ist auch hier die gesamte LuvKüste (dem Wind zugewandt) voller angeschwemmten Mülls - die Küste, an der der Wind vorbeifegt ist frei und hat einen kleinen StrandStreifen und die LeeKüste fällt steil (ca. 50 cm) ab ins Meer. Also: kein klassischer Badestrand. Geht´s heute noch weiter oder nochmal zurück zu den Fischen??