5. März 2011

Alle Strassen - 03./04.03.2011

Vor Anker vor der Insel Providencia / Kolumbien
Etappe: - sm insgesamt
Wind: um 12 kn aus NO
Luft: 28 Grad sehr sonnig
Wasser: 27 Grad

Wieder geht es früh hoch, denn heute möchte ich mir einen MotorRoller mieten und eine InselRundfahrt unternehmen. Mein Ziel ist einfach: ich möchte alle Straßen befahren. Das Mieten ist einfach: Zettel ausfüllen, keine Papiere zeigen, Schlüssel rein, starten, aufsitzen und los!! Ganz ganz langsam tuckere ich mit dem Ding los, damit ich auch wirklich keine Straße übersehe: erstmal zur unbedeutenden Maracaibo Bay (nicht die große Schwester in Venezuela) und dann wieder auf der Hauptstraße zurück, denn das war ein abgehender Ring und mir fehlen ca. 500 m, wieder kehrt und am Flughafen vorbei, durch leuchtend grüne Wiesen an sanften Hängen, an fressenden Kühen vorbei und kleinen bunten Häusern, dem Rocky Point und der kleinen SmoothWaterBay. Abbiegen zur ManchaneelBay und das legendäre "Roland`s" finden, in dem der RastaMan noch auf der Hängematte döst und mir ein herzliches "welcome" zuruft. Urig ist es hier und alles nur gestapelte Natur, und doch ist die Bar zu erkennen. Wäre dort nicht ein Neubau in Gange: wir wären alleine hier am ganzen schmalen Strand. Zurück auf der Hauptstraße folgt nun eine kleine Ortschaft und ich habe 2 weitere Straßen zu absolvieren. Draußen sitzen vor den Häusern Jung und Alt und scheinen zu dösen, zu schlafen, zu spielen oder zu träumen. Die halbe Runde ist geschaftt und ich bin schon am Abzweiger zur SouthWestBay: malerisch schön ist es hier und ich lasse das Moped mal am Straßenrand stehen. Im hier befindlichen Hotel an der Bar, na klar direkt am Wasser, finde ich wieder meine Nachbarn als einzige Gäste und setze mich gerne auf eine Cola zu Ihnen, wandere den ganzen langen Strand mit ihnen hin und zurück. Palmen und andere Bäume spenden hier Schatten und breit ist der Strand wirklich nicht. Im Grünen versteckte RestaurantBuden gibt es hier einige und sicher wartet man auf Touristen, die aber heute nicht da sind. Ausgelassene Ruhe liegt über dem Ozean und dem sandigen Ufer. Wir sehen den geschäftigen Fischern und den Pelikanen und anderen Vögeln zu und auch wir beginnen zu träumen. Die beiden kleinen FelsInseln da hinten..... das Grün der Palmen vor dem Meer .... ganz gewiss kommt hier niemals Hektik auf. Eine Oase der Einsamkeit am Meer und der, wie es scheint, ewigen Ruhe. 14 Zimmer zu ebener Erde keine 30 m vom Meer entfernt hat dieses Hotel. Oder ist es doch ein Sanatorium?? Nach einiger Zeit raffen wir uns auf aus der Passivität und fahren weiter. Halt! Hier geht noch eine kleine Straße ab, auch diese Sackgasse muss ich haben! In der FreshWaterBay finde ich dann einige kleine und winzige Hotels an der Hauptstraße und besuche auch hier den Strand, der wenig attraktiv ist, weil irgendwie schmuddelig. Ganz vereinzelt liegen auch hier wenige Urlauber ohne eine Spur von Aktivität auf ihren weißen Liegen. Lazy Hill und dann der total einsame winzige Strand der MandelBucht - das war aber schon mehr ein Fußgängerweg, den ich da befahren habe - folgen auf dem gewundenen Weg zum Hauptort Santa Isabel. Hier nun ist meine InselRundfahrt zu Ende. Hinter mir liegen 3 interessante Stunden und vielleicht etwas mehr als 20 km. Wahrhaftig ist diese Insel total urspünglich und in keiner Weise durch einen Tourismus geprägt. Es gibt kein FastFoodRestaurant und kein Casino, ganz ganz wenige Autos (auf der ganzen Runde habe ich außerhalb von Santa Isabel nur 4 fahrende gesehen), eine nicht immer 2spurige Inselstraße und viel viel Ruhe!
Am Abend dann treffen sich einige Segler im Restaurant zum CrabSoupEssen und ich erfahre, dass nicht einmal Kolumbianer sich hier einfach ansiedeln dürfen. Das erzählt mir Laura, die Kolumbianerin, die mit Russel zusammen segelt und hier 10 Jahre lang gearbeitet hat. Die beiden hatten Menny und ich schon bei einer privaten CocktailParty auf La Gomera getroffen. Ist die Welt so klein und schön ..... wie diese Insel??

Heute nun ist reine Vorbereitung auf die nächste lange Etappe angesagt, Mirmel wird innen und außen wieder entsprechend hergerichtet, der Skipper geschont, der Papierkram erledigt und letzte Einkäufe herangeschleppt. Morgen früh geht es dann auf 579 sm (gut 1070 km) bis nach Mexico!!