30. August 2011

Durch die Küche: Wendtorf - 14.08.2011

In der Marina Wendtorf/ Deutschland
Etappe:     40 sm
Wind:        15-25 kn
Luft:        KALT und 16 Grad - grau in grau
Wasser:    sehr sehr frisch!!
 
 
Wir sind wieder da! Doch statt des geplanten Einlaufens in Wedel an der Elbe sind wir nun in Wendtorf an der Kieler Förde. Dabei hatten wir es so schön gedacht, sooo schöön: Menny und ich laufen mit Mirmel in den Hafen in Wedel ein und setzen all die schönen bunten und erinnerungsreichen Gastlandflaggen unserer Reise unter der Saling. Stattdessen: Einlauf in Wendtort alleine - wie so viele Male schon - zuviele !! -, Festmachen an Steg 4 - wie immer -, kein Empfang - war auch so geplant -  und nur die dänische Flagge an Steuerbord. Wir sind halt wieder da - wie durch die kalte Küche - aus Dänemark. Karibik adé!! Du fehlst schon heute, denn ich laufe wie gestern im "EskimoKostüm" ein. Vollvermummelt.
 
Jetzt geht es an die Arbeit: abrüsten: über 100 Bücher von Bord, Lebensmittel von Bord, Getränke über Bord und alles Waschbare schickt Dorit zu Hause tagelang durch die Waschmaschine, die sogar Sachen wieder sauber wäscht, die scheinbar für immer dreckig oder eingegriest waren. Die "to-do-Liste" ist lang und freut sich auf jeden Strich, der durch eine erledigte Aufgabe rauscht.
 
Seit einiger Zeit nun bin ich zu Hause - aber noch nicht wirklich: angekommen. Das wird wohl noch etwas dauern............... 
 
 
.............und dann gibt es hier wieder: mehr Meer!
 
 
Meine nächsten Aufgaben: noch immer bin ich eingeschriebener Student der WirtschaftsInformatik - und das nicht nur für ermäßigte Theaterkarten -, interessiere mich für so viele Dinge des Lebens und Wirtschaftens und werde mich sicher nicht in den Sessel setzen und warten, bis ich meinen Enkelkindern Geschichten von "früher" erzählen kann.
 
 
Zuletzt danke ich all denen, die unsere Reise durch Begleitung, Offenheit, Freundlichkeit und Freundschaft bereichert haben und denen, die mehr oder minder aufmerksam und regelmäßig aber sicher immer interessiert diesem Logbuch gefolgt sind von Schweden, Norwegen über Deutschland bis zur Schweiz und England. DANKE!!
 
Der allergrößte Dank aber gilt meiner Frau, meinen Kindern, meinen Eltern und Geschwistern: meiner Familie!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
 
 
 
 

Spodsbjerg - 13.08.2011

In der Marina Spodsbjerg / Langeland / Dänemark
Etappe:    50 sm
Wind:       10 - 20 kn aus O - SO
Luft:          KALT und 16 Grad
Wasser:    Mein Thermometer zeigt 14 Grad!!
 
 
So, es geht also auf der Ostsee weiter. Da gibt es doch dieses Spiel für Kinder: "ich packe packe meinen Koffer", in dem immer mehr in den Koffer kommt und immer alles wiederholt werden muss, wenn der Nächste seinen Koffer packt: So ähnlich geht es mit heute: - und weil ich alleine bin, gibt es keine Wiederholungen - also: Ich ziehe an: eine Unterhose, ein T-Shirt, Socken, eine Jeans, ein Polohemd, einen Pullover, noch ein Paar dicke Socken, eine FleeceJacke, eine SchwerwetterSeglerHose, eine SchwerwetterSeglerJacke, ein Paar Handschuhe und ein Paar Gummistiefel: und mir ist kalt!!!!!!! Das ist nicht mein Wetter hier!!!!!! Aber: egal: geschafft: angekommen und fest. Es lebe die "einteilige" Segleruniform!!!

Wieder in Europa - 11.08.2011

In der City Marina Kalundborg / Seeland / Dänemark
Etappe:    Mirmel: TransAtlantik
Wind:    etwas bis viel
Luft:    KALT und 14 Grad
Wasser:    gerade mal keine Eisschollen!
 
 
Vorab: Nie wieder "Sevenstar"!! - Das war unser Transporteur.
 
Seit dem 13. Mai liegen wir nun in der RiverCityBrewingMarina mitten in Downtown Jacksonville und warten auf die Verschiffung von Mirmel. Der erste - und gebuchte - Dampfer ist bereits wieder ohne uns los, denn es gab wohl keinen Platz mehr für uns. So`n Schiet!! Warten wir also auf den nächsten, denn es ist wirklich "alternativlos"! So, als hätte uns in der Prärie ein voller Bus nicht mehr mitgenommen - allerdings hatten wir Platzkarten! Nunschlecht: Warten!! Kontakte mit der holländischen Transportgesellschaft Sevenstar werden zum deutschen Agenten übertragen - soll der sich doch kümmern! Macht er auch so gut es geht. Also nächstes Schiff!! Ganz bestimmt!! Neuer Termin nun der 12. Juni statt spätestens am 25. Mai. Hilft alles nix: ab nach Hause mit dem Flieger, denn Miri besteht erwartungsgemäß ihr Abi und das gibt die Schulentlassung und einen tollen Ball zu feiern! Glückwunsch!! Wieder mit Dorit zurück nach Jacksonville und dort wiederholen sich die Ereignisse: nix ist mit dem 12., denn der Dampfer fährt nun gar nicht mehr zurück nach Europa!! Stattdessen erleben wir mit dem Leihwagen einige schöne Tage in Florida, South Carolina und Georgia. Nicht schlecht - aber unfreiwiliig! Nun der neue Termin: ein Schiff wird kommen .... ca. 25. Juni .... und es kam doch nicht! Zwischenzeitlich bin ich wieder alleine in Jacksonville und seinen Hotels (ZweitBeruf: HotelTester). Nun soll aber am ....... ist doch schon fast egal ...... wieder ein Schiff kommen ........ und es kommt nicht!!!! Nun bietet der Transporteur an: lass Dein Schiff in der Marina: wir bezahlen - fast - alles außer den wirklich erlebnisreichen Hotelaufenthalten und engagieren einen Skipper, der Mirmel zum Frachter verholt. Und nachdem ich eine erfolgreiche Reparatur des kombinierten Gas- und GangHebels des Motors veranlasse, der - wie sich später herausstellt seit der Auslieferung in 2007 defekt war - nun erstmalig richtig gut funktioniert, kann ich dem Skipper eine intakte Bedienung übergeben. Und fliege nach Hause!!!! "Natürlich" verspätet sich der Dampfer - aber diesmal kommen wir auch mit!!! Mirmel fährt an Bord der "Spiegelgracht" über den Atlantik - huckepack! Huckepack an Bord und nicht auf eigenem Kiel mit dem Unternehmer Sevenstar. Dieses schreibe ich so, dass auch andere diese Passage bei Google und anderen Maschinen finden können, denn auch ich habe vorher gegoogelt: "yacht transport yachttransport huckepack an Bord an Deck Sevenstar Schiff" und vieles mehr - die sollen wenigstens unsere Erfahrung teilen können und hoffentlich nicht noch einmal machen! Wie dem auch sei: Mirmel kommt unversehrt (fast - bis auf viele Roststellen auf dem Deck - haben die da etwa geflext??) in Kalundborg an. Wir sind auch schon (nächstes Mal fahre ich auch früher los von unserem 40 km entfernten Hotel) da und werden als letzte zusammen mit dem Loadmaster mit dem LotsenBoot zum Frachter gebracht, gleich mal auf einen Kaffee mit dem Kapitän eingeladen und sehen Mirmel vor uns an Deck stehen. Nach der Kaffeepause geht es zusammen mit Dorit hinauf zu Mirmel und .............. sie hat bis auf die Rostflecken - wie es scheint - alles gut überstanden. Wenigstens das kann Sevenstar: Schiffe sichern und transportieren. Jetzt geht alles ziemlich zügig und wenig später hängt Mirmel am schiffseigenen Kran und wird sanft zu Wasser gelassen - wir fahren die letzten Höhenmeter gleich mal mit. Im Wasser springt der Motor gleich an - Dank an Astrid (das ist der Motor) - und wir verholen in das Hafenbecken der Stadt. Dass es regnet, ist nicht weiter schlimm: aber das letzte Mal, als ich Mirmel bewegte hatten wir doch so fast 20 Grad mehr LuftTemperatur. Ist das kalt hier!! Jetzt ist Klarieren angesagt - und getan: Mirmel geht wieder Richtung Kiel auf eigenem Kiel!