31. Januar 2011

Chichime Cays - 30.01.2011

Position:         Zwischen den beiden Inseln der Chichime Cays / San Blas
Wind:             15  kn N
Luft:               29 Grad und sonnig
Wasser           29 Grad angezeigt (2 zuviel)
 
Eigentlich spricht nur wenig dafür, nun Portobello zu verlassen und gleich bis auf die San Blas Inseln zu segeln/fahren: aber nur heute sollen wir passenden Nordwind um 10-15 kn haben, der morgen schon wieder auf die vorherrschende Richtung OstNordOst mit 15 - 20 kn drehen wird und das passt dann nicht mehr!! Die Strecke ist lang und ich muss überwiegend Richtung Osten und entweder laufe ich die Insel Linton an, die heute bereits nach 9 sm auftauchen wird und knüppel dann irgendwann 43 sm gegen den Wind an oder ich versuche heute mit aller Kraft durch zu kommen und noch im Tageslicht einen Ankerplatz zwischen den Riffen zu finden. Auch, wenn es anstrengend wird: ich entscheide mich für das Weiterfahren, denn schon heute mache ich gegen den Wind und die Wellen kaum Fahrt Richtung Norden - aber gleich dreht der Kurs ja auf Ost und dann rauschen wir davon! Ich muss unbedingt einen Schnitt von kurz unter 6 kn erreichen, damit das Licht ausreicht und das geht leider nur mit Vollzeug und Motor! So´n Schiet! Wat mutt, dat mutt!!! Plötzlich wird es Gustav, dem AutopilotenSteuermann, zu schwer und er versagt die Arbeit: ich muss ran und den Rest von Hand steuern, denn Antonio, der WindSteuermann, darf nur arbeiten, wenn der Motor nicht läuft. Sind noch 8 Stunden... So´n Schiet! Bei 2 m und mehr langer Welle bleibt nur wenig Pause fürs Getränkeholen.... Aber wir kommen an!! Wegpunkte in den Plotter (Navi) geben und sicher die Einfahrt finden, was nicht jedem gegeben ist: Ein Mahnmal liegt am Eingang - niemals nachts einlaufen!!!! Das Ankern bei 15 kn Wind als Solist ist eine Herausforderung im engen Becken mit 15 anderen Booten. Hier liegen wir nun wie in den Tobago Cays mit Blick über das Riff und Wasser bis Kuba: vor Wellen geschützt aber voll im Passatwind. Beim Herumeilen an Bord passiert es dann: 2 nebeneinander liegende Nähte der SprayHood lösen sich beim Abstützen auf und öffnen sich über gut 70 cm! So´n Schiet! Über 5 cm war sichtbar die eine Naht durchgescheuert und ich hatte gedacht, mit Tape weiteres Elend verhindern zu können...... aber nur bis heute - leider. Nadel und Faden sind an Bord, ebenso wie ein neues Getriebe für Gustav und "es gibt ja sonst nix zu tun"??
Und wieso steht hier noch nichts über die beiden tollen kleinen Inseln mit weißem Sandstrand und vielen Palmen drauf?? Ganz einfach: weil da auch die TouristenVersorgungsKomitees sitzen: Kuna, die von Reisenden versaut, das Geldverdienen entdeckt haben. Mal abwarten, wie sich das hier entwickelt, denn beim Ankommen um 17.30 Uhr sind 4 Einbäume und Boote unterwegs mit allerlei Kuna und Zeugs an Bord. Von Einsamkeit kann hier keine Rede sein, denn sie wohnen auf den eigentlich unbewohnten Inseln ... sicher nicht mit so vielen Menschen, um ein paar Kokosnüsse einzusammeln ..... sondern unseretwegen??

 

30. Januar 2011

Neue Bewegungen - 28.01.2011

Position:            in Portobello / Panamá
Wind:               20 knN
Luft:                 29 Grad und sonnig
Wasser:            28 Grad
 
Wir bewegen uns fort!! Es schaukelt wieder auf Mirmel und sie bewegt sich vorwärts!! Welch ein Glück.....
 
Pünktlich um 12.10 Uhr (die 10 Minuten Verspätung gehen auf Kosten des langsamen und dusseligen MarinaPersonals bei der EndAbrechnung - Nachfolger: passt auf den Strom auf!!) geht es nach 2 Runden Schwimmen im Pool mit anschließender SüßwasserDusche wieder los. Ich lege ab und Mirmel freut sich offensichtlich, wieder unterwegs zu sein, denn alles klappt bestens. Wir melden uns wie gehabt bei der "Cristobal Signal Station" und bekommen wie gehabt die Aufgabe, vorsichtig die Breakwaters zu passieren. Und dann merken wir, dass auch in das Wetter Bewegung gekommen ist: es pustet uns auf die Nase mit bis zu 23 kn!! Da wir zu spät für einen Kreuzschlag unterwegs sind: motoren!! Nach nur 20 sm fällt der Anker in der Bucht von Portobello (diesmal mit 2 "ll" - Landkarte: 1 und Seekarte: 2??) um 17.10 noch im Sonnenlicht. Im aufkommenden Wind bewegt sich Mirmel nun frei an ihrer Ankerkette und schwoit zum ersten Mal seit über 6 Wochen wieder! Durch Portobelo waren wir neulich mit dem Auto unterwegs - aber von See aus sieht es viel besser aus. Auch in die GeräuschKulisse ist Bewegung gekommen: hier hören wir kein BatterieLadegerät aber den Windgenerator, kein Knarzen der Leinen aber die Ankerkette, keine Passanten auf dem Steg aber Motorboote und Dinghis neben uns. Und nichts fehlt mir hier!! Wir liegen sicher und ruhig und erwarten nun die Nacht!! Den Gegenwind müssen wir soweit wie möglich abwarten - zumindest muss er etwas abnehmen.

 

28. Januar 2011

Weiter geht`s!! - 28.01.2011

In der ShelterBayMarina / Colon / Panamá
Wind:                         um 10 kn aus N   
Luft:                           wieder schön warm - 29 Grad- Sonne!!
Gefühlte Jahreszeit:     Sommer
 
Geschafft!! Das Visum für die USA ist angekommen und ich kann meine Reise fortsetzen - ENDLICH !!
 
Schnell noch eingekauft, Anne und Ari zum Abendessen eingeladen, alles wieder sicher verstaut, was in den letzten Wochen einfach mal so herumgestanden hat, Wassertank frisch gefüllt - gut, dass der Rohrbruch von gestern wenigstens am Steg Wasser gelassen hat - wenn auch eingeschränkt, Wäsche gewaschen und jetzt ist nur noch Decksarbeit dran, bezahlen und dann Leinen los - falls sie nicht schon festgewachsen sind.
 
 

26. Januar 2011

Doch durch den PanamáKanal! - 25.01.2011

In der ShelterBayMarina / Colon / Panamá
Wind:                         um 10 kn aus N   
Luft:                           wieder schön warm - 29 Grad- Sonne!!
Gefühlte Jahreszeit:     Sommer
 
Ich habe mich entschieden! Nun geht es doch durch den PanamáKanal Richtung Pazifik!!
 
Mit Eric hatte ich ja neulich Neuigkeiten ausgetauscht und sie betrafen die Durchfahrt durch den Kanal. Da ich bis Montag - am Sonntag ist keine Rückgabe möglich - den Mietwagen hatte, ging es eben erst ab Montag . Und Montag ist es nun auch für den Start geworden. Dazu habe ich aber auf die "Aroha" von Monika und Eric gewechselt und bin bei ihnen als "LineHandler" mitgefahren. Mirmel ist also immer noch am Steg! Tage vorher hatten sie mich eingeladen, denn neben dem Skipper müssen zwingend 4 weitere LineHandler an Bord sein, deren Aufgabe es ist, das Schiff in der Mitte der KanalSchleusenWände zu halten. Ich habe gerne zugesagt! Und so geht es am Montag um 13.30 Uhr los. Als erstes verholt man in eine Ankerregion vor der ersten Schleuse. 30 Minuten von der Marina entfernt. Dort angekommen, muss man sich anmelden, damit die "Adviser" (keine Lotsen) an Bord kommen, denn nur mit denen ist ein Transit möglich. Es wird schließlich spät und später und dunkel und der Adviser erscheint endlich. Anker auf und los geht´s: Nach 15 Minuten erreichen wir die Schleuse und müssen wieder warten und werden mit einem Katamaran (Breite 9,50 m) zu einem Päckchen verschnürt! Damit haben wir nur noch die SteuerbordLeinen und 2 Damen sind zu Helfern der LineHandler geworden. Der Adviser gibt guten Rat und wir dürfen endlich um 20.37 in die Schleuse Nr. 1. Dann mein Job: die AffenFaust mit der Hilfsleine übernehmen und an die SpezialPanamáKanalLeine (wird gemietet - denn so lange Leinen hat keiner von uns an Bord) anknoten und auf Kommando reichlich Leine kommen lassen, damit sie der Mitarbeiter der Kanalverwaltung an Land ziehen kann. Vorher hat er das Schiff zu Fuß an Land begleitet - immer die Hilfsleine in der Hand und das andere Ende an Bord. An einer geeigneten Stelle legt er nun unsere Leine über einen Poller und der LineHandler erhält genaue Anweisungen vom Adviser an Bord, ob gefiert oder dichtgeholt wird. Aller verläuft problemlos und wir passieren auf gleiche Weise nun die Schleusen 2 und 3 bergauf. Um 21.50 sind wir im GatunSee, der eigentlich ein aufgestauter langer Fluss ist. Blöderweise passiert uns ein Schlepper mit so viel Fahrt, dass das Päckchen reichlich zu schaukeln beginnt und die Fender zwischen den Schiffen - bestimmt mehr als 12! - reichlich arbeiten müssen. Einer reisst dann auch ab - vom Kat!! Es geht zur Nacht wieder getrennt von einander an die Boje und nach dem späten Abendessen und einem ManöverSchluck ab in die Falle! Ich bekomme eine SalonKoje und schlafe....naja.....wie alle anderen auch. Kurz ist die Nacht, denn um 5.45 erscheint der Skipper zum Wecken! Um 6.00 soll ein neuer Adviser an Bord kommen, denn der andere hat uns bei Erreichen der Boje verlassen. José kommt um 6.45 und wir gehen sofort auf die Fahrt durch den gut betonnten See. 3 Segler im GänseMarsch. Der GatunSee wurde durch das Aufstauen des Rio Chagres erzeugt und bildet das HerzStück des Kanals, der hier gar keiner ist, sondern dem Plöner See ziemlich ähnlich ist. Allerdings gibt es hier reichlich Regenwald am Ufer und die Brüllaffen sind auch zu hören. Eine ereignislose (zum Glück!!) Fahrt endet vor der nächsten Schleuse und alle 3 Schiffe werden nun zu einem Päckchen. Wir sind wieder steuerbords am Kat. Da er aber so viel länger ist als wir, entscheiden die Adviser: Bugleine zum Kat und Heckleine zu uns! Ich habe also die einzige Leine an Bord zu "handlen". Backbords des Kat passiert genau das gleiche, denn auch der Segler ist viel kleiner als der Kat. Nun geht es wieder von 26 m Höhe in 3 Etappen auf Meereshöhe und alles klappt prima! Niemals verheddert sich eine meiner Leinen und mit Erics Unterstützung hat alles noch besser geklappt. Auch er war nahezu arbeitslos, denn der Kat in der Mitte hat auch den Antrieb übernommen. Kurz nach 14.00 schwimmen wir also auf dem Pazifik - und siehe da: das Wasser trägt auch hier! Schön, wieder hier zu sein und wir gehen zur selben AnkerBucht, in der auch die "Forty-two" lag, die mittlerweile auf dem Weg zu den GalapagosInseln ist. Nach einem MittagsMahl werden die LineHandler verteilt - Rene und Helga zurück auf ihre Yacht "Amigo", die hier vor Anker liegt und ich zum DinghiSteg und das Abenteuer "PanamáKanal" geht zu Ende! Ich kenne ja diese Ecke und kehre zum Abschluß und zum Sackenlassen noch auf einen frischen Rotwein in eine Bar ein, nehme mir ein Taxi zum BusBahnhof und in Colon steige ich wieder in eine Taxe zur Marina. Die Kosten für den Transport übernimmt - traditionell - übrigens der Skipper des durchgeschleusten Schiffes. Mein Dank an Monika und Eric von der "Aroha" für diese Einladung und diese tolle Erfahrung. Euch beiden bei Eurer Tour um die Welt: allzeit gute Fahrt und immer die berühmte Handbreit!!
Um 20.30 bin ich wieder an Bord von Mirmel, die mir den Ausflug nicht verübelt hat. Nach Rücksprache mit Mirmel haben wir beide wieder beschlossen: nicht gemeinsam durch den Kanal und lieber wieder ab nach Hause!!

 

23. Januar 2011

Tierisch spannend - 22.01.2011

In der ShelterBayMarina / Colon / Panamá
Wind:                         um 5 kn aus N   
Luft:                           wieder schön warm - 29 Grad- Sonne!!
Gefühlte Jahreszeit:     Sommer
 
Heute geht es wieder früh hoch, denn ich will in den Urwald und endlich mal ein Faultier sehen - dazu frage ich erst einmal den "FaultierExperten" Ari von der "Seili", der sie regelmäßig ausmachen kann: nach dem VerbotsSchild noch 1 - 4 Bäume links: da hängen sie meist! Und was ist?? Eines sehe ich tatsächlich: hängt ganz oben in der Krone und kratzt sich gerade. Doch dann wird es übermäßig aktiv: hangelt sich im ZeitlupenTempo ganz langsam weiter - Tempo ist deren Sache wirklich nicht - und verschwindet nach etwa 4 Minuten hinter Geäst und Blättern. Ich weiß, wo es ist und finde es immer wieder, aber ziemlich versteckt!! Auch Anne und Ari finden heute mal keines! Nungut, weiter finde ich einfach nichts und beschließe mit dem Auto einige hundert Meter weiter zu fahren und höre die Brüllaffen. Das reicht als Indiz für einen Stopp. Ich steige aus und verhalte mich ganz ruhig: das fällt einem EinhandSegler ja mal richtig schwer, mal die Klappe zu halten. Jetzt gehe ich einen kleinen Feldweg hinein und entdecke sie: Affen! Ich bin ziemlich sehr nahe dran und gehe nun lieber nicht mehr weiter und gucke in die Höhe: überall sichte ich Brüllaffen und dann höre ich sie auch: wenn sie nicht brüllen, klingt ihr Laut wie das umgekehrte Grunzen der Schweine so ähnlich jedenfalls. Plötzlich setzen sich einige Richtung Boden in Bewegung und es überkommt mich ein GänseHautSchauer ...... Ich verhalte mich völlig ruhig und lausche den Geräuschen des Dschungels. Hier das Klappern der Äste und Rauschen der Blätter, das die Affen verursachen und dort ein merkwürdiger Vogel, der zu gurgeln scheint, drüben raschelt etwas in den grünen Blättern und hinter mir im Unterholz ein launiges Zischen. Junge, Junge, ist das spannend hier! Ich bewege mich lieber etwas zum Auto zurück, als ich merke, dass die Affen wohl überall sind. Insgesamt bemerke ich sicher 20 Affen in den Bäumen und dann höre ich sie auch deutlich: ein Stammesgenosse gibt offensichtlich Alarm: Er brüllt und für mich klingt es wie das Brüllen eines Löwen - aber die gibt es hier gottlob nicht!! Ein anderer antwortet und das ist ein tolles Concerto grosso! Welch ein Krach hier in der Stille. Ein Tucan mit leuchtendem Schnabel fliegt vorbei und das ist zu schnell für meine Kamera. Der leuchtend blaue große Schmetterling fliegt ebenfalls des Weges und immer hin und her und nichts für meine FotoAusrüstung - aber das Bild im Herzen bleibt unvergessen! Ich verabschiede mich von den Tieren hier, aber es fällt mir schwer, aus diesem UrwaldZoo zu gehen - zumindest fast 2 Stunden habe ich es wirklich genossen!!
2 Straßen haben es mir noch angetan: die westlich des Kanals: eine Siedlung aus US-Zeiten mit gutem Blick auf den GatunSee. Hier entdecke ich dann eine extrem scheue Gruppe von Tieren, von denen ich nicht weiß, wie sie wohl heissen können: etwa 10 Tiere verschwinden so rasch im Unterholz und vom Baum, dass ich nur noch einen mit der Kamera erwische. Und auf den östlichen Strecke sollen viele Dörfer und eine "Stadt" sein. Nun mal los! Schlaglöchern ausweichen und bergauf und bergab, dort die Abzweigung nach Pina und weiter geht´s. Tropischer Regenwald mit riesigen Farnen und Pflanzen entlang der Strecke, als ich bemerke: eine Tankstelle täte gut. Die Ausschilderung passt aber mit meinem Tacho nicht überein .... das eine sind (Land-)Meilen und das andere Kilometer. Faktor 1,6! Ich erreiche Pina und das Dorf entpuppt sich als Siedlung mit ca. 30 sehr einfachen Häusern am Meer. Frage ich doch mal einen Passanten nach der nächsten Tanke und er erklärt mir den Weg nach Colon. Danke, aber den kenne ich und so wird auch der Rückweg spannend - aber es reicht!! Schnell noch etwas Getränke bunkern und zurück zu Mirmel. Hoffentlich werde ich diesen Tag nie vergessen!!!
In der Marina noch schnell zur "Sail away" mit Anne und Werner, die mir einen PanamáStraßenPlan geliehen hatten - zurück! - und bei "Seili" vorbei mit Anne und Ari, um mich für den Tipp zu bedanken und auf dem Weg treffe ich Eric von der "Aroha", mit dem ich Neuigkeiten austausche.........auch ein EinhandSegler ist nicht immer ganz allein - nur meistens! Manchmal telefoniere ich sogar (täglich mit zu Hause)!!
Am Rande: Mirmel hat sich in eine schwimmende Bar verwandelt - spätenstens seit Panamá City: spanischer Brandy, griechischer Ouzo, portugiesischer Porto, brasilianischer Cachassa (das Wort konnte ich noch nie!), panamanesischer Rum (3 Sorten), lokaler Gin, (nicht zu vergessen die Wunder der Tiefe des Stauraumes - da ist bestimmt noch was!), Weine vieler Kontinente und Berge von Säften vieler auch exotischer Früchte nebst reichlich Cola, Fanta, Sprite, Tonic und reichlichst Wasser befinden sich an Bord: ist ja keine "Tour des Leidens" hier!  Bier für Gäste steht sowieso immer kalt und im Nachschub. Das Einkaufen könnte (wird!!) wieder schwieriger werden und die kleine "DurstStrecke" muss einfach überwunden werden.......  ;-))) Prost!!
 
 
 

 

21. Januar 2011

Pazifik - 20.01.2011

Ich:                            Am Pazifik in Panamá City
Mirmel:                       Im Atlantik in der ShelterBayMarina / Colon / Panamá
Luft:                           30 und mehr Grad
Gefühlte Jahreszeit:     Sommer
 
Ich wache nicht auf Mirmel auf und das ist auch gut so, denn dort habe ich mich auch nicht gebettet. Stattdessen bin ich nach dem gemeinsamen Essen mit Mercedes und Carsten am "Flamenco Yacht Club" mit guter Aussicht auf die Schiffe in "meinem" Hotel mit Blick auf den Pazifik aufgewacht. Schön war es mal wieder an Land zu schlafen und ein riesig breites Bett zu haben und ein so großes Zimmer, dass ich bequem Mirmel hätte mitnehmen können. Aber hier ist es auch wieder schön, an Bord zu sein und das Wohlergehen von Mirmel zu erleben - und meine SchlafFläche ist auch nicht gerade klein! Nachdem ich heute morgen ein relativ gutes Frühstück und eine tolle Dusche genieße, mache ich mich also auf den Weg zur Botschaft der USA. Parke draußen vor und mache mich auf den Weg durch die Kontrolle. Alles klar. Dann zum EmpfangsSchalter zum Kontrollieren der erforderlichen Papiere. Ein Foto wird gar nicht gebraucht - alles vergebens! Nach einigen Minuten Wartezeit: "Nummer 804" spricht an Fenster 5 vor! Das bin ich. Wieso habe ich eigentlich keine DoppelNull vorweg?? "004" wäre doch auch o.K....Alle FingerAbdrücke werden elektronisch genommen. Ich packe alle Papiere, die von zu Hause per Mail gekommen sind, aus und beantworte nur die Frage: Warum wollen sie ein Visum? Nungut, ich erkläre, warum und dann blättert der Officer in meinem Pass fragt nach Mirmel (Typ und Größe) und dem weiteren Weg und KEINE (!!) der mitgebrachten Unterlagen werden überhaupt angeguckt: alles vergebens! Der Pass mit all seinen ganz vielen Stempeln dieser und der vorangegangenen Reisen - ein russisches Visum ist auch drin! - ist so interessant und dann stelle ich die Frage und er antwortet: er ist auch Segler auf dem Boot seines Bruders. Noch schnell eine KontrollFrage, die ich elektronisch längst beantwortet hatte: Waren Sie schon mal in den USA? Ja! Dann stellt er mir ein 10-Jahres-Visum in Aussicht für jeweils 6 Monate pro Jahr und schickt mich zum DHL-Schalter, wo ich meine VersandAdresse und meine TelefonNummer (zum Glück habe ich eine Prepaid-Mobil-Nr. hier in Panamà) hinterlege und dann in ca. 1 Woche meinen Pass mit Visum wieder erhalten soll. Das wars. Am längsten hat das bei DHL gedauert, obwohl der Mitarbeiter flott dabei ist. Auf einem Foto ist übrigens ein mobiler Stand zu sehen, der verspricht, die richtigen Fotos zu machen und bei der online-Ausfüllung der Formulare zu helfen: reichlich Zuspruch!
 
Dann fahre ich durch Panamá City und erlebe ein freundliches VerkehrsChaos fahre zufällig durch die renovierte Altstadt, an der StrandPromenade entlang und wieder zurück und erreiche dann irgendwann die wohl einzige Brücke über den Kanal - und fahre direkt in den Stau auf dem Weg zurück - Pech!  Aber interessant. Nun schnell noch einkaufen und dann rasch zurück, denn ab 4 Uhr nachmittags steht wieder der Verkehr. Schön, dass ich nun weiß, dass Menschen in Panamà-Festland auch lächeln können, freundlich sein können und sehr hilfsbereit - Müll gibt es nur sehr selten in den Straßen. Aber es bleibt: 1 Land, zwei Ozeane und zwei Gesichter! Pazifik ist klar besser!! Sollte ich doch lieber durch den Kanal fahren?????? Na, mit Mirmel jedenfalls nicht.......
 
 
 
 

 

20. Januar 2011

Unglaublich - 19.01.2010

Geteilt:            Mirmel in´Colon und ich in PanamaCity
Wind:             5 knN
Luft:               29 Grad und sonnig
 
 
Es ist unglaublich, wie sich die Situation ändert, wenn man den Gürtel um Colon verlässt: Die Welt ist wieder sauber!!! Oh, wie schön das jetzt alles anzusehen ist! Nach kurzer Fahrt erreiche ich PanamaCity und auch gleich auf Anhieb die AlbrookMal, denn ich muss ja noch ein Bild ausdrucken lassen. Es sollen so etwa 600 (!!) Geschäfte in diesem Einkaufszentrum unter einem Dach sein und es ist einfach riesig!! Nach nur 1 Stunde und weiten Wegen habe ich es geschafft und halte das erforderliche Foto in der Hand, schlendere so durch die MegaMal und plötzlich kommt mir ein Gesicht irgendwie bekannt vor. Nein, ich kenne hier doch niemanden! Wie sollte das sein?? Und einen Bart hat er zwischenzeitlich auch? Ich bleibe stehen, sehe ihm nach und mache mich auf die Verfolgung, obwohl er auf meinen "Moin Moin"-Gruß nicht reagiert hat nur 70 cm neben mir! Unglaublich!! Ich rufe seinen Namen und er dreht sich um: Carsten von der SY Forty-two ist es wirklich. Wir laufen uns in dieser MillionenStadt fast über den Haufen. Dann erledigen wir einiges zusammen und überraschen Mercedes an Bord! Mein Hotel habe ich ganz in der Nähe der Ankerplätze bezogen - etwas teuer vielleicht, aber sehr schick dafür und das gemeinsame Wiedersehen ist es wert!! Gleich gehen wir zusammen zu Abend essen und werden uns viel zu erzählen haben...... unglaublich!!

19. Januar 2011

Müll über Müll - 18.01.2011

In der ShelterBayMarina / Colon / Panamá
Wind:                         um 10 kn aus N   
Luft:                           wieder schön warm - 29 Grad
Gefühlte Jahreszeit:     Sommer
 
Wichtiges vorweg: Die Sonne ist wieder Bestandteil der Tage geworden!!!
Seit Montag bin ich viel mobiler, denn ich habe mir für 1 Woche ein Auto gemietet. Wie immer das kleinste, das es gibt und als ich dann beim Autovermieter erscheine verkündet dieser: Keine Autos der kleinsten mehr da - auch in der nächsten Gruppe keine Wagen, aber in der 3. Gruppe von unten: da gibt es eines. Nun gut: und zu welchem Preis: na klar, zu dem im Internet gebuchten BilligWagenPreis. Hey! Super! So fahre ich jetzt einen großen AutomatikWagen mit viel mehr PS - und schön bequem ist er auch!
Ich fahre gleich mal in den Urwald und sehe natürlich keine Tiere in den Bäumen und erst als ich ein wenig warte und den Motor abstelle, höre ich die Brüllaffen - aber sie sind zu weit weg: zu sehen gibt es keine! Nicht so schlimm: hatte ich ja auch schon! Und abends beim Kochen passiert es genau zum richtigen Zeitpunkt: das Gas ist leer. Ich habe nun also 2 leere Flaschen (von 3) und ein Auto und alles passt prima! Heute also zum Gas auffüllen nach Colon. Eine Stadt, die mir vorher als die am wenigsten sehenswerte der Welt beschrieben wurde: und meine Empfindung deckt sich haargenau mit dieser Beschreibung! Hier leben die Menschen wie es scheint in Ruinen und RestHäusern, die beinahe (eigentlich schon mehr) drohen einzufallen! Gibt es da einen Zusammenhang mit der enorm hohen Kriminalität? Vielleicht: ja! Hier mag wirklich keiner der Ausländer aussteigen und herumschlendern. Schon auf der WebSite der Marina hier heißt es: "wenn Sie unbedingt nach Colon müssen.....". Selbst der Taxifahrer neulich drückte die Zentralverriegelung von innen zu....... Fragen?? Wie auch immer: ich finde auf Anhieb die PropanFüllStation und gebe dort die Flaschen zum Füllen ab. Heute um 17.00 kann ich sie wieder abholen und das mache ich dann auch. Und in der Zwischenzeit?? Da fahre ich mal ein wenig ins Hinterland, hinauf nach Norden zu den Buchten und Dörfern, die ich noch nicht kenne und bin total erstaunt: in dieser lieblichen grünen und hügeligen Landschaft finde ich eine neue Straße mit nur wenigen Schlaglöchern vor (von den Schlaglöchern gibt es hier ganz viele und große und ganz tiefe), sehe über viele Kilometer links und rechts am Straßenrand immer wieder bewohnte aber sehr überwiegend fast verfallene Häuser und dann immer wieder Plastikmüll an den StraßenRändern! So viel, dass es meine VorstellungsKraft schon lange sprengt. Auch, wenn das Gras mit dem Mäher vor den Grundstücken frisch geschnitten wurde: der Müll wurde einfach ignoriert und liegt jetzt auf dem kurzen Rasen. Einfach furchtbar!! Ich komme in den Ort Portebelo, der eine lange spanische Geschichte als GoldVerschiffungsHafen hat, möchte eigentlich in einem netten Restaurant etwas essen und trinken und nach wenigen Minuten entscheide ich: keine Lust mehr, über Müll zu steigen, denn auch hier sieht es aus wie am Straßenrand: überwiegend PlastikMüll - Flaschen, WarmhalteVerpackung, Tüten und Dosen. Kein Meter ohne!! Am Rande: in Portobelo kamen bei einem Erdrutsch (nach den Regenfällen von neulich), der mitten (!!) durch die Ortschaft wie eine Lawine zog, mehrere Menschen ums Leben und die Verwüstung und Leere, des ehemals bebauten Gebietes sind furchterregend. Trotzdem fahre ich weiter und lande in Puerto de la Isla Grande! Welche ein malerischer Name...... Es ist ein kleines Kaff am Ende der Straße und Jungs winken mich auf einen "Parkplatz" oder sollte ich lieber Müllplatz sagen? Ich fahre wohl in die Straße hinein aber parke nicht in den Bergen von Müll (Übertreibung: es waren keine Berge sondern alles nebeneinander!!), in die ich gelotst werde sondern parke lieber auf der Straße vor einem zerbröselnden HausRest, vor dem wohl ein Bewohner sitzt. Wir furchtbar ist es denn hier????!!!!! 3 Minuten in dem Dorf, das vor einer ganz tollen Kulisse aus mehreren schönen Inseln liegt, genügen mir hier völlig. Und den Jungs auch, denn auf den Parkplätzen kassieren sie! Ich fahre wieder zurück, denn das reicht mir heute vollauf! Die Route heißt nun "MüllTourRetour", denn es gibt nur eine Straße hierher! Ich fahre zu dem Supermarkt im Vorort von Colon, den auch der MarinaShuttle anfährt und genieße diese eher triste Umgebung, die wenigstens sauber gehalten wird. Es bröckelt aber auch hier gewaltig! Hier gehe ich nun endlich essen. Nicht gut - aber satt macht´s. Nach 200 km wieder in der Marina genieße ich zum ersten Male die Sauberkeit, die Abgeschiedenheit von dem Dreck und Müll und Gammel und werde mich hoffentlich nie wieder über die einsame und ruhige naturverbundene Lage mit dem langen Weg nach Colon beschweren. Warum auch...... Bilder von dem ganzen Elend heute: will eigentlich keiner so richtig gerne sehen!! Morgen geht´s nach PanamaCity und danach in die Botschaft zum Interview ........
 

13. Januar 2011

hochgeschraubt - 13.01.12011

In der ShelterBayMarina / Colon / Panamá
Wind:                         um 10 kn aus N   
Luft:                           wieder schön warm - 28 Grad
Gefühlte Jahreszeit:     Sommer
 
 
 
Hier sind heute alle freudig erregt, denn es ist der 3. Tag ohne Regen und mit Sonne und ein paar Wolken und dann werden alle ganz neugierig und die Marina hat ein neues Thema: "Curiosity" erfasst die Menschen hier, denn:
ein wirklich schönes schickes Schiff, die "Vibrant Curiosity" ( Vibrierende Neugier ), liegt heute hinter mir und ich finde im Internet bei Wikipedia: ( http://de.wikipedia.org/wiki/Vibrant_Curiosity )
 
"Angetrieben von zwei Dieselmotoren des Typs MTU 16V 595 TE70 mit einer Leistung von je von 3.492 kW erreicht das Schiff eine Maximalgeschwindigkeit von 20 kn. Die Reichweite, bei einer Tankfüllung von 284.500 Litern, wird mit 5.500 NM bei 14 kn angegeben. An Bord finden bis zu 14 Gäste in Doppelkabinen Platz. " Dann ist noch zu erfahren: mehr als 85 m (nicht Fuß!!) lang, 4 m breiter als Mirmel lang ist, Eigentümer: Reinhold Würth, der mit den Schrauben, und nun das auch noch: 26 Menschen Besatzung braucht diese MegaYacht!!! .... und wo bleibt da "privat"?? Voll besetzt bedeutet das: 42 Menschen auf 280 Fuß Länge (und riesiger Breite - aber das lassen wir mal außen vor) und bei Mirmel:  1 Skipper pro 33 Fuß Länge: ich bleibe lieber hier!! Außerdem: in den letzten 96 Motorstunden (davon 63 unter Marschfahrt und der Rest zum Laden der Batterie + etwas Heizung) habe ich nur 135 l Diesel verbraucht - das reicht da drüben gerade mal zum Ablegen oder ca. 10 Minuten langsam fahren!!  ..... aber so richtig schick ist sie dann doch - die "Vibrierende Neugier"!! Allzeit Gute Reise!!
 
Endlich geschafft: den Fragebogen für ein hier zu beantragendes Visum für die USA habe ich gerade elektronisch ausgefüllt und von zu Hause alle erforderlichen Unterlagen per Mail bekommen, denn möglicherweise ändere ich meine Route noch über Florida oder so. Leider leider ist es erforderlich für die USA ein Visum zu beantragen und zu erhalten, wenn man mit dem Schiff kommt! Nun gut, dann noch nächste Woche schnell zur Botschaft nach PanamaCity und so lange werde ich hier das hoffentlich gute Wetter genießen.
 
 
 

 

12. Januar 2011

Solche und Sonne! - 11.01.2011

In der ShelterBayMarina / Colon / Panamá
Wind:                         um 15 kn aus N   
Luft:                           wieder schön warm - 28 Grad
Gefühlte Jahreszeit:     Sommer
 
 
Es gab eine ganze Menge "solche" Tage, von denen ich gar nicht mehr berichten will und dann gibt es eben "Sonne" - und die scheint hier heute den ganzen Tag. Wie ausgewechselt sind nun alle Segler am Steg: statt der griesgrimmigen finsteren Gesichter, die schnell mal an Land huschen und wieder zurück kommen, schlendern hier heute alle mit lockeren, fröhlichen Mienen und einem Pfeifen auf den Lippen. Das Freiluft-Restaurant ist ziemlich voll besetzt zur Mittagszeit - auch ich bin dabei, denn es scheint eine ganze Menge Nachholbedarf zu geben. Einige sprechen von "Depression der letzten Tage", die nun vorüber ist und andere sehen einfach mit geschlossenen Augen Richtung Sonne, ja sie wärmt auch noch so, wie wir es einmal kannten! Noch eines ist ganz anders als sonst: Die Wettervorhersage kündigt neuen Regen an - aber heute interessiert das genau niemanden, denn morgen soll es noch einmal trocken bleiben....
Mirmel glänzt innen, wie lange nicht mehr: alles (fast alles) liegt schön verstaut an seinem Platz und vieles davon ist frisch gelüftet. Er ist einfach schon schön: so ein Sonnentag!!
 

 

9. Januar 2011

Aus wenig wird viel und umgekehrt - 08.01.2011

In der ShelterBayMarina / Colon / Panamá
Wind:                         egal
Luft:                           es ist wieder kalt
Gefühlte Jahreszeit:     Sommer??! - das war einmal...
 
Ja, da will ich heute mal wieder früh aufstehen und die Gunst des Morgens nutzen mit der Restfeuchte der Nacht, um Mirmel mal richtig zu schrubben.... und was ist: wieder Regen! Es beginnt langsam und wird immer mehr - aus wenig wird viel! Trotzdem gehe ich in Badehose raus und ziehe mein Programm durch: Das Schrubben dann eben im Regen! Gleich anschließend eine AußenDusche an Bord! Ich kann ja auch nicht immer den ganzen Tag im Internet recherchieren, wie und wohin es so weiter gehen soll nach dem Besuch der Inseln von San Blas. Und was macht mein für heute vorgenommenes Restprogramm: aus viel wird wenig! Der Schwung läßt arg zu wünschen übrig und ein Blick auf das Wetter verrät: das kann ich auch getrost alles später hier verrichten. Es ist einfach gruselig: Regen über Regen als Aussicht. Ob ich trotzdem einfach mal wieder losfahre?? Na, ein paar Tage halte ich es hier wohl noch aus......... bei den Aussichten:
 
 

 

6. Januar 2011

A bis Z gleich Oberkante Unterlippe - 04.01.2011

In der ShelterBayMarina / Colon / Panamá
Wind:                         um 10 kn
Luft:                           es ist wieder schön warm
Gefühlte Jahreszeit:     Sommer !! ENDLICH!!
 
Manchmal glaube ich, ich vermittle hier den falschen Eindruck, muss nie Wäsche waschen, putzen, saugen, kochen, abwaschen und sonst welche Sachen erledigen oder besorgen und erlebe pausenlos Affen im Urwald und viele wilde Abenteuer. Dabei ist es gar nicht so, sondern:
 
Heute nun ist einkaufen dran: nix ausschlafen sondern mit Wecker aufstehen um 6.00 Uhr, denn der Bus geht um 8.00 und bis dahin noch duschen & Co. und alles vorbereiten. In 3 Stunden erstehe ich so einiges, was in den kommenden Wochen sicher nicht so einfach einkaufbar ist: 20 l Diesel, 165 (!!) Liter Getränke von A wie Apfelsaft bis Z wie ZuckerRohrDestillat und so allerlei andere Sachen von A wie Ananas bis Z wie Zwiebel. Dafür gibt der SuperMarkt auch eine ExtraTour aus und fährt mich mit all dem Sack und Pack wieder in die Marina: anders wären diese Menge auch nicht mehr zu bewältigen - ich bin hier nämlich Fußgänger. Und kaum 2 Stunden später ist alles in Mirmel verstaut und ich kann gelassen der weiteren Reise entgegen sehen. Die Wasserlinie ist jetzt allerdings schon unter Wasser: wir sind voll beladen!! Das macht mit Hin- und Rückreise mal so eben 7 Stunden und füllt den Tag gewaltig aus! ... und wer sagt, dass hier alles nur "Faulenzen" ist?? Zum Abend bin bei NewMorning eingeladen......absolut imposante (fast Mega-) Yacht...... , weil Fay Mitleid hatte und einen EinhandSegler nicht alleine an Bord lassen wollte, wie es ihrem Mann einige Zeit vorher passiert war. Fay und ich wurden zusammen in die Marina gefahren und ganz Gentleman habe ich na klar ihre Taschen in und aus dem Wagen gehievt. 
 
Morgen geht´s dafür wohl mal in den Pool............daraus wurde allerdings nichts: lesen war angesagt.....warum??
 
P.S.:Ob man die Schusswaffe an der Kasse abgeben muss ist nicht gesagt.
 
 

 

4. Januar 2011

Zum PanamáKanal - 02.01.2011

In der ShelterBayMarina / Colon / Panamá
Wind:                         um 10 kn
Luft:                           es wird wieder wärmer
Gefühlte Jahreszeit:     FrühSommer
 
Da hab ich wieder einmal Glück: es klopft an der BordWand von Mirmel und Werner steht auf dem Fingersteg. Er fragt, ob ich nicht in deren Mietwagen mit will, denn sie wollen zum PanamáKanal und diesen besichtigen. KLAR will ich !! Es sind doch nur 17 km - und nicht 20, wie ich meinte - und wir stehen auf dem großen Parkplatz des BesucherZentrums. löhnen 5 Dollar Eintritt und sind nun wirklich ganz dicht dran am Geschehen. Dieses imposante Bauwerk ist nahezu 100 Jahre alt und eine GlanzLeistung der IngenieursKunst! Eigentlich ist der Kanal gar kein Kanal wie der Nord-Ostsee-Kanal, sondern mehr ein "HalbKanal", denn in der Mitte ist ein See integriert, der aufgestaut wurde. Nur, dieser See liegt 26,5 m über dem Meer und deswegen müssen alle Schiffe auf dieses Niveau gehoben und wieder herab gelassen werden. Dafür sorgen am Ein- und Ausgang jeweils 3 Schleusen.  Wir beobachten verschiedene Schleusungen und haben Glück, denn eines der Schiffe ist gerade so groß. dass es in die Schleusenkammern hinein passt. ElektroLokomotiven halten dieses MonsterSchiff von den BetonKammerWänden ab (es hätte auch kein Fender mehr dazwischen gepasst) und geleiten das Schiff durch die 3 Kammern. Wahrhaft beeindruckend!! Nach fast 2 Stunden haben wir genug miterlebt und fahren wieder zur Marina! Danke an Werner und Anne, die mich und Annes Sohn mitgenommen haben.

 

Ein Verrückter im Urwald?? - 31.12.2010

In der ShelterBayMarina / Colon / Panamá
Wind:                         um 10 kn
Luft:                           es wird wieder wärmer
Gefühlte Jahreszeit:     FrühSommer
 
Es wird besser: das Wetter: der Dauerregen ist übergegangen in einen bedeckten Himmel mit sonnigen Abschnitten und nur noch gelegentlichen leichen Regenfällen - eigentlich schon wieder ganz gut!!
 
Und so kann ich mich denn auch aufmachen und endlich wieder in den Urwald laufen. Der wird zum Glück durchzogen von einer asphaltierten Straße, die ich entlang wandern kann, denn mitten durch den dichten Bewuchs wäre ohne Machete auch gar nicht möglich!! Für mich sowieso viel zu gefährlich, denn ich könnte ja gar nicht sehen, was da so auf dem Boden herumzischt.... Wieder entdecke ich Affen, diesmal wohl die der Sorte BrüllAffen, die sich zwar völlig ruhig verhalten, wenn ich in der Nähe bin aber gewaltig Krach machen können, wenn sie es wollen!! Ruhig stehe ich da und beobachte die Tiere, die da über mir die Straße passieren und ganz schön gelangweilt aussehen und sich alle paar Meter eine neue Pause gönnen. Ich wandere auch einen einsamen Weg entlang zum Strand und hoffe, dass mich hier mal kein Tier überrascht, denn es ist hier wirklich ziemlich einsam und heute kommt hier bestimmt keiner mehr vorbei..... Am Ende entdecke ich dann einen StrandAbschnitt in vergessener Natur und von wilder Schönheit - habe aber kein Badezeug mitgebracht. Auf dem Weg zurück zur Marina passiert es dann: ein Auto kommt mir auf der 2spurigen Straße entgegen, bremst ab und passiert mich im SchrittTempo - hey, so dick bin ich nun auch nicht!!!! Ich wandere weiter und nach 2 Minuten ist das Auto wieder da, hält neben mir und die Scheibe geht langsam herunter und ich sehe den Fahrer an, denn der scheint etwas fragen zu wollen. Mit völlig entgeisterter Miene und aufgerissenen Augen fragt er dann: "Are you okay?". Es ist ein Amerikaner und es kommt ihm völlig abwegig vor, hier durch den Urwald fern von Allem einfach mal herum zu spazieren. Als ich ihm dann erkläre, dass ich auf der Suche nach Tieren und Pflanzen bin und ihn frage, ob er denn schon die Affen und Tukane hier entdeckt hat erwidert er nur: "so was gibt´s hier??". Naja, eben nicht für Autofahrer, die vorbei rasen. Er guckt nun ein bischen neidisch, dreht um und fährt trotzdem weiter! Jedenfalls kann der heute erzählen, dass er einen Verrückten im Urwald getroffen hat!!