Wind: um 20 kn aus O
Luft: 30 Grad - sehr sonnig
Wasser: 25 Grad
Heute wollen wir knapp 40 sm nach Curacao und sehen uns erst einmal das Wetter an: diesig und leicht bewölkt - das hatten wir ja schon einige Zeit nicht mehr. Erstmal schwimmen wir eine kleine Runde in dem klaren Wasser. Trotzdem geht es zeitig los, denn wir kommen gerne ebenso zeitig an. Es wird ein einfacher ruhiger Segeltag: der Wind platt von achtern und wir segeln "Schmetterling" (ein Segel backbords und das andere steuerbords) bis uns bei zunehmender Welle und einhergehender Schaukelei immer wieder die Genua einfällt und wir sie bergen. Auch mit dem Groß allein machen wir fast 6 kn Fahrt über Grund und das reicht. Wir erreichen am frühen Nachmittag Curacao und fahren durch die enge Einfahrt in die geschützte, verwinkelte und große Lagune und finden einen sicheren Ankerplatz. Aber wo ist die Marina, die wir suchen?? Das werden wir morgen mit dem Dinghi ausfindig machen!
Feste sind zum Feiern da!! Trinkt mit uns und stoßt mit uns an: bislang haben wir auf dieser Reise tatsächlich 6.666 sm zurück gelegt - das sind mit dem Faktor 1,852 km/sm = 12.345 km!!!!!! Schnapszahl x 6 gibt = ... Drinks??
Wir sind wieder nüchtern (oder immer noch) und haben das Logbuch mit Hilfe des Taschenrechners nachgetragen und mehrfach kreuz- und quergeprüft: wir hatten allen Grund zu einem (!) Drink!! Es hat einfach geholfen, als wir beim Stande von 6.664 sowieso entschieden hatten, in die Marina zu fahren, denn wir brauchten Wasser. Es kam also 1 sm hin und 1 sm zurück an die Mooring dazu!! Prima!! Da war dann die Zahl: 6.666! Meine Güte ist das viel zu segeln und noch länger brauchten wir dafür: bereits 10 Monate und 1 Tag sind/bin wir/ich unterwegs. Schön ist es allemal!!!!!
Heute waren wir zum 3. Mal auf Klein Bonaire, der vorgelagerten Insel im Lee der Hauptinsel und haben dort wieder an der RiffKante geschnorchelt: Bilder, die wir hoffentlich nie vergessen werden: inmitten von sehr kleinen, kleinen und größeren Fischen einfach mal uns treiben lassen und staunen. Schwärme suchen und anhängen......einzelne Papageienfische finden und ihnen folgen...... Korallen in vielen Formen und Farben bewundern.....das Aquarium für Fortgeschrittene genießen. Mittendrin!!
Und doch werden wir weiter fahren: Mirmel braucht auch mal eine kleine Wartung und so planen wir, Mirmel auf Curacao aus dem Wasser zu nehmen, die Opferanoden zu ersetzen und den Unterwasseranstrich zu überprüfen. Unsere Mirmel hält sich ansonsten wirklich super!! Das Päckchen mit dem Adapter für den Nintendo werden wir in den Wind schreiben müssen, obwohl wir so viele Tage diesem Teil entgegen gegangen sind: Immer noch nicht angekommen. Und die Aussichten sind völlig ungewiß...... Schade!! So werden wir nochmals 16 Tage warten und die Boten bitten, es nochmals zu besorgen und einfach persönlich mitzubringen. Danke schon mal vorab!!!!!
Kurz zum Wetter: Es ist viel zu gut hier - sagen die einen - und wir finden es einfach toll: es ist weniger Wind als normal. Es ist wärmer als normal - so wie jetzt soll es eigentlich im Sommer (August) sein. Und es regnet weniger als normal - gut dann müssen wir mal pützen, um Mirmel zu reinigen von dem Staub, der herüberweht. Auffällig ist: egal, wo wir sind: das Wetter wird uns immer(!) als nicht normal beschrieben. Selbst in Frankreich regnete es scheinbar zu viel. Egal: wir müssen immer mit dem Wetter leben, das es gerade draußen so gibt. Seit Monaten würde meine Mutti sagen: wenn ..... reisen!!!!
Das Beste zuerst: Sonnenbrände sind so gut wie auskuriert. Da waren wir aber auch blöd: beide hatten wir überlegt, langärmlig auf Tour zu gehen, keiner hat etwas gesagt und keiner hat es getan: Sonnenbrand!! - am sonnigsten Tag seitdem wir hier sind.
Und nun seit gestern immer schön unter Deck und da wir nicht den ganzen Tag spielen oder uns unterhalten wollen: lesen: jeder bekommt ein dickes Buch und zusammen lesen wir 1277 Seiten an 2 Tagen mit 4 Augen. Auch mal schön und sehr gut für die Haut. Spannend sind die Bücher und so wird uns nicht langweilig - wir werden auch nicht verraten, wie die Geschichten zu Ende gehen!!!
Da wir seit Grenada nicht mehr in einem Hafen waren, langsam unser Wasser knapp wird und wir gerne waschen wollen: morgen geht`s in die nahe Marina.
Als wir aufstehen, scheint hier die Sonne und so entscheiden wir uns, heute einen Scooter (Motorroller) zu mieten und damit die Insel zu erkunden. Schon einige Minuten nachdem wir losgefahren sind, sehen wir die ersten Tiere, die hier auf der Inseln in Freiheit leben: Papageien! Über uns fliegen plötzlich 5 Papageien. Wir halten an und wollen uns die schönen Tiere genauer angucken, aber wenn die fliegen kann man nur erkennen, dass sie hauptsächlich grün sind und irgendwo auch rote Federn haben. Leider fliegen sie von uns weg. Aber der Tag fängt ja schon einmal toll an. Weiter geht es dann an der Westküste entlang nach Norden. Uns kommt es vor wie in der Wüste, denn hier wachsen kleine Sträucher und große Kakteen, ansonsten ist die Vegetation eher karg und das Land sehr trocken. Wir kommen an schönen Felsformationen vorbei und links von uns ist das Wasser in einem schönen Türkis. Immer wieder hören wir es im Gebüsch rascheln. Das werden wohl Eidechsen oder Leguane sein. Eidechsen laufen und auch immer mal wieder über die Straße. Ganz schön flink die Tiere. Einmal sehen wir sogar einen großen Leguan, der sich durch das Gestrüpp schnell von der Straße entfernt. Bald sind wir am Gotomeer, einem See, angelangt. Hier sieht man einige pinkfarbene Tiere, die man oft auch auf einem Beim stehend antrifft: Flamingos. Flamingos fühlen sich auf Bonaire sehr wohl und sind sowohl im Norden als auch im Süden zu sehen. Für uns geht es nun weiter Richtung Rincón, einem kleinen, ruhigen, leblos wirkenden Dorf im Inneren. Hier halten wir aber lediglich an, um auf die Karte zu gucken und dann zu entscheiden in welche Richtung wir weiter fahren. Viele Möglichkeiten haben wir nicht: es geht zurück nach Kralendijk. Auf dem Weg dorthin sehen wir am Straßenrand stehende Esel. Die leben hier auch wild auf der Insl und es gibt sogar Verkehrsschilder, die vor diesen Tieren warnen. In Kralendijk angekommen, gehen wir in unserem Stammrestaurant "Buenos Aires" essen, wählen wie immer das leckere Tagesgericht und fahren danach Richtung Süden. Wenn Bonaire generell keine hohe Insel ist, so ist der Süden dennoch extrem flach. Hier sind die Salzpfannen des Pekelmeers zu sehen, denn hier wird auskristallisiertes MeerSalz abgebaut. So sieht man hier also ein Naturbecken neben dem anderen, in denen durch Sonneneinstrahlung und Verdunstung Salz gewonnen wird. Das Besondere an diesen Becken ist, dass das Wasser die Farbe Pink zu haben scheint. Überall liest man, dass es hier ein FlamingoBrutGebiet gibt, allerdings bekommen wir hier keinen einzigen Flamingo zu sehen. Auf unserem weiteren Weg kommen wir an den Sklavenhütten vorbei. Hier haben früher in einer Hütte, die nicht sehr viel größer als eine Hundehütte ist, bis zu 6 Sklaven geschlafen. Weiter geht es nun wieder an der Ostküste Richtung Norden, wo wir an der SurferBucht "Lac Bay" vorbeikommen. Hier sausen Surfer vor dem Strand auf und ab, und genießen den Passatwind ohne Welle, denn die Bay ist riffgeschützt.
Wieder in Kralendijk angekommen, ist unsere Inselntour nun vorbei, wir sind froh aus der Sonne zu kommen und genießen den Nachmittag unter Deck, denn wir wollen unseren Sonnenbränden nicht noch weiter einheizen. Schon jetzt wissen wir: morgen wird ein SonnenSchutzTag für uns!
Ja, wo ist nur mein Bericht geblieben, den ich gerade eben fertig gestellt hatte?? Beim Strom-Ende-Absturz trotz Sicherung weg!!!!!! So´n ....schade.....
Wir liegen hier also an einer Mooring vor der Stadt Kralendijk und können schnell mit dem Dinghi zum Einkaufen fahren. Wir genießen das europäisch angehauchte Sortiment. Wir kaufen frisches Rinderhack für Frikadellen und KönigsbergerKlopse!! Lecker! Heute steht allerdings erst einmal unsere "mal-mal-eben-Liste-außen" in unserem Pflichtenheft und so beginnen wir den Tag mit Chromputzen, RelingDraht nachspannen, Fliegengitter erneuern und Rostbeseitigung an den verschraubten Elementen auf dem weißen GFK. Muss einfach mal sein und ist eigentlich auch schon ein bisschen spät dran....
Derweil legen unsere Nachbarn, eine Mooring weiter, mit ihrem Dinghi ab und fahren Richtung Westen: dort liegt Klein-Bonaire, eine Bonaire vorgelagerte kleine Insel westlich von Bonaire. Bonaire und Klein-Bonaire sind vollständig von einem Marine-Park umgeben; das entspricht wohl so einem NaturSchutzGebiet. Alle die Umwelt verändernden Einflüsse sind untersagt; deswegen dürfen wir auch nicht ankern und müssen stattdessen an einer Boje (Mooring) festmachen. Wir bekommen ebenfalls Lust auf Schnorcheln und klarieren unser "neues" Dinghi und machen uns auf den 1 sm langen Weg.
Drüben angekommen schnorcheln wir an der steil in die Tiefe abfallenden Riffkante und erleben Fischschwärme! Am besten gefallen uns die bunten PapageienFische, die wir bis ca. 50 cm Länge entdecken und mit der schnell noch gekauften "Einweg-Unterwasser-Knips-Maschine" versuchen, im Bild fest zu halten. Bonaire soll zu den 3 besten Tauchgebieten der Welt zählen..... schon beim Schnorcheln können wir das glauben!
Später machen wir uns auf den Rückweg - den BenzinKanister hatten wir sicherheitshalber mit - und freuen uns auf das Abendbrot, nachdem es zum Mittag "nur" einen EisbergSalat mit karamelisierten Tomaten und Zwiebeln gab. Übrigens genießen wir wieder einmal die MusikKulisse der Stadt: aber anstatt Reggae gibt es hier nun Salsa- und MerengueRhythmen. Wieder bis 3.oo Uhr morgens??
"Nix wie hin!" hat sich Mirmel gesagt und ist weiter so flott unterwegs, dass wir nach weniger als 3 Tagen (nämlich um 13.25 h)schon fest an der Mooring liegen, denn das Ankern ist um gesamt Bonaire verboten! Dass wir die letzten 35 sm wegen Ausbleiben des Windes motoren müssen, gehört wohl auf unserer Reise dazu. Dann machen wir eben zum ersten Mal an einer Boje fest - allerdings liegen 6 Tonnen Beton darunter und das reicht für uns allemal.....! Neben uns eine Lagoon 57 - ein Cat! Und beim letzten Sonnenuntergang haben uns sogar Delfine besucht! Ein toller Anblick!
"Flach, diesig, schwül, heiß, tropisch holländisch!" das sollte eigentlich unsere heutige Überschrift sein. Die Insel ist von Osten kommend so flach, wie eine hohe Sandbank, die Sicht ist noch gut, aber schon eingeschränkt und es ist drückend heiß hier, ohne dass ein richtiges Lüftchen weht: tropisch holländisch?? Fahrräder gibt es hier auf jeden Fall! HollandRäder! Und sie sprechen hier auch so - und englisch und spanisch und papiamento, was kaum einer (von uns) versteht. Nicht mehr schwarz sondern gemischt ist die überwiegende Hautfarbe.
Menny geht es super und nun ist sie eine richtige "Seebärin" geworden - das ganze Geschaukel und die Wellen und "sowieso" macht ihr nichts mehr aus und sie machte das erste Mal auf dieser Tour die Wachen mit und so war sie heute Nacht von 18 bis 20, von 22 - 24 und von 2 - 4 Uhr mit ihrer Wache dran, denn wir trauten den Umständen nicht so richtig und wollten gerne Herr/in der Lage bleiben. Sie genoss beim Mondschein den Sternenhimmel und keinerlei besondere Vorkommnisse und hörte Musik und Hörspiele über den MP3-Player.
Nun freuen wir uns erstmal auf den europäischen Einschlag und kaufen Garnelen-, Farmer- und SchinkenSalat auf Bonaire, dass zu den niederländischen Antillen gehört und somit Teil des Königreiches der Niederlande ist. So wie Holland auch!
Wir segeln weiter Bonaire entgegen und nach einem Nachmittag ohne weitere Vorkommnisse entschliessen wir uns am Abend ins BordKino auf Deck 1 zu gehen und suchen uns den Film "Fluch der Karibik - Teil 1" aus. Bis zur Hälfte kommen wir, dann reicht die Energie für den Filmprojektor und den Audioverstärker nicht mehr aus und wir entscheiden uns, ohne feste Wacheinteilung zu Bett zu gehen. Gut so! Nach 2 Stunden erreicht uns dann ohne Vorwarnung der Fluch der Karibik: Der Wind springt um weitere bis zu 10 kn nach oben - heftig kräftig bläst es hier nun und das unregelmäßig in Böen! Nun gut: aufstehen und selber steuern oder doch wenigstens eingreifen von Zeit zu Zeit: Posten besetzen bis der Spuk vorbei ist! Oh, es wird eine lange schlaflose Nacht bis Menny endlich (fast ausgeschlafen) kurz vor Morgengrauen die Wache übernehmen kann. Schlaf nachholen heißt es für mich! Und dann folgen wunderschöne Stunden des Segelns im Sonnenschein bei guter Geschwindigkeit! Bonaire wir kommen!! Heute abend schlage ich nicht die Fortsetzung von gestern sondern eher: "Die Ruhe der Lüneburger Heide" vor.
Zu guter letzt: die Stimmung an Bord ist sehr gut; die Verfassung aller nicht schlechter; der Hunger gestillt; der Durst noch nicht so richtig und Mirmel läuft super nur unter der Genua - nachts gerefft; in 24 Stunden haben wir 142 sm zurückgelegt!!
Um einiges vorweg zu nehmen: die Stimmung an Bord ist sehr gut; die Verfassung aller nicht schlechter; der Hunger gestillt; der Durst noch nicht so richtig und Mirmel läuft super nur unter der Genua; nach 24 Stunden haben wir 132 sm zurückgelegt!!
Es war schon noch einiges zu tun auf Grenada und bis kurz vor dem Start wussten wir nicht genau, ob wir aus dem "Stress" heraus ablegen sollen oder doch noch eine Nacht warten. Wir haben abgelegt. Und das war gut so, denn das Wetter schien uns optimal (Vorhersage: 17 bis 22 kn Wind aus östlichen Richtungen - abnehmend, wenn wir zu lange warten) und dann waren wir auch frisch geduscht (KaltwasserDusche). Nach der Verabschiedung von Harald auf seinem Cat nun schnell Leinen los und nach langer langer Zeit: Kurs setzen auf dem Kartenplotter. Seitdem ich Mindelo auf den KapVerden verlassen hatte und die Mitte des Atlantiks erreichte, hatte ich keine detailierte elektronische Seekarte mehr am Steuerstand. Das war ungewohnt - aber ging. Angeblich sollte ich die erforderliche kleine Speicherkarte mit den Seekarten drauf überall in der Karibik erhalten - Pustekuchen!! Nirgendwo war sie vorrätig und wir wollten im Gegenzug auch nicht so lange warten, bis sie mal vielleicht eintrifft. Auf Grenada sollte sie dann in 3 Tagen sowieso eintreffen. Also ich wieder mit dem Bus und zu Fuß hin - und wieder nicht da. Diese Übung habe ich dann noch 4 mal wiederholt, bis ich endlich nach vielen Vertröstungen (morgen bestimmt!!) die SpeicherKarte erhielt. Das hat dann schon mal 10 Tage gedauert! Nun gut - Ende gut, alles gut! Nun brauchen wir uns nicht mehr mit PapierKarten, Zeichnungen und Erklärungen aus Büchern und Führern durch zu fummeln und genießen die Einfachheit eines "Navigationsgerätes", die Sonne, den Wind und die Wellen!!