29. Mai 2009

2. Gastlandflagge - 29.05.09

Standort:        Zeebrugge - Belgien
Luft: 17 °C Position: 51°20,03'N-003°12,3'E
Wasser: 14 °C Kurs:
Luftdruck: 1031hPa Etmal: 65sm
Wind: NO3-20kn 
   
Ein rundum schöner Tag! Zunächst werde ich durch die PäckchenNachbarn geweckt - gar nicht so schlecht, wenn die über das Schiff turnen. Dann erwartet uns heute Sonnenschein vom Aufgang bis zum Untergang. Schade, dass ich Waltraud und Christian auf meiner Reise nicht wieder sehen werde, aber auch das gehört wohl dazu! Alles Gute Euch beiden und nochmals vielen Dank für Kaffee und Kuchen! Lecker! Und zu Beginn des Tages leichte Winde von achtern, dass heißt an Bord kein gefühlter Wind, erstmals seit Hamburg ist wieder T-Shirt-Wetter. Herrlich! Und langsam wird es immer mehr, erst passieren wir noch Rotterdams Einfahrt - fix was los hier! - dann liegen Sperrgebiete auf der Strecke und der nun immerhin mit 5 wehende Wind kann aufgrund des einmalig dusseligen Kurses - genau von achtern und bei dem Seegang rollt es - nicht zum Segeln genutzt werden, denn die Segel klappen von einer Seite zur anderen. Jedenfalls geht das nicht, wenn ich noch zu guter Zeit ankommen will. Und das will ich! Die nutze ich dann lieber zum skypen mit der Familie! Und das (fast) Beste des Tages: nach dem Festmachen am Rezeptionssteg bekomme ich einen Boxenplatz zugewiesen und bei dem Hinweis, dass ich Einhandsegler bin, bietet der Hafenmeister mir noch einen besseren Platz an und kommt sogar mit dem Fahrrad zum Platz, um mir zu helfen. Donnerwetter und Danke! Ein rundum schöner Tag eben!

28. Mai 2009

Segeltag - 28.05.09

Standort:        Scheveningen
Luft: 17 °C Position: 52°02,9'N-004°16,2'E
Wasser: 14 °C Kurs:
Luftdruck: 1029hPa Etmal: 27 sm
Wind: WNW14kn 
 
Der erste tolle Segeltag auf der Nordsee! Der Wind hat sich wieder beruhigt und bläst freundlich mit 4 Windstärken aus WNW, das heißt für uns: halber Wind - also genau von der Seite. Und das ist so ziemlich das beste, was uns passieren kann. Die See hatte sich erstaunlich schnell wieder beruhigt und so war es einfach nur toll, so toll, dass ich darüber nachdachte weiter zu fahren - aber dann erschienen mir doch die Alternativen wenig attraktiv und wir liefen Scheveningen an. Nur Pech, dass hier gerade die "Nordseee-Wochen" anfangen werden. Der Hafen war jedenfalls pickepacke voll und wir mussten in den Stadthafen ausweichen, was wiederum den Vorteil eines kurzen Weges zur Tankstelle hat: ich brauch schon wieder reichlich - und jetzt hab ich die Heizung raus, die so viel verbraucht, denn immerhin heize ich uns richtig ein, denn Mirmel und ich wollen in die Karibik und müssen uns aklimatisieren..... Päckchen liegen hat auch Vorteile: nette Nachbarn: der Bruder des späteren Vorsitzenden meines KinderTurnVereines mit Frau! Na, herausbekommen - da war ich noch jung.........
 

27. Mai 2009

Amsterdam - 27.05.09

Standort:        IJmuiden   
Luft: 12 °C Position: Hafen
Wasser: 14 °C Kurs:
Luftdruck: 1024hPa Etmal: 0sm
Wind: SW 30kn 
 
Das Wetter soll heute noch so bleiben  - schon falsch: Es will so bleiben(!), darum arbeite ich bei erstem Sonnenschein (und diese Stunde wird heute die einzige bleiben) noch einige Punkte meiner "mach-mal-eben-Liste" draußen ab und beschließe dann den Bus, der 2-mal pro Stunde bei mir vorbeifährt, nach Amsterdam zu nehmen. Die Fahrt durch das Industriegebiet von Ijmuiden und die von Haarlem und Amsterdam dauert 1 Stunde bis in die Stadt. Und nun weiter Richtung Zentrum zu Fuß, der Busfahrer kann leider nicht sagen, wo er uns abgesetzt hat, er kann keinen Stadtplan lesen, den ihm ein Engländer hinhielt. Also Richtung Nase und es klappt wunderbar. Vorbei geht es an den Grachten und durch die ellenlangen FuZos, die Cafes und Restaurants mit den vor den Geschäften aufgestellten Stühlen und Tischen laden zum Verweilen ein - nur nimmt keiner die Einladung an, was bei sehr zugigem Wetter und der Temperartur nicht verwundert. Schade! Schnell einen Cafe auf dem Weg und rein in den Coffee-Shop?? Ne danke, die stinken ja bis auf die Straße - aber nicht nach Kaffee. Gerade gelesen: in Holland gilt wie bei uns das Rauchverbot in öffentlich zugänglichen Räumen. Bei uns gilt das für das TabakRauchen und in Holland auch! Sollten sie also auf Tabakbeimischungen verzichten, ...........
Meinetwegen kann der Wind nun endlich mal wieder abnehmen und das Schaukeln im Hafen beenden!

PlanÄnderung - 25.05.09

Standort:        IJmuiden 
Luft: 17 °C Position: 52°27,5'N-004°33,8'E
Wasser: 14 °C Kurs:
Luftdruck: 1015hPa Etmal: 61 sm
Wind: SW 10kn 
 
Gestern abend also gleich nach dem Festmachen zum Hafenmeister, der mir gerade noch einen Steg zugerufen hatte und er sitzt hinter seinem Fenster und schüttelt nur mit dem Kopf, was heissen soll: Feierabend. Tatsache, ist ja schon nach 17.00 Uhr. Also Öffnungszeiten gucken: Morgen wieder ab 9.00 Uhr - da sind Segler aber manchmal schon (lange) weg. Trotzdem gleich nach dem Aufstehen also zum HafenMeisterBüro - ist ja schon 7:45 - und wieder nix. Hatte sogar einen Umschlag mit Euros drinnen in der Tasche, aber der Hafenmeister hat keinen Briefkasten oder Schlitz. Der BrötchenMann hat zum Zeichen der Abwehr sein Fahrrad quer vor den offenen Laden gestellt - öffnet nämlich erst um 8! Jetzt aus Trotz rauf aufs Schiff, ablegen und los in den sonnigen Tag. Frühstück brauchte ich sowieso nicht - siehe gestern die MammutPortion "Frites", die ich nicht auf einmal schaffte! Hört, Hört! Und der Tag fing so schön an: 8 - 10 kn Wind aus Ost! Dann immer weniger. Also wieder viel motort und heute auch gesegelt! Insgesamt ging es so flott voran, dass ich beschloss den Plan zu ändern: statt DenHelder nun also Ijmuiden. Statt 30 dann gerne 60 Meilen, was aber angesichts der  Wetteraussichten (zu viel Wind demnächst) auch gut kommt. Und dann kommt der Wind: ich sitze so auf meinem Lieblingsplatz und lese und merke, wie sich das Schiff immer mehr zur Seite legt. Und wir fahren toll voran. Ringsrum alles frei. Und immer weiter geht es auf die Seite und das Buch wird auch immer spannender und irgendwann merke ich, dass wir so 15 kn halben Wind haben und Mirmel super durchs Wasser zieht. Fein so. Doch nun ist Schluss mit dem Lesen: der Wind klettert auf über 20 kn und jetzt werde ich reffen! Und so segeln wir weiter bei komisch bedecktem Himmel bis kurz vor den Hafen. Auch der Anleger klappt (und das ganz allein am Ausleger mit "volle Socke Seitenwind"). Nun warte ich einfach die Wetterentwicklung ab und fände auch einen Hafentag reizvoll. Als der Wind eingeschlafen ist verhole ich schnell noch Mirmel auf einen geschützteren Platz, es sieht so merkwürdig am Himmel aus.....

eingewehter Hafentag - 26.05.09

Standort:        IJmuiden
Luft: 12 °C Position: bekannt
Wasser: 14 °C Kurs:
Luftdruck: 1013hPa Etmal: 0sm
Wind: W bis 40kn 
 
Das hatte der Himmel schon angezeigt und der Wetterbericht angekündigt: Eine Gewitterfront ist heute nacht über uns rüber gerollt. Der Hafen liegt leider nach so ziemlich allen Seiten etwas ungeschützt und so konnte der Wind und der Regen kräftig am Rigg reißen und Mirmel in den Festmachern ordentlich hin und her rütteln. Zunächst kam nur kräftiger Wind und ordentlich Regen und nach einer KontrollRunde konnte ich weiter schlafen. Doch als ich dann aufwachte dachte ich zunächst ich liege auf der Ladefläche eines LKW, der viel zu schnell über eine viel zu schlechte Straße fährt. Und wieso diese viele Beleuchtung? Es blitzte langanhaltend und Donner ergroll und alle Schiffe im Hafen tanzten zu merkwürdigen Rhythmen. Also Aufstehen, KontrollBlick aus dem Inneren und nachdem ich mich überzeugt hatte, das Mirmel das aushält: Buch nehmen und mitten in der Nacht lesen und bereit bleiben. So kommt es, dass ich mein erstes Buch durchgelesen habe und mir war auch erst nach 100 Seiten klar, dass mir der Inhalt manchmal bekannt vorkam. Das ist ja wie mit einem Tatort, den ich zum wiederholten Male sehe: Keine Ahnung, wer der Mörder ist. Mal sehen, wann der DauerRegen endlich aufhört quer durch die Luft zu peitschen......
Ach ja, habe immer noch keinen Landanschluß - ErWin arbeitet bei dem Wind zuverlässig! 

MammutTag - 24.05.09

Standort:        Vlieland - NL
Luft: 16 °C Position: 53°17,8'N-005°05,3'E
Wasser: 14 °C Kurs:
Luftdruck: 1023hPa Etmal: 75 sm
Wind: W 15kn 
 
"Guten Morgen", denkt mein Wecker und fängt an zu klingeln. Darauf hatte ich gewartet - aber doch nicht so früh. Denn zum Glück sagt er nicht die Zeit - brauch er auch nicht, ich weiß ja schon: es ist 03 Uhr 50 am Sonntag in der Früh! Gestern hatte ich beim Fahren in die Ems nur Gegenstrom und brauchte ne halbe Ewigkeit. Darauf hatte ich beim Rückweg nun gar keine Lust und weil der Weg des heutigen Tages entsprechend weit sein würde und weil die Tide nunmal so ist, wie es dem Kalender zu entnehmen ist: Leinen los um 04:15 und mit dem Strom aus der Ems. Klappt auch prima, in Windeseile sind wir an Borkum vorbei, von dem ich nichts gesehen habe, außer die Wasseransichten.
Und nun das TagesQuiz: Woher kommt der Wind? Richtig: aus der Richtung, in die ich reisen will. Was bedeutet das? Motoren!! Ich glaub, dass Mirmel noch `n richtig schnittiger Motorflitzer wird. Und dann aber nicht über den Teich kommt. Also doch Segelschiff bleiben und tuckern, was das Zeugs hält. Immer gegenan, gegen Wind und Welle. Das hatte ich mir mal anders vorgestellt . Zur Belohnung gibt es nach dem Festmachen um 17.00 Uhr erstmal `ne MammutPortion Frites, das reicht sicher für Mittag- und Abendessen.

23. Mai 2009

letztmalig: Aus dem Inland zu Hause anrufen

Standort:        Borkum
Luft: 20 °C Position: 53°33'N-006°45'E
Wasser: 14 °C Kurs:
Luftdruck: 1023 hPa Etmal: 33 sm
Wind: SW 10kn 
 
Also, gestern abend: das war ja ein Weibstück: fies, hinterhältig, berechnend, kaltblütig, menschenverachtend: die Dame von gestern, genauer die alte Dame, Klara Wäscher, Claire halt, na "Der Besuch der alten Dame" von Dürrenmatt eben. Ein tolles Stück zum Nachdenken auch noch nach Tagen auf See in einem RenaissanceTheater, wie es plüschiger Rot nicht sein kann. Gelbgold gestreifte Tapeten und dicker dunkelblauer mit gelben Ornamenten versehener Teppich auf dem Weg zu den Logen und dem Parkett, wie es klischeehafter kaum zu sein vermag.  
Und heute der Tag auf See für einen kurzen Sprung nach Borkum. denn das Wetter ist zwar nicht für mich - aber eben auch nicht gegen mich - nur: wieder motort! Bei 2 Windstärken. Und morgen soll es auch so sein und ich werde mir den "Ebbe-und Flut-Wecker" stellen, denn hier geben ganz klar die Gezeiten den Tag vor! Ich sag Euch lieber nicht wann die Sonne aufgeht, aber dann bin ich ......
Hier gibt es auch einen ehemaligen Marinehafen, Schicksal völlig offen - hört man - und keiner investiert seit 10 Jahren - oder so - nicht mal der Nachbar mit seinem Privathafen, denn der hat natürlich Angst, dass wenn er fertig ist, hier mit Fördermitteln sein Wasser abgegraben wird.
Ich mag diese scheinbar uninteressanten Häfen. Der Reiz ist auch hier schnell gefunden, nur nicht am Grillplatz, den WCs, der FastFoodBar, dem RemmiDemmi. Guck mal, die Leute hier sind viel interessanter!

22. Mai 2009

Strand-und Badetag - 22.05.09

Standort:        Norderney           
Luft: 12 °C Position: bekannt 
Wasser: 13 °C Kurs:
Luftdruck: 1018 hPa Etmal: 0sm
Wind: SW 20 kn 
 
Dank meiner neu gewonnenen Mobilität konnte ich gestern noch ausgedehnte Ausfahrten durch die Inselhauptstadt unternehmen. Und dann auch heute Morgen mit dem Velo zum Brötchen holen - hätte ich ja zu Fuß nie gemacht. Und dann zum Baden in die Wellen und an den Strand - aber bitte nacheinander, denn bei diesem Wind und den Luft- und Wassertemperaturen will das keiner ernsthaft in der Nordsee.........
Nun werde ich mich gleich fein machen und zum Besuch von der Dame, Klara Wäscher, die kennt Ihr doch alle - oder?? Na, morgen berichte ich dann! Oder sollte ich doch lieber ein Gemälde machen und zur Ausstellung in das Bade-Museum: "Der Kurschatten - ein Tabu bei Licht betrachtet"?  Nee nee nee ...........
Übrigens ist der Wind und die Richtung gut für alle, die von West nach Ost wollen, also Holländer auf dem Weg nach Deutschland; und bis eben wusste ich nicht, wie viele das wollen und wenn die alle einen Hafenplatz frei gemacht haben, ist Holland bald leer! Hier erlebten wir gerade eine freundliche Invasion - nu is wieder Ruh im Hafenbecken - das ist auch fast voll.

21. Mai 2009

TankLaster - 21.05.09

Standort:        Norderney         
Luft: 20 °C Position: bekannt
Wasser: 13 °C Kurs:
Luftdruck: 1014hPa Etmal: 0sm
Wind: keiner
 
Ein Landtag beginnt mit einem Spaziergang zum Erkunden des Ortes - so war es auch heute und wohl nicht wieder. Geschultert hatte ich auch noch alles Equipment zum Besuch der hiesigen Badeanstalt und für den Fall der Fälle Regenzeug. Und was auf dem Stadtplan so eng gemalt ist und nah erscheint entpuppt sich als weitläufig: also ne Wanderung. Dann kann ich ja nach dem Rückweg vom Baden gleich zum Duschen durchgehen - macht also keinen Sinn! Trotzdem über den Deich geguckt und das Wasser gesehen, auf dem ich gestern war; nun in den Kurpark, wo das KurparkOrchester -so alt wie die Zuschauer auf den Plätzen - gerade "Zur Schönen Blauen Donau" beginnt. Auf dem Rückweg zum Schiff suche und finde ich eine Tankstelle und beschließe, dass heute TankTag wird. Zur Sicherheit habe ich mir vorgenommen, nur an Auto-Tankstellen meinen Diesel zu holen, denn dieser Kraftstoff ist für empfindliche Motoren gemacht und hat eine kurze Verweildauer im Tank der Tankstelle. Schiffstankstellen genießen einen zweifelhaften Ruf und das je südlich, um so mehr. Aus Spaß erzählt man sich von Teerklumpen und Wasser im Diesel. Und wie immer, ist auch da wohl ein Fünkchen Wahrheit verborgen und das wäre so ziemlich mies für meinen Motor. Drum wuppe ich lieber Kanister. Heute: 3 x mit dem Rad zur Tanke und zurück und einfüllen. Macht 90 Minuten für 60 Liter. Schön, dass ich Zeit habe. Und jetzt ist das Fahrrad aufgebaut und ich liege immer noch an der Kaimauer und habe zweifelsfrei den kürzesten Weg in die Stadt. Nun wisst Ihr, wo ich gleich bin. Mit dem Rad und guter Laune!

Auf - in die Nordsee - 20.05.09

Standort:        Norderney     
Luft: 16 °C Position: 53°42,2'N-007°09,9'E
Wasser: 13 °C Kurs:
Luftdruck: 1023 hPa Etmal: 65 sm
Wind: SW 9 kn 
 
Der Wetterbericht hatte Recht: erst kamen noch ein paar Schauer in der Nacht durch und haben das Schiff gespült und am Morgen war alles wieder bestens, denn die Sonne scheint und nun ruft es uns förmlich in die Nordsee. In Hamburg haben wir das Tor zur Welt erreicht; ein Bremer überbrachte den Schlüssel zum Tor und nun passieren wir die Kugelbake in Cuxhaven, das Sinnbild für den Anfang der Nordsee. Da schwimmen wir nun, geht eigentlich genauso, wie auf der Ostsee oder der Elbe. Nur irgendetwas ist anders; ob es wohl das Gefühl ist? Muss ja! Bald ist der vorerst nördlichste Punkte unserer Reise erreicht und bei Scharhörn biegen wir mal kurz ab nach backbord; und jetzt immer Richtung Süden. Aber das mit dem Strom klappt heute wieder nicht, denn obwohl die Karten und Nachschlagewerke es angeben: egal wohin ich fahre, immer setzt der Strom gegen uns. Das ist ja wie mit dem Radfahren, bei dem unsere Kinder auch immer über Gegenwind berichten. Während ich dieses schreibe, sitze ich unter Deck, beobachte genau den Radarschirm und befinde mich seit einiger Zeit querab von Norderney, dem heutigen Etappenziel. Ach übrigens: Wind gab´s heute keinen passenden, denn er kam entweder gegenan oder ist viel zu schwach zum Vorankommen; derzeit Windstärke 2 und glatte See mit RestDünung. Nur 2,5 Stunden zwischendurch konnte ich die Genua ausrollen - zum Unterstützen.
Nun liegen wir hier an der KaiMauer und morgen bekommen wir einen vernünftigen Platz am Schwimmsteg! Gut so!
 
 

20. Mai 2009

19. Mai 2009

ErWin(d) ist da! - 19.05.09

Mit Hilfe des Hafenmeisters und seinem Anruf bei einem
Elektriker/Elektroniker, der auch prompt an Bord erschien, war es heute
soweit, dass der WindGenerator - mein kleines Kraftwerk - endlich ans Netz
gehen konnte. Der Probebetrieb von Hand verlief scheinbar erfolgreich auch
wenn wir momentan nicht genug Wind haben, um den Rotor überhaupt drehen zu
lassen. Auf dem Weg hierher habe ich die Parade der AKW (Stade, Brokdorf,
Brunsbüttel) abnehmen müssen, die zum Teil heute aus Sicherheitsgründen
nicht am Netz sind oder schon für unsere UrUrEnkeln zum Ballast geworden
sind und schon jetzt stillgelegt wurden. Jetzt geht es uns also gleich: die
einen sind lahmgelegt und ich habe keinen Wind. Macht also: keinen Strom aus
diesen Quellen. Sollte ich an diesem sonnigen Tage also über SolarStrom
nachdenken?

18. Mai 2009

Einhand unterwegs - 18.05.09

Standort:        Cuxhaven 
Luft: 16 °C Position: 53°52,5'N-008°42,3'E
Wasser: 15 °C Kurs:
Luftdruck: 1020 hPa Etmal: 28 sm
Wind: SW 15kn 
 
Welch ein Tagesstart: Vögel zwitschern, die Sonne scheint, der Himmel blau und mich treibt es raus aus dem Hafen. Schon etwas bevor der Strom kentert - aber das soll gut so sein, denn die Wettervorhersage (Böenwarnung) sagt für den Tagesverlauf Verschlechterung voraus. Da ich nochmal des Motor testen will (bleibt diesmal alles Öl drin - alles fest verschlossen?) juckelt der den ganzen Weg und ich teste derweil auch den Autopiloten (elektrisch) und den 2. Heck-Korb-Sitz, den Menny von meinem Vater geschenkt bekam. Auch ich sage: DANKE! Leider habe ich wieder - wie schon zu oft - die aufkommende Kälte zu spät entdeckt und zu spät mehr angezogen. So musste ich einen ganzen Teil des Weges frieren, denn so lange es bei meinem dicken Fell dauert anzukühlen, so lange dauert das Aufheizen wieder. Eine Tasse heiße Suppe im Hafen hilft. Ansonsten bleibt nur zu erwähnen, dass der Hafenmeister trotz Schildes an der Tür in keiner Weise irgendwie pünktlich war und so sind viele Segler pflichtbewusst immer wieder an seine verschlossene Tür gedackelt. Ich auch. Morgen gibt es einen "Ruhetag" hier.

Westwärts - 17.05.09

Standort:        Glückstadt 
Luft: 15°C Position: 53°47,0'N-009°25'E
Wasser: 15°C Kurs:
Luftdruck: 1016hPa Etmal: 29sm
Wind: OSO 15kn 
 
Gut geschlafen und von der Sonne geweckt: der heutige Tagesstart in Hamburg. Wir haben Zeit, denn wir möchten den Tidenstrom mitnehmen, der uns schnell ans Ziel helfen soll. Und so genießen wir erstmal die Sonne und frühstücken in Ruhe. Nach einer spannenden Fahrt durch den Hamburger Hafen mit all seinen Fähr-, Ausflugs-, Hafenrundfahrt- und Containerschiffen setzen wir erstmals auf unserem Törn die Segel und gleiten an den Nobelvororten vorbei.
Der Wetterbericht behält dann aber Recht und nach dem Start im T-Shirt folgen nun zeitlich etwas versetzt: Pullover, Fleece und schließlich noch das neue Ölzeug. Na gut, auch das soll Hamburg sein. "Schietwetter" sagt der Einheimische dazu und zieht die Mütze weiter in die Stirn - und das machen wir auch! Morgen bekommen wir auch wieder Wetter - mal sehen welches!
Heute nun wird Menny von Bord gehen und ich bin dann als Einhandsegler unterwegs. Aber höchstens bis Porto, dann wird sie wieder an Bord kommen und wir werden gemeinsam den weiteren Atlantik in Angriff nehmen. Aber vorher sind wir als Familie nochmal schön essen gegangen :-))

17. Mai 2009

Los geht's!

Standort:        Hamburg City Sporthafen 
Luft: 19°C Position: 53°32'N-009°58'E
Wasser: 13°C Kurs:
Luftdruck: 1018 hPa Etmal: 11 sm
Wind: S 4 kn 
 
Danke allen, die dabei waren, für den tollen Abschiedsabend, die vielen guten Wünsche, die vielen Umarmungen und die tollen Geschenke. So fällt das Loslassen gar nicht mehr so schwer!
 
Und gestern hieß es nun zum ersten Mal auf dieser Reise: Leinen los. Welch ein Moment!! 2 stehen auf dem Steg und winken und die 2 auf dem Boot winken auch, bis uns ganz langsam der Wind vom Steg entfernt und Mirmel Fahrt aufnimmt. Es geht raus auf die Elbe in die falsche Richtung, denn erstmal fahren wir unter Motor nach Hamburg, dieser Heimathafen steht auf unserem Heck. Wir liegen im City Sporthafen am Baumwall direkt vor der Kehrwieder-Spitze! Da wollen wir auch gern wieder hin und diese Spitze wieder sehen. Doch zunächst möchten wir gerne 2 Gutscheine in einer TapasBar einlösen, was uns denn auch gelingt aber wir ziehen sofort weiter in die nächste und Menny trifft eine vorzügliche Auswahl. Daran werden wir nun auf unserem Weg alle anderen Tapas messen. Nun warten wir in der Morgensonne auf den richtigen Wasserstand und dann geht es in Richtung West!

14. Mai 2009

Meister-Heck-Sitz

Schon lange hatte ich die Idee, einen Heck-Korb-Sitz auch bei mir an Bord zu haben - so wie die Yachten der Premium-Klasse. Und nun habe ich einen und das kam so: auf der Überführung durch den Nord-Ostsee-Kanal bat ich meinen Vater, mir beim Überlegen der richtigen Konstruktion eines solchen Sitzes behilflich zu sein. So diskutierten wir verschiedene Möglichkeiten der sicheren Befestigung, der perfekten Höhe, des passenden Gewichtes, des geeigneten Materials und die vielen anderen Sachen, die wir bedenken wollten. Darüber wollten wir nachdenken. Doch am nächsten Tag schon war mein Vater an Bord mit Schablonen und Entwürfen und begann mit der Fertigung. Nach tagelanger Arbeit mit solidem Teak entstand nun dieser Sitz von Meisterhand! Er passt super an den gewünschten 4 Stellen und lädt schon im Hafen zu ersten SitzPausen ein. Herzlichen Dank!

 

9. Mai 2009

Letzte Vorbereitungen!

Es ist soweit: die letzten Vorberereitungen sind in vollem Gange! Gebunkert ist reichlich für 2! Abgesehen vom Frischwasser im Tank - ca. 170 Liter -  haben wir so viel zu trinken an Bord, dass niemand sich Sorgen machen muss! Ja, und Konserven mit Obst, Gemüse, Fleisch und Fertiggerichten sind sicher so viel an Bord, dass eine Versorgung über viele Wochen sichergestellt ist, denn Nudeln und Reis und Klöße sind auch schon da! Frische Kartoffeln und Zwiebeln und Knoblauch(!!) kommen auch noch, allerdings erst im letzten Moment!

Es geht jetzt an die Feinheiten: Backskiste ausräumen und saugen und neu einräumen, Sicherungsleinen für die Bordbibliothek für Menny (Melanie) einziehen, Stoppersteke als Begrenzungen einstecken, Führungsleinen für die Versorung zwischen Achterlast und Batteriebank einziehen, Inventarlisten fertigen. Ach, all so Kleinigkeiten. Denn letztendlich sind wir unterwegs mit einem Segelschiff und einem kompletten Haushalt - im wahrsten Sinne mit Pütt und Pann! Und wir wollen für die nächsten 15 - 18 Monate nicht so richtig auf irgendetwas verzichten: also mitnehmen!

Trotz aller Vorbereitung bleibt es richtig spannend und langsam steigt die Aufregung in uns!

Und wenn der Wettergott mitspielt sind wir in wenigen Tagen schon unterwegs..............