28. Dezember 2010
HühnerFasching!! - 28.12.2010
Chinese Food - 27.12.2010
26. Dezember 2010
Weihnachten & beschäftigungstherapeutisches Backen - 26.12.2010
24. Dezember 2010
Frohe Weihnachten und ein besinnliches Fest! - 24.12.2010
Luft: für Weihnachten viel zu warm!
23. Dezember 2010
Affig!! - 23.12.2010
Luft: 29 Grad - regnerisch seit 2 Tagen
20. Dezember 2010
Neue Bilder online
Luft: 29 Grad - heiter
17. Dezember 2010
Schlechte Zeiten -> Gute Zeiten - 17.12.2010
Luft: 29 Grad - heiter
15. Dezember 2010
Bekannte am PanamáKanal!! 13./14.12.2010
Luft: 24 Grad - bedeckt
Wasser: 27 Grad
12. Dezember 2010
wie geht es uns doch gut! - 12.12.2010
Etappe: 25 sm
Wind: 3-10 kn aus NW
Luft: 28 Grad - SONNE!!!
Wasser: 27 Grad
Nach Porvenir muss jeder, der sich in den San Blas rumtreibt. Hier gibt es gegen Dollar die erforderlichen Genehmigungen. Ich habe nun 4 Quittungen, eine Reiseerlaubnis für Panama für 1 Jahr, eine AufenthaltsGenehmigung für 6 Monate und den Segen des Kuna Congress (Parlament) für den MonatsLohn eines Arbeiters in Colon!! (283 US Dollar). Und das in 30 Minuten! Ja, Mann, das war ja schnell ausgegeben! Aber ich bin nach über 3 Wochen jetzt endlich legal in Panama - vorher nicht!! Und dann erwischt es mich wieder ganz warm: kaum bin ich an Bord und noch mit dem Klarieren des Dinghis beschäftigt, bekomme ich auch schon Besuch. Ein freundlicher Kuna stellt sich vor, erkundigt sich nach woher und wohin und fragt mich nach Medikamenten für seine kleine Tochter, denn sie hat Asthma. Ob ich dafür auch etwas an Bord habe, weiss ich gar nicht: auf jeden Fall will ich nichts weggeben, weil ich weder etwas über Medikamente noch über die Wirkung bei jungen Kindern weiss. Wenn ich das schlucke, ist das meine Verantwortung - und das tue ich nur nach Absprache mit einem Arzt. Fast kommen ihm die Tränen und er bietet mir eine Bluse mit 2 Molas an. Die ist nicht wirklich schön und nicht so gut gearbeitet und so danke ich. Sein Blick verrät Verzweifelung. Ich gehe derweil unter Deck und hole für Vater und Sohn wenigstens je eine Cola. Er ruft mir nach, immer neue Preise - stark fallend - ruft er aus Verzweifelung und unter Deck greife ich zu meinen Dollars und gebe ihm dann das Doppelte des letzten Preises und 2 Cola. Er fängt leise an zu weinen, ob des Glückes (er hatte nur dieses eine Stück zu verkaufen) und dankt dem Herrn und mir und allen anderen auch gleich! Dann strahlt er mühsam, reicht mir die Hand, wünscht mir einiges Gute und ich ihm Gesundheit für seine Tochter! Der Sohn öffnet die Flaschen und Vater paddelt so schnell davon, als wenn die Apotheke - die es gar nicht gibt - gleich schliesst. Wenn ich dann in die Runde sehe, und die großen Segler (Mirmel ist ein ganz kleines Schiff dagegen!!) betrachte und denke, dass wir alles MultiMillionäre in deren Augen sind, dann ist mir wieder etwas wohler, denn ich glaube, ein gutes Werk getan zu haben und habe grenzenloses Mitleid mit den Menschen hier, die wirklich unvorstellbar arm sind, wenn sie etwas gegen Geld aus unserer Welt brauchen. Wie geht es uns doch gut!
Trotzdem muss ich gleich weiter, denn das Wetter winkt mich heran: eine Nachtfahrt Richtung Colon! Da werde ich unter Millionären sein - Business as usual!! Irgendwie auch schade .... und die Wärme bleibt in Kuna Yala??
Nix wie weg! - 12.12.2010
11. Dezember 2010
Wie lange denn noch?? - 11.12.2010
Etappe: - sm
Wind: 0-29 kn aus mal so mal so
Luft: 22 Grad - REGEN; REGEN; REGEN!!
Wasser: ziemlich schlammig
Ja, ja, ich weiß: Geduld!! Auf das RICHTIGE Wetter warten und dann erst gefahrlos weiter. Kommt es heute noch?? Wenn nicht, dann sagt die Vorhersage: noch 1 Woche warten - mindestens!! Ich zähle die Tage nicht mehr und weiß nicht, wann ich nun das letzte Mal Mirmel verlassen habe. Auch die anderen Segler im Ankerfeld leben in selbstgewählter (oder diktierter?) Isolation. Aber dafür haben wir ja auch alle gut ausgerüstete Schiffe und eine Menge Lebensmittel und Getränke an Bord. Und auf der Insel?? Seit Tagen fährt fast kein Kuna mehr auf die Felder an Land, niemand holt Früchte oder Gemüse, gar kein Fischer ist mehr unterwegs bei diesem trüben Wasser und die Gesichter der wenigen, die hier noch vorbei kommen, werden trauriger. Einem sehr traurigen Fischer, der mich aufsuchte, habe ich dann noch eine Mola (hiesige Stick- und Nähkunst) abgekauft, damit er wenigstens etwas kaufen kann, falls es noch etwas gibt.
So gesehen ist es doch gar nicht so schlimm, dass bei mir seit Tagen alle Handläufe mit klammer Wäsche belegt sind, der Bootshaken zusätzlich als Wäscheleine herhalten muss und ich gelegentlich sogar die DieselHeizung anmachen muss, damit mir mein Zeugs hier nicht verschimmelt, während ich daneben sitze und nur ganz selten lüften kann. Die Luftfeuchtigkeit wird mir mit 92% angezeigt - auch wenn´s nicht geeicht ist: der LederGürtel, der frei an einem Haken hängt war dicht mit einer weißen Schimmelschicht überzogen - bis eben!
8. Dezember 2010
Noah ?? - 08.12.2010
Wind: 0 bis 30 kn aus N- NW aber auch S - SO
6. Dezember 2010
Geschenkt und verloren! - 06.12.2010
Wind: bis 35 kn aus N- NW
3. Dezember 2010
WetterUmschwung, bitte! - 03.12.2010
Etappe: - sm
Wind: 2-20 kn aus mal so mal so
Luft: 28 Grad - bedeckt, morgens, nachmittags, nachts Regen
Wasser: 28 Grad - zwischenzeitlich ziemlich schlammig
Nun warte ich schon einige Tage hier vor Anker auf Wetter, das den TraumInseln auch angemessen ist und was ist: immer das gleiche Wetter, fast schon dasselbe! Der Wind dreht sich im Kreis und den WasserKreislauf kennen wir nun auch zur Genüge. Und was mache ich daraus: 3 Tage = 3 Bücher! So einfach ist das: lesen, was das Zeug hält und den Tag vertreibt. Ein bischen Wäsche und duschen mit Regenwasser. Getränke kaufen war gestern und heute drücke ich mir die Daumen für morgen!! Ob´s hilft??
Wenigstens habe ich noch sooo viele Bücher........., die ich jetzt lieber nicht lesen möchte!
1. Dezember 2010
Nargana - der Westen?? - 30.11.2010
Etappe: 5 sm
Wind: 2 kn aus mal so mal so
Luft: 28 Grad - bedeckt, morgens und nachmittags Regen
Wasser: 28 Grad
Gestern noch war ich in einem traditionellen Dorf und mein "amigo" nannte Nargano "westlich wie PanamaCity". Das war gestern und heute bin ich nach meinem wohl kürzesten Schlag da. Gespalten zwischen dem, was mein FahrtenSeglerFührer so sagt und den Worten meines gestrigen Freundes. Gerade komme ich zurück von den beiden Inseln, die mit einer kurzen festen Brücke miteinander verbunden sind und sich der traditionellen Lebensweise der Kuna (z.T.) entsagt haben. Wie definieren wir eigentlich "westlich"? Also die Hütten haben alle einen Stromzähler, die allermeisten eine Antenne und aus ganz vielen dringt Krach in Form von Musik aus GhettoBlastern oder aus dem Fernseher. Es gibt eine Schule mit openInternetAccess - die hat aber gerade Ferien!! :-( !! Und dann gibt es hier Rum und Bier zu kaufen. Der Rum (zum ersten Mal weiß) schmeckt lecker und rund und kratzt nicht, macht "abba Tibbvähla", wenn ich zuviel davon trinke! Das war´s dann auch mit "westlich": die Kioske bieten kaum mehr als sonstwo, Heidi`s Supermarkt war eine Hoffnung, die zerplatzt ist und die Hütten sind auch wie sonst auch. Aber einen "GetränkeGroßHandel" habe ich gefunden, den ich nicht leer kaufen kann. Nur auf Corazon gibt es einige Hütten mehr aus Stein und auch ganz wenige, in denen "wir" uns vorstellen könnten zu leben, mit Veranda, ordentlicher Bestuhlung einem Tisch und dann das Haus. Ganz ordentlich eigentlich. Ist das "westlich"?? Auf dem Weg hierher muss ich mehrfach an einigen Flachs vorbei, über denen sich das Wasser heftig bricht - und da muss ich ziemlich dicht ran - zum Vergleich: so ähnlich wie Schleimünde - also doch nicht so schlimm! Zwischendurch zähle ich nur steuerbords etwa 30 Inseln in Sichtweite - große und kleine - und an Backbord auch noch welche aber überwiegend Festland. Aber dank meines SegelFührers komme ich jederzeit sicher durch! Hatte ich schon geschrieben, dass hier das problemlose Reisen nur aufgrund eines jungen Deutschen möglich ist, der dieses Gebiet als 1. kartografiert hat? Dank an Eric Bauhaus! Alle anderen Karten sind für GPS entweder nicht zu gebrauchen oder aber steinalt und ziemlich daneben (=0,25 sm ist dann viel). Vor Mono Island z.B. bin ich nach meinen Karten über Land gefahren und habe auch auf der Insel geankert: geht na klar gar nicht!!
Nun liegen vor mir noch die wunderschönen palmenbestandenen "BadeTraumInseln" und hier regnet es noch immer. Aber im Dezember ist die Regenzeit ja endlich vorbei: das ist ab morgen!!!!!! Hoffen wir´s!! Der Wetterbericht sagt das aber anders voraus..... schade, hat der keinen Kalender?? So, nun sind wieder "tie Tibbvähler" dran......
29. November 2010
Isla Tigre - 29.11.2010
Etappe: 27 sm
Wind: 2 - 15 kn aus SW bis N
Luft: 29 Grad - bedeckt
Wasser: 29 Grad
Hinter Mono Island ist es nicht mehr so schön mit dem Schmuddelwasser, was heute immer noch da ist und das Wetter läßt es zu: wir fahren weiter. Meist gegen den Wind unter Motor geht es erst noch vorbei an kleinen Inseln und Dörfern bis plötzlich die letzte Insel passiert ist und es wieder ins offenes Wasser geht. Ich entscheide mich noch einmal für eine traditionelle Siedlung und hier erfüllt sich mein dritter Wunsch (2 waren schon neulich dran): ein sehr freundlicher (sind die hier aber ALLE) Kuna spricht mich auf dem Dorfweg an, möchte so einiges von mir wissen und fragt mich dann, ob ich mal mit zu ihm ins Haus möchte, denn da hat er einige selbstgebastele Andenken. So komme ich doch noch in ein Haus!! Es ist allerdings keine Hütte, sondern aus Steinen gemauert - und drinnen ist BetonFußboden. Ansonsten wie in den Hütten: ein Raum: eigentlich nix drin: ein paar Stühle aus Kunststoff stehen herum, Hängematten hängen rum, wo Platz war, Leinen sind gespannt und darüber die Kleidung. Das auf dem Boden würde ich eigentlich Chaos nennen. Platz auf dem Boden zum Malen eines tollen Bildes war aber schon noch schaffbar. Kein Schrank, kein Tisch (stand der vor der Tür?), keine Kommode - eine Ablage wohl in dem Teil, der Küche ist. Für unsere Vorstellungen: heftigst ärmlich!! Und dann erzählt er mir, dass auf der Insel ein paar Kilometer weiter alles ist, wie in PamanáCity! Westlich! Aber er findet das mit der Tradition hier besser. Ist das nicht schön?? Er ist glücklich hier!
28. November 2010
TropenUnwetter - 28.11.2010
Etappe: - sm
Wind: 2 kn aus NW
Luft: 29 Grad - grau in grau - Nieselregen
Wasser: 30 Grad - im Schmuddelwasser
Der Sonnabend ist ein sehr ruhiger Tag und nachdem mindestens 4 Kuna auf der Insel gelandet sind und dort wohl ihrer Arbeit nachgehen, verzichte ich auf die Störung durch einen Besuch. Stattdessen kommt wieder ein Kassierer vorbei und erklärt, dass sei seine Insel - schon sein Vater hatte sie, und wieder sind 8 US Dollar fällig. Er hat frisch gefangene Lobster dabei: weil sie nicht ganz so groß sind - für uns immer noch groß genug - macht er einen SonderPreis: 2 Stück für 5 US Dollar. Abgemacht und das Bier schenke ich ihm gleich mit dazu! Seine Augen: groß und leuchtend wie Goldstücke! Bei mir gibt es also: Languste in SahneSauce mit Spaghetti. Und das nächste Mal nehme ich noch mehr Bier mit... der Wert steigt ständig, wo man keines mehr kaufen darf....
Und dann kommt die Nacht: von hier aus sehe ich gar kein Licht als die Sonne untergeht und der Mond noch nicht aufgegangen ist. Es grollt etwas im Hintergrund und so stelle ich einen Topf einfach nur zum Reinregnen raus, begebe mich zu Bett und schlafe ein. Bis es losgeht: Es blitzt und donnert und regnet aus allen Rohren!!! ALLEN!! Nie war ich Blitzen so nahe, denn für gewöhnlich sitze ich dann hinter dicken Mauern und Fenstern! Hier nun bin ich live mittendrin. Nie sah ich Blitze heller und spürte das Donnern so heftig. Na klar zähle ich für gewöhnlich, wieviele Sekunden Blitz und Donner entfernt sind: ist nicht nötig: hier kommt alles zusammen!! Da ich das Ganze aber eher beunruhigend finde und so gar nichts daran ändern kann beschließe ich: wieder hinlegen, Augen zu und versuchen, das nicht zu merken und irgendwie zu schlafen. Das funktioniert einigermaßen! Das umgedrehte Dinghi auf meinem Oberlicht läßt mich Luft bekommen, aber verdunkelt auch meine Koje. Wie praktisch, denn so erlebe ich die Blitze nicht so hell. Irgendwann läßt das Unwetter nach und ich finde festen Schlaf. Am Morgen dann die Entdeckung: es hat zwischendurch 6,5 cm geregnet und ich habe 4 Liter Wasser mehr!!
Nun ist es total ruhig und windstill, aus dem Regenwald steigen Wolken voller Feuchtigkeit auf als wenn es brennt und das MeerWasser ist eingefärbt: schlammfarben gelb kommt es von den Bergen des Regenwaldes! Heute kein Badetag!
26. November 2010
Paraden - 26.11.2010
Etappe: 10 sm
Wind: 2- 12 kn aus NW
Luft: 30 Grad - sonnig, später leichte Wolken
Wasser: 30 Grad - in der BadeLagune
Heute morgen bin ich vor Sonnenaufgang wach und dabei fällt mir ein: überprüfe doch mal den Revierführer, in dem steht nämlich, dass die Kuna, die auf Inseln leben und ihrer AgrarAufgabe auf dem Festland nachgehen, schon vor Sonnenaufgang in ihre Kanus steigen und dann mit dem ersten Sonnenlicht das Land erreichen. Und richtig: ich erlebe die AuslaufParade: in vielen, vielen Kanus sitzen die Kuna - zu 90 % alleine - und paddeln ruhig Richtung Festland, das von Achutupu etwa 1 sm entfernt ist. Je später es wird, um so spärlicher dieser Berufsverkehr. Zum Schluß sind wenige Frauen und Kinder unterwegs. Ich schätze, dass auf Achutupu 800 Menschen leben und damit die Insel auch so ziemlich gefüllt ist. 2 Kinder kommen so dicht an mir vorbei, dass sie nur einen kleinen Umweg machen müssen, um 2 Lollis abzuholen. Wie eigentlich alle hier sprechen sie mit mir Spanisch, obwohl sie untereinander Kuna sprechen.
Insgesamt ist die absolute Gelassenheit und Freundlichkeit auffallend. Alle winken wie doll. Hektik und Stress sind hier unbekannt.
Dann folgt die InselParade: wir verlassen Achutupu und kommen vorbei an: Wakaladup, Kainora, Sosgandup, Islandia, Warsopdupcua, Dupdarboguad, Guariadup, Sichirdup, Ogopguilidup, Alligandi dann geht es 5 sm über das freie Meer hinter die Cayos Piedra und Ilestu und Mono Island. Teilweise sind die flachen Inseln ( auf Kuna = Dup) wieder mit Dörfern gefüllt und auf einigen stehen wenige Hütten; die meisten sind jedoch unbewohnte Eilande mit Palmen und Regenwald. Auf dem Weg passiere ich weiter ca. 70 Kanus mit Fischern, die aufgrund der Winzigkeit der Kanus nur schwer auszumachen sind. Ich habe mich heute für Mono Island entschieden, weil ich davon auch eine Luftaufnahme habe und die kommt einem RegenwaldInselParadies schon sehr nahe: fast rund, ca. 300 x 200 m groß; Palmen, kleinste Strandabschnitte und Mangroven bilden den Saum der Insel und in der leicht erhobenen Mitte der dichte Regenwald. Die Insel liegt nur 400 m vom Festland entfernt und dort vor einer Bucht, so dass sich hier fast eine Lagune gebildet hat: ringsum sehe ich nur grün und höre nichts außer die Wellen in der Entfernung. Wie gestern und vorgestern liege ich wieder als einziges Schiff vor Anker - viel mehr Platz ist hier auch nicht! Paradiesich schön!!! Sauberes warmes Wasser lädt zum Baden ein! Morgen bleibe ich bestimmt noch hier - so der Plan....
25. November 2010
Tauschgeschaeft - 25.11.2010
Etappe: 8 sm
Wind: um 5 kn aus N
Luft: 30 Grad - sonnig
Wasser: 30 Grad - aber in Dorfnähe
Das Wetter meint es gut mit uns und so können wir uns heute mit Sonne im Rücken in das Labyrinth der Inseln und Inselchen begeben, das durch viele Riffe so schön geschützt liegt. KorallenKöpfe werden mich von nun an täglich begleiten und zur Sicherheit drossele ich die Fahrt erheblich - man weiß ja nie! Auch heute waren die Wegpunkte wieder eine enorme Hilfe und auch weiterhin werde ich sie stur abfahren. Dazu muss ich ja auch nur Gustav Bescheid sagen, dass er genau auf der Linie entlang fahren soll, während ich den Ausguck übernehme. Kaum ist der Anker eingefahren, da bekomme ich heute Besuch: auf dem Weg nach Hause meldet sich Roberto mit seinem EinbaumKanu am Heck und bietet mir Ananas zum Kauf an. Eigentlich habe ich wenig Lust und er merkt es auch. Dann fragt er mich nach einem Bier und nach ein wenig hin und her ist klar: ein schönes kaltes Bier gegen eine schöne warme Ananas. Gute Geschäfte hinterlassen immer 2 Glückliche - und das ist ein sehr gutes Geschäft: die Dose ist ebenso schnell leer wie die leckerste kleine Ananas (hier ist sogar die Ananas klein) gegessen. So süß kennen wir keine Ananas!! Roberto hat versprochen heute noch einmal vorbei zu kommen..... Übrigens: seine heutige Ausbeute auf dem Festland: 2 kleine Ananas, 6 Mangos, ca. 15 große Kokosnüsse und Brennholz .. und eine leere Dose Bier, die er hoffentlich nicht gleich ins Wasser wirft. Nun gut, zwischenzeitlich trinke ich das Bier selbst und bin im Dorf: ist etwas großzügiger angelegt als Ustupi gestern, aber ansonsten völlig identisch. Und heute werden mir zum ersten Male die Molas angeboten. Fast hätte ich eine erstanden, aber im letzten Moment sehe ich ziemliche Flecken in der obersten Deckschicht der Stofflagen.
Ustupu - 24.11.2010
Etappe: 13 sm
Wind: gut 5 kn aus NNO
Luft: 30 Grad - sonnig
Wasser: 30 Grad
Heute Nacht war es einmal etwas anders und der Regen kam früher. 12 Liter sind wieder dazu gekommen. Fein! Und so scheint dann schon ab Sonnenaufgang die Sonne und wärmt. Das ist doch genau der richtige Augenblick für mich, dieses tolle Eiland zu verlassen, denn ich möchte so gerne bei Sonne fahren, um Riffe besser erkennen zu können. Also los: Anker auf für die 13 sm von heute. Wir motoren streng nach den Wegpunkten von Eric Bauhaus, der mit seinem PanamaFührer für Segler - 4. Ausgabe! - vortreffliche Arbeit geleistet hat und alle Wegpunkte präzisest aufgelistet hat. So erreichen wir problemlos die größte Siedlung der Kuna, die mich angezogen hat, nachdem wir ja bereits ein RobinsonEiland entdecken durften. Hier nun: das ganze in Groß! Nur die Hütten nicht! Genau wie auf Isla Pinos stehen die primitiven Hütten Hütte an Hütte. Aber: es gibt ein Restaurant hier. Das wusste ich bereits vom Kassierer, denn auch hier kam wieder ein Einbaum längsseits, um die Ankergebühr zu kassieren: 8 US Dollar - wie gehabt. Gilt so lange, wie der Anker drinnen bleibt und eine feine Quittung gibt es dazu. Also ab an Land und gucken: gut, dass ich erst im Restaurant war: eine große Hütte mit SandFußboden und Plastikstühlen an ebensolchen Tischen - mit Tischdecke! Alle Bauteile sind sichtbar: Ständer, Verbinder (gebunden), Fetten, Sparren und Dachlatten einschließlich der Dacheindeckung und der Wände sowieso. Sehr luftige Bauweise. Das Essen dann "Menu des Tages": HähnchenBrust mit Pommes, Kohlsalat und Ketchup war lecker, gut bemessen und mit CocaCola und einem Glas Kaltwasser mit 4 US Dollar richtig günstig! Dass ich bei meiner Körpergröße die Beine nicht unter den Tisch bekomme, hat folgenden Grund: die Kuna sind wirklich so klein und geschätzte 145 cm im Mittel groß.
Übrigens habe ich mehrfach nach Bier gefragt (auch beim Kaufmann) und es gibt hier wirklich kein Bier mehr zu kaufen, weil der oberste Chef der Kuna das so will. Ganz Kuna Yala ist Bier-frei! Rum ??? Werde ich noch herausfinden! Es folgt der Gang durchs Dorf: wieder ist die Einfachheit kaum zu unterbieten. Wäsche hängt über den Zäunen zum Trocknen und es riecht modrig und nach Brennstellen, dafür hängen offene Kokosnüsse zum Trocknen auf der Leine!.
Eng ist es zwischen den Hütten. Was gestern noch wie ein MuseumsDorf wirkte, hat heute mehr primitiven Charakter, obwohl es hier wieder absolut aufgeräumt und "sauber" ist. Das gilt allerdings nicht für das Meer, das allem Anschein nach für Müll jeder Sorte genutzt wird. Sogar im Restaurant am Meer fliegen die Knochen die Abkürzung: rein ins Wasser! Auch hier sind die Hütten nach unseren Vorstellungen praktisch leer. Nur extra Kühlschränke habe ich gesehen und Frauen, die mit Handys rumlaufen. Einen Fernseher hat ein Kaufmann hinter Gitter aufgestellt, so dass er von der Straße aus sichtbar ist: Kinder aller Altersklassen tummeln sich hier und sind so laut wie der Fernseher! Schön!! In der Ferne brummt ein Generator.
Mir reicht dieser Eindruck und sobald das Wetter es zuläßt, werde ich weiterreisen! Hoffentlich morgen, denn es soll auch wieder schönere Flecken geben!
24. November 2010
Reise in die Vergangenheit - 23.11.2010
Wind: gut 5 kn aus NNW
Luft: 28 Grad - bewölkt
Wasser: 30 Grad
Wie soll ich nur anfangen??
Ich muss bei der Geschichte der Kuna beginnen: Der indigene Stamm der Kuna (heute um die 40.000 Menschen) lebt seit Urzeiten in dem Gebiet im Norden des heutigen Panama von der kolumbianischen Grenze bis ca. 200 km Richtung Nordwesten. Zum Stammesgebiet gehören ca. 365 Inseln (ca. 50 bewohnt) und ein ziemlich breiter Streifen auf dem Festland, der ebenfalls von wenigen Kunas bewohnt und verwaltet wird. Seit 1925 haben sie sich ihre Unabhängigkeit von dem 1903 gegründeten Staat Pananma, der vorher ein Teil Kolumbiens war, in dem sie auch bereits eine Art Unabhängigkeit hatten, erstritten und leben nun (durch einen Holocaust der Rassen verstärkt: alle Mischlinge wurden angeblich ermordet) reinrassig und selbstbestimmt wie zu alten Zeiten.
Ein Zitat aus Wikipedia: "Den Kuna sind durch die (Anm: panamaische) Verfassung wesentliche Punkte garantiert: die Gleichstellung der nach traditionellen Riten vollzogenen Ehe mit der zivilrechtlichen Ehe, die Anerkennung der traditionellen Heilmethoden (Ethnomedizin) und der Ibeorgun-Religion als Religion der Kuna. Ein wichtiges Kennzeichen ihrer Ethnizität bildet heute das textile Kunsthandwerk. Die so genannten molas bzw. molakanas sind bunte, durch Applikationstechnik verzierte Baumwollstoffe mit einem breiten Spektrum von Motiven und Formen. Sie bilden ein Element der Tracht der Frauen und werden heute auch für den internationalen Markt (meine Anm: .. der Segler) produziert. Einen besonderen Bezug haben die Kuna zu ihrem Land. Es kann nicht gekauft, verkauft oder verpachtet werden. Die Kuna sehen es als das Erbe ihres Volkes und der Erwerb, die Ausbeutung und Nutzung muss mit diesem Status vereinbar sein." Entsprechend gab es hier wohl noch nie Zäune zur Abgrenzung. Und nun steht da ein Segler an Land und fragt sich: wohin des Weges?? Und dabei fühle ich mich schon wie ein Eindringling: ich stehe sofort im GemeinschaftsGarten der Kuna, die hier irgendwo leben. Jede Palme und jede Kokosnuss ist hier allerdings PrivatEigentum - bloß keine anfassen und schon gar nicht mitnehmen. Nach einigen Versuchen finde ich einen Weg durch den Urwald und der führt auch immer wieder durchs flache Wasser, wenn es einfacher ist. Ich höre die Jungen auf ihrem "BolzPlatz" ("aus" ist, wenn der Ball im Wasser oder im Unterholz verschwindet) und muss da auch rüber und zu den sich zurückziehenden Mädchen, die schnell ins Dorf laufen. Damit ist mir wenigstens der Weg gezeigt. Und dann stehe ich tatsächlich vor einfachsten (eigentlich noch viel einfacheren, als das Wort beschreibt) Hütten und überschwemmten Wegen wie in einem FreilichtMuseum. Nicht Molfsee!! Viel viel älter!! 98% der Häuser hier sind herkömmliche Hütten: Wände aus einfach nebeneinander gebundenem Zuckerrohr und PalmenDächer drauf. Fertig. Loch in der Wand = Tür! Drinnen: ein hoffentlich trockener NaturFußboden und sonst: vielleicht ein PlastikStuhl aber auf jeden Fall Hängematten. Ende!! So muss man schon vor 1.000 Jahren gelebt haben (ohne Plastikstuhl). Gibt es Strom?: Ja! für eine Lampe im Dorf und für einen Kühlschrank beim "Kaufmann", bei dem ich gefragt wurde, ob ich nicht einen gekühlten SoftDrink haben wollte. Wollte ich nicht - ich nehme den warmen. Und Frauen sehe ich viele, die vor oder in ihrem Haus sitzen (übrigens eine matriacharische Gesellschaft hier) und an Molas arbeiten. Überall spielen Kinder ohne oder in ärmlich anmutender Kluft. Und doch fällt auf: da sind doch zwei AußenbordMotoren im Garten schön verwahrt: 15 und 20 PS, da gibt es eine SatellitenAntenne für das Dorf und es gibt fließendes Wasser aus Leitungen! Auf dem Berg steht eine FunkAntenne für die Kommunikation - auch für Handys.
Noch ein Zitat aus Wikipedia: "Anhäufung von Kapital läuft den kulturellen Prinzipien zuwider und erhöht nicht das Prestige. Kapital, das zum Beispiel durch den Handel mit Kunsthandwerk erworben wird, wird in das eigene Unternehmen investiert, es werden Konsumgüter angeschafft oder das Studium der Kinder in Panama Stadt wird finanziert."
Es bleibt mir vorerst völlig unverständlich, wie das alles zusammen passt. Erst recht, wenn ich morgens stundenlang um mich herum die Fischer sehe, die mit Haken und Sehne kleine Fische fangen (wenig!) - aus ihren Einbäumen. Die wissen bestimmt, dass es auch einfacher geht. Ist aber nicht stammesgemäß!! Übrigens sind die Kuna nach den Pygmäen der 2. kleinste Stamm der Welt. Die Jungen beim Fußball waren aber trotz ihrer Größe alle toll gebaut und stark und hatten wohl kein Gramm Übergewicht! - Ich arbeite auch dran!
Am Rande: es gibt GoldVorkommen in Kuna Yala, aber das darf nicht abgebaut werden, denn die Kuna entschieden: immer wenn wir Gold hatten, kam einer und es gab Krieg und Tote und am Ende war das Gold wieder weg. So bleibt es, wo es ist! Wie weise!!
23. November 2010
BordAlltag - 23.11.2010
Wind: gut 3 kn aus NNW
Luft: 30 Grad - bewölkt
Wasser: 30 Grad
BordAlltag ist eingekehrt, wie auch das Wetter ziemlich verläßlich ist: nach dem Mittag scheint die Sonne (weitgehend), abends zieht es dann zu und es beginnt zu leuchten und zucken und blitzen, das geht die halbe Nacht hindurch, ohne dass ein Donnern die Stille stört. Dann fängt es langsam an zu regnen und die Donnergrollen sind zu hören. Aber keine extra Beleuchtung - die hatten wir ja schon! Der Regen wird zwischendurch zum Guss und so gegen 10 - 11 Uhr lockern die Wolken wieder auf. Das war nun schon 3 Tage genau so.
Und so passen wir uns an: ich stelle abends den großen 11-l-Topf nach draußen unter die extra zum Wasserfassen gespannte Plane. Siehe da: pro Nacht ist der Topf voll und das Filtern in Kanister kann beginnen. Meditatives WasserLöffeln in den kleinen KaffeeFilter. Hat doch auch was!!??
Heute nun hatte ich Mirmels Maschine versprochen, mal nach dem Impeller (WasserRad, das die Kühlung des Motors sicherstellten soll) zu sehen und ihn ggf. zu erneuern: war auch nötig, denn es zeigten sich erste Risse nach 770 Motorstunden!! Tapfer!! Und wenn schon - denn schon: Ölwechsel! Was war das schon für ein Schweinkram! Diesmal habe ich Glück und ich bekomme den Filter so nach 20 Minuten allein ab und wieder drauf und mit der neuen ÖlAbsaugeVakuumPumpe dauert es zwar insgesamt 1 Stunde, das alte schwarze Öl abzusaugen, aber alles (??) ist sauber geblieben.
Gleich nach der Siesta folgt das Baden und ein Landgang.
22. November 2010
Ruhetag und EiweissZufuhr- 21.11.2010
Wind: gut 10 kn aus NNW
Luft: 30 Grad - sonnig, bewölkt
Wasser: 30 Grad
Heute ist ein "RuheTag" man könnte auch "GammelTag" sagen: lesen, PC-daddeln, ruhen, lesen, essen, lesen, trinken. Dann passiert es: es klopft: ein FischerBoot geht längsseits und bietet frischen Fisch und lebende Langusten (die heißen hier Lobster(Hummer) und soll sie wohl begehrenswerter machen). Und weil ich es mir schon gestern wünschte: Ich kaufe einen!!!!!! Mein 11-Liter-Topf ist gerade groß genug (11 Liter ist viel) und so verspeise ich ein tolles Abendbrot. Von dieser einen Languste bin ich wirklich satt geworden - wäre ich auch ohne Brot. So einen EiweißSchock darf ich aber dem Körper wohl nicht jeden Tag gönnen...... oder?? Fisch hatte er ja auch!
So ist jetzt hier schon der 2. RiesenWunsch in Erfüllung gegangen: die Palme und der RobinsonStrand von gestern - und heute die Languste! Übrigens war ich gestern genau zur richtigen Zeit hier und so ganz allein: heute liegen hier plötzlich 5 Yachten. Doof! Ach, einen Wunsch hätte ich ja noch...............
21. November 2010
1. Landgang auf Isla Pinos - 20.11.2010
Wind: fast keiner!
Luft: 32 Grad - sonnig
Wasser: 30 Grad - gemessen, gefühlt: 34 Grad
Heute also ein etwas weniger emotionaler Eintrag: Ich bin jetzt ganz allein zu Gast bei dieser Insel und das ist prima, denn die andere Yacht ist weitergefahren. Heute ist Landgang angesagt und Fototermin für Strand und Palmen. Ja, auch die über den Strand wachsende, kleine, schiefe Palme war dabei. Mit dem Dinghi und ohne Motor geht es die kleine Strecke, wie ich dachte und nicht mehr denke, mal eben an Land. Und gut so, denn wir passieren Korallenbänke und müssen aufpassen, nicht mit dem Dinghi an die falsche und spitze Stelle zu gelangen und suchen eine Durchfahrt. Gefunden. Dinghi an eine umgefallene Palme binden. Es folgt ein auf und ab am Strand und leider sehe ich dabei, dass zwar die Kuna hier versuchen, zu leben wie zu Urgroßvaters Zeiten, aber wir anderen ihnen den PlastikMüll ins Meer werfen, der dann irgendwann auch hier ankommt. Wenn Kunststoffe wie für Flaschen und Körbe nie vergehen, dann ist es auch hier bald richtig voll! Sehr schade! Wie schön der Rest ist, das unterliegt heute der o.g. Einschränkung!! Baden ist sehr wenig erfrischend, aber das macht das Putzen von Mirmel lange aushaltbar. Wir sind erst seit 14 Tagen wieder im Wasser und schon ist der erste (??) Bewuchs deutlich lang sichtbar, der sich an den ungeschützten Stellen angeheftet hat, denn wir liegen zu tief im Wasser. Schade auch! Auf jeden Fall ist steuerbords wieder alles sauber. Morgen mehr??
Eine kleine Enttäuschung war aber heute als erstes dran: die so toll in PanamaCity von der Crew der "fortytwo" besorgte SIM-Card ist leider samt Guthaben vor 4 Tagen abgelaufen. Es stand ganz ganz klein auch drauf........ danach hätte ich aber auch nie einen Termin für die Überfahrt gesetzt. Das war danneben mal Pech! Aber wir haben ja dieses Medium!!
20. November 2010
Suedlicher Wendepunkt erreicht: MirmelBay - 19.11.2010
Ortszeit: 17.10 Uhr
bis jetzt zurückgelegt: 160 sm
noch vor uns: -- sm
Wind: um 10 kn aus immer anderen Richtungen
Luft: 31 Grad - ziemlich sonnig nach Regen
Wasser: 30 Grad
unter Motor!!
Rein theoretisch bin ich seit heute 17.05 auf dem Rückweg nach Hause!
Aber von Anfang an: die Nacht war lang und trotz der 30-minütigen Schlafbemühungen ab 18.00 (da ist es hier immer dunkel) wurde sie lang und länger. Aber der Wind schlief wenigstens ein. Und das nutzte Mirmel sofort um richtig Fahrt auf zu nehmen. Bei immer ruhiger werdendem Wasser und nur einer kleinen GegenstromPhase, die aber sofort von einer langanhaltenden MitstromPhase abgelöst wurde: wir könnten es ja sogar heute noch bis zur Isla Pinos schaffen - aber abwarten! Das kann sich auch wieder ändern. Jetzt kreuzt hier plötzlich abseits aller SchifffahrtsStraßen ein "Brummi" auf - und noch einer. Passieren lassen und wieder etwas Schlaf tanken für den captain. Dann um 1 Uhr schalte ich das RadarGerät mal so auf 16 sm und entdecke da ganz am Rand etwas: wieder so einer von denen, aber der verändert seine Position gar nicht, dass er näher kommt liegt allein an uns! Tatsächlich treibt da so ein riesiger, leerer Tanker genau auf unserer Strecke: den hätte ich getroffen. 2 1/2 Stunden halte ich konzentriert Ausschau und passiere ihn dann nach einer kräftigen KursÄnderung. (Den am Funk konnte ich mit meinem Englisch aber nicht verstehen). Endlich wieder etwas Schlaf. Irgendwann höre ich den Wecker, blicke nur kurz um mich auf die Instrumente und in die Runde und entscheide: weiterschlafen. Kein Alarm. Nix mehr. Der Tag erwacht - ich nicht. Es regnet. Aber wir machen flotte Fahrt und ich lege noch 2 Kohlen nach. Mehrfach will ich schon nicht mehr daran glauben (möchten: ja), das Ziel noch vor dem SonnenUntergang zu erreichen, aber ich ändere dann doch nichts an unserer Geschwindigkeit. Und gut so: Kurz vor dem Ziel noch 2 Kohlen drauf und wir schaffen es gerade noch rechtzeitig: um 17.05h lege ich Kurs Nord an, nachdem wir immer mit südlicher Tendenz unterwegs waren, und nach weiteren 5 Minuten fällt der Anker!
Hier sind wir nun am südlichsten Ziel unserer Reise: Kuna Yala! Es ist ein sehr wichtiges Ziel, denn diesen InselStrich wollte ich so gerne sehen und erleben. Nach nur 31 Stunden sind wir endlich da: Montego Bay - aber exclusiv!! Diese Bucht hat sicher nicht so einen tollen Namen. Wohl alle KaribikSegler kennen den Namen oder die Bucht: Montego Bay: Palmen säumen den weißen Sandstrand, eine Palmen bestandene Landzunge reicht ins Meer, Berge steigen empor.bIdylle pur, wären nicht auch alle anderen da!! Voll ist es und das PostkartenIdyll kann sicher nur an wenigen Tagen fotografiert werden. Hier bin ich in meiner "MirmelBay". Vor uns die weiße Landzunge mit den Palmen. Steuerbord 3 oder 4 einsame weiße Strände mit PalmenHainen (die Palmen: gerade, krumm oder liegend) dahinter ein dichter ansteigender Wald und an Backbord Wasser und das Festland. Rundherum: niemand - nur etwas weiter vorne in einer anderen Bucht liegt noch ein Segler. Die Sonne geht gerade hinter den Gebirgszügen unter und spendet Licht für die davor liegenden Reihen der Berge in unterschiedlichem Maße. Ich traue mich fast nicht, die klassische leise Klavier- und GeigenMusik anzuschalten. Fische sind zu hören, wenn sie kurz das Wasser verlassen, um dann wieder einzutauchen in die Schönheit dieser Natur. Verdammt, das ist ja schon fast poetisch schön hier! Hier werde ich nun einige .... Tage bleiben und endlich wieder an Bord zurück finden. Sicher!! Es begann mit dem ersten richtigen Kochen und Essen, seit ... weiß nicht mehr wann. Nein: eigentlich fing alles mit dem schönen Sonnenuntergang und dem Verweilen an Deck mit dem SunDowner in der Hand an: dem AnlegeSchluck!! Endlich angekommen in Kuna Yala!!
19. November 2010
Wieder unterwegs!!
Ortszeit: 18.00 Uhr
bis jetzt zurückgelegt: 30 sm
noch vor uns: 130 sm
Wind: um 10 kn aus SW
Luft: 31 Grad - ziemlich sonnig
Wasser: 30 Grad
unter Motor!!
2. Anlauf auf dem Weg zu den Kula Yala - so heißen die Inseln, die die Spanier San Blas nannten, in der Sprache ihrer Bewohner, den Kuna. Doch vor dem Ablegen schon fast ein Ritual: Wasser nachfüllen und Reserve (jetzt 61 l) fassen. Dann geht es 10.10 Uhr problemlos Anker auf und Mirmel nimmt Fahrt auf. Diesmal aber langsamer, denn wir müssen bei Tageslicht ankommen, um die richtige, natürlich unbeleuchtete und nicht ausgetonnte Stelle zu finden. Dank GPS ist das nicht zu schwer. Land liegt weit hinter mir, vor mir nur Wasser und Luna leuchtet sogar ein bisschen.
Nun heißt es vorsichtig sein mit dem Schlaf und alle Geräte auf Alarm. Ach, fast hätte die Überschrift gelautet: Kinderzeiten = Schaukelpferd. Wir motoren gegen Wind und Welle gegenan und später kommt wohl auch noch mehr Strom dazu. Wir werden sehen.
15. November 2010
Lösung gesucht!!!! 14./15.11.2010
Wind: um 12 kn aus SW
14. November 2010
Sicherheit geht vor!! - 13.11.2010
Wind: um 12 kn aus SW
11. November 2010
Weiter geht`s - 10.11.2010
heute zurückgelegt: 21 sm
Wind: um 11 kn aus N
Luft: 31 Grad - erst sonnig dann regnerisch
Wasser: 32 Grad
Egal, was noch fehlt oder noch ein bischen verbessert werden könnte: heute geht es Anker auf! Noch einmal Wasser nachfüllen und Reserve bunkern, zum Einkaufen und die letzten Getränke und etwas Fleisch besorgen, dann noch einmal zu "Mintaka" und die Wegepunkte noch organisieren und jetzt geht es endlich:
WIEDER LOS!!!!
Der Anker kommt zögernd aus dem Morast und Mirmel nimmt wieder Fahrt auf: es ist 11.45 Uhr. Unser Ziel sollen die kleinen Inseln der Rosariogruppe sein, besser die Isla Grande, denn dort soll es einen tollen Ankerplatz geben. Um 13.10 erreichen wir die südliche Ausfahrt aus dem HafenSystem von Cartagena und Mirmel ist wieder auf dem offenen Meer! Welch ein vertrautes und tolles Gefühl wieder in der Weite des Wassers unterwegs zu sein. Wenn Menny jetzt hier wäre, würden wir uns anfeuern: "Los, da fahrenawir doch mal eben nach Panama - ist ja nicht so weit und die 2 Tage schaffen wir locker!" - Aber Menny ist nicht hier und ich muss Mirmel und mich alleine anfeuern. So verlasse ich mich auf den guten Tipp, erst einmal nach Isla Grande zu fahren und liege hier fast allein (mit Mintaka und einem Cat) in einer sehr kleinen romantischen zu 3 Seiten geschlossenen Bucht in Schwimmentfernung zum Strand - und das bei der WasserTemperatur! Hier werde ich morgen hoffentlich bei Sonnenschein baden und zu Fuß die Umgebung erkunden und dann entscheiden, wie lange ich mir hier die Auszeit nehme, um letztendlich umzuschalten: ich bin allein an Bord, habe nicht mehr immer und überall einen Supermarkt, habe kein Internet und keine Wäscherei und keinen SchlauchAnschluß mehr für Wasser und keine einfache Telefonverbindung mal eben nach Hause und jetzt reise ich wieder!!! Ich freue mich darauf: riesig!!
9. November 2010
Toller Tagesstart - 09.11.2010
Wind: etwas
Der Regen ist verschwunden und die Sonne scheint!!
Versöhnliches TagesEnde - 08.11.2010
Wind: ziemlich wenig - außer es schüttet
7. November 2010
Aus Land- wird glücklicher Seemann!!
Wind: ziemlich wenig - fast keiner!
6. November 2010
Wasser?? Reichlich - aber nur von oben!
Am Dienstag komme ich gerade noch im Nieselregen so einigermaßen trocken an Bord, da fängt es an zu Schütten. Über 5 Stunden Platzregen vom Heftigsten! Dann klart es etwas auf und ich begebe mich auf den Weg, die 2 leeren Propanflaschen füllen zu lassen. Mit dem Taxi soll es gar nicht weit sein und so fahre ich wieder Taxi - bis zur Vollsperrung. Nix geht mehr, die Schnellstraße Richtung Süden ist unpassierbar und die Polizei hat leider zu spät reagiert: viele stehen nun in der Falle, denn der Mittelstreifen ist für LKW unüberwindbar. Mein Taxifahrer deutet mir, dass wir 300 m vor dem Ziel sind und so gehe ich dann also den Rest zu Fuß. Aber hier bei Linde gibt es nur Edelgase. Zu Fuß zurück. Jetzt weiß ich auch, warum so viele mit mir auf Schusters Rappen unterwegs sind. Die sind einfach aus den Bussen gestiegen! Ich habe dennoch Glück, denn mein Taxifahrer hat sich doch getraut - das Rummmmsen war gut zu hören -, über den Mittelstreifen zu fahren und nimmt mich als 4. Gast wieder mit. Der Tag geht also zu Ende und ich fahre in die Stadt, um Manfred, den Agenten, zu treffen, denn der hat heute mein kleines Paket dabei: 1 Staubsaugerbeutel und die 2 neuen BankKarten! (siehe Rückblende Bogotá). Nun kann ich endlich weiter, denn ohne den 2. Kartensatz fühlte ich mich reichlich am Ende. Zwischenzeitlich erfahre ich, dass die gesperrte Straße völlig unter Wasser gestanden haben soll.- Der Regen war so heftig, dass an jeder Stelle, wo die Straße eine aufsteigende Böschung hatte, diese auf die Straße gespült wurde: Matsch auf der Straße ohne Ende! Ach und später gibt es dann auch in weiten Teilen der Stadt keinen Strom. Das ganze Hotel ist mit Ausnahme einer (!) Notleuchte an der Rezeption stockfinster. Das Zimmer na klar auch! Huuuuuu, ist das gespenstisch, wenn sich dunkle Gestalten auf dem Flur fast umlaufen..... Nungut, der Strom kommt zurück und alle können mit Licht schlafen!