28. Dezember 2010

HühnerFasching!! - 28.12.2010

In der ShelterBayMarina / Colon / Panamá
Wind:                         25 kn und mehr wenn es gießt
Luft:                           für hier zu kalt
Gefühlte Jahreszeit:    übelst verregneter Sommer
 
 
Es überkam mich plötzlich und unerwartet: während ich von hier aus viel Kontakt mit den Lieben zu Hause halten kann und auch viel von FestEssen die Rede war und dann mal die Worte "Karfpen" dann "Ente" und dann auch noch "GänseKeulen mit Rotkohl" Erwähnung fanden, war es um mich geschehen: jetzt wollte ich nur noch Gänsekeulen mit Rotkohl essen! Drum erfolgte vor einigen Tagen der Aufruf: "alle Gänsekeulen Panamas bitte dringend bei Mirmel melden!" Und was geschah: es kamen sooo viele Gänsekeulen, dass ich nicht einmal einen Bräter brauchte!! Keine!! War das das Ende meiner Vorstellungen?? Nein!!
 
Heute nun beschließe ich, dass mal so eben Fasching eingestreut wird: HühnerFasching: und das geht so: Jeder HühnerSchenkel sucht sich ein Kostüm aus und erscheint im neuen Gewand. Meine beiden Schenkel haben sich ganz spontan für das Kostüm "GänseKeule" entschieden und wurden entsprechend verkleidet: mit Thymian und Majoran bestreut, an Zwiebel und Apfel im Bräter angerichtet und ab in den Ofen! Immer mal wieder mit dem BratenSaft und -Fett übergossen und .........mmmmmmmmmhhhhhhh riecht das schon gut, denn der Rotkohl duftet derweil auch so vor sich hin. Und siehe da: pünktlich zum Mittag sind sie kaum noch als Hühnerbeine auszumachen. Ich rede mir gut zu, erlebe die perfekte Illusion und genieße:  "GänseKeulen mit Rotkohl"! Morgen wird hier wieder Fasching gefeiert, nur dass das Hühnerbein sich nicht mehr verkleiden muss, denn es ist schon (oder noch) fertig!
 
Zum Wetter sagt ich nix mehr, denn es ändert sich ja auch nicht! Drum nutze ich den Regentag für eine Überarbeitung der Homepage Mirmel.de und nach ganz vielem Tricksen und Testen funktioniert nun auch die BilderSammlung über den Button auf der linken NavigationsLeiste! ENDLICH!! Hier gibt es dann auch wieder mal neue Bilder, wenn die Regenzeit vorbei ist ....
 
 
 
 

 

Chinese Food - 27.12.2010

In der ShelterBayMarina / Colon / Panamá
Wind:                         25 kn und mehr wenn es gießt
Luft:                           für hier zu kalt
Gefühlte Jahreszeit:    übelst verregneter Sommer
 
Vorweg: es gibt kein Bild mehr: alles aufgegessen!!!
 
Nachdem heute wieder ein BesorgungsTag war: hier nur schnell mein wirklich allerbestes "China"-Rezept für 1 Person!! (und es geht doch für 1 Person zu kochen!! - gab es jetzt schon 3 x, weil so lecker!!)
 
200 gr. bestes Rindfleisch: "rincon" oder "pulpa negra" (gibt´s hier beim Schlachter)  in feinen Streifen
3 - 4 kleine WeißkohlBlätter in ansprechende Stücke geschnitten
1,5 Zwiebeln längs ca. 15 x  fein geschnitten je halbe Zwiebel - keine Ringe!
1/2 grüne Paprika (wenn verfügbar) - nicht zu groß gewürfelt
1 Tomate - gestiftelt (Menny weiss, was das ist! - für alle: 1/2 aufgeschnitten und dann in Scheiben und dann in Stifte quer geschnitten- immer Haut nach oben)
2 Knoblauchzehen fein gehackt
1 Teil dunkler Porto
1 Teil SoyaSauce
Olivenöl
Pfeffer
Mondamin
kein Wasser!!!
 
Jetzt muss alles ganz schnell gehen, so dass keine Zeit für ein Foto bleibt: Weißkohl und Rindfleisch in super heißes OlivenÖl geben und unter Rühren anbraten (2 Min.), Paprika dazu (1Min), Zwiebeln und Knoblauch dazu (1Min), ablöschen mit Porto und SoyaSauce, pfeffern und nach gutem Gefühl Mondarin dazu und dann gleich die Tomaten (1 Min) und dann Feuer aus und 1 Min unter leichtem Rühren ziehen lassen. Das war´s. Puuuhhhh..... und eigentlich sollte noch was für Morgen übrig bleiben......... ist aber nicht, weil ich keinen Reis hatte. Macht aber nix: dann ist das eben mal "Trennkost". Guten Appetit! - Dazu passt wunderbar gekühlter Weißwein aus Argentinien! So ein Regentag hat wenigstens einen sehr versöhnlichen Abschluss gefunden......
 
 
 
 
 
 
 

26. Dezember 2010

Weihnachten & beschäftigungstherapeutisches Backen - 26.12.2010

In der ShelterBayMarina / Colon / Panamá
Wind:                         zuviel, wenn´s dabei gießt
Luft:                           für Weihnachten viel zu warm!
Gefühlte Jahreszeit:    übelst verregneter Sommer - 30 Grad wärmer als zu Hause bei GänseKeulen!
 
Nun ist also der Heilige Abend gekommen und hier haben es nur wenige gemerkt: der Gruß an die spanisch sprechenden Mitmenschen: "Feliz Navidad" wird belächtet und der an die english sprechenden Segler: "Merry Christmas" wird schockiert zur Kenntnis genommen. Hier ist also gar nicht Weihnachten! Na, dann stimmt mein Gefühl ja mal mit dem Kalender überein. Nur an Bord der "Seili" haben Anne und Ari den Salon weihnachtlich hergerichtet und 2 Gäste eingeladen: Bill von der "Island Fever" und mich. Wir genießen gemeinsam ein opulentes und köstliches finnisches Weihnachtsmahl mit Gravad Lachs und gekochten Eiern und Remoulade vorweg gefolgt von gebackenem Schinken, Süßkartoffelgratin und Möhrengratin, Kartoffeln, selbstgemachtem Senf und zum Abschluß noch einen ReisNachtisch mit Ananas und Sahne....oberlecker...  Das ist eindeutig zu viel für mich und die Kekse kann ich dann nur noch ansehen..... Bill, jetzt pensioniert, der Arzt bei den USTruppen gewesen ist, erzählt viel von Vietnam, der Ausbildung hier im Dschungel Panamás gleich neben der Marina, um für die Aufgaben in Vietnam gewachsen zu sein und von vielen Begebenheiten während seiner Karriere, von denen er 9 Jahre in Deutschland verbrachte und na klar prima Deutsch spricht. dabei testen wir auch Rotwein, Vodka, Cognac und gleich zum Anfang: Glökk, den nordischen Glühwein - es ist ja Weihnachten. Ein langer Abend geht morgens zu Ende und ich schlafe aus!!
 
Der 1. Weihnachtstag ist verregnet aber irgendwie weiß ich mich zu beschäftigen......
 
Der 2. Weihnachtstag ist verregnet und irgendwie weiß ich mich nicht mehr zu beschäftigen. Außerdem nervt der Krach der prasselnden Tropfen. Nicht einmal mehr abwaschen geht mehr, denn ich habe nicht rechtzeitig Wasser gefasst.... Und nun die entscheidende Frage: "was gibt´s denn heute zum Mittag?"  - Also Lust habe ich auf: NIX!  Dann fällt mir ein, dass ich neulich einmal Gast war und es gab Quiche Lorraine mit Mürbeteig. Und weil ich gar keine Ahnung habe, wie das mit dem Teig wohl geht - aber mein InternetAnschluß geht zwischenzeitlich wieder ganz flott: Rezept suchen und los geht`s: Butter in die Hand und Mehl und Wasser: das muss werden. In den Kühlschrank und warten...... oh, es prasselt nicht mehr gar so laut und ich sprinte barfuss zum Wasserhahn, der genau vor Mirmel ist - der Schlauch liegt seit neulich fertig angeschlossen und ausgerollt bereit - öffne ihn, sprinte zurück an Bord und bin: klitschnass! Na ja, war auch absehrbar!! Irgendwie. Nach einer ViertelStunde: Wiederholung - nur jetzt bitte Wasserhahn schließen! Und wieder Wiederholung: klitschnass! So, irgendwann ist auch meine Teigkugel lange genug im Kühlschrank - finde ich - und weiter geht´s: Ausrollen und Vorbacken. Na klar ist dafür alles an Bord: Teigrolle und Kuchenform. Die Teigrolle war bis gestern noch eine Weinflasche - aber ohne Etikett sieht sie aus wie eine Teigrolle und funktioniert auch genau so! Eine alte abgewaschene AluForm reicht auch als Backform und so geht es ab in den Ofen! Die praktische Abwärme sorgt dafür, dass die Luftfeuchtigkeit schön steigt, die Fenster beschlagen und ich dann mal wieder etwas Lüften darf, was ein paar Regentropfen mit sich bringt - man muss sich halt entscheiden. Wenig später ist es nicht mehr beschlagen, der Teig fertig vorgebacken und nun habe ich mich für einen PizzaBelag entschieden. Darauf habe ich erst seit 8 Wochen Appetit - war aber immer zu "beschäftigt" oder zu "unmotiviert", den Teig zu machen. So, nun nur noch fertig backen und schon ist das Essen nach 3 Stunden fertig! Prima: so kann man sich also auch beschäftigen!! Und während es draußen weiter regnet und nur wenige Tropfen zu mir finden, überlege ich so "Was soll es denn heute zum Abend mal zu essen geben....??" - aber beschäftigungstherapeuthisches Backen ist heute nicht mehr angesagt und satt bin ich auch gerade ......... jedenfalls: noch!!
 
 

 

24. Dezember 2010

Frohe Weihnachten und ein besinnliches Fest! - 24.12.2010

In der ShelterBayMarina / Colon / Panamá
Wind:                         wenn´s trocken ist: weniger und bevor es gießt: mehr
Luft:                           für Weihnachten viel zu warm! 
Gefühlte Jahreszeit:    übel verregneter Sommer
 
 
Allen Lesern dieses Logbuches wünsche ich von Herzen: ein besinnliches, friedliches und frohes Weihnachtsfest! Meine besonderen Wünsche gehen an die treuen Begleiter in Moorrege, Uetersen, Tornesch, Möltenort, Appen und Pinneberg und überall dorthin, wo ich ohne meine Kenntnis zeitnah verfolgt werde! Ohne die Aufmunterungen und Wünsche in den letzten Tagen, wäre es für mich sicher noch schwerer geworden und dafür danke ich Euch allen!!
 
Bei mir an Bord will einfach keine Weihnachtsstimmung aufkommen: regelmäßig verrät das Gefühl: für die Jahreszeit eigentlich viel zu warm! Und heftig amerikanisiert wurde das Fest hier ebenso und das stimmt nun so ganz und gar nicht mit meinen Vorstellungen überein. Trotzdem wird es in kleinem Kreise ein WeihnachtsEssen geben ....
 
Wenn ich jetzt an die Temperaturen und die weiße Weihnacht zu Hause denke, dann stelle ich mir das Bild in etwa so vor:
 

 

23. Dezember 2010

Affig!! - 23.12.2010

In der ShelterBayMarina / Colon / Panamá
Strecke          - sm
Wind:             um 5-20 kn aus NNW
Luft:               29 Grad - regnerisch seit 2 Tagen
   
 
Hier rund um die Marina ist es wirklich idyllisch: grüner dichter Regenwald mit hohen RiesenPalmen und vielen anderen GewächsArten, die es bei uns in großen und kleinen Blumentöpfen für die Fensterbank gibt, umgibt mich hier. Schon nach wenigen Metern beginnt einer der vielen NationalParks Panamas. So schön das auch ist, so liegt doch der Nachteil klar auf der Hand: sonst gibt es hier nichts!! Zum den Schleusen des PanamaKanals (ein Wort mit 5 x "a" also"!!) sind es 20 km und in die Ausläufer der Stadt Colon 30 km. Die Marina (ehemals amerikanischer MarineStützpunkt) stellt zum Glück einen im Preis inbegriffenen Shuttle, der die SchleusenAnlage des Kanals überquert und uns dann an einem EinkaufsZentrum absetzt und nach 2,5 Stunden wieder abholt. Das geht na klar nur bei geschlossenen Schleusentoren und so warten wir nachmal auch eine ganze Zeit, bis ein Schiff im SchneckenTempo passiert hat. Gehe ich aber tatsächlich mal zu Fuß (meist spielt allerdings das Wetter nicht so richtig mit) los, dann begleitet mich auf der Strecke haushohes Gras und Gewächs bis die Palmen dazu kommen, die hier wirklich alles überragen. So habe ich mir neulich die Reste des amerikanischen Stützpunktes angesehen, die leicht versteckt liegen und seit Jahren leerstehen. Vieles wurde "rückgebaut" oder geplündert: das Ergebnis ist das selbe! Doch dann stehe ich auf einer Straße, die versperrt und geschlossen wurde und sie liegt leicht erhöht über dem dichten Urwald: hier bin ich den Kronen der Bäumen näher und sehe sie: Tukane und Affen, die hoch oben in den Bäumen nach frischen jungen grünen Blättern Ausschau halten. Sie leben hier in freier Wildbahn und es ist ein merkwürdiges aber schönes Gefühl, einmal Mitten drin zu sein und zu erleben, wie die Affen in 7-8 m Höhe über mich hinweg auf den dicken und dünnen Ästen spazieren. Sie ignorieren mich: laufen weder weg noch werfen sie mit kleinen Stöckchen oder greifen mich gar an. Zu gerne würde ich mal von ihnen betrachtet werden, denn das gäbe mir die Möglichkeit zum Fotografieren ihres meist weißen Gesichtes. Auf jeden Fall mache ich mich wieder auf den Weg in den Dschungel, um noch mehr zu erleben - auch wenn der Schweiß schneller läuft als ich: und doch überholt er mich nie!
 
Zu Gast sind zum Abend Ari und Anne von der SY Seili aus Finland: es gibt Hühnerfrikassee und wir hatten genug zu essen, zu trinken und zu erzählen. Am Heiligen Abend bin ich bei denen an Bord eingeladen und werde ein finnisches Festmahl genießen dürfen! Ich freue mich darauf, auch wenn das bedeutet, dass ich nicht mit den Lieben zu Hause feiern werde....
 
Auf weiteren Bildern: Das EinkaufsZentrum mit dem Supermarkt Rey und davor doch tatsächlich ein Stand mit richtigen aber spiddeligen Tannenbäumen - woher kommen die den bloß??
 
 
 

 

20. Dezember 2010

Neue Bilder online

In der ShelterBayMarina / Colon / Panamá
Strecke          - sm
Wind:             um 10 kn aus NNW
Luft:               29 Grad - heiter
 
 
Puuuuhhhh!! Geschafft, trotz aller Widrigkeiten und einer ziemlich langsamen InternetVerbindung: nach 2 Stunden upload sind nun die Bilder von Cartagena bis San Blas online und nur hier (noch):
 
 
und dann ganz am Ende. Viel Spaß - von hier aus dauert das Kontrollieren einfach zu lange!!
 
 

17. Dezember 2010

Schlechte Zeiten -> Gute Zeiten - 17.12.2010

In der ShelterBayMarina / Colon / Panamá
Strecke          - sm
Wind:             um 5 kn aus NNW
Luft:               29 Grad - heiter
 
Das ist doch mal eine richtig gute Nachricht: seit 30 Stunden hat es nicht mehr geregnet und heute scheint seit einiger Zeit mal wieder die Sonne. Der Skipper schwitzt und hat es wohl noch nie so gerne getan!! 
Hier ist nun endlich wieder Alltag eingekehrt: Schiff klarieren einschließlich Staubsaugen und - wischen. Wäsche sortieren für einen folgenden Waschtag, Putzen was das Wasser (am Steg gibt´s neues) und der Landstrom hergibt. Einkaufen (Dauer min. 5,5 Stunden), Essen bereiten und natürlich die Siesta. Insgesamt telefoniere ich über Skype ganz viel mit der Heimat und schreibe einige Mails an andere - darunter auch Strato, denn ich würde so gerne wie versprochen meine WebSite bearbeiten - aber Strato lässt mich zzt. nicht zu meinen Daten! Naja, "morgen" sagt der Spanier und meint: irgendwann in der Zukunft....... 
Das Stimmungsbarometer habe ich gerade mal gefühlt: es steht auf stark steigend!! Endlich!!
 
Da hier nun wieder MarinaAlltag angesagt ist - ich habe gleich mal bis zum 29.12. gebucht, denn das bedeutet eine nicht mehr so teuere LangzeitTarifstufe für mich (MinimumTarifLänge ist hier sowieso 40 Fuß und Mirmel ist mal gerade 33 Fuß lang) - melde ich mich wieder, wenn es Berichts wertes gibt!
 

15. Dezember 2010

Bekannte am PanamáKanal!! 13./14.12.2010

In der ShelterBayMarina / Colon / Panamá
Strecke          75 sm
Wind:             bis 28 kn aus NNW
Luft:               24 Grad - bedeckt
Wasser:         27 Grad
 
Am Sonntag bin ich dann gleich nach dem Kauf der Molas Anker auf und im letzten Sonnenschein auf dem Weg Richtung Colon, denn das ganz kleine Wetterfenster lässt nichts anderes zu. Also weiter. Noch mal 75 sm. Wir starten gegen den Wind, der nachlassen soll und dann zu unseren Gunsten drehen soll. Und so heisst es unter Motor (wozu hat Mirmel eigentlich Segel??) ab auf die karibische See. Der Wind dreht tatsächlich - aber nicht wie vorhergesagt und wir setzen einfach mal die Segel und machen einen KreuzSchlag raus aufs Meer. Wenig ergiebig ist dieser Versuch, denn der Strom setzt mit bis zu 2 kn gegen uns und so wird es dann nichts mit dem VoranKommen. Einen Schlag zurück - und festgestellt: viel Zeit ging dabei verloren und nur wenige Seemeilen haben wir geschaftt. Weiter also unter Motor. Gegenan gegen Strom und Wind. Der DieselVorrat wird langsam knapp.... aber er reicht!! Hier fahren wir dicht unter Land und ersparen uns so den doch heftigen DampferVerkehr und haben außer ein paar kleinen aber gemeinen Inseln nichts zum Ausweichen. Immerhin sind es immer 1/2 sm Abstand zum nächsten Hindernis. Trotzdem bekomme ich na klar keinen Schlaf - etwas Ausruhen unter Deck geht immer mal wieder - aber nur für 15 Minuten - liegend. Als wir um 3.30 in der Nacht endlich den Kurs ändern können, reicht es wieder zum Segeln und so geht es erstmals unter Vollzeug flott voran!! Welch es schönes Nachtsegeln!! Langsam beginnt der Tag und der Wind schläft ein..... nur kurz und dann geht es wieder. Wie vom Rechner vorausgesagt erreichen wir um 10.30 die Breakwaters des Vorhafens zum PanamáKanal. Und es kommt wie meistens: genau an dieser Stelle erwischt uns einer der blöden Squalls, der Wind dreht um 120 Grad und pustet nicht mehr mit 12 sondern mit 17 und dann mit 25 kn und es schüttet!! Trotzdem es nur noch 2 sm sind entschließe ich mich, auf dem Weg zur Marina zu warten. 20 Minuten vergehen, dann weht es wieder konstant - mit 17 kn. Ich bekomme einen Platz zugewiesen und Hilfe beim Anlegen und alles ist im Lot! Anmelden in der Marina, zahlen und fertig. Müde, sehr müde bin ich als ich auf dem Weg dann Bekannte treffe.... hier? Monika und Eric sind auf dem Weg um die Welt und wir trafen uns schon einmal auf La Gomera. Wir gehen im MarinaRestaurant zusammen essen .... mehr schlecht als recht .... und tauschen uns aus. Doch dann gibt es für mich nur noch eine Richtung: ab in die Koje! 12 Stunden werde ich nun schlafen............
 
Am Dienstag morgen - frisch ausgeschlafen - erklimme ich den kostenlosen Shuttle zum Supermarkt um 8.00 Uhr - welch eine Zeit für Segler!!?? Kaum im Bus kommt noch ein bekanntes Paar: Anne und Ari aus Finland!! Na, gibt es denn so etwas?? Zusammen mit denen waren wir auf La Gomera und in Mindelo und sie haben ihre AtlantikÜberquerung einen Tag vor uns begonnen, nachdem wir bei ihnen und uns an Bord ein paar schöne Stunden verbracht haben. Wir haben uns so viel zu erzählen und als der Bus ankommt sind wir nicht fertig. Auf der Rückfahrt fehlen sie leider - aber Ari kommt sofort nach dem Mittag zu Mirmel und wir trinken reichlich und reden mindestens ebenso viel - oder umgekehrt??
 
Es ist einfach schön, wieder in der Zivilisation angekommen zu sein, ein (nein 4!) Stück Fleisch zu kaufen, Wein zu testen, an 5 Leinen fest zu sein -  Wind gibt´s auch hier genau so wie Regen! - und Menschen zu treffen und wieder perfekt zu schlafen. Hatte ich noch Schwierigkeiten mit den Lieben zu Hause zu telefonieren, denn das Sprechen war ich nicht mehr so richtig gewohnt und der Husten setzte ein - so geht es hier schon wieder ohne zu husten! Eigentlich kann es doch so bleiben - oder????
 
Da war doch noch was............: das Wetter: ist genau so gruselig wie in den letzten vielen Tagen und es ist kein Ende in Sicht. Am Rande: der Kanal war jetzt gerade zum 1. Mal in seiner Geschichte wegen Regenfolgen 2 Tage gesperrt (der GatunSee musste über die Schleusen entwässert werden) und in Panama wurde der Ausnahmezustand wegen vieler anderer Schäden ausgerufen. Optimale Reisezeit: Dezember bis April - sagt man!!??
 
 

12. Dezember 2010

wie geht es uns doch gut! - 12.12.2010

Vor Anker vor Porvenir / Kuna Yala
Etappe: 25 sm
Wind: 3-10 kn aus NW
Luft: 28 Grad - SONNE!!!
Wasser: 27 Grad

Nach Porvenir muss jeder, der sich in den San Blas rumtreibt. Hier gibt es gegen Dollar die erforderlichen Genehmigungen. Ich habe nun 4 Quittungen, eine Reiseerlaubnis für Panama für 1 Jahr, eine AufenthaltsGenehmigung für 6 Monate und den Segen des Kuna Congress (Parlament) für den MonatsLohn eines Arbeiters in Colon!! (283 US Dollar). Und das in 30 Minuten! Ja, Mann, das war ja schnell ausgegeben! Aber ich bin nach über 3 Wochen jetzt endlich legal in Panama - vorher nicht!! Und dann erwischt es mich wieder ganz warm: kaum bin ich an Bord und noch mit dem Klarieren des Dinghis beschäftigt, bekomme ich auch schon Besuch. Ein freundlicher Kuna stellt sich vor, erkundigt sich nach woher und wohin und fragt mich nach Medikamenten für seine kleine Tochter, denn sie hat Asthma. Ob ich dafür auch etwas an Bord habe, weiss ich gar nicht: auf jeden Fall will ich nichts weggeben, weil ich weder etwas über Medikamente noch über die Wirkung bei jungen Kindern weiss. Wenn ich das schlucke, ist das meine Verantwortung - und das tue ich nur nach Absprache mit einem Arzt. Fast kommen ihm die Tränen und er bietet mir eine Bluse mit 2 Molas an. Die ist nicht wirklich schön und nicht so gut gearbeitet und so danke ich. Sein Blick verrät Verzweifelung. Ich gehe derweil unter Deck und hole für Vater und Sohn wenigstens je eine Cola. Er ruft mir nach, immer neue Preise - stark fallend - ruft er aus Verzweifelung und unter Deck greife ich zu meinen Dollars und gebe ihm dann das Doppelte des letzten Preises und 2 Cola. Er fängt leise an zu weinen, ob des Glückes (er hatte nur dieses eine Stück zu verkaufen) und dankt dem Herrn und mir und allen anderen auch gleich! Dann strahlt er mühsam, reicht mir die Hand, wünscht mir einiges Gute und ich ihm Gesundheit für seine Tochter! Der Sohn öffnet die Flaschen und Vater paddelt so schnell davon, als wenn die Apotheke - die es gar nicht gibt - gleich schliesst. Wenn ich dann in die Runde sehe, und die großen Segler (Mirmel ist ein ganz kleines Schiff dagegen!!) betrachte und denke, dass wir alles MultiMillionäre in deren Augen sind, dann ist mir wieder etwas wohler, denn ich glaube, ein gutes Werk getan zu haben und habe grenzenloses Mitleid mit den Menschen hier, die wirklich unvorstellbar arm sind, wenn sie etwas gegen Geld aus unserer Welt brauchen. Wie geht es uns doch gut!
Trotzdem muss ich gleich weiter, denn das Wetter winkt mich heran: eine Nachtfahrt Richtung Colon! Da werde ich unter Millionären sein - Business as usual!! Irgendwie auch schade .... und die Wärme bleibt in Kuna Yala??

Nix wie weg! - 12.12.2010

Es ist früh am Morgen, ich habe ganz ruhig bei Flaute (!) schlafen können und nutze die Stunden, die es nun wohl geben wird zum: WEITERFAHREN!! Ziel heißt erst einmal Porvenir und dann geht´s nach Plan gleich weiter nach Colon, das liegt am Eingang des PanamaKanals und dort gibt es eine (wohl die einzige auf Panamas KaribikSeite!) Marina mit richtigen Stegen und vielen Supermärkten. Wenn dann wirklich sie Regenzeit vorbei ist, dann stehen die TraumInseln auf dem Programm - steht da was im Abendblatt heute?? Soweit der Plan und los geht´s........... Da ich unter Land fahren werde, habe ich mein Telefon denn mal an......

11. Dezember 2010

Wie lange denn noch?? - 11.12.2010

vor Anker vor Nargana und Corazon de Jesus
Etappe: - sm
Wind: 0-29 kn aus mal so mal so
Luft: 22 Grad - REGEN; REGEN; REGEN!!
Wasser: ziemlich schlammig

Ja, ja, ich weiß: Geduld!! Auf das RICHTIGE Wetter warten und dann erst gefahrlos weiter. Kommt es heute noch?? Wenn nicht, dann sagt die Vorhersage: noch 1 Woche warten - mindestens!! Ich zähle die Tage nicht mehr und weiß nicht, wann ich nun das letzte Mal Mirmel verlassen habe. Auch die anderen Segler im Ankerfeld leben in selbstgewählter (oder diktierter?) Isolation. Aber dafür haben wir ja auch alle gut ausgerüstete Schiffe und eine Menge Lebensmittel und Getränke an Bord. Und auf der Insel?? Seit Tagen fährt fast kein Kuna mehr auf die Felder an Land, niemand holt Früchte oder Gemüse, gar kein Fischer ist mehr unterwegs bei diesem trüben Wasser und die Gesichter der wenigen, die hier noch vorbei kommen, werden trauriger. Einem sehr traurigen Fischer, der mich aufsuchte, habe ich dann noch eine Mola (hiesige Stick- und Nähkunst) abgekauft, damit er wenigstens etwas kaufen kann, falls es noch etwas gibt.
So gesehen ist es doch gar nicht so schlimm, dass bei mir seit Tagen alle Handläufe mit klammer Wäsche belegt sind, der Bootshaken zusätzlich als Wäscheleine herhalten muss und ich gelegentlich sogar die DieselHeizung anmachen muss, damit mir mein Zeugs hier nicht verschimmelt, während ich daneben sitze und nur ganz selten lüften kann. Die Luftfeuchtigkeit wird mir mit 92% angezeigt - auch wenn´s nicht geeicht ist: der LederGürtel, der frei an einem Haken hängt war dicht mit einer weißen Schimmelschicht überzogen - bis eben!

8. Dezember 2010

Noah ?? - 08.12.2010

Vor Nargana / Kuna Yala vor Anker
Wind:             0 bis 30 kn aus N-  NW  aber auch S - SO  
Luft:               22 (!!)  Grad und sehr viel Regen
Wasser           29 Grad und schlammig
 
 
Und dünne weiße Wolken bilden sich dicht über dem Meer und lassen die Konturen des Horizontes verschwinden, gleich werden ihre prasselnden Tropfen aber wieder in der Tiefe verschwunden sein und neue werden kommen. So geschieht es fortwährend. Andere Tropfen trommeln geräuschvoll auf dem Dach und den Planen und erzeugen eine Geräuschkulisse, die den brummenden Generator an Land verstummen lassen. Die Sicht ist durch den dichten Tropfenwald verschwommen und nur manchmal ist die entfernte Straßenlampe an Land zu sehen, die jetzt auch tagsüber brennt, wo doch eigentlich die Sonne das Licht und die fehlende Wärme spenden sollte. In der Ferne zucken helle Blitze und der grimmige Donner spendet später seinen Applaus zu diesem furiosen Werk. Wasserschwaden laufen über die beschlagenen Fenster wie ein wilder reißender Bach. Feuchte Spritzer gelangen in den Raum, der eigentlich trocken bleiben sollte, doch die Feuchtigkeit der letzten Tage lässt es nicht zu, weitere Fenster dicht zu verschließen. Wenigstens etwas Sauerstoff wird hier mehr oder minder regelmäßig ausgetauscht. Wäsche und Schweiß trocknen nur noch sehr langsam. Drinnen ist eine Kerze angezündet und spendet etwas gefühlte Wärme während die elektrische Brennstelle das Lesen eines spannenden Buches erst möglich mach, obwohl es erst Mittagszeit ist, und der wenige Appetit ist ohnehin schon wieder weg. Der launige Wind betreibt sein eigenes Spiel und pustet aus allen Richtungen, denn wenigstens er will die Menschen in Bewegung halten, Menschen, die langsam aber sicher immer nur noch ein Thema haben und die langsam und sicher unzufriedener werden. Auch nachts, wenn sie alle schlafen sollten, sorgt er dafür, dass in regelmäßigen Abständen heftige Böen über Land und Meer pfeifen, warme Träume unterbrochen werden und die Menschen sich besorgt mit ihrer Situation auseinander setzen, ohne wirklich und entscheidend etwas ändern zu können. Werden sie am Tage genügend Gelegenheit finden, etwas von dem Schlaf nach zu holen, denn manchmal ist auch der Wind so müde, dass er ebenfalls einschläft, aber immer nur für kurze Zeit und nie nachts! Kleine Wellen sorgen für ein angenehmes Wiegen auf dem Wasser und nur, wenn der Wind die großen Wellen baut, lassen die gleichmäßigen Bewegungen des Schiffes nach und die etwas ungemütlichen entstehen. So geht es nun schon einige Tage ohne, dass der vorhergesagte Höhepunkt erreicht scheint. Werden wir wie Noah vierzig Tage und vierzig Nächte zu überstehen haben?? Das entfernte Grollen antwortet nicht in unserer Sprache und so werden wir abwarten müssen.

6. Dezember 2010

Geschenkt und verloren! - 06.12.2010

Vor Nargana / Kuna Yala vor Anker
Wind:             bis 35 kn aus N-  NW    
Luft:               22 (!!)  Grad und viel Regen und Squals
Wasser           29 Grad und schlammig
 
Das beste zuerst:
 
1.:
50 Liter Regenwasser sind aufgefangen und davon schon 40 im FrischwasserTank!! Duschen ist auch einfach: einfach hinstellen, einseifen, warten und abtrocknen.
2.:
Kein Dieselverbrauch in den letzten 24 Stunden, weil Erwin arbeitet.
 
Soweit die Geschenke.
 
Verloren habe ich wieder einen Regentag, denn in der Nacht und heute am Tage sind wieder Squals durchgezogen ohne Ende wie es scheint und mit immer anderen Windrichtungen, dass der AnkerAlarm sich regelmäßig gemeldet hat. Das muss nun wirklich nicht mehr sein und die Wettervorhersage hat kein Erbarmen! So´n Mist!!
 
Habe mir in einer Regenpause schnell noch mal US $ 5 MobilfunkGuthaben gekauft und kann so wenigstens per Handy als Modem ins Internet und Mails empfangen und senden .............a---------b-----------e----------r        d--------a--------s        d---------a--------------u-----------e-------r-----------t    ewig  und geht eigentlich nur nachts einigermaßen zuverlässig!!  Na ja, besser als nix. Das also der Trost des Tages.  
 
Übrigens ist Panama eines der ganz wenigen Länder, die kein Papiergeld drucken: das macht die US-Notenbank mit ihren US Dollars! Es gibt nur einheimische Münzen, die genau in Zusammensetzung und Größe den US-amerikanischen Münzen entsprechen. Beides gilt: so einfach ist das!!
 
 

3. Dezember 2010

WetterUmschwung, bitte! - 03.12.2010

vor Anker vor Nargana und Corazon de Jesus auf Pos. 09.26.650 N und 78.34.9 W
Etappe: - sm
Wind: 2-20 kn aus mal so mal so
Luft: 28 Grad - bedeckt, morgens, nachmittags, nachts Regen
Wasser: 28 Grad - zwischenzeitlich ziemlich schlammig

Nun warte ich schon einige Tage hier vor Anker auf Wetter, das den TraumInseln auch angemessen ist und was ist: immer das gleiche Wetter, fast schon dasselbe! Der Wind dreht sich im Kreis und den WasserKreislauf kennen wir nun auch zur Genüge. Und was mache ich daraus: 3 Tage = 3 Bücher! So einfach ist das: lesen, was das Zeug hält und den Tag vertreibt. Ein bischen Wäsche und duschen mit Regenwasser. Getränke kaufen war gestern und heute drücke ich mir die Daumen für morgen!! Ob´s hilft??
Wenigstens habe ich noch sooo viele Bücher........., die ich jetzt lieber nicht lesen möchte!

1. Dezember 2010

Nargana - der Westen?? - 30.11.2010

vor Anker vor Nargana und Corazon de Jesus auf Pos. 09.26.650 N und 78.34.9 W
Etappe: 5 sm
Wind: 2 kn aus mal so mal so
Luft: 28 Grad - bedeckt, morgens und nachmittags Regen
Wasser: 28 Grad

Gestern noch war ich in einem traditionellen Dorf und mein "amigo" nannte Nargano "westlich wie PanamaCity". Das war gestern und heute bin ich nach meinem wohl kürzesten Schlag da. Gespalten zwischen dem, was mein FahrtenSeglerFührer so sagt und den Worten meines gestrigen Freundes. Gerade komme ich zurück von den beiden Inseln, die mit einer kurzen festen Brücke miteinander verbunden sind und sich der traditionellen Lebensweise der Kuna (z.T.) entsagt haben. Wie definieren wir eigentlich "westlich"? Also die Hütten haben alle einen Stromzähler, die allermeisten eine Antenne und aus ganz vielen dringt Krach in Form von Musik aus GhettoBlastern oder aus dem Fernseher. Es gibt eine Schule mit openInternetAccess - die hat aber gerade Ferien!! :-( !! Und dann gibt es hier Rum und Bier zu kaufen. Der Rum (zum ersten Mal weiß) schmeckt lecker und rund und kratzt nicht, macht "abba Tibbvähla", wenn ich zuviel davon trinke! Das war´s dann auch mit "westlich": die Kioske bieten kaum mehr als sonstwo, Heidi`s Supermarkt war eine Hoffnung, die zerplatzt ist und die Hütten sind auch wie sonst auch. Aber einen "GetränkeGroßHandel" habe ich gefunden, den ich nicht leer kaufen kann. Nur auf Corazon gibt es einige Hütten mehr aus Stein und auch ganz wenige, in denen "wir" uns vorstellen könnten zu leben, mit Veranda, ordentlicher Bestuhlung einem Tisch und dann das Haus. Ganz ordentlich eigentlich. Ist das "westlich"?? Auf dem Weg hierher muss ich mehrfach an einigen Flachs vorbei, über denen sich das Wasser heftig bricht - und da muss ich ziemlich dicht ran - zum Vergleich: so ähnlich wie Schleimünde - also doch nicht so schlimm! Zwischendurch zähle ich nur steuerbords etwa 30 Inseln in Sichtweite - große und kleine - und an Backbord auch noch welche aber überwiegend Festland. Aber dank meines SegelFührers komme ich jederzeit sicher durch! Hatte ich schon geschrieben, dass hier das problemlose Reisen nur aufgrund eines jungen Deutschen möglich ist, der dieses Gebiet als 1. kartografiert hat? Dank an Eric Bauhaus! Alle anderen Karten sind für GPS entweder nicht zu gebrauchen oder aber steinalt und ziemlich daneben (=0,25 sm ist dann viel). Vor Mono Island z.B. bin ich nach meinen Karten über Land gefahren und habe auch auf der Insel geankert: geht na klar gar nicht!!
Nun liegen vor mir noch die wunderschönen palmenbestandenen "BadeTraumInseln" und hier regnet es noch immer. Aber im Dezember ist die Regenzeit ja endlich vorbei: das ist ab morgen!!!!!! Hoffen wir´s!! Der Wetterbericht sagt das aber anders voraus..... schade, hat der keinen Kalender?? So, nun sind wieder "tie Tibbvähler" dran......

29. November 2010

Isla Tigre - 29.11.2010

vor Anker vor Isla Tigre auf Pos. 09.25.900 N und 78.13.45 W
Etappe: 27 sm
Wind: 2 - 15 kn aus SW bis N
Luft: 29 Grad - bedeckt
Wasser: 29 Grad

Hinter Mono Island ist es nicht mehr so schön mit dem Schmuddelwasser, was heute immer noch da ist und das Wetter läßt es zu: wir fahren weiter. Meist gegen den Wind unter Motor geht es erst noch vorbei an kleinen Inseln und Dörfern bis plötzlich die letzte Insel passiert ist und es wieder ins offenes Wasser geht. Ich entscheide mich noch einmal für eine traditionelle Siedlung und hier erfüllt sich mein dritter Wunsch (2 waren schon neulich dran): ein sehr freundlicher (sind die hier aber ALLE) Kuna spricht mich auf dem Dorfweg an, möchte so einiges von mir wissen und fragt mich dann, ob ich mal mit zu ihm ins Haus möchte, denn da hat er einige selbstgebastele Andenken. So komme ich doch noch in ein Haus!! Es ist allerdings keine Hütte, sondern aus Steinen gemauert - und drinnen ist BetonFußboden. Ansonsten wie in den Hütten: ein Raum: eigentlich nix drin: ein paar Stühle aus Kunststoff stehen herum, Hängematten hängen rum, wo Platz war, Leinen sind gespannt und darüber die Kleidung. Das auf dem Boden würde ich eigentlich Chaos nennen. Platz auf dem Boden zum Malen eines tollen Bildes war aber schon noch schaffbar. Kein Schrank, kein Tisch (stand der vor der Tür?), keine Kommode - eine Ablage wohl in dem Teil, der Küche ist. Für unsere Vorstellungen: heftigst ärmlich!! Und dann erzählt er mir, dass auf der Insel ein paar Kilometer weiter alles ist, wie in PamanáCity! Westlich! Aber er findet das mit der Tradition hier besser. Ist das nicht schön?? Er ist glücklich hier!

28. November 2010

TropenUnwetter - 28.11.2010

vor Anker hinter Mono Island auf Pos. 09.16.300 N und 78.07.557 W
Etappe: - sm
Wind: 2 kn aus NW
Luft: 29 Grad - grau in grau - Nieselregen
Wasser: 30 Grad - im Schmuddelwasser

Der Sonnabend ist ein sehr ruhiger Tag und nachdem mindestens 4 Kuna auf der Insel gelandet sind und dort wohl ihrer Arbeit nachgehen, verzichte ich auf die Störung durch einen Besuch. Stattdessen kommt wieder ein Kassierer vorbei und erklärt, dass sei seine Insel - schon sein Vater hatte sie, und wieder sind 8 US Dollar fällig. Er hat frisch gefangene Lobster dabei: weil sie nicht ganz so groß sind - für uns immer noch groß genug - macht er einen SonderPreis: 2 Stück für 5 US Dollar. Abgemacht und das Bier schenke ich ihm gleich mit dazu! Seine Augen: groß und leuchtend wie Goldstücke! Bei mir gibt es also: Languste in SahneSauce mit Spaghetti. Und das nächste Mal nehme ich noch mehr Bier mit... der Wert steigt ständig, wo man keines mehr kaufen darf....
Und dann kommt die Nacht: von hier aus sehe ich gar kein Licht als die Sonne untergeht und der Mond noch nicht aufgegangen ist. Es grollt etwas im Hintergrund und so stelle ich einen Topf einfach nur zum Reinregnen raus, begebe mich zu Bett und schlafe ein. Bis es losgeht: Es blitzt und donnert und regnet aus allen Rohren!!! ALLEN!! Nie war ich Blitzen so nahe, denn für gewöhnlich sitze ich dann hinter dicken Mauern und Fenstern! Hier nun bin ich live mittendrin. Nie sah ich Blitze heller und spürte das Donnern so heftig. Na klar zähle ich für gewöhnlich, wieviele Sekunden Blitz und Donner entfernt sind: ist nicht nötig: hier kommt alles zusammen!! Da ich das Ganze aber eher beunruhigend finde und so gar nichts daran ändern kann beschließe ich: wieder hinlegen, Augen zu und versuchen, das nicht zu merken und irgendwie zu schlafen. Das funktioniert einigermaßen! Das umgedrehte Dinghi auf meinem Oberlicht läßt mich Luft bekommen, aber verdunkelt auch meine Koje. Wie praktisch, denn so erlebe ich die Blitze nicht so hell. Irgendwann läßt das Unwetter nach und ich finde festen Schlaf. Am Morgen dann die Entdeckung: es hat zwischendurch 6,5 cm geregnet und ich habe 4 Liter Wasser mehr!!
Nun ist es total ruhig und windstill, aus dem Regenwald steigen Wolken voller Feuchtigkeit auf als wenn es brennt und das MeerWasser ist eingefärbt: schlammfarben gelb kommt es von den Bergen des Regenwaldes! Heute kein Badetag!

26. November 2010

Paraden - 26.11.2010

vor Anker hinter Mono Island auf Pos. 09.16.300 N und 78.0.557 W
Etappe: 10 sm
Wind: 2- 12 kn aus NW
Luft: 30 Grad - sonnig, später leichte Wolken
Wasser: 30 Grad - in der BadeLagune

Heute morgen bin ich vor Sonnenaufgang wach und dabei fällt mir ein: überprüfe doch mal den Revierführer, in dem steht nämlich, dass die Kuna, die auf Inseln leben und ihrer AgrarAufgabe auf dem Festland nachgehen, schon vor Sonnenaufgang in ihre Kanus steigen und dann mit dem ersten Sonnenlicht das Land erreichen. Und richtig: ich erlebe die AuslaufParade: in vielen, vielen Kanus sitzen die Kuna - zu 90 % alleine - und paddeln ruhig Richtung Festland, das von Achutupu etwa 1 sm entfernt ist. Je später es wird, um so spärlicher dieser Berufsverkehr. Zum Schluß sind wenige Frauen und Kinder unterwegs. Ich schätze, dass auf Achutupu 800 Menschen leben und damit die Insel auch so ziemlich gefüllt ist. 2 Kinder kommen so dicht an mir vorbei, dass sie nur einen kleinen Umweg machen müssen, um 2 Lollis abzuholen. Wie eigentlich alle hier sprechen sie mit mir Spanisch, obwohl sie untereinander Kuna sprechen.
Insgesamt ist die absolute Gelassenheit und Freundlichkeit auffallend. Alle winken wie doll. Hektik und Stress sind hier unbekannt.
Dann folgt die InselParade: wir verlassen Achutupu und kommen vorbei an: Wakaladup, Kainora, Sosgandup, Islandia, Warsopdupcua, Dupdarboguad, Guariadup, Sichirdup, Ogopguilidup, Alligandi dann geht es 5 sm über das freie Meer hinter die Cayos Piedra und Ilestu und Mono Island. Teilweise sind die flachen Inseln ( auf Kuna = Dup) wieder mit Dörfern gefüllt und auf einigen stehen wenige Hütten; die meisten sind jedoch unbewohnte Eilande mit Palmen und Regenwald. Auf dem Weg passiere ich weiter ca. 70 Kanus mit Fischern, die aufgrund der Winzigkeit der Kanus nur schwer auszumachen sind. Ich habe mich heute für Mono Island entschieden, weil ich davon auch eine Luftaufnahme habe und die kommt einem RegenwaldInselParadies schon sehr nahe: fast rund, ca. 300 x 200 m groß; Palmen, kleinste Strandabschnitte und Mangroven bilden den Saum der Insel und in der leicht erhobenen Mitte der dichte Regenwald. Die Insel liegt nur 400 m vom Festland entfernt und dort vor einer Bucht, so dass sich hier fast eine Lagune gebildet hat: ringsum sehe ich nur grün und höre nichts außer die Wellen in der Entfernung. Wie gestern und vorgestern liege ich wieder als einziges Schiff vor Anker - viel mehr Platz ist hier auch nicht! Paradiesich schön!!! Sauberes warmes Wasser lädt zum Baden ein! Morgen bleibe ich bestimmt noch hier - so der Plan....

25. November 2010

Tauschgeschaeft - 25.11.2010

vor Anker vor Achutupu auf Pos. 09.11.600 N und 77.59.200 W
Etappe: 8 sm
Wind: um 5 kn aus N
Luft: 30 Grad - sonnig
Wasser: 30 Grad - aber in Dorfnähe

Das Wetter meint es gut mit uns und so können wir uns heute mit Sonne im Rücken in das Labyrinth der Inseln und Inselchen begeben, das durch viele Riffe so schön geschützt liegt. KorallenKöpfe werden mich von nun an täglich begleiten und zur Sicherheit drossele ich die Fahrt erheblich - man weiß ja nie! Auch heute waren die Wegpunkte wieder eine enorme Hilfe und auch weiterhin werde ich sie stur abfahren. Dazu muss ich ja auch nur Gustav Bescheid sagen, dass er genau auf der Linie entlang fahren soll, während ich den Ausguck übernehme. Kaum ist der Anker eingefahren, da bekomme ich heute Besuch: auf dem Weg nach Hause meldet sich Roberto mit seinem EinbaumKanu am Heck und bietet mir Ananas zum Kauf an. Eigentlich habe ich wenig Lust und er merkt es auch. Dann fragt er mich nach einem Bier und nach ein wenig hin und her ist klar: ein schönes kaltes Bier gegen eine schöne warme Ananas. Gute Geschäfte hinterlassen immer 2 Glückliche - und das ist ein sehr gutes Geschäft: die Dose ist ebenso schnell leer wie die leckerste kleine Ananas (hier ist sogar die Ananas klein) gegessen. So süß kennen wir keine Ananas!! Roberto hat versprochen heute noch einmal vorbei zu kommen..... Übrigens: seine heutige Ausbeute auf dem Festland: 2 kleine Ananas, 6 Mangos, ca. 15 große Kokosnüsse und Brennholz .. und eine leere Dose Bier, die er hoffentlich nicht gleich ins Wasser wirft. Nun gut, zwischenzeitlich trinke ich das Bier selbst und bin im Dorf: ist etwas großzügiger angelegt als Ustupi gestern, aber ansonsten völlig identisch. Und heute werden mir zum ersten Male die Molas angeboten. Fast hätte ich eine erstanden, aber im letzten Moment sehe ich ziemliche Flecken in der obersten Deckschicht der Stofflagen.

Gluecklicher Roberto

Ustupu - 24.11.2010

vor Anker vor Ustupu auf Pos. 09.07.600 N und 77.55.700 W
Etappe: 13 sm
Wind: gut 5 kn aus NNO
Luft: 30 Grad - sonnig
Wasser: 30 Grad

Heute Nacht war es einmal etwas anders und der Regen kam früher. 12 Liter sind wieder dazu gekommen. Fein! Und so scheint dann schon ab Sonnenaufgang die Sonne und wärmt. Das ist doch genau der richtige Augenblick für mich, dieses tolle Eiland zu verlassen, denn ich möchte so gerne bei Sonne fahren, um Riffe besser erkennen zu können. Also los: Anker auf für die 13 sm von heute. Wir motoren streng nach den Wegpunkten von Eric Bauhaus, der mit seinem PanamaFührer für Segler - 4. Ausgabe! - vortreffliche Arbeit geleistet hat und alle Wegpunkte präzisest aufgelistet hat. So erreichen wir problemlos die größte Siedlung der Kuna, die mich angezogen hat, nachdem wir ja bereits ein RobinsonEiland entdecken durften. Hier nun: das ganze in Groß! Nur die Hütten nicht! Genau wie auf Isla Pinos stehen die primitiven Hütten Hütte an Hütte. Aber: es gibt ein Restaurant hier. Das wusste ich bereits vom Kassierer, denn auch hier kam wieder ein Einbaum längsseits, um die Ankergebühr zu kassieren: 8 US Dollar - wie gehabt. Gilt so lange, wie der Anker drinnen bleibt und eine feine Quittung gibt es dazu. Also ab an Land und gucken: gut, dass ich erst im Restaurant war: eine große Hütte mit SandFußboden und Plastikstühlen an ebensolchen Tischen - mit Tischdecke! Alle Bauteile sind sichtbar: Ständer, Verbinder (gebunden), Fetten, Sparren und Dachlatten einschließlich der Dacheindeckung und der Wände sowieso. Sehr luftige Bauweise. Das Essen dann "Menu des Tages": HähnchenBrust mit Pommes, Kohlsalat und Ketchup war lecker, gut bemessen und mit CocaCola und einem Glas Kaltwasser mit 4 US Dollar richtig günstig! Dass ich bei meiner Körpergröße die Beine nicht unter den Tisch bekomme, hat folgenden Grund: die Kuna sind wirklich so klein und geschätzte 145 cm im Mittel groß.
Übrigens habe ich mehrfach nach Bier gefragt (auch beim Kaufmann) und es gibt hier wirklich kein Bier mehr zu kaufen, weil der oberste Chef der Kuna das so will. Ganz Kuna Yala ist Bier-frei! Rum ??? Werde ich noch herausfinden! Es folgt der Gang durchs Dorf: wieder ist die Einfachheit kaum zu unterbieten. Wäsche hängt über den Zäunen zum Trocknen und es riecht modrig und nach Brennstellen, dafür hängen offene Kokosnüsse zum Trocknen auf der Leine!.
Eng ist es zwischen den Hütten. Was gestern noch wie ein MuseumsDorf wirkte, hat heute mehr primitiven Charakter, obwohl es hier wieder absolut aufgeräumt und "sauber" ist. Das gilt allerdings nicht für das Meer, das allem Anschein nach für Müll jeder Sorte genutzt wird. Sogar im Restaurant am Meer fliegen die Knochen die Abkürzung: rein ins Wasser! Auch hier sind die Hütten nach unseren Vorstellungen praktisch leer. Nur extra Kühlschränke habe ich gesehen und Frauen, die mit Handys rumlaufen. Einen Fernseher hat ein Kaufmann hinter Gitter aufgestellt, so dass er von der Straße aus sichtbar ist: Kinder aller Altersklassen tummeln sich hier und sind so laut wie der Fernseher! Schön!! In der Ferne brummt ein Generator.
Mir reicht dieser Eindruck und sobald das Wetter es zuläßt, werde ich weiterreisen! Hoffentlich morgen, denn es soll auch wieder schönere Flecken geben!

24. November 2010

Reise in die Vergangenheit - 23.11.2010

vor Anker vor Tupbak / Isla Pinos auf Pos. 09.00.000 N und 77.45.374 W
Wind: gut 5 kn aus NNW
Luft: 28 Grad - bewölkt
Wasser: 30 Grad

Wie soll ich nur anfangen??

Ich muss bei der Geschichte der Kuna beginnen: Der indigene Stamm der Kuna (heute um die 40.000 Menschen) lebt seit Urzeiten in dem Gebiet im Norden des heutigen Panama von der kolumbianischen Grenze bis ca. 200 km Richtung Nordwesten. Zum Stammesgebiet gehören ca. 365 Inseln (ca. 50 bewohnt) und ein ziemlich breiter Streifen auf dem Festland, der ebenfalls von wenigen Kunas bewohnt und verwaltet wird. Seit 1925 haben sie sich ihre Unabhängigkeit von dem 1903 gegründeten Staat Pananma, der vorher ein Teil Kolumbiens war, in dem sie auch bereits eine Art Unabhängigkeit hatten, erstritten und leben nun (durch einen Holocaust der Rassen verstärkt: alle Mischlinge wurden angeblich ermordet) reinrassig und selbstbestimmt wie zu alten Zeiten.
Ein Zitat aus Wikipedia: "Den Kuna sind durch die (Anm: panamaische) Verfassung wesentliche Punkte garantiert: die Gleichstellung der nach traditionellen Riten vollzogenen Ehe mit der zivilrechtlichen Ehe, die Anerkennung der traditionellen Heilmethoden (Ethnomedizin) und der Ibeorgun-Religion als Religion der Kuna. Ein wichtiges Kennzeichen ihrer Ethnizität bildet heute das textile Kunsthandwerk. Die so genannten molas bzw. molakanas sind bunte, durch Applikationstechnik verzierte Baumwollstoffe mit einem breiten Spektrum von Motiven und Formen. Sie bilden ein Element der Tracht der Frauen und werden heute auch für den internationalen Markt (meine Anm: .. der Segler) produziert. Einen besonderen Bezug haben die Kuna zu ihrem Land. Es kann nicht gekauft, verkauft oder verpachtet werden. Die Kuna sehen es als das Erbe ihres Volkes und der Erwerb, die Ausbeutung und Nutzung muss mit diesem Status vereinbar sein." Entsprechend gab es hier wohl noch nie Zäune zur Abgrenzung. Und nun steht da ein Segler an Land und fragt sich: wohin des Weges?? Und dabei fühle ich mich schon wie ein Eindringling: ich stehe sofort im GemeinschaftsGarten der Kuna, die hier irgendwo leben. Jede Palme und jede Kokosnuss ist hier allerdings PrivatEigentum - bloß keine anfassen und schon gar nicht mitnehmen. Nach einigen Versuchen finde ich einen Weg durch den Urwald und der führt auch immer wieder durchs flache Wasser, wenn es einfacher ist. Ich höre die Jungen auf ihrem "BolzPlatz" ("aus" ist, wenn der Ball im Wasser oder im Unterholz verschwindet) und muss da auch rüber und zu den sich zurückziehenden Mädchen, die schnell ins Dorf laufen. Damit ist mir wenigstens der Weg gezeigt. Und dann stehe ich tatsächlich vor einfachsten (eigentlich noch viel einfacheren, als das Wort beschreibt) Hütten und überschwemmten Wegen wie in einem FreilichtMuseum. Nicht Molfsee!! Viel viel älter!! 98% der Häuser hier sind herkömmliche Hütten: Wände aus einfach nebeneinander gebundenem Zuckerrohr und PalmenDächer drauf. Fertig. Loch in der Wand = Tür! Drinnen: ein hoffentlich trockener NaturFußboden und sonst: vielleicht ein PlastikStuhl aber auf jeden Fall Hängematten. Ende!! So muss man schon vor 1.000 Jahren gelebt haben (ohne Plastikstuhl). Gibt es Strom?: Ja! für eine Lampe im Dorf und für einen Kühlschrank beim "Kaufmann", bei dem ich gefragt wurde, ob ich nicht einen gekühlten SoftDrink haben wollte. Wollte ich nicht - ich nehme den warmen. Und Frauen sehe ich viele, die vor oder in ihrem Haus sitzen (übrigens eine matriacharische Gesellschaft hier) und an Molas arbeiten. Überall spielen Kinder ohne oder in ärmlich anmutender Kluft. Und doch fällt auf: da sind doch zwei AußenbordMotoren im Garten schön verwahrt: 15 und 20 PS, da gibt es eine SatellitenAntenne für das Dorf und es gibt fließendes Wasser aus Leitungen! Auf dem Berg steht eine FunkAntenne für die Kommunikation - auch für Handys.
Noch ein Zitat aus Wikipedia: "Anhäufung von Kapital läuft den kulturellen Prinzipien zuwider und erhöht nicht das Prestige. Kapital, das zum Beispiel durch den Handel mit Kunsthandwerk erworben wird, wird in das eigene Unternehmen investiert, es werden Konsumgüter angeschafft oder das Studium der Kinder in Panama Stadt wird finanziert."

Es bleibt mir vorerst völlig unverständlich, wie das alles zusammen passt. Erst recht, wenn ich morgens stundenlang um mich herum die Fischer sehe, die mit Haken und Sehne kleine Fische fangen (wenig!) - aus ihren Einbäumen. Die wissen bestimmt, dass es auch einfacher geht. Ist aber nicht stammesgemäß!! Übrigens sind die Kuna nach den Pygmäen der 2. kleinste Stamm der Welt. Die Jungen beim Fußball waren aber trotz ihrer Größe alle toll gebaut und stark und hatten wohl kein Gramm Übergewicht! - Ich arbeite auch dran!

Am Rande: es gibt GoldVorkommen in Kuna Yala, aber das darf nicht abgebaut werden, denn die Kuna entschieden: immer wenn wir Gold hatten, kam einer und es gab Krieg und Tote und am Ende war das Gold wieder weg. So bleibt es, wo es ist! Wie weise!!

Kuna Yala

23. November 2010

BordAlltag - 23.11.2010

vor Anker vor Tupbak / Isla Pinos auf Pos. 09.00.000 N und 77.45.374 W
Wind: gut 3 kn aus NNW
Luft: 30 Grad - bewölkt
Wasser: 30 Grad

BordAlltag ist eingekehrt, wie auch das Wetter ziemlich verläßlich ist: nach dem Mittag scheint die Sonne (weitgehend), abends zieht es dann zu und es beginnt zu leuchten und zucken und blitzen, das geht die halbe Nacht hindurch, ohne dass ein Donnern die Stille stört. Dann fängt es langsam an zu regnen und die Donnergrollen sind zu hören. Aber keine extra Beleuchtung - die hatten wir ja schon! Der Regen wird zwischendurch zum Guss und so gegen 10 - 11 Uhr lockern die Wolken wieder auf. Das war nun schon 3 Tage genau so.
Und so passen wir uns an: ich stelle abends den großen 11-l-Topf nach draußen unter die extra zum Wasserfassen gespannte Plane. Siehe da: pro Nacht ist der Topf voll und das Filtern in Kanister kann beginnen. Meditatives WasserLöffeln in den kleinen KaffeeFilter. Hat doch auch was!!??
Heute nun hatte ich Mirmels Maschine versprochen, mal nach dem Impeller (WasserRad, das die Kühlung des Motors sicherstellten soll) zu sehen und ihn ggf. zu erneuern: war auch nötig, denn es zeigten sich erste Risse nach 770 Motorstunden!! Tapfer!! Und wenn schon - denn schon: Ölwechsel! Was war das schon für ein Schweinkram! Diesmal habe ich Glück und ich bekomme den Filter so nach 20 Minuten allein ab und wieder drauf und mit der neuen ÖlAbsaugeVakuumPumpe dauert es zwar insgesamt 1 Stunde, das alte schwarze Öl abzusaugen, aber alles (??) ist sauber geblieben.
Gleich nach der Siesta folgt das Baden und ein Landgang.

22. November 2010

Lobster genannte Languste

Ruhetag und EiweissZufuhr- 21.11.2010

vor Anker vor Tupbak / Isla Pinos auf Pos. 09.00.000 N und 77.45.374 W
Wind: gut 10 kn aus NNW
Luft: 30 Grad - sonnig, bewölkt
Wasser: 30 Grad

Heute ist ein "RuheTag" man könnte auch "GammelTag" sagen: lesen, PC-daddeln, ruhen, lesen, essen, lesen, trinken. Dann passiert es: es klopft: ein FischerBoot geht längsseits und bietet frischen Fisch und lebende Langusten (die heißen hier Lobster(Hummer) und soll sie wohl begehrenswerter machen). Und weil ich es mir schon gestern wünschte: Ich kaufe einen!!!!!! Mein 11-Liter-Topf ist gerade groß genug (11 Liter ist viel) und so verspeise ich ein tolles Abendbrot. Von dieser einen Languste bin ich wirklich satt geworden - wäre ich auch ohne Brot. So einen EiweißSchock darf ich aber dem Körper wohl nicht jeden Tag gönnen...... oder?? Fisch hatte er ja auch!
So ist jetzt hier schon der 2. RiesenWunsch in Erfüllung gegangen: die Palme und der RobinsonStrand von gestern - und heute die Languste! Übrigens war ich gestern genau zur richtigen Zeit hier und so ganz allein: heute liegen hier plötzlich 5 Yachten. Doof! Ach, einen Wunsch hätte ich ja noch...............

21. November 2010

geht doch ein Bild wenigstens??

Für Miri, Menny und Lieschen!!

1. Landgang auf Isla Pinos - 20.11.2010

vor Anker vor Tupbak / Isla Pinos auf Pos. 09.00.000 N und 77.45.374 W
Wind: fast keiner!
Luft: 32 Grad - sonnig
Wasser: 30 Grad - gemessen, gefühlt: 34 Grad

Heute also ein etwas weniger emotionaler Eintrag: Ich bin jetzt ganz allein zu Gast bei dieser Insel und das ist prima, denn die andere Yacht ist weitergefahren. Heute ist Landgang angesagt und Fototermin für Strand und Palmen. Ja, auch die über den Strand wachsende, kleine, schiefe Palme war dabei. Mit dem Dinghi und ohne Motor geht es die kleine Strecke, wie ich dachte und nicht mehr denke, mal eben an Land. Und gut so, denn wir passieren Korallenbänke und müssen aufpassen, nicht mit dem Dinghi an die falsche und spitze Stelle zu gelangen und suchen eine Durchfahrt. Gefunden. Dinghi an eine umgefallene Palme binden. Es folgt ein auf und ab am Strand und leider sehe ich dabei, dass zwar die Kuna hier versuchen, zu leben wie zu Urgroßvaters Zeiten, aber wir anderen ihnen den PlastikMüll ins Meer werfen, der dann irgendwann auch hier ankommt. Wenn Kunststoffe wie für Flaschen und Körbe nie vergehen, dann ist es auch hier bald richtig voll! Sehr schade! Wie schön der Rest ist, das unterliegt heute der o.g. Einschränkung!! Baden ist sehr wenig erfrischend, aber das macht das Putzen von Mirmel lange aushaltbar. Wir sind erst seit 14 Tagen wieder im Wasser und schon ist der erste (??) Bewuchs deutlich lang sichtbar, der sich an den ungeschützten Stellen angeheftet hat, denn wir liegen zu tief im Wasser. Schade auch! Auf jeden Fall ist steuerbords wieder alles sauber. Morgen mehr??
Eine kleine Enttäuschung war aber heute als erstes dran: die so toll in PanamaCity von der Crew der "fortytwo" besorgte SIM-Card ist leider samt Guthaben vor 4 Tagen abgelaufen. Es stand ganz ganz klein auch drauf........ danach hätte ich aber auch nie einen Termin für die Überfahrt gesetzt. Das war danneben mal Pech! Aber wir haben ja dieses Medium!!

20. November 2010

Suedlicher Wendepunkt erreicht: MirmelBay - 19.11.2010

Angekommen in Kuna Yala vor Anker vor Tupbak / Isla Pinos auf Pos. 09.00.000 N und 77.45.374 W
Ortszeit: 17.10 Uhr
bis jetzt zurückgelegt: 160 sm
noch vor uns: -- sm
Wind: um 10 kn aus immer anderen Richtungen
Luft: 31 Grad - ziemlich sonnig nach Regen
Wasser: 30 Grad
unter Motor!!

Rein theoretisch bin ich seit heute 17.05 auf dem Rückweg nach Hause!

Aber von Anfang an: die Nacht war lang und trotz der 30-minütigen Schlafbemühungen ab 18.00 (da ist es hier immer dunkel) wurde sie lang und länger. Aber der Wind schlief wenigstens ein. Und das nutzte Mirmel sofort um richtig Fahrt auf zu nehmen. Bei immer ruhiger werdendem Wasser und nur einer kleinen GegenstromPhase, die aber sofort von einer langanhaltenden MitstromPhase abgelöst wurde: wir könnten es ja sogar heute noch bis zur Isla Pinos schaffen - aber abwarten! Das kann sich auch wieder ändern. Jetzt kreuzt hier plötzlich abseits aller SchifffahrtsStraßen ein "Brummi" auf - und noch einer. Passieren lassen und wieder etwas Schlaf tanken für den captain. Dann um 1 Uhr schalte ich das RadarGerät mal so auf 16 sm und entdecke da ganz am Rand etwas: wieder so einer von denen, aber der verändert seine Position gar nicht, dass er näher kommt liegt allein an uns! Tatsächlich treibt da so ein riesiger, leerer Tanker genau auf unserer Strecke: den hätte ich getroffen. 2 1/2 Stunden halte ich konzentriert Ausschau und passiere ihn dann nach einer kräftigen KursÄnderung. (Den am Funk konnte ich mit meinem Englisch aber nicht verstehen). Endlich wieder etwas Schlaf. Irgendwann höre ich den Wecker, blicke nur kurz um mich auf die Instrumente und in die Runde und entscheide: weiterschlafen. Kein Alarm. Nix mehr. Der Tag erwacht - ich nicht. Es regnet. Aber wir machen flotte Fahrt und ich lege noch 2 Kohlen nach. Mehrfach will ich schon nicht mehr daran glauben (möchten: ja), das Ziel noch vor dem SonnenUntergang zu erreichen, aber ich ändere dann doch nichts an unserer Geschwindigkeit. Und gut so: Kurz vor dem Ziel noch 2 Kohlen drauf und wir schaffen es gerade noch rechtzeitig: um 17.05h lege ich Kurs Nord an, nachdem wir immer mit südlicher Tendenz unterwegs waren, und nach weiteren 5 Minuten fällt der Anker!
Hier sind wir nun am südlichsten Ziel unserer Reise: Kuna Yala! Es ist ein sehr wichtiges Ziel, denn diesen InselStrich wollte ich so gerne sehen und erleben. Nach nur 31 Stunden sind wir endlich da: Montego Bay - aber exclusiv!! Diese Bucht hat sicher nicht so einen tollen Namen. Wohl alle KaribikSegler kennen den Namen oder die Bucht: Montego Bay: Palmen säumen den weißen Sandstrand, eine Palmen bestandene Landzunge reicht ins Meer, Berge steigen empor.bIdylle pur, wären nicht auch alle anderen da!! Voll ist es und das PostkartenIdyll kann sicher nur an wenigen Tagen fotografiert werden. Hier bin ich in meiner "MirmelBay". Vor uns die weiße Landzunge mit den Palmen. Steuerbord 3 oder 4 einsame weiße Strände mit PalmenHainen (die Palmen: gerade, krumm oder liegend) dahinter ein dichter ansteigender Wald und an Backbord Wasser und das Festland. Rundherum: niemand - nur etwas weiter vorne in einer anderen Bucht liegt noch ein Segler. Die Sonne geht gerade hinter den Gebirgszügen unter und spendet Licht für die davor liegenden Reihen der Berge in unterschiedlichem Maße. Ich traue mich fast nicht, die klassische leise Klavier- und GeigenMusik anzuschalten. Fische sind zu hören, wenn sie kurz das Wasser verlassen, um dann wieder einzutauchen in die Schönheit dieser Natur. Verdammt, das ist ja schon fast poetisch schön hier! Hier werde ich nun einige .... Tage bleiben und endlich wieder an Bord zurück finden. Sicher!! Es begann mit dem ersten richtigen Kochen und Essen, seit ... weiß nicht mehr wann. Nein: eigentlich fing alles mit dem schönen Sonnenuntergang und dem Verweilen an Deck mit dem SunDowner in der Hand an: dem AnlegeSchluck!! Endlich angekommen in Kuna Yala!!

19. November 2010

Wieder unterwegs!!

Unterwegs auf dem Karibischen Meer Richtung Panama/San Blas
Ortszeit: 18.00 Uhr
bis jetzt zurückgelegt: 30 sm
noch vor uns: 130 sm
Wind: um 10 kn aus SW
Luft: 31 Grad - ziemlich sonnig
Wasser: 30 Grad
unter Motor!!

2. Anlauf auf dem Weg zu den Kula Yala - so heißen die Inseln, die die Spanier San Blas nannten, in der Sprache ihrer Bewohner, den Kuna. Doch vor dem Ablegen schon fast ein Ritual: Wasser nachfüllen und Reserve (jetzt 61 l) fassen. Dann geht es 10.10 Uhr problemlos Anker auf und Mirmel nimmt Fahrt auf. Diesmal aber langsamer, denn wir müssen bei Tageslicht ankommen, um die richtige, natürlich unbeleuchtete und nicht ausgetonnte Stelle zu finden. Dank GPS ist das nicht zu schwer. Land liegt weit hinter mir, vor mir nur Wasser und Luna leuchtet sogar ein bisschen.
Nun heißt es vorsichtig sein mit dem Schlaf und alle Geräte auf Alarm. Ach, fast hätte die Überschrift gelautet: Kinderzeiten = Schaukelpferd. Wir motoren gegen Wind und Welle gegenan und später kommt wohl auch noch mehr Strom dazu. Wir werden sehen.

15. November 2010

Lösung gesucht!!!! 14./15.11.2010

Vor Cartagena / Kolumbien vor Anker
Wind:             um 12 kn aus SW    
Luft:               28 Grad und viel Regen und mal Sonne
Wasser          31 Grad
 
Heute soll der Tag der Lösungen sein: Lösung des Verschwundenen über seinen AufenthaltsOrt: das macht ein Anruf zu Hause, nachdem eine Meldung überfällig ist. Lösung für die AIS-Aufgabe, weil mein AutomatischesIdentifikationsSystem nur zuverlässig andere GroßSchiffe anzeigt, wenn auch das Radio eingeschaltet ist: die Stromversorgung des AntennenSplitters muss vom RadioEinschalten entkoppelt werden und permanent laufen. Erledigt. Die Lösung für den gebrochenen MeisterSitz im Heck ist auch relativ einfach mit den mitgebrachten HolzTeilen: 2 starke Leisten untergeschraubt und es passt wieder! Und die Verpflegung an Bord mit Festem (zum 3. Mal verwendetes Stroganoff - diesmal  noch zusätzlich mit Champignons - beides: letzte Chance der Verwertung) und Flüssigem (da ist noch Wein in TetraPaks aus Spanien - na ja,  muss weg!) ist gewährleistet und doch ziemlich lecker! Dann sitze ich also da und habe niemandem zum CanastaSpielen..... Also löse ich Sudokus: mittelschwer, weil die leichten alle schon gelöst sind. Und nun seid Ihr dran, denn ich denke, es MUSS eine ZWINGENDE Lösung geben, die ich aber nicht finde. Ich habe:
 
647       _98      3__
532       ___      9_8
198      3__       ___
 
481      96_       _3_
365      ___      89_
279      853      __6
 
923      _81      6__
8_6      _3_      2_9
7_4      629      _83
 
Sieht doch ganz einfach aus! Natürlich könnte ich das auch per "try-and-error" lösen, aber mathematisch betrachtet ist das eben keine Lösung, sondern ein Versuch. Ich komme ja auch nicht in Versuchung, das Blatt einfach mal um zu drehen  -  geht auch nicht, weil ich es festgeklebt habe! Ich suche also nur EINE zwingend sich ergebende Ziffer und nicht die ganze Lösung! Na, will mir einer helfen?? Michael @ Mirmel.de ( beim Antworten bitte die Leerschritte vor und hinter dem @ entfernen - Spamschutz ) weiß Deine Lösung mit Erklärung zu schätzen, denn ich habe noch so ca. 300 weitere Sudokus hier. Also bitte nur eine Ziffer mit Erklärung!!!!!!!! Danke! 
 
Wer solche Lösungen sucht, dem muss es doch gut gehen ...... oder?????
 
 
 
Bewölkt - ohne Regen !!
 
Gleich nach dem Aufstehen dann gleich wieder ein neues Blatt und wieder ......fast wäre ich allein drauf gekommen, aber das Blatt war nicht festgeklebt.... und dann noch eines.... und diesmal musste ich nur 1 x schauen!! Aber irgendwie ...??? Ich weiß nicht, ob ich nicht doch lieber Patiencen legen sollte?? Aber erst einmal werde ich noch weiter testen, denn wir haben ja wieder Montag: richtig ein hingeschobener Feiertag!!
 
Zum Aussehen der Schriften: Ich schreibe auf 2 Rechnern und habe noch keine Idee, warum von diesem aus, die Schriften mal klein und mal noch kleiner sind. Der Text wird immer formatiert - aber das schadet wohl auch nicht... Dieses soll nun Arial 12 und oben der Text ist mit TimesNewRoman 12 geschrieben.
 
 

14. November 2010

Sicherheit geht vor!! - 13.11.2010

Erst unterwegs Richtung Süden und dann:
Vor Cartagena / Kolumbien vor Anker
Wind:            um 12 kn aus SW    
Luft:               28 Grad und DauerRegen
Wasser         31 Grad
 
Erst einmal: HAPPY BIRTHDAY nach Hause!!!!!!!
 
Eigentlich fing heute schon gestern - schlecht - an! Nach einem Spaziergang auf der bewohnten Insel "Isla Grande" verkünden die beiden von der Mintaka, dass sie in der vergangenen Nacht von ungebetenen Gästen aufgesucht wurden, von denen einer auch an Bord war während die beiden um 23.55 Uhr in der Koje lagen. Erst nach lauter Diskussion und der Androhung von Waffengewalt ist der Eindringling dann von Bord gesprungen und die anderen 2 sind in ihrem Boot in die Dunkelheit verschwunden. Als sich mich davon unterrichteten war es gestern aber bereits 18.00 Uhr und dunkel! So, dieser Ankerplatz ist also im höchsten Maße unsicher. Trotzdem habe ich irgendwie die Nacht verbracht und am Morgen dann entschieden: ich versuche gegen den Wind zur nächsten Insel Richtung Süden zu kommen. Wind Richtung Panama gibt es in den nächsten Tagen nicht! Nach 5 sm gegen Wind und Wellen muss ich aber feststellen: das wird heute nichts mehr, obwohl es nur knapp 30 sm sind und ich früh Anker auf gegangen bin. Umkehren! Wieder in die eigentlich so schöne Bucht rein und vor Anker dann überlegen. Und während ich da so meine Pläne schmiede, entdecke ich, dass ich meine BargeldBestände auf verschiedene Plätze aufteile - fast schon unbewusst, jedenfalls erschrecke ich, dass ich so etwas tue, denn ich gehe also von mehr "Besuch" aus?? Und das ist doch aber blöd!! Also muss ein sicheres Plätzchen her, denn Sicherheit muss vor ALLEM stehen! Wo ist so ein Plätzchen?? In Cartagena!! Das heißt aber: zurück!! Ich bin aber schon ausklariert - mit all den Kosten und auch das Einklarieren wird wieder ein kostenpflichtiger Vorgang. Egal!! Das muss nun sein und ich gehe wieder Anker auf und Kurs zurück. 16.45 Uhr - es regnet hier seit vielen Stunden! - sitzt der Anker wieder fest und ich versuche, meinen Agenten zu treffen, der alle Ein- und Ausklarierungsvorgänge bearbeitet und er fragt mich als allererstes: "Sehe ich da ein Gespenst, Michael, du wieder hier??" und dann verzichtet Manfred, der Agent, auf weitere Gebühren und Arbeit und versorgt mich mit Verhaltensmaßregeln für den Fall einer Kontrolle. Danke auch hier dafür! So sitze ich nun - nach einem Ausflug zum ShoppingCenter, denn ich brauche einen BenzinKanister und Benzin, weil ich mit dem letzten Tropfen (trotz Kontrolle) den Steg erreiche - wieder an Bord, fühle mich sicher und werde gleich schlafen. In meiner Koje und nicht wie in der letzten Nacht draußen und im Salon. Insgesamt bekommt der Tag die Wertung: "One of those days" - zum Glück ist sonst gar nichts passiert!!!  Nun warte ich auf Wind Richtung Panama und werde bei erster Gelegenheit wieder Anker auf gehen. Wann: ?????????

11. November 2010

Weiter geht`s - 10.11.2010

Vor Anker vor der Isla Grande der Islas Rosario/Kolumbien
heute zurückgelegt: 21 sm
Wind: um 11 kn aus N
Luft: 31 Grad - erst sonnig dann regnerisch
Wasser: 32 Grad

Egal, was noch fehlt oder noch ein bischen verbessert werden könnte: heute geht es Anker auf! Noch einmal Wasser nachfüllen und Reserve bunkern, zum Einkaufen und die letzten Getränke und etwas Fleisch besorgen, dann noch einmal zu "Mintaka" und die Wegepunkte noch organisieren und jetzt geht es endlich:

WIEDER LOS!!!!

Der Anker kommt zögernd aus dem Morast und Mirmel nimmt wieder Fahrt auf: es ist 11.45 Uhr. Unser Ziel sollen die kleinen Inseln der Rosariogruppe sein, besser die Isla Grande, denn dort soll es einen tollen Ankerplatz geben. Um 13.10 erreichen wir die südliche Ausfahrt aus dem HafenSystem von Cartagena und Mirmel ist wieder auf dem offenen Meer! Welch ein vertrautes und tolles Gefühl wieder in der Weite des Wassers unterwegs zu sein. Wenn Menny jetzt hier wäre, würden wir uns anfeuern: "Los, da fahrenawir doch mal eben nach Panama - ist ja nicht so weit und die 2 Tage schaffen wir locker!" - Aber Menny ist nicht hier und ich muss Mirmel und mich alleine anfeuern. So verlasse ich mich auf den guten Tipp, erst einmal nach Isla Grande zu fahren und liege hier fast allein (mit Mintaka und einem Cat) in einer sehr kleinen romantischen zu 3 Seiten geschlossenen Bucht in Schwimmentfernung zum Strand - und das bei der WasserTemperatur! Hier werde ich morgen hoffentlich bei Sonnenschein baden und zu Fuß die Umgebung erkunden und dann entscheiden, wie lange ich mir hier die Auszeit nehme, um letztendlich umzuschalten: ich bin allein an Bord, habe nicht mehr immer und überall einen Supermarkt, habe kein Internet und keine Wäscherei und keinen SchlauchAnschluß mehr für Wasser und keine einfache Telefonverbindung mal eben nach Hause und jetzt reise ich wieder!!! Ich freue mich darauf: riesig!!

9. November 2010

Toller Tagesstart - 09.11.2010

Vor Cartagena / Kolumbien vor Anker
Wind:             etwas    
Luft:               32 Grad - SONNIG!!!
Wasser         31 Grad
 
 
Und hier DIE Nachricht des Tages:

Der Regen ist verschwunden und die Sonne scheint!!
 
Nun noch die letzten Besorgungen erledigen, nachdem die Mintakas mir reichlich Information über das bevorstehende Revier haben zukommen lassen.
 
.... und keine Angst: ich beschwere mich nicht über die hohe Luftfeuchtigkeit und die hohen Temperaturen, die wir nun hier haben .... versprochen!
 
 

Versöhnliches TagesEnde - 08.11.2010

Vor Cartagena / Kolumbien vor Anker
Wind:             ziemlich wenig - außer es schüttet
Luft:               28 Grad - meist regnet es
Wasser         31 Grad
 
Hier mal ein Zitat aus einer Mail nach Hause von heute Mittag:
 
"Hier regnet es eigentlich immer. Na klar ist das übertrieben - aber fast immer und dann meist wie aus Kübeln, so dass ich alle Fenster (trotz RegenschutzAbdeckungen - sonst sind die wirklich super!) schließen muss. Und das gibt hier ein Klima, dass sofort alle Fenster beschlagen - obwohl das Steckschott immer aufbleiben kann. Wenn es weniger wird: Fenster auf - bis es wieder mehr wird. Es fängt an zu nerven, aber ich muss stark bleiben, denn so richtig Besserung ist nicht in Sicht.... Trotzdem habe ich den Wassertank wieder ganz voll und werde gleich wieder neues Wasser in Kanistern fassen ( 51 l bekomme ich transportiert), wenn denn das Dinghi vom Regenwasser befreit ist!
Leider funktioniert die DieselAnzeige nicht zuverlässig und ich werde hier wohl noch 1 - 2mal zum Tanken müssen........dooofff, denn mit Taxi! Mal zeigt er "halb" mal "voll" - dann werde ich einfach nachkippen, bis es überläuft - und das wollte ich eigentlich nie!! Das Radio geht auch nicht immer - mal ja -  mal nein - ist es einfach zu feucht hier?? Die Paperbacks fangen an, sich zu wellen!"
 
Und dann gegen Mittag hört es doch wirklich auf zu regnen und ich kann mein Programm durchziehen: Einkaufen, denn es fehlt noch so einiges im Kühlschrank, Wäsche in die Wäscherei, Diesel nachfüllen aus den ReserveKanistern und dann endlich nach 25 Litern: es läuft über. Der Tank ist also voll!! Dann muss ich ja nur mit einem Kanister zur Tankstelle. Auch gut! Jetzt noch schnell an Land und den Pass abgeben, damit er gestempelt werden kann, was als AusreiseDokument unverzichtbar ist, eine Reisegenehmigung für das Schiff beantragen (das kostet alles!!) und noch schnell durch den Supermarkt und weiteres Wasser und Pulver für den Geschmack anschleppen. Alles ist wieder trocken an Bord gekommen und nun, da ich am Mittwoch weiter will, wird es für mich spannend! Hier ist zwar ab Donnerstag ein 5-TagesFest angeblich mit Wahl der Miss Kolumbien, aber da ich nicht stimmberechtigt bin, brauch ich da auch nicht hin! Lieber freue ich mich auf einen Sprung ins saubere Wasser auf den vorgelagerten Inseln und mein sauber bleibendes Schiff. Außerdem dröhnen die Bässe bereits jetzt (Probe schon???).
Permanent werden hier übrigens ContainerSchiffe von Hamburg-Süd nur wenige hundert Meter entfernt von mir geladen und in der Stadt sieht man dann die orangen Container fahren.
 
 
 
 
 

 

7. November 2010

Aus Land- wird glücklicher Seemann!!

Vor Cartagena / Kolumbien vor Anker
Wind:             ziemlich wenig - fast keiner!
Luft:               30 Grad - meist regnet es
 
Heute ist Sonnabend, der 06. November 2010
 
Eigentlich sollte ich jetzt nichts schreiben, denn in dem emotionalen Zustand der Überglücks......
 
Wie auch immer: heute morgen werde ich also nach einem Telefonat mit Dorit um 8:40 gerufen und sehe meinen LieblingsWerftArbeiter Hajo vor Mirmel stehen und mit ihm der TravelLift. Es geht also los. Nachdem nun in den letzten Tagen alles vorbereitet wurde: heute klappt es auf Anhieb und Mirmel hängt in kürzester Zeit in den Gurten und wird durch die Werft gefahren. Das Hafenbecken, das ich gestern reklamierte, weil dort einfach zu viel Dreck rumschwamm, wird seit einiger Zeit bearbeitet und der Dreck von der Absetzstelle entfernt und zur Seite gedrängt: so findet Mirmel (ziemlich) sauberes Wasser vor und meine Ventile verstopfen nicht gleich, denn ich muss Kühlwasser ansaugen! Schwupps, sitzt Mirmel an der richtigen Stelle und wird von den WerftArbeitern mit Hajo an der Spitze festgemacht, denn ich verschwinde mal schnell unter Deck: als Mirmel im Lift hing fing es wieder an zu schütten und ich hatte bei Sonnenschein vor 5 Minuten das Schiff verlassen - mit offenen Seitenfenstern. Pech - aber Süßwasser!! Dann der für mich spannendste Moment: springt der Motor an??  Ich hatte alles vorbereitet: in das trockene System schon mal Wasser eingefüllt, das Seeventil (zum Ansaugen des Kühlwassers) geschlossen, die Wasserführung im Impeller kontrolliert und Ölstand geprüft und......  StarterBatterie angeschaltet, Seeventil auf und Wasserlauf kontrolliert und dann raus: Zündung an, Heizung an und dann ......... starten: er läuft!!!!!! Und Kühlwasser tritt aus!!! Puuuuuuuuuuuhhhh!! Durchatmen und freuen ist eines! Nun warten wir im Regen einfach mal etwas ab und lassen die Maschine schön unter Kontrolle laufen........ Sie läuft und läuft. Und weil keine WetterBessserung in Sicht ist, heißt es nun Leinen los und Fahrt achteraus!! Hajo kommt mit seinen Leuten und wir legen ganz gemütlich und langsam ab!! Mirmel ist wieder unterwegs!!!!!!! Es ist 9.10Uhr! Welch ein tolles Gefühl!!! Langsam durchfahren wir den flachen Teil der Reise ohne Probleme, Gustav (der Autopilot) übernimmt das Steuern und ich klare im Regen auf! Das kurze Stück zurück zum Ankerfeld verläuft ohne Probleme. Ganz langsam tuckere ich nun durchs Ankerfeld und suche mir ein gutes Plätzchen. Der Anker fällt und sitzt, aber der einsetzende Winddreher mit Schauer verrät: der Nachbar hat so viel Kette gesteckt, dass er mir zu dicht kommt. Also noch einmal: Anker auf, Plätzchen suchen und finden und diesmal ist alles perfekt! Für Menny: wir liegen fast wieder an "unserer" Stelle. Es regnet Bindfäden und nach einem guten Omelette folgt die Siesta. Und weil es danach immer noch regnet: noch eine Siesta! So gegen 16.00 geht der Regen in Nieselregen über und ich entscheide mich zum Testen des AußenbordMotors. Dazu muss aber erst mal das Dinghi ins Wasser und schon da funktioniert das neue mitgebrachte Taljen(Flaschenzug)-System für das Dinghi. Nun noch schnell zum Heck und Herkules, der Kran mit Talje, lässt den AußenbordMotor sicher zum Heck des Dinghis gleiten!  JUUUHUU!! Das klappt ja supergut - so ganz alleine!! Zu zweit bringt es aber viel mehr Spaß - das nur so am Rande! Nun der Probelauf des Außenborders: 10 mal gezogen und nichts geht. Habe ich was vergessen?? Mal sehen, was da so alles ist: ....ooooooohh! Einen Benzinhahn gibt es ja auch! Na, dann mal auf "auf" und .......siehe da, das war´s und schon läuft auch der!!! Wenig später geht er aber wieder aus......... und wieso?? Nur weil ich die Belüftung des Benzintankes nicht geöffnet hatte. Ja! So und nun läuft er.---------- und läuft so gut, dass ich entscheide: wir fahren mal zum DinghiDock, kaufen mal was zum Abendessen ein und schreiben eine mail nach Hause! Gesagt - getan.  Als ich so durch den Supermarkt gehe und noch nicht so recht weiß, was es zum Abend gibt: in dem Tiefkühlfach liegen: Außenborder - so heißen bei uns die RiesenGarnelen - und zack sind die im Korb und zack frisches Weißbrot gleich mit und zack Rotwein auch gleich und zack auch etwas Butter! - Knofi ist an Bord!  Und nun nach dem Essen ist klar, warum ich eigentlich in diesem Moment keinen Eintrag schreiben sollte!!!!!! Oder???
Es gibt also auch Tage, an denen einmal ALLES klappt! Schön, dass ausgerechnet heute so einer ist-  und danke!!!!!!!!!
 
 

6. November 2010

Wasser?? Reichlich - aber nur von oben!

Noch immer in der Werft in Cartagena
28 - 32 Grad - viel Regen
 
So, nun war ja nun Montag und Feiertag und die meisten Restaurants waren wirklich geschlossen, so dass ich wieder das AngebotsMenu, das mir so gut gefällt, in dem Ecklokal gegessen habe: wie immer Pfeffersteak.

Am Dienstag komme ich gerade noch im Nieselregen so einigermaßen trocken an Bord, da fängt es an zu Schütten. Über 5 Stunden Platzregen vom Heftigsten! Dann klart es etwas auf und ich begebe mich auf den Weg, die 2 leeren Propanflaschen füllen zu lassen. Mit dem Taxi soll es gar nicht weit sein und so fahre ich wieder Taxi - bis zur Vollsperrung. Nix geht mehr, die Schnellstraße Richtung Süden ist unpassierbar und die Polizei hat leider zu spät reagiert: viele stehen nun in der Falle, denn der Mittelstreifen ist für LKW unüberwindbar. Mein Taxifahrer deutet mir, dass wir 300 m vor dem Ziel sind und so gehe ich dann also den Rest zu Fuß. Aber hier bei Linde gibt es nur Edelgase. Zu Fuß zurück. Jetzt weiß ich auch, warum so viele mit mir auf Schusters Rappen unterwegs sind. Die sind einfach aus den Bussen gestiegen! Ich habe dennoch Glück, denn mein Taxifahrer hat sich doch getraut - das Rummmmsen war gut zu hören -, über den Mittelstreifen zu fahren und nimmt mich als 4. Gast wieder mit. Der Tag geht also zu Ende und ich fahre in die Stadt, um Manfred, den Agenten, zu treffen, denn der hat heute mein kleines Paket dabei: 1 Staubsaugerbeutel und die 2 neuen BankKarten! (siehe Rückblende Bogotá). Nun kann ich endlich weiter, denn ohne den 2. Kartensatz fühlte ich mich reichlich am Ende. Zwischenzeitlich erfahre ich, dass die gesperrte Straße völlig unter Wasser gestanden haben soll.- Der Regen war so heftig, dass an jeder Stelle, wo die Straße eine aufsteigende Böschung hatte, diese auf die Straße gespült wurde: Matsch auf der Straße ohne Ende! Ach und später gibt es dann auch in weiten Teilen der Stadt keinen Strom. Das ganze Hotel ist mit Ausnahme einer (!) Notleuchte an der Rezeption stockfinster. Das Zimmer na klar auch! Huuuuuu, ist das gespenstisch, wenn sich dunkle Gestalten auf dem Flur fast umlaufen..... Nungut, der Strom kommt zurück und alle können mit Licht schlafen!
 
Am Mittwoch dann der nächste Versuch mit den Gasflaschen: Nur 6 km entfernt soll es wirklich eine Stelle geben, die meine Flaschen füllen kann. Nix wir hin. Die erste Taxe stetzt mich an der falschen Stelle ab!. Neuer Versuch und der Fahrer ist besser: Er findet tatsächlich in mehreren Anläufen die richtige Firma an Ende eines FeldSchotterWeges. Nur: wir können mit dem kleinen Auto dort nicht längs und sind doch nur 150 davon entfernt: die Pfützen (Seen) sind so tief, dass sein Auto da nicht durchkommen wird. Nun, ich habe wie immer Sandalen und kurze Hosen an und so kurz vor dem Ziel will ich nicht aufgeben: aussteigen und zu Fuß da durch: nachdem ich einmal im Morast bis zu den Knien versinke und meine Sandalen wieder mit der Hand ausfindig machen muss, entscheide ich mich nicht mehr für den Randweg sondern marschiere mitten durch die DreckSeen - kniehoch steht das Wasser! Fast angekommen begegnet mir ein freundlicher Herr und erklärt: ohne Strom geht hier gar nix!! Und er hat keinen Strom. Wie lange?? Morgen oder übermorgen vielleicht wieder!!!! Hier setzt nun der Rückzug ein und wieder bei Mirmel entscheide ich: die Flaschen werden nun ganz woanders gefüllt! Panama oder so. Der RestTag ist geprägt durch etwas aufgeschrabste Unterschenkel und leichte RestArbeiten an Bord und ein nettes PizzaEssen mit anderen Seglern in der Stadt.
 
Heute am Donnerstag soll es nun wie geplant ins Wasser gehen. 2 Boote stehen direkt vor mir und die müssen erst einmal auf einen neuen Platz gestellt werden. Kein Thema: das flutscht! Doch nun briest es wieder so sehr auf, dass ich zum Chef eile und ihn bitte, mich entweder später ins Wasser zu setzen oder dort, am einzigen Platz, an dem Schiffe ins oder aus dem Wasser gesetzt werden können, auf weniger Wind warten zu können. Denn beim Auslaufen aus diesem Platz darf Mirmel nicht zur Seite setzen, denn auf beiden Seiten gibt es etwas weiter draußen abgebrochene PfahlReste. Der Chef entscheidet: ich komme später ins Wasser. Der Tag vergeht. Ich bin fertig und warte. Löse Sodokus und erledige Kleinigkeiten. Der Wind flaut ab und der TravelLift (der hebt die Schiffe) hat viel zu tun. Aber mich hat er vergessen. Als ich spät am Nachmittag nachftrage und dann einwillige noch bis morgen zu warten sind alle erleichtert und wir einigen uns auf 8.00 am Freitag! Das gibt eine ExtraPortion Rum in den Cuba-libre!
 
Wie vereinbart erreicht mich heute so gegen 9.00 (kleine südamerikanische Zugeständnisse an Termine) der TravelLift und stellt fest: so geht das nicht: das NachbarSchiff steht zu dicht an Mirmel. Nun wird wieder heftig in der Werft hin und hergefahren und diskutiert und weil es immer wieder regnet gibt es dann auch immer wieder Regenpausen! (Wir haben hier die Regenzeit = Pausenzeit???). Um 11.00 Uhr steht dann der Lift still und mitten im Weg und auf Nachfrage heißt es: ein HydraulikSchlauch ist defekt. (Das war im Mai schon einmal ganz genau so!!) Einer ist unterwegs und wird so gegen 13.00 Uhr wieder hier sein und dann eine Stunde später wird wieder alles funktionieren. Zwischenzeitlich habe ich gut gegessen und es ist nach 14.00 Uhr und gleich kommt noch die Siesta dran...... Dieses schreibe ich jetzt also an Land und werde sehen, wann es dann nun weitergeht - ach ja: es regnet die ganze Zeit! Als es dann endlich wieder aufhört - so gut nach der Siesta - wird doch tatsächlich mein Nachbar umgesetzt und mein Weg ist: frei!!!!!!!!!! Doch dann: der Vorarbeiter redet mit dem LiftFahrer und immer wieder fällt: um 8 Uhr ..... um 8 Uhr.... und als ich dann nachfrage kommt ganz langsam die Wahrheit: es gibt noch etwas anderes zu tun und bald ist es dunkel und ich will doch bestimmt nicht heute noch weg: dann können wir das auch morgen früh so gegen 9 erledigen. Jetzt muss ich ihm nur noch klar machen, dass er vorher dieses kleine Hafenbecken säubern muss, denn zwischenzeitlich schwimmt da so viel "Schiet und Dreck", dass ich Angst um meine Filter, die Wasserkühlung und den Propeller habe. Er gelolbt mich morgen in "saubereres" Wasser zu setzen und ich bin dann wieder einverstanden. Woher ich die Geduld nehme, ist mir schon fraglich, aber die Alternativen sind auch nicht so dolle: Im schon fast Dauerregen vor Anker zu sitzen ist ja auch nicht so prickelnd!
 
Apropos Regen: Insgesamt ist schon auffällig, wie schlecht hier eigentlich alle mit dem Regen klar kommen: Straßen stehen tagelang unter Wasser, ganze Stadtteile sind für normale Autos (z.B. Taxen) unzugänglich - seit Tagen nun schon. Abschüssige unbefestigte Straßen und Auffahrten werden regelmäßig weggespült, der Abraum wieder zurück geschaufelt und dann beim nächsten Guß: Wiederholung! Das Werftgelände steht unter Wasser und auch hier schaufelt einer das Weggespülte wieder zurück! Im Hotel, dass sehr offen gebaut ist, schlägt das Wasser an einige AtriumInnenwände und tropt auf die Treppe. Mit einfachsten Mitteln könnte hier viel erreicht werden.... aber wer will das schon??
 
Die nachfolgenden 2 "Rückblenden Madrid und Bogotá" erscheinen als extra LogbuchEinträge.