31. März 2011

I want to be in America!! - 30.03.2011

In Miami / Florida / USA
Etappe: 510 sm
letzte 24 Stunden: 70 sm
bereits beschafft: 520 sm
Rest um 12.50 Uhr: -- sm
Wind: um 15 kn SO / SSO
Luft: 27 Grad sonnig
Wasser: 24 Grad


Das Wichtigste: wir sind in Amerika (USA) angekommen und gesund und heil!!!!

Ganz anders anstrengend ist diese letzte Etappe: so viel wie möglich Geschwindigkeit raus aus Mirmel, wie irgend möglich - aber steuerbar muss sie bleiben, also brauchen wir wenigstens etwas Fahrt durchs Wasser. Und das ist zuviel: wir müssen nachts um 3.00 Uhr umkehren und nochmals zurück, denn der Golfstrom schiebt zu sehr. Hatten wir auch noch nicht!! Aber Tageslicht beim Ankommen muss einfach sein!!! Ist nun mal oberste Richtlinie beim Einlaufen!! So kommen wir in der Miami Beach Marina an und stellen fest: es ist schon 10.30!! Das entspricht gar nicht dem Sonnenstand, den wir gewohnt sind, denn hier geht die Sonne um 7.30 Uhr auf. Ziemlich spät! Egal, wir sind fest in der Marina und nun geht das Einklarieren in den USA los: als aller allererstes das Telefonat mit den Behörden: das liefert eine Nummer, die nun dazu berechtigt, zum Zoll und zur Einwanderungsbehörde zu gehen. Mit dem Taxi. Dort geht es dann so schleppend wie möglich voran: Fragebögen über Fragebögen müssen ausgefüllt werden: immer mit den gleichen Angaben!!!! ???? Aber was soll´s, nach GUT einer Stunde sind wir legal in den USA! Und kein Mensch ist an Bord. Eigentlich könnten wir .............. na ja.....
Auf dem Rückweg - zu Fuß erst einmal über die riesige Brücke - komme ich - nicht ganz zufällig - an einer Marina vorbei, die ich schon mal gesehen habe und schon damals war es mein Traum, dort einmal mit dem eigenen Schiff zu liegen - aber damals unvorstellbar, diesen zu realisiern. Nun stehe ich im MarinaOffice und erkundige mich nach den Preisen, denn die sind hier so gepfeffert, dass ganz Europa günstig erscheint!!! Und ich werde überrascht: ..... das geht ja direkt, wenn man einen Monat bleibt - und genau das will ich: einen Monat Miami, denn die anderen meiner Familie kommen geschlossen zu Besuch!! Irre! Das passt ja mal super!! Ich bin so überwältigt....... und liege mitten in Downtown Miami an einem EinkaufsCenter und so ruhig, wie es hier überhaupt nur möglich ist - nicht was den Krach angeht sondern die Sicherheit des Liegens!! Draußen und auf dem Weg hierher pustet es 5 Windstärken und hier ist es nur noch 1!! Perfekt!! Da ich so gut drauf bin, gehe ich gleich mal (satt) essen, bevor ich in diese Marina verhole; das habe ich Ewigkeiten nicht mehr alleine gemacht und es ist super...... Ein toller Start in America - I want to be in America!!
So, und nun hole ich gleich reichlich Schlaf nach, den ein Einhandsegler einfach nicht ausreichend bekommt, wenn er vor und zwischen den Küsten segelt!! Stelle sich das einmal ein OstseeSegler vor: unter Deck gehen und alles passieren lassen, was will und nach 15 - 20 Minuten oder so wieder mal rausgucken....???? (Auch oder gerade hier gibt es reichlich Dampferverkehr!!) Und das immer wieder! Zwischenzeitlich kann mir keiner mehr erzählen, er kommt mit xx-mal 15 Minuten Schlaf pro Tag aus............
Dass mich der Hubschrauber der Küstenwache zum Verlassen eines Sperrgebietes (hier gibt es davon unzählige) auffordern wollte, lasse ich mal als ungeschrieben so stehen..... zumindest glaube ich nunmehr, dass er mich meinte.... An dieser Stelle danke ich für den Verzicht des Bußgeldes!!!

29. März 2011

SpukGeschichte - 29.03.2011

Unterwegs nach Miami / Florida / USA
Etappe: 510 sm
letzte 24 Stunden: 146 sm
bereits beschafft: 440 sm
Rest um 12.50 Uhr: 70 sm
Wind: erst um 8 bis 34 kn - jetzt um 15 kn aus
SO
Luft: 27 Grad sonnig
Wasser: 26 Grad

Ich bin sprachlos nach dieser Nacht! Aber Skipper BlauTeddy erzählt sie euch heute einmal:

Skipper BlauTeddy: "So, so, nun soll ich also die Geschichte erzählen, wie es sich damals begab, als wir so Richtung Miami segelten. Nun gut. Und das war so: wir dösten so den ganzen lieben langen Tag vor uns hin, wie das gute Segler halt immer so machen. Entweder holen sie Schlaf nach oder eben vor. Dann ging der Wind auch noch aus und wir standen fast ohne was - einfach so in der Sonne und im GolfStrom und konnten dann die Segel nicht mehr schlagen hören und kurbelten den Motor an. Dösig ging es weiter und damit das hier nicht so schaukelt, hatten wir das Großsegel mal etwas rausgucken lassen. Wir lasen und dösten abwechselnd und es wurde dunkel. So richtig dunkel. So dunkel, dass wir den Horizont nicht mehr sehen konnten und die Sterne hatten sie heute woanders hingeschickt. Der Mond kam sowieso erst um halb 2 am Morgen, wenn er Zeit hatte. Also die Hand vor Augen war nicht zu sehen! Und als wir so weiter dösten, bewegte sich das Schiff so komisch, dass wir sogar wach wurden und mal rausguckten. Guck mal einer an: der Wind hatte wieder Zeit für uns. Wieso kam der aber aus der anderen Richtung? Da wollten wir doch hin! Naja, dann eben ohne Segel und nur mit Motor weiter, geht ja auch. Hoppla, da kommt ja noch mehr Wind. Junge, Junge, nu reicht das aber! Denkste!! Immer mehr von dem Zeugs kam und ehe wir uns überhaupt richtig anziehen konnten, blies er uns um die Ohren. Angeschaltet wie ein alter Ventilator! Nu standen wir da: büschen recht leicht angezogen, denn wir dösten ja gerade und fix wie nix baute sich da eine Welle auf, dass der Kahn nur so tanzte und Gustav, der elektrische Steuermann, hatte gleich mal seinen Dienst quittiert. Wind gegen Strom und dann gleich so viel von Beidem! Das geht nicht! Da musste dann wohl der Skipper ran: "Steuer man selber" sagte er nur und nun stand er da: 2 einhalb Stunden kam er nicht vom Fleck und vom Ruder. Naja es wehte ja auch kräftig, so 7 Windstärken und in Böen auch `n büschen mehr! Und immer kälter wurde ihm. Aber nur bis der meiste Wind schon weg war. Dann hatte er mal Zeit ins Schiff zu sprinten und ein neues trockenes PoloHemd, die FleeceJacke und wenigstens eine kurze Hose zu holen. Dann musste er wieder ran. So nach weiteren 2 Stunden gab´s dann mal ´ne richtige Überraschung: der Kahn tauchte vorne ein, lud sich den Bug voll Wasser und als er wieder auftauchte, warf er alles nach achtern, da standen ja wir und nun waren bis auf die Knochen nass. Pitschenass. Nu reichte das aber mal. Wütend schnaufte der Steuermann unter Deck und machte doch einfach Gustav wieder an, der auch genau so lange durchhielt, bis mein Steuermann wieder mit trockenen Klamotten da unten raus kam. Na ja, wenigstens hatte er nun ne lange Hose und Schuhe an. Doch mit diesem Paukenschlag war auch das Schlimmste schon fast vorbei. Nun hing er da achtern in den Seilen und musste nur immer wieder Gustav bei Stimmung halten und ihm immer wieder zeigen, wie das hier so geht. Und irgendwann hatte der das so einigermaßen verstanden, dass wir nun im Sitzen und Schaukeln da draußen dösten: EinhandseglerSchlaf: immer abwechselnd ein Auge zu machen und nur mit dem anderen gucken. Aber nur bis zum nächsten Alarmruf, den Gustav immer schreit, wenn er nicht mehr kann. Ja, so ging also die Nacht zu Ende und die Sonne schien nun über die riesigen Wellen; Junge, Junge, dann doch lieber Licht aus und das nicht auch noch sehen müssen. Aber nun passierte, worauf alle gehofft hatten: der Spuk ging zu Ende! Was blieb, sind die restlichen Wellen, der total ausgefallene Schlaf, eine Alarm-mir-geht´s-trotzdem-gut-Mail nach Hause und gleich darauf die Entwarnung: alles, na ja, fast alles, vorbei. Auch die Zeit ist vorbei und abgelaufen und die fehlte uns nun an diesem Tag. Sonst wollten wir eigentlich noch gleich vor TagesEnde in Miami ankommen. Also: noch ´ne Nacht. Und so lange dümpelten wir nun dahin.... oder besser noch: wir fahren mal im Kreis.
Und weil es nicht gelogen ist: so ist doch alles wahr!
Viele Grüße
Euer Skipper BlauTeddy

28. März 2011

Es geht doch!! - 28.03.2011

Unterwegs nach Miami / Florida / USA
Etappe: 510 sm
letzte 24 Stunden: 148 sm
bereits beschafft: 294 sm
Rest um 12.50 Uhr: 216 sm
Wind: erst um 16 - jetzt um 8 kn aus OSO/SO
Luft: 27 Grad sonnig
Wasser: 26 Grad

So, nach der Rundung der WestEcke von Kuba hatte der Spuk ein Ende und wird sind auf halber Wellenhöhe weitergesegelt, der Wind nimmt wieder ab und zur Nacht wird es dann richtig prima: Kraftvoll gleitet Mirmel über die Tiefe der blauen See, durchtrennt die Kämme der Wellen, dass die Gischt spritzt wie geschlagene Sahne und auf beiden Seiten des Rumpfes wieder im Wasser landet. Kein hässliches Schlagen mehr; nur noch das leichte beruhigende Wiegen über Berg und Tal des Meeres. Der ruhende Skipper wird sanft in die Koje gedrückt und erhält diese Nacht wesentlich mehr erholsamen Schlaf als in der vorigen Nacht. Kein schriller Alarm irgendwelcher Art stört die Nacht - nur die Wecker klingeln verlässlich nach wenigen Minuten wieder. Es folgt ein kurzer, rascher Blick über alles Wesentliche und dann werden die Wecker wiedergestellt. Sehr früh morgens glitzert das Wasser unter dem aufgegangenen abnehmenden Mond, die Wirkung der Sterne verblasst dabei leider. Bis jetzt haben wir den GolfStrom ganz für uns alleine. Niemand lässt sich blicken oder stört unsere Segelei. Nach Sonnenaufgang nimmt der Wind etwas zu, wir erwischen wohl das Zentrum der Strömung und werden förmlich mitgerissen: für mehr als 1 Stunde nimmt die Fahrt auf über 9 kn über Grund zu und der Optimismus an Bord schäumt fast über. Doch dann: wir verlassen den Strom wohl und dabei verlässt uns dann der prächtige Wind. Beides fällt fast in sich zusammen und das Vorankommen wird wieder mühsamer. Doch statt den Strom wieder zu Suchen, der hier vielleicht sogar gerade mal nicht ist, machen wir uns schnurstracks weiter auf den Weg zum nächsten Wegepunkt. Die Windvorhersage hatte wohl recht und so bleibt wenigstens etwas RestStrom mit uns. Eigentlich kann Segeln eben doch so schön sein - wenn da nicht die anderen Tage wären.....

27. März 2011

Kein WerbeSegeln!! - 27.03.2011

Unterwegs nach KeyWest oder Miami / Florida / USA
Etappe: 510 sm insgesamt
bereits beschafft: 146 sm in 24 Stunden
Rest um 12.50 Uhr 364 sm
Wind: erst um 13 - dann um 23 kn aus OSO
Luft: 27 Grad sonnig und bedeckt, Schauer
Wasser: 26 Grad

So hatte ich mir das ja nicht vorgestellt: angesagt sind 4 Windstärken und dann werden es 5 und später 6, in Böen mehr! Das allein geht ja noch, doch 2-m-Wellen aus mindestens 2 Richtungen machen das Segeln nicht zur Freude: immer wieder knallt Mirmel wie eine Bratpfanne in das nächste Wellental und es rummmmmst gewaltig durch das Schiff. Wobei immer wieder nicht heißt: alle 15 Minuten: NEIN: bestimmt jede Minute passiert so etwas - geht aber auch als Doppelschlag durch 2 auf einander folgende Wellentäler. Es wird so schlimm, dass ich zur Nacht die Genua (das Groß ist gar nicht raus gekommen) zur Hälfte reffe und wir nur noch ganz langsame SchaukelFahrt machen. Jetzt knallt es nur noch "gelegentlich" - aber immer noch sehr oft!! So bin ich also für die Nacht gerüstet. Denkste!! Wo sind eigentlich die Schiffe tagsüber, frage ich mich, denn nun hier mitten in der Nacht fahren sie hier zu Hauf kreuz und quer um mich herum, dass an ausruhen oder schlafen nicht zu denken ist, bis die Morgendämmerung einsetzt und die Schiffe wieder verschwunden sind. Toller Trick!!
Vorerst ist das aber auch geschafft, der Schlaf etwas nachgeholt und nun segeln wir klasse in Lee von Kuba bei geordneten Wellen und zuverlässigem Wind. Warum denn erst so ein Mist zum Abgewöhnen?? Übrigens ist das SonnenschutzRollo der VorschiffLuke, das angeschraubt war, nun wieder durch mich anzuschrauben - mit größeren Schrauben diesmal.....

26. März 2011

Urlaub und Aufbruch

In der Marina und im Hotel El Cid / Puerto Morelos / Mexico
Wind:                         15 -20 kn aus NO   
Luft:                            bis 27 Grad und überwiegend sonnig   
 
Endlich! Endlich! Endlich: Dorit ist angekommen und nach 5 Monaten sehen wir uns wieder!!!! Hier nun verbringen wir nach einer ersten Nacht auf Mirmel (das Hotel war ausgebucht) weitere 6 Tage gemeinsam im tollen Hotel mit einem "Platin-All-In" - auch dabei gilt: mehr als satt essen und trinken geht einfach nicht! Wir genießen die gemeinsamen Tage und unternehmen mit dem Leihwagen einige lange Ausflüge vornehmlich zu den alten Maya-Stätten. Doch dann ist die Zeit viel zu schnell vorüber ............, dass wir wieder Abschied nehmen müssen, der uns beiden ziemlich schwer fällt.
 
Und weil das Wetter gerade sehr günstig erscheint, habe ich nun Mirmel wieder seeklar hergerichtet und gleich geht es los: Florida ist das nächste Ziel. Wo genau ich anlanden werde, weiß ich noch nicht so genau. Es wird entweder KeyWest oder bei guten Bedingungen doch gleich Miami. Mal sehen wie schnell der einsetzende Golfstrom uns mitnimmt.

 

12. März 2011

Mirmel importiert und der erste Tequila - 11.03.2011

In der Marina El Cid / Puerto Morelos / Mexico
Wind:                         15 -20 kn aus N   
Luft:                           ziemlich kalt: 25 Grad - bewölkt - wenig Sonne!!
 
Zwischenzeitlich hat sich der Körper wieder den entgangenen Schlaf geholt und ich bin wieder fit!!
Eine Pflicht kann mir keiner abnehmen und ich muss selber nach Cancun und dort Mirmel offiziell importieren. Auch so etwas gibt es also. Dafür darf Mirmel nun 10 Jahre lang in Mexico bleiben - auch wenn sie das gar nicht will. Alle Papiere waren erfolgreich vorbereitet und kopiert und die Abwicklung selbst hat keine 10 Minuten gedauert. Aber der weg dorthin: kurz bin ich unentschlossen, ob ich mir nicht doch lieber einen Mietwagen nehme und entscheide mich dann doch für die Variante: SammelTaxi (3 km) , Überlandbus (25 km) und Taxi (8 km) und genau so wieder zurück. Zu Hause wäre ein Mietwagen wohl die günstigste Lösung  -  aber hier kostet alles zusammen: 110 mex. Pesos und das sind: weniger als 7 Euro für 6 TeilStrecken zusammen!! Und nirgends habe ich länger als 5 Minuten gewartet - und bequemer als unsere Busse ist der Überlandbus allemal!! Das war eine richtige Entscheidung!! Hab ich eigentlich schon mal vom ÖPNV in der Karibik geschwärmt - ich könnte es immer wieder!! Die Stadt Cancun selbst gefällt mir überhaupt nicht. Auf dem Rückweg dann steige ich mal in dem touristisch geprägten Fischerdorf Puerto Morelos aus und entdecke wirklich Fischer an der Mole, die ihren Fang aufbereiten. Ich schlendere durch den Ort und etwas abseits entdecke ich einen Strandzugang mit kleiner BretterbudenBar. Ich bestelle eine Cola und bekomme 0,6 Liter!! Außer mir sind heute nur einige Mexicaner hier und ein Tisch bestellt Tequila und erhält dazu Salz und Limetten. Da ich an der Bar sitze und die Leute genau hinter mir, gibt es nur eine Möglichkeit jetzt und hier herauszufinden, wie das hier kombiniert und getrunken wird: selber bestellen!! Ich erhalte also auch einen kleinen Teller mit Salz und geviertelte Limetten sowie ein großes Schnapsglas mit dem Brannt der Agave. Und nun?? Frage ich doch mal die junge Dame hinter dem Tresen: sie drückt für mich eine Schnittstelle der Limette voll in das Salz, gibt mir das Viertel und sagt: "reinbeissen!". Ich befolge den Rat und dann trinke ich einen Schluck. Dass sich Salz und Säure nahezu neutralisieren, weiss ein HobbyKoch schon, aber, dass das Ergebnis so effektiv ist, dass wusste ich nicht. Viel mehr Salz, als zu Hause auf den Handrücken gestreut wird, hilft viel besser gegen die Säure und ich muss auch nicht das Gesicht verziehen!!  So läßt sich Tequila also schön genießen: am Strand mit Blick auf das Meer und das Riff. Und weil gerade Happy-Nachmittags-Hour ist: gibt es 2 für den Preis von 1!!
Noch ein Wort zum Wetter: gestern und heute geht hier also der berüchtigte "Norte" durch, ein Nordwind mit viel Wind, etwas Regen und Kälte auf hohem Niveau!!  Das ist praktisch für meinen heutigen Ausflug in langen Hosen und unpraktisch für die vielen Badegäste und na klar Segler auf dem Weg von Süden hierher.  Aber ich bin ja schon da und die anderen warten sicher noch!! Genau den besten Zeitraum hatte ich für meine Überfahrt erwischt!!!!! :-))  Morgen soll es schon wieder wärmer werden..... und dann auch bleiben: hoffentlich lange!! Nur der Wind bleibt für die anderen ziemlich ungünstig.......
 
Fast vergessen: der letzte Teil der Kontrolle beim Einklarieren hier in Mexico an Bord bestand aus der Überprüfung durch die Marine: 12 schwerst (!!) bewaffnete mit pechschwarz geputzten Stiefeln bekleidete MarineSoldaten mit schusssicheren Westen nebst Helm und ein ebenso schwarzer großer Drogenhund nehmen neben Mirmel Aufstellung (In Wedel wäre jetzt sicher der Schwimmsteg abgebrochen!!) und bitten um Erlaubnis an Bord kommen zu dürfen. ALLE??? Nein, nur 2 Mann und der Hund durchschnüffeln alle Schaps und die meisten Bilgeverstecke und finden: nichts!! Da hat mir zum Glück keiner ein weißes Paket an Bord geschmuggelt - sonst würde ich das hier wohl jetzt nicht schreiben können.......  Und die Spuren der Stiefel putze ich dann auch mal wieder mal weg - Hundehaare sind schon erledigt!
 
So, jetzt ist nun wieder BordAlltag angesagt mit allem was (leider) dazugehört: Wäsche waschen, Boot reinigen und saugen und das übliche eben - nur ein bisschen gründlicher, denn ich bekomme endlich Besuch von meiner lieben Frau!! Ich melde mich also erst wieder hier, wenn es Berichtenswertes gibt.
 

 

9. März 2011

Wir singen: Mexiko, Mexiko-ho-ho

In Puerto Morelos / Yucatan / Mexico
Etappe: 579 sm insgesamt
Wind: erst um 21 kn aus OSO
Luft: 27 Grad meist sonnig
Wasser: 27 Grad

Angekommen!!!!!!!!!!! Und ich singe die ganze Zeit schon ein Lied, dessen Melodie ich nicht kenne: Mexiko, mexiko-o-ho-ho..... und jedesmal wird es irgendwie anders. Aber ich habe Spaß und kein Mensch hört mich da draußen!!

Fest an 5 Leinen in Puerto Morelos, 25 km südlich von Cancun und auf dem Festland vor Cozumel.

Per Funk kündige ich mich an und eine nette DamenStimme bittet mich förmlich in die Marina an Steg A Platz 4, denn es ist noch viel Platz da!! Und so liege ich an einem FingerSteg, an den ich noch einmal anlegen könnte: Steg A ist für die ganz großen Yachten und Platz 4 eben nicht für die 3 allergrößten...... wenn wir bloß 2 Mirmels gekauft hätten....... Ich darf aber nicht an Land, denn ich komme aus Kolumbien und das heisst: einklarieren. Formulare habe ich schon ausgefüllt (werden ganz konsequent gebracht und wieder abgeholt) und nun warte ich ab, was da so passiert. Alle kommen zu mir und das spart viel Zeit - hoffe ich. Danach auf dem Programm: die erste und zweite SüßwasserDusche seit dem 29.01.2011 (da ist ja schon auch das Jahr noch wichtig!), Anmelden im Marina Office und Bändchen abholen, denn ich bin hier ja Gast im "Hotel", zu dem die Marina gehört(!!) - "Welche ZimmerNummer, bitte?" - "Mirmel, BugSpitze 1!", PoolBaden und am Ende: etwas Essen und ganz ganz früh zu Bett - Bugspitze 1. Aber so ist es allemal besser als noch eine Nacht auf See mit etwas mehr Schlaf und morgiger Ankunft - finde ich!!

Auflösung der internationalen Vereinbarung des Bergfestes: 1.: Der Herr Strom hat zugesagt, niemals auf der RestStrecke gegen uns zu sein und hat sofort den Sog angeschaltet. 2.: Frau Welle hat beschlossen, keine RiesenDinger, die uns bei der Weiterfahrt stören können und keine Kreuz- und QuerSeen zu schicken. Und 3.: Ich habe mich verpflichtet, so schnell wie möglich anzukommen und voll aufs Tempo zu drücken, damit die Beiden wieder machen können, was sie wollen. Wozu doch so ein Bergfest gut ist.....

Schnelle Fahrt mit dunklen Knoten - 08.03.2011

Unterwegs nach Puerto Morelos / Yucatan / Mexico
Etappe: 579 sm insgesamt
bereits beschafft: 533 sm
Rest um 7.55 Uhr 46 sm
Wind: erst um 15 - dann um 23 kn aus OSO
Luft: 27 Grad meist sonnig
Wasser: 27 Grad

Es zeichnet sich seit dem Bergfest (mit der geheimen internationalen Vereinbarung) ab, dass das hier heute eine sehr flotte Fahrt wird. Immer wieder rauscht Mirmel los und fängt an zu surfen. So haben wir in den letzten 24 Stunden seit dem Bericht 154 sm (das ist neuer Rekord für unser Team) im Kielwasser gelassen. Und damit uns - obwohl wir genau nichts zu gucken haben - überhaupt nicht langweilig wird: wie in den letzten Tagen auch: verschwindet die Sonne, dann schickt sie uns dunkle Windknoten ins Schwarze der Nacht. Heute durften wir zusätzlich so 7 - 8 kn mit den Segeln beschäftigen. Jo, und damit der Skipper kaum etwas Schlaf bekommt, haben wir denn auch "SchmetterlingsSegel" (eines backbords und das andere steuerbords), ein besonders empfindlicher Kurs, denn hier darf Mirmel nun nicht so sehr aus dem Kurs ausbrechen, weil sonst die Segel "Gegenwind" bekommen und sehr heftig schlagen und das geht voll aufs Material. Auch nicht bei 3 m hohen Wellen. Nun gut, der Preis dieser Nacht ist recht hoch - aber der der nächsten um so schöner: da sind wir im Hafen!!!!! Derzeit fahren wir im Lee der Insel Cozumel, die nur sehr sehr flach ist und haben den in der Karte angezeigten Strom mit uns!! Feine Sache und "flott flott ins Häfchen"!!

Damit ich das nicht vergesse: Statt der "einteiligen SegelUniform" heute nacht (recht frisch!!!) nun zum ersten Mal seit .....: lange Jeans und FleeceJacke....... Hey, noch sind das hier die Tropen!!

8. März 2011

Bergfest mit Gaesten! - 07.03.2011

Unterwegs nach Puerto Morelos / Yucatan / Mexico
Etappe: 579 sm insgesamt
bereits beschafft: 379 sm
Rest um 7.55 Uhr 200 sm
Wind: erst um 7 - dann um 15 kn aus O
Luft: 28 Grad Sonne pur
Wasser: 28 Grad

Um 17.45 ist es soweit: der Skipper, die Offiziere und alle Matrosen versammeln sich im Cockpit und nehmen im Halbkreis Aufstellung, in der Hand haben wir einen frischen Cola-Rum mit Limette und auf mein Signal hin stossen wir miteinander an: Bergfest!!! Die erste Hälfte der Etappe ist geschafft. Rest nur noch 289 sm!! Plötzlich erhalten wir weiteren Besuch an Bord: Herr Strom und Frau Welle haben sich ebenfalls eingeladen. Wir freuen uns und heissen sie willkommen, denn mit denen könnten wir mal etwas aushandeln. Nachdem auch sie ihren Schluck bekommen haben, schildere ich die Situation und auch die Tatsache, dass sie auf der Reise meistens gegen uns gewesen sind. Ich bitte doch nun, endlich mal die Seiten zu wechseln und mal mit uns zu sein und etwas zu helfen. Wir diskutieren das Für und Wider und einigen uns...... haben aber, wie es sich wohl auch gehört "Stillschweigen" vereinbart, bis wir am Ziel angekommen sind. Weitere nennenswerte Vorkommnisse gibt es nicht, denn dass morgens ehemals fliegende Fische von Deck gesammelt werden, die Instrumente und der Skipper immer schön aufpassen, der Smutje sich wirklich abrackert und der Rest der Manschaft nicht meutert: ist doch normal!! Nur die Temperaturen sind es nicht mehr: So weit im Norden wie jetzt, sind wir die letzten 15 Monate nicht mehr gesegelt und heute Nacht konnte ich es spüren: die Temperaturen fallen. Hoffentlich nur nachts!!

7. März 2011

Ankern und Baden auf hoher See - 06.03.2011

Unterwegs nach Puerto Morelos / Yucatan / Mexico
Etappe: 579 sm insgesamt
bereits beschafft: 239 sm
Rest um 7.55 Uhr 340 sm
Wind: erst um 10 - dann um 7 aus O
Luft: 28 Grad Sonne pur
Wasser: 28 Grad

Irgendetwas stimmt mit meinem AbwasserTank nicht. Denke ich jedenfalls und um das vom Wasser aus zu überprüfen, muss ich mal Mirmel bitten, ganz still zu liegen und nicht weiter zu fahren. Sonst bade ich etwas sehr lange..... und Mirmel reist ohne Skipper..... Wir fahren so unter Maschine seit einigen Stunden und das Wasser ist sehr tief, sehr viel tiefer jedenfalls als meine Ankerkette und alle Festmacher zusammen lang sind. Aber wir sind unterwegs zur Gorda Bank, einer Stelle, mitten im Meer und über 100 km von der Küste entfernt, die nur sehr flach ist. Bei 17 m Tiefe erkenne ich schon gut den Grund und als wir auf 12 m ankommen, gebe ich das Kommando zum Ankern! Das befolge ich dann auch strikt. Glasklares warmes Wasser, das hellblau-türkis erscheint lädt auch zum Baden ein. So bewaffne ich mich mit den SchnorchelUtensilien und einigen vorbereiteten Werkzeugen und gehe baden. Schön warm ist es und meine Untersuchungen bringen zu Tage: ich weiss nicht, ob mein Tank voll ist oder leer und habe hier keine Chance, das herauszufinden. Das werden nun die nächsten Tage zeigen ..........
Ansonsten verlief der Tag reichlich zu ruhig, denn der Wind ging bis auf 5 kn zurück und das reicht hier zum Segeln gerade mal nicht mehr aus, denn der vorhandene Schwell lässt nur die Segel in der Sonne schlagen - so motoren wir lustig und einsam durch die Gegend - und inzwischen ist das Wasser längst wieder über 1.000 m tief!!!! Die Nacht verläuft völlig ruhig - nachdem wieder 3 Dampfer durch sind und einige Fischer am Rande meines Weges den Fischen nachstellen.

6. März 2011

SuperSegeln - 06.03.2011

Unterwegs nach Puerto Morelos / Yucatan / Mexico
Etappe: 579 sm insgesamt
bereits beschafft: 125 sm
Rest um 7.55 Uhr 454 sm
Wind: erst um 10- dann um 7 und wieder um 10 aus
O
Luft: 28 Grad Sonne pur
Wasser: 28 Grad

Das haben wir ja fein hinbekommen: pünktlich 5 Minuten vor der Zeit sind wir wieder unterwegs und verlassen die Ankerbucht mit 11 verbleibenden Booten vor Providencia, denn das Wetter soll nun passen für die nächsten Tage: Unter Vollzeug fegt Mirmel über das Wasser, obwohl wir so wenig Wind haben und daher auch etwas durchgeschaukelt werden. Auf diesem Kurs - halber Wind - reichen Mirmel schon 12 kn Wind, um die Rumpfgeschwindigkeit zu erreichen: 7,2 kn!! Leider hält das nicht so lange vor und wir werden wieder viel langsamer, denn der Wind schläft fast ein. Erst zur Nacht, völlig ohne Mond, frischt er wieder etwas auf und so gleiten wir auch durch das Meer der unendlich vielen Sterne, die wenigstens so stark leuchten, dass der Horizont trotzdem zu erkennen ist. Nur 3 Schiffe sehen wir den ganzen Tag über und die innerhalb von einer NachtStunde. Prima organisiert!! Der Morgen erwacht, die Sonne scheint wieder ab Aufgang und der Wind verlässt uns zunächst. Wie lange?? Wir werden schon noch ankommen!! Nun heißt es weiter: dösen, ruhen und wachen im Wechsel

5. März 2011

Alle Strassen - 03./04.03.2011

Vor Anker vor der Insel Providencia / Kolumbien
Etappe: - sm insgesamt
Wind: um 12 kn aus NO
Luft: 28 Grad sehr sonnig
Wasser: 27 Grad

Wieder geht es früh hoch, denn heute möchte ich mir einen MotorRoller mieten und eine InselRundfahrt unternehmen. Mein Ziel ist einfach: ich möchte alle Straßen befahren. Das Mieten ist einfach: Zettel ausfüllen, keine Papiere zeigen, Schlüssel rein, starten, aufsitzen und los!! Ganz ganz langsam tuckere ich mit dem Ding los, damit ich auch wirklich keine Straße übersehe: erstmal zur unbedeutenden Maracaibo Bay (nicht die große Schwester in Venezuela) und dann wieder auf der Hauptstraße zurück, denn das war ein abgehender Ring und mir fehlen ca. 500 m, wieder kehrt und am Flughafen vorbei, durch leuchtend grüne Wiesen an sanften Hängen, an fressenden Kühen vorbei und kleinen bunten Häusern, dem Rocky Point und der kleinen SmoothWaterBay. Abbiegen zur ManchaneelBay und das legendäre "Roland`s" finden, in dem der RastaMan noch auf der Hängematte döst und mir ein herzliches "welcome" zuruft. Urig ist es hier und alles nur gestapelte Natur, und doch ist die Bar zu erkennen. Wäre dort nicht ein Neubau in Gange: wir wären alleine hier am ganzen schmalen Strand. Zurück auf der Hauptstraße folgt nun eine kleine Ortschaft und ich habe 2 weitere Straßen zu absolvieren. Draußen sitzen vor den Häusern Jung und Alt und scheinen zu dösen, zu schlafen, zu spielen oder zu träumen. Die halbe Runde ist geschaftt und ich bin schon am Abzweiger zur SouthWestBay: malerisch schön ist es hier und ich lasse das Moped mal am Straßenrand stehen. Im hier befindlichen Hotel an der Bar, na klar direkt am Wasser, finde ich wieder meine Nachbarn als einzige Gäste und setze mich gerne auf eine Cola zu Ihnen, wandere den ganzen langen Strand mit ihnen hin und zurück. Palmen und andere Bäume spenden hier Schatten und breit ist der Strand wirklich nicht. Im Grünen versteckte RestaurantBuden gibt es hier einige und sicher wartet man auf Touristen, die aber heute nicht da sind. Ausgelassene Ruhe liegt über dem Ozean und dem sandigen Ufer. Wir sehen den geschäftigen Fischern und den Pelikanen und anderen Vögeln zu und auch wir beginnen zu träumen. Die beiden kleinen FelsInseln da hinten..... das Grün der Palmen vor dem Meer .... ganz gewiss kommt hier niemals Hektik auf. Eine Oase der Einsamkeit am Meer und der, wie es scheint, ewigen Ruhe. 14 Zimmer zu ebener Erde keine 30 m vom Meer entfernt hat dieses Hotel. Oder ist es doch ein Sanatorium?? Nach einiger Zeit raffen wir uns auf aus der Passivität und fahren weiter. Halt! Hier geht noch eine kleine Straße ab, auch diese Sackgasse muss ich haben! In der FreshWaterBay finde ich dann einige kleine und winzige Hotels an der Hauptstraße und besuche auch hier den Strand, der wenig attraktiv ist, weil irgendwie schmuddelig. Ganz vereinzelt liegen auch hier wenige Urlauber ohne eine Spur von Aktivität auf ihren weißen Liegen. Lazy Hill und dann der total einsame winzige Strand der MandelBucht - das war aber schon mehr ein Fußgängerweg, den ich da befahren habe - folgen auf dem gewundenen Weg zum Hauptort Santa Isabel. Hier nun ist meine InselRundfahrt zu Ende. Hinter mir liegen 3 interessante Stunden und vielleicht etwas mehr als 20 km. Wahrhaftig ist diese Insel total urspünglich und in keiner Weise durch einen Tourismus geprägt. Es gibt kein FastFoodRestaurant und kein Casino, ganz ganz wenige Autos (auf der ganzen Runde habe ich außerhalb von Santa Isabel nur 4 fahrende gesehen), eine nicht immer 2spurige Inselstraße und viel viel Ruhe!
Am Abend dann treffen sich einige Segler im Restaurant zum CrabSoupEssen und ich erfahre, dass nicht einmal Kolumbianer sich hier einfach ansiedeln dürfen. Das erzählt mir Laura, die Kolumbianerin, die mit Russel zusammen segelt und hier 10 Jahre lang gearbeitet hat. Die beiden hatten Menny und ich schon bei einer privaten CocktailParty auf La Gomera getroffen. Ist die Welt so klein und schön ..... wie diese Insel??

Heute nun ist reine Vorbereitung auf die nächste lange Etappe angesagt, Mirmel wird innen und außen wieder entsprechend hergerichtet, der Skipper geschont, der Papierkram erledigt und letzte Einkäufe herangeschleppt. Morgen früh geht es dann auf 579 sm (gut 1070 km) bis nach Mexico!!

3. März 2011

Dickes Goetterbild - 02.03.2011

Vor Anker vor der Insel Providencia / Kolumbien
Etappe: - sm insgesamt
Wind: um 15 kn aus NO
Luft: 28 Grad meist sonnig
Wasser: 27 Grad

Früh geht es wieder aus den Federn, denn ich will heute einiges schaffen: Diesel volltanken heisst die heutige Aufgabe neben anderen. Ich setze mit dem Dinghi über an Land und entdecke den Dicken, der mir schon neulich eine MopedFahrt als Taxi angeboten hatte: den nehme ich auch, denn er macht einen sympathischen Eindruck. Hier sind alle fast ganz schwarz. Er kämpft sicher noch eine GewichtsKlasse über mir und wir sitzen also zu zweit mit den leeren Kanistern auf seinem kleinen Moped. Kaum kommen wir noch die kleinen Erhebungen hinauf - so stöhnt seine alte Maschine und die Kupplung quietscht. Aber wir erreichen die Tankstelle und ich habe wieder 40 Liter Diesel bei mir. Nun wieder zurück: diesmal noch voller beladen!! Es geht irgendwie: er nimmt einen Kanister auf den Tank und ich halte einen in der rechten Hand. Gott, wird der schwer mit den Metern!! Jetzt ächzt sein Moped aus vollen Tönen und wir geben sicher ein drolliges Bild ab! Ein Bild für die Götter: 2 Dicke auf einem kleinen Moped mit 40 Litern Diesel!! Na klar werden wir laufend von anderen Mopeds überholt - Autos gibt es hier nur ganz wenige!! Ob er jemals so viel Gewicht befördert hat?? Egal: wir kommen heil wieder am DinghiDock an. Puuuhhh!! Dann schnell die Kanister an Bord von El Lino und erst einmal DorfRundgang, denn es gibt auch noch andere Aufgaben: Internet gucken - geht nicht: ist voll, dann also Lisa suchen und siehe da: sie ist tatsächlich da und einsatzbereit!! Schön, dass Lisa (60 +) wieder aufgetaucht ist!! Sie verpasst mir eine vernünftige Frisur!! Dann kann ich kurz ins Internet zum "Wettergucken" - danach wird der Druck der Wartenden zu groß. An Bord dann: Diesel einfüllen, Benzin für den Außenborder auffüllen und Reserve in der gereinigten ColaFlasche mitnehmen und wieder los: 2. Tour. Diesmal erwische ich einen richtig kleinen und dünnen TaxiMopedFahrer und flott sind wir wieder an der Tankstelle in 1,5 km Entfernung. Es geht doch auch so! Doch diesmal muss ich allerdings beide Kanister in der Hand halten: 20 kg links und 20 kg rechts: das macht lange Arme!! Mittag und Siesta sind die Belohnung!! Wieder an Land zum Einkaufen (3. Tour), denn ich habe die deutschen AnkerNachbarn (4 Leute: Renate, Bernd, Heinz und Bernhard -alle 70 und 75 +) zum "Bier um 5" eingeladen und möchte sie überraschen, denn sie überraschten mich auch neulich mit einer Einladung zum Essen, als es KrebsFleisch gab (mein Portmonnaie blieb zu): Es gibt neben dem Bier auch noch Carpaccio vom Rind mit Parmesan, geröstetes Brot und gebratene ChorizoViertel mit in Weißwein gedünsteten angebratenen Zwiebeln und Knoblauch. (Unsere Töchter vermissen hier sicher die PreisAngabe in meinem nicht existierenden Restaurant!!: 8,50 pro Nase als Sonderpreis!!) Alle sind ziemlich satt und glücklich und nette 2 Stunden an Bord von Mirmel sind es auch!! "Segeln vor Anker" ist auch wunderbar!!

1. März 2011

MexicoLeseTag ohne Lisa - 01.03.2011

Vor Anker vor der Insel Providencia / Kolumbien
Etappe: - sm insgesamt
Wind: um 15 kn aus NO
Luft: 28 Grad sonnig
Wasser: 27 Grad

Jetzt weiß ich endlich, dass Lisa weg ist und meine Wege zu ihr vergebens. Lisa fehlt mir für mein Wohlbefinden!! Wie lange Lisa nicht zur Arbeit kommt und wo sie ist, weiss ihr ShopNachbar allerdings nicht. So bleiben meine NackenHaare eben erst einmal ungepflegt und der FriseurBesuch wird verschoben. Mr. Bush brauchte noch eine Fotokopie. Die hat er nun und alles sollte in Ordnung sein. Den Rest des Tages darf ich also lesend verbringen, denn ich muss ja nun bald mal an Mexico denken, denn das soll mein nächstes Ziel sein. Als erstes stelle ich fest, dass mich der CopyShop noch einmal intensiv sehen wird, denn die EinreiseBestimmungen für Mexico sehen vor, dass ich jede Menge Kopien meiner Unterlagen mitbringen muss. Dann ist das eben so und weitere Kopien sind fällig und kosten hier sage und schreibe 8 EuroCent pro Stück und werden für mich gemacht! "Dürfen es etwas mehr Kopien sein?" "Gerne!" Natürlich muss auch noch ein InternetAnschluss her, denn ich will ja einigermaßen aktuell informiert sein: mein kleiner Laptop zeigt mir allerdings im Dorf kein offenes Netz an und so werde ich morgen ins InternetCafe gehen, in dem es leider keinen Kaffee gibt. Aber es ist schon toll, was hier alles existiert, denn auf der Insel leben nicht einmal 6.000 Menschen.
Nochmal zu gestern? Ich hatte mir zum Abendessen "LandKrabben creolisch" ausgesucht, denn hier soll es eine seltene schwarze Landkrabbe geben. Geschmacklich ist eine Nähe zu FlussKrebsen sehr gegeben! Auf jeden Fall hat es prima geschmeckt und in Gesellschaft mit meinen Nachbarn sowieso! Und zum Mittag heute war mein TK-RinderfiletStückchen im Kühlschrank noch nicht ganz aufgetaut: so ein Glück, denn daraus kann man prima Carpaccio herstellen...... So frage ich mich also hier vor dieser hübschen Insel: Wie paradiesich sind ParadiesInseln eigentlich?? Naja: auf jeden Fall ganz schön paradiesisch!!!

SuperService - 28.02.2011

Vor Anker vor der Insel Providencia / Kolumbien
Etappe: - sm insgesamt
Wind: erst um 20 - dann um 15 kn aus ONO
Luft: 28 Grad sonnig
Wasser: 27 Grad

Gestern hatte ich nur FunkKontakt mit meinem "Agenten" hier, denn hier übernimmt der Agent das Einklarieren - vielmehr vermittelt er das. Termin ist angesetzt auf heute 9.30 und um 10 Uhr dann die Überraschung: ein Tender fährt an Mirmel längsseits und macht fest: Mr. Bush, der Agent, ist an Bord und mit ihm 4 weitere Personen: Frau Doktor von der Gesundheitspolizei, ein Vertreter der Einwanderungsbehörde, eine vom Zoll (glaub ich), eine vom HafenAmt und alle mit ihren Formularen. Als erstes erklimmt Frau Doktor Mirmel und fragt mich nach Krankheiten an Bord aus: Pest, Cholera, Gelbfieder und Husten, Heiserkeit und Blutdruck. Sie fragt nach der Liste der Medikamente an Bord: gibt es (für sie) aber nicht, nach dem 1.HilfeKoffer und fühlt meinen Puls, füllt Formulare aus und ruft erst jetzt die anderen an Bord!! Die nehmen auch alle wie selbstverständlich unter Deck Platz und nachdem ich die üblichen Papiere zur Verfügung stelle, füllt jeder sein Formular aus. Ich unterschreibe alles - in der Hoffnung, keine Waschmaschine bestellt zu haben. Auch die Dame in Pumps ist zufrieden und alle verlassen Mirmel nach 15 Minuten. Eigentlich ein optimales Verfahren, das ich so noch nie erlebt habe. Jetzt darf ich also an Land. Und da erwartet mich eigentlich keine Überraschung, denn schon von Mirmel aus sieht es ganz prächtig aus: bunte gepflegte Häuser, saubere Straßen und extrem freundliche Leute! Wenn hier jetzt noch irgendeine Bar Musik laut aufgedreht hätte: die karibischste aller Inseln bisher! Die Supermärkte finde ich auch in der kleinen Siedlung und hier kaufe ich heute ein: 1 Weißbrot, Chorizo (Würstchen spanische Art) und einen Strang Rinderfilet von 1 kg (10 Euro) - tiefgefroren - denn das Frischfleisch sah nicht so aus, dass ich darauf Appetit hätte. Das reicht erst einmal, denn häufig kaufe ich zuviel!! Ich schlendere noch ein wenig durch das Dorf als es plötzlich richtig gut nach frisch zubereitetem Fisch riecht. Es ist 12.10 Uhr also genau Essenszeit. Rein ins fast volle OpenAirRestaurant und MittagsTisch bestellt: Suppe, Fisch gebraten mit Reis und Salat und KochBanane und dazu 1 sehr riesiges Glas (ca. 0,6 l) KaltGetränk bestehend aus Eiswürfeln mit Sirup. Macht sehr satt, ist sehr lecker und sehr günstig: 4 Euro! An Bord dann Siesta!

Wieder mit dem Dinghi an Land treffe ich meine deutschen AnkerNachbarn und weitere Segler, die ich bereits in Colon getroffen habe sowie einen geschlossenen Friseur. Dann gehe ich also zur TouriInfo - ja, das gibt es hier!! - und werde extrem freundlich beraten. Ich mache mich auf über die Brücke zur Insel Catalina und durchstreife auf einem gut ausgebauten PlattenWeg Mangroven (5 Arten gibt es hier, die ich aber trotz Beschilderung nicht unterscheiden kann) und treffe auf ein nettes OpenAirRestaurant, lasse mir die Karte geben und bekomme verschiedene Gericht erklärt, unter denen ich mir samt und sonders nichts vorstellen kann, während ich na klar Fisch vom Grill gut verstehe. Schon vorher hatten mich die Nachbarn gefragt, ob ich nicht heute Abend mit ihnen dort zu essen gedenke - da war ich noch sehr satt - aber zwischenzeitlich haben wir uns verabredet und ich habe mir auch schon was ganz Spannendes ausgesucht........

Am Rande: 3 sachliche LogbuchFehler muss ich noch berichtigen:
1. Es gibt neben der Marina in Colon, in der ich Wochen verbrachte, doch noch weitere auf der AtlanktikSeite: in Bocas del Torre - liegt/lag aber gar nicht auf meiner Strecke.
2. Es gibt 2 Brücken über den PanamáKanal und nicht nur eine.
3. Früher gehörte auch Venezuela zu GroßKolumbien.

Weitere Ausführung zu Providencia: es wurde 1818 zugunsten Kolumbiens erobert - nicht von Kolumbianern sondern von einem Piraten - und erst im Jahre 2007 wurde der Streit um die Zugehörigkeit dieser Inseln hier endgültig durch den Gerichtshof in Den Haag gegen Nicaragua entschieden: ich bin hier in Kolumbien!!