28. Februar 2009

Medizinische Versorgung und nicht Drogenkurier

Heute nun sind die letzten Medikamente aus der Apotheke angekommen. Die Bord-Apotheke ist bis auf ein paar kleine Hilfsmittel vollständig und wird nun fein säuberlich katalogisiert und beschriftet. Alle Rezepte werden ebenso verwahrt, damit ich jederzeit nachweisen kann, kein Drogenschmuggler zu sein.
Diesem Ganzen ging der Lehrgang "Medizin auf See" voraus. Hier interessierten mich besonders die Themen Wundversorgung, die Ausstattung der Bordapotheke und deren Anwendung und das Messen verschiedener Werte zur Diagnose. Denn auf See funktioniert das Ganze so: Ich stelle einen Defekt an mir oder anderen fest und grenze so genau wie möglich ein, was mir fehlt und wie die Auffälligkeiten sind. Das halte ich alles in einem Erfassungsbogen fest und falls ich Hilfe von außen brauche, steht mir die Möglichkeit offen, mit dem SatellitenTelefon von überall auf der Welt -sogar aus der Mitte des Atlantiks- einen Funkarzt zu kontaktieren, der mir dann weitere Weisungen geben wird. Dazu ist natürlich erforderlich, dass meine Ausstattung, die mir mein Hausarzt zusammengestellt hat, notiert ist und dem FunkArzt bekannt ist und vorliegt. Also wird noch jedes Medikament mit einer Nummer versehen, denn in der Aufregung, die dann herrschen wird, lassen sich Nummern besser verstehen als diese zum Teil unaussprechlichen Medikamentennamen. Für die Zusammenstellung der Medikamente gibt es sogar umfangreiche Empfehlungen der für Seeleute zuständigen Berufsgenossenschaft und Verordnungen für die Ausrüstung von Berufsschiffen. Natürlich hoffe ich, dass ich niemals meine Schienen oder HerzinfarktTropfen oder sonst etwas brauche, aber es ist schon ein gutes Gefühl, für den Fall der Fälle wenigstens vorgesorgt zu haben. Das wichtigste Teil wird also mein SatellitenTelefon sein!