20. November 2010

Suedlicher Wendepunkt erreicht: MirmelBay - 19.11.2010

Angekommen in Kuna Yala vor Anker vor Tupbak / Isla Pinos auf Pos. 09.00.000 N und 77.45.374 W
Ortszeit: 17.10 Uhr
bis jetzt zurückgelegt: 160 sm
noch vor uns: -- sm
Wind: um 10 kn aus immer anderen Richtungen
Luft: 31 Grad - ziemlich sonnig nach Regen
Wasser: 30 Grad
unter Motor!!

Rein theoretisch bin ich seit heute 17.05 auf dem Rückweg nach Hause!

Aber von Anfang an: die Nacht war lang und trotz der 30-minütigen Schlafbemühungen ab 18.00 (da ist es hier immer dunkel) wurde sie lang und länger. Aber der Wind schlief wenigstens ein. Und das nutzte Mirmel sofort um richtig Fahrt auf zu nehmen. Bei immer ruhiger werdendem Wasser und nur einer kleinen GegenstromPhase, die aber sofort von einer langanhaltenden MitstromPhase abgelöst wurde: wir könnten es ja sogar heute noch bis zur Isla Pinos schaffen - aber abwarten! Das kann sich auch wieder ändern. Jetzt kreuzt hier plötzlich abseits aller SchifffahrtsStraßen ein "Brummi" auf - und noch einer. Passieren lassen und wieder etwas Schlaf tanken für den captain. Dann um 1 Uhr schalte ich das RadarGerät mal so auf 16 sm und entdecke da ganz am Rand etwas: wieder so einer von denen, aber der verändert seine Position gar nicht, dass er näher kommt liegt allein an uns! Tatsächlich treibt da so ein riesiger, leerer Tanker genau auf unserer Strecke: den hätte ich getroffen. 2 1/2 Stunden halte ich konzentriert Ausschau und passiere ihn dann nach einer kräftigen KursÄnderung. (Den am Funk konnte ich mit meinem Englisch aber nicht verstehen). Endlich wieder etwas Schlaf. Irgendwann höre ich den Wecker, blicke nur kurz um mich auf die Instrumente und in die Runde und entscheide: weiterschlafen. Kein Alarm. Nix mehr. Der Tag erwacht - ich nicht. Es regnet. Aber wir machen flotte Fahrt und ich lege noch 2 Kohlen nach. Mehrfach will ich schon nicht mehr daran glauben (möchten: ja), das Ziel noch vor dem SonnenUntergang zu erreichen, aber ich ändere dann doch nichts an unserer Geschwindigkeit. Und gut so: Kurz vor dem Ziel noch 2 Kohlen drauf und wir schaffen es gerade noch rechtzeitig: um 17.05h lege ich Kurs Nord an, nachdem wir immer mit südlicher Tendenz unterwegs waren, und nach weiteren 5 Minuten fällt der Anker!
Hier sind wir nun am südlichsten Ziel unserer Reise: Kuna Yala! Es ist ein sehr wichtiges Ziel, denn diesen InselStrich wollte ich so gerne sehen und erleben. Nach nur 31 Stunden sind wir endlich da: Montego Bay - aber exclusiv!! Diese Bucht hat sicher nicht so einen tollen Namen. Wohl alle KaribikSegler kennen den Namen oder die Bucht: Montego Bay: Palmen säumen den weißen Sandstrand, eine Palmen bestandene Landzunge reicht ins Meer, Berge steigen empor.bIdylle pur, wären nicht auch alle anderen da!! Voll ist es und das PostkartenIdyll kann sicher nur an wenigen Tagen fotografiert werden. Hier bin ich in meiner "MirmelBay". Vor uns die weiße Landzunge mit den Palmen. Steuerbord 3 oder 4 einsame weiße Strände mit PalmenHainen (die Palmen: gerade, krumm oder liegend) dahinter ein dichter ansteigender Wald und an Backbord Wasser und das Festland. Rundherum: niemand - nur etwas weiter vorne in einer anderen Bucht liegt noch ein Segler. Die Sonne geht gerade hinter den Gebirgszügen unter und spendet Licht für die davor liegenden Reihen der Berge in unterschiedlichem Maße. Ich traue mich fast nicht, die klassische leise Klavier- und GeigenMusik anzuschalten. Fische sind zu hören, wenn sie kurz das Wasser verlassen, um dann wieder einzutauchen in die Schönheit dieser Natur. Verdammt, das ist ja schon fast poetisch schön hier! Hier werde ich nun einige .... Tage bleiben und endlich wieder an Bord zurück finden. Sicher!! Es begann mit dem ersten richtigen Kochen und Essen, seit ... weiß nicht mehr wann. Nein: eigentlich fing alles mit dem schönen Sonnenuntergang und dem Verweilen an Deck mit dem SunDowner in der Hand an: dem AnlegeSchluck!! Endlich angekommen in Kuna Yala!!