Noch immer in der Werft in Cartagena
 28 - 32 Grad - viel Regen 
 So, nun war ja nun Montag und Feiertag und die meisten  Restaurants waren wirklich geschlossen, so dass ich wieder das AngebotsMenu, das  mir so gut gefällt, in dem Ecklokal gegessen habe: wie immer  Pfeffersteak.
 Am Dienstag komme ich gerade noch im Nieselregen so einigermaßen trocken an Bord, da fängt es an zu Schütten. Über 5 Stunden Platzregen vom Heftigsten! Dann klart es etwas auf und ich begebe mich auf den Weg, die 2 leeren Propanflaschen füllen zu lassen. Mit dem Taxi soll es gar nicht weit sein und so fahre ich wieder Taxi - bis zur Vollsperrung. Nix geht mehr, die Schnellstraße Richtung Süden ist unpassierbar und die Polizei hat leider zu spät reagiert: viele stehen nun in der Falle, denn der Mittelstreifen ist für LKW unüberwindbar. Mein Taxifahrer deutet mir, dass wir 300 m vor dem Ziel sind und so gehe ich dann also den Rest zu Fuß. Aber hier bei Linde gibt es nur Edelgase. Zu Fuß zurück. Jetzt weiß ich auch, warum so viele mit mir auf Schusters Rappen unterwegs sind. Die sind einfach aus den Bussen gestiegen! Ich habe dennoch Glück, denn mein Taxifahrer hat sich doch getraut - das Rummmmsen war gut zu hören -, über den Mittelstreifen zu fahren und nimmt mich als 4. Gast wieder mit. Der Tag geht also zu Ende und ich fahre in die Stadt, um Manfred, den Agenten, zu treffen, denn der hat heute mein kleines Paket dabei: 1 Staubsaugerbeutel und die 2 neuen BankKarten! (siehe Rückblende Bogotá). Nun kann ich endlich weiter, denn ohne den 2. Kartensatz fühlte ich mich reichlich am Ende. Zwischenzeitlich erfahre ich, dass die gesperrte Straße völlig unter Wasser gestanden haben soll.- Der Regen war so heftig, dass an jeder Stelle, wo die Straße eine aufsteigende Böschung hatte, diese auf die Straße gespült wurde: Matsch auf der Straße ohne Ende! Ach und später gibt es dann auch in weiten Teilen der Stadt keinen Strom. Das ganze Hotel ist mit Ausnahme einer (!) Notleuchte an der Rezeption stockfinster. Das Zimmer na klar auch! Huuuuuu, ist das gespenstisch, wenn sich dunkle Gestalten auf dem Flur fast umlaufen..... Nungut, der Strom kommt zurück und alle können mit Licht schlafen!
Am Mittwoch dann der nächste Versuch mit den Gasflaschen: Nur 6 km entfernt  soll es wirklich eine Stelle geben, die meine Flaschen füllen kann. Nix wir hin.  Die erste Taxe stetzt mich an der falschen Stelle ab!. Neuer Versuch und der  Fahrer ist besser: Er findet tatsächlich in mehreren Anläufen die richtige Firma  an Ende eines FeldSchotterWeges. Nur: wir können mit dem kleinen Auto dort nicht  längs und sind doch nur 150 davon entfernt: die Pfützen (Seen) sind so tief,  dass sein Auto da nicht durchkommen wird. Nun, ich habe wie immer Sandalen und  kurze Hosen an und so kurz vor dem Ziel will ich nicht aufgeben: aussteigen und  zu Fuß da durch: nachdem ich einmal im Morast bis zu den Knien versinke und  meine Sandalen wieder mit der Hand ausfindig machen muss, entscheide ich mich  nicht mehr für den Randweg sondern marschiere mitten durch die DreckSeen -  kniehoch steht das Wasser! Fast angekommen begegnet mir ein freundlicher Herr  und erklärt: ohne Strom geht hier gar nix!! Und er hat keinen Strom. Wie lange??  Morgen oder übermorgen vielleicht wieder!!!! Hier setzt nun der Rückzug ein und  wieder bei Mirmel entscheide ich: die Flaschen werden nun ganz woanders gefüllt!  Panama oder so. Der RestTag ist geprägt durch etwas aufgeschrabste Unterschenkel  und leichte RestArbeiten an Bord und ein nettes PizzaEssen mit anderen Seglern  in der Stadt. 
 Heute am Donnerstag soll es nun wie geplant ins Wasser gehen. 2 Boote  stehen direkt vor mir und die müssen erst einmal auf einen neuen Platz gestellt  werden. Kein Thema: das flutscht! Doch nun briest es wieder so sehr auf, dass  ich zum Chef eile und ihn bitte, mich entweder später ins Wasser zu setzen oder  dort, am einzigen Platz, an dem Schiffe ins oder aus dem Wasser gesetzt werden  können, auf weniger Wind warten zu können. Denn beim Auslaufen aus diesem Platz  darf Mirmel nicht zur Seite setzen, denn auf beiden Seiten gibt es etwas weiter  draußen abgebrochene PfahlReste. Der Chef entscheidet: ich komme später ins  Wasser. Der Tag vergeht. Ich bin fertig und warte. Löse Sodokus und erledige  Kleinigkeiten. Der Wind flaut ab und der TravelLift (der hebt die Schiffe) hat  viel zu tun. Aber mich hat er vergessen. Als ich spät am Nachmittag nachftrage  und dann einwillige noch bis morgen zu warten sind alle erleichtert und wir  einigen uns auf 8.00 am Freitag! Das gibt eine ExtraPortion Rum in den  Cuba-libre!
 Wie vereinbart erreicht mich heute so gegen 9.00 (kleine südamerikanische  Zugeständnisse an Termine) der TravelLift und stellt fest: so geht das nicht:  das NachbarSchiff steht zu dicht an Mirmel. Nun wird wieder heftig in der Werft  hin und hergefahren und diskutiert und weil es immer wieder regnet gibt es dann  auch immer wieder Regenpausen! (Wir haben hier die Regenzeit = Pausenzeit???).  Um 11.00 Uhr steht dann der Lift still und mitten im Weg und auf Nachfrage heißt  es: ein HydraulikSchlauch ist defekt. (Das war im Mai schon einmal ganz genau  so!!) Einer ist unterwegs und wird so gegen 13.00 Uhr wieder hier sein und dann  eine Stunde später wird wieder alles funktionieren. Zwischenzeitlich habe ich  gut gegessen und es ist nach 14.00 Uhr und gleich kommt noch die Siesta  dran...... Dieses schreibe ich jetzt also an Land und werde sehen, wann es dann  nun weitergeht - ach ja: es regnet die ganze Zeit! Als es dann endlich wieder  aufhört - so gut nach der Siesta - wird doch tatsächlich mein Nachbar umgesetzt  und mein Weg ist: frei!!!!!!!!!! Doch dann: der Vorarbeiter redet mit dem  LiftFahrer und immer wieder fällt: um 8 Uhr ..... um 8 Uhr.... und als ich dann  nachfrage kommt ganz langsam die Wahrheit: es gibt noch etwas anderes zu tun und  bald ist es dunkel und ich will doch bestimmt nicht heute noch weg: dann können  wir das auch morgen früh so gegen 9 erledigen. Jetzt muss ich ihm nur noch klar  machen, dass er vorher dieses kleine Hafenbecken säubern muss, denn  zwischenzeitlich schwimmt da so viel "Schiet und Dreck", dass ich Angst um meine  Filter, die Wasserkühlung und den Propeller habe. Er gelolbt mich morgen in  "saubereres" Wasser zu setzen und ich bin dann wieder einverstanden. Woher ich  die Geduld nehme, ist mir schon fraglich, aber die Alternativen sind auch nicht  so dolle: Im schon fast Dauerregen vor Anker zu sitzen ist ja auch nicht so  prickelnd!
 Apropos Regen: Insgesamt ist schon auffällig, wie schlecht hier eigentlich  alle mit dem Regen klar kommen: Straßen stehen tagelang unter Wasser, ganze  Stadtteile sind für normale Autos (z.B. Taxen) unzugänglich - seit Tagen nun  schon. Abschüssige unbefestigte Straßen und Auffahrten werden regelmäßig  weggespült, der Abraum wieder zurück geschaufelt und dann beim nächsten Guß:  Wiederholung! Das Werftgelände steht unter Wasser und auch hier schaufelt einer  das Weggespülte wieder zurück! Im Hotel, dass sehr offen gebaut ist, schlägt das  Wasser an einige AtriumInnenwände und tropt auf die Treppe. Mit einfachsten  Mitteln könnte hier viel erreicht werden.... aber wer will das schon??
 Die nachfolgenden 2 "Rückblenden Madrid und Bogotá" erscheinen als  extra LogbuchEinträge.
 