24. März 2010

Landausflug bis Bunkern - 22.03.2010

Postion:       Spaanse Water / Spanish Waters / Curacao
Wind:           um 18 kn aus ONO  
Luft:             30 Grad  -  sonnig
Wasser:       27 Grad - aber hier baden wir nicht!
 
Schon beim Einklarieren gefällt uns die saubere und weitgehend gepflegte Stadt Willemstadt, die im Kern aus den Teilen Punda und Otrobanda besteht, die durch die enge Zufahrt zum Hafen getrennt sind. Eine über einhundert Jahre alte schwimmende Fußgängerbrücke, die zur Seite geschwenkt werden kann, genannt "Swinging Emma", verbindet die Stadtteile, in denen sich tagsüber viele KreuzfahrtTouristen aufhalten. Wir schlendern natürlich da auch durch und entdecken auf einer unserer Touren auch den alten Markt in einer großen Halle, der heute 6 "Restaurants" im Stile von "Feldküchen" beherbergt. Hier kocht "Muttern" vor aller Augen in riesigen Töpfen und die Einheimischen stehen zur Mittagszeit an, um an diese Hausmannskost - auch zum Mitnehmen - zu kommen. Wir finden zur ausklingenden Mittagszeit einen Platz auf den Bänken, lassen uns von einer der "Töchter" bedienen und genießen das lokale Essen!! Oberlecker und riesig!!
 
Am Sonnabend haben wir uns mit 2 Bussen auf den langen Weg zum Flughafen gemacht, denn wir möchten uns ein Auto mieten und das geht da wohl am besten - außerdem mögen wir die international operierenden Verleiher wegen der Professionalität: und siehe da: Hertz hat als einziger noch ein kleines Auto für uns. So machen wir uns dann auf den Weg und suchen erst einmal die Werft/Marina, bei der wir Mirmel aus dem Wasser holen lassen wollen. Gut, dass wir das nicht zu Fuß machen, denn der Weg ist recht schwierig zu finden und entfernt vom Stadtzentrum. Sogar am Sonnabend finden wir nette Mitarbeiter hier und einen der Chefs, der uns Hoffnungen macht, dass alles nach unseren Zeitvorstellungen klappen kann.
 
Am Sonntag nimmt der Wind weiter zu und wir (insbesondere ich) trauen dem Frieden nicht so ganz und nachdem bis zum Mittag der Wind noch weiter zunimmt, entscheiden wir: wir bleiben an Bord und lassen den Leihwagen dann eben einfach stehen. Am PC und mit dem Buch vertreiben wir uns die Wartezeit als plötzlich die CoastGuard fast geräuschlos neben uns mit einem riesigen Schlauchboot erscheint und 2 - von 5 - Beamte rasch an Bord kommen: Kontrolle!!!  Wir müssen die Einklarierungspapiere vorlegen: Zoll und Immigration - fein säuberlich ausgefüllt und abgestempelt - alles klar. Und dann unsere Pässe und die Schiffspapiere: kein Problem! Doch dann: was soll das denn: fangen die beiden doch an, alle Daten, von denen sie sich gerade überzeugt haben, dass wir sie bei den Ämtern hinterlassen haben, noch einmal aufzuschreiben. Schon auf anderen kleinen unabhängigen Inseln wurden wir kontrolliert: die Beamten hatten aber die Daten im PC dabei und führten die Kontrolle fast unbemerkt durch!!  Nun gut, hier sind wir ja im Königreich der Niederlande! Ach, eines fehlte dann doch: das Papier, dass uns das Ankern hier erlaubt: bekommen wir dann am Montag in der Stadt. -  Wie war es doch auf den kleinen Antillen schön und freundlich!!! Das fehlt uns jetzt schon!!!
 
Früh aufstehen heißt es dann am Montag, denn wir wollen noch den Termin mit der Werft absprechen, beim HafenMeisterAmt vorbei und 10 US $ für das AnkerPapier zahlen und eine InselRundfahrt unternehmen. Auf der Fahrt staunen wir als erstes über den Dreck, der auf beiden Seiten der Straße liegt und über die mangelhafte Pflege des öffentlichen Bereiches außerhalb der TouristenStadt. Unser Reiseführer beschreibt die Landschaft als trockene Savanne und tatsächlich sehen wir überall trockenes und vertrocknetes Buschwerk - mit eingewehten PlastikTeilen -  in dem rötlichen Staub der hügeligen Landschaft. Wenig ansprechend. Die Siedlungen, in denen gepflegte Häuser stehen - meist ohne angelegten Garten - wirken leblos und öd in der Mittagshitze. Vereinzelt fegen Hausfrauen gegen den Wind und den Staub an ihre Terrassen.
Unser Ziel heißt: Watamula: der nördlichste und westlichste Punkt der Insel, bei dem das Meer nur so tost. Wir sind fasziniert über die Kraft der Wellen, die auf das steinige Ufer schlagen und entdecken - nicht ganz ungeplant - eine Naturbrücke, die sich im Laufe vieler Jahre gebildet hat und einen kleinen See einschließt. Bei Eintreffen einer Welle donnert es dann kräftig unter der Brücke hindurch und das eintretende Wasser füllt den See schlagartig, so dass er scheinbar überquillt und das Wasser hochspritzt. Noch spektakulärer finden wir allerdings ein "Blow-Hole": eine kleine Öffnung senkrecht nach oben über einer unterirdischen Höhle, die bei jeder eintretenden Welle den entstehenden Überdruck senkrecht nach oben auspustet: meterhoch in tollen Fontänen!! Wir staunen eine ganze Zeit und sind sichtlich beeindruckt!! Weiter geht`s dann an der Westküste entlang: hier finden wir einige tolle kleine Buchten mit vorwiegend Kieselstränden, die von Felsformationen eingerahmt sind. Hier gefällt es uns viel besser! (Ist ja auch wieder Meer da!). Wir nutzen die Gelegenheit na klar auch zum Bunkern und so füllen wir in insgesamt 3 Supermärkten unsere Vorräte wieder auf, bis das Auto nahezu voll ist. Wieder am DinghiDock angekommen bleibt dann neben den Einkäufen tatsächlich noch etwas Platz für uns in unserem Dinghi, dass wir zusammen mit der Familie "EL Lino" taufen werden.