5. Dezember 2009

Eine GruselNacht - 05.12.09

Auf dem Atlantik Richtung Antigua - Karibik
Position 12.38 Uhr lokale Zeit: 17 Grad 02 N - 45 Grad 27 W
Bereits zurückgelegt: 1175 sm
Noch vor uns: 935 sm
Wind: gut 20 kn aus O
Luft: 24 Grad - sonnig mit Wolken
Wasser: 29 Grad - Anzeige: 30,6


Die Vorbereitungen für das Bergfest liefen gut an aber ..... dann kam die Nacht und es ging los:

Es fing an mit Wetterleuchten und Blitzen in der Dämmerung um mich herum. Erst nur im Norden und ich machte mich auf den Weg Richtung Süden. Dann aber überall. Stundenlang!! Das ist gespenstisch und Blitze sind gefährlich!! Und mit einer Intensität: unglaublich. Praktisch zuckte das Leuchten permanent! Die längste Pause war mal 2 Sekunden. Ich hatte zwischenzeitlich alles für den Notfall rausgelegt. Irgendwann, als der Regen auch noch heftig dazu kam, beschloss ich dann glücklicherweise, dass das Zusehen auch nix bringt und habe mich dann einfach hingelegt. Ich hatte alles getan. Wecker auf 15 Minuten. Dann mitten in der Nacht: Wir fahren nach Brasilien: der Wind hatte gedreht und wehte statt aus Ost nun aus NordWest und er hatte stark zugenommen - ging eigentlich gar nicht mehr. Der Himmel zuckte immer noch! Also raus und Segel runter und Ruder neu eingestellt und dann mit ca. 4 qm Segelrestfläche (das ist fast nix) mit fast 4 kn und halbem Wind einigermaßen einen vernünftigen Kurs steuern. FrischWasserDusche genommen - Seife vergessen! Wieder versuchen etwas Schlaf zu bekommen. 15 -MinutenRhythmus. Es geht irgendwie. Dann nimmt der Wind ab und dreht leicht zurück. Immer weiter und jedes Mal die Segel neu ausrichten und
trimmen. Dann um 3.20 Uhr: Flaute!! Motor an, was soll´s. Hauptsache der Skipper bekommt jetzt mal ´ne Runde Schlaf. Wieder im 15-MinutenRhythmus.Und dann gegen 5.30 Uhr: plummmmmmmssss!! Da ist der Skipper doch einfach aus der SteuerbordSalonKoje gekippt worden, er wachte auf und wünschte sich: "Hey, alles nur ein Traum!!!!!" Aber wer hat dann die LogbuchEinträge mit meiner Schrift geschrieben?? Eben kein Traum sondern das Ende einer gruseligen Nacht!
Das ausgefallene Abendbrot wurde jetzt nachgeholt: Rühreier mit Zwiebeln und selbstgebackenes HefeBrötchen - konnte die Aufbackbaguettes nicht mehr finden - sind da etwa keine mehr??
Statt nun heute vormittag zu schlafen, hat Mirmel entschieden erst einmal die verlorene Zeit der letzten Nacht aufzuholen und flitzt ab!! Wir haben 6 Windstärken und mächtig Rückenwind - das bringt´s. Nun kontrolliere ich also den Speed und reffe immer weiter ein. Das Material muss halten!! Die 3 großen Wale in einiger Entfernung grüßen mit ihrem mächtigen Blas - wollen aber nicht näher kommen - vielleicht auch gut so!