26. Januar 2011

Doch durch den PanamáKanal! - 25.01.2011

In der ShelterBayMarina / Colon / Panamá
Wind:                         um 10 kn aus N   
Luft:                           wieder schön warm - 29 Grad- Sonne!!
Gefühlte Jahreszeit:     Sommer
 
Ich habe mich entschieden! Nun geht es doch durch den PanamáKanal Richtung Pazifik!!
 
Mit Eric hatte ich ja neulich Neuigkeiten ausgetauscht und sie betrafen die Durchfahrt durch den Kanal. Da ich bis Montag - am Sonntag ist keine Rückgabe möglich - den Mietwagen hatte, ging es eben erst ab Montag . Und Montag ist es nun auch für den Start geworden. Dazu habe ich aber auf die "Aroha" von Monika und Eric gewechselt und bin bei ihnen als "LineHandler" mitgefahren. Mirmel ist also immer noch am Steg! Tage vorher hatten sie mich eingeladen, denn neben dem Skipper müssen zwingend 4 weitere LineHandler an Bord sein, deren Aufgabe es ist, das Schiff in der Mitte der KanalSchleusenWände zu halten. Ich habe gerne zugesagt! Und so geht es am Montag um 13.30 Uhr los. Als erstes verholt man in eine Ankerregion vor der ersten Schleuse. 30 Minuten von der Marina entfernt. Dort angekommen, muss man sich anmelden, damit die "Adviser" (keine Lotsen) an Bord kommen, denn nur mit denen ist ein Transit möglich. Es wird schließlich spät und später und dunkel und der Adviser erscheint endlich. Anker auf und los geht´s: Nach 15 Minuten erreichen wir die Schleuse und müssen wieder warten und werden mit einem Katamaran (Breite 9,50 m) zu einem Päckchen verschnürt! Damit haben wir nur noch die SteuerbordLeinen und 2 Damen sind zu Helfern der LineHandler geworden. Der Adviser gibt guten Rat und wir dürfen endlich um 20.37 in die Schleuse Nr. 1. Dann mein Job: die AffenFaust mit der Hilfsleine übernehmen und an die SpezialPanamáKanalLeine (wird gemietet - denn so lange Leinen hat keiner von uns an Bord) anknoten und auf Kommando reichlich Leine kommen lassen, damit sie der Mitarbeiter der Kanalverwaltung an Land ziehen kann. Vorher hat er das Schiff zu Fuß an Land begleitet - immer die Hilfsleine in der Hand und das andere Ende an Bord. An einer geeigneten Stelle legt er nun unsere Leine über einen Poller und der LineHandler erhält genaue Anweisungen vom Adviser an Bord, ob gefiert oder dichtgeholt wird. Aller verläuft problemlos und wir passieren auf gleiche Weise nun die Schleusen 2 und 3 bergauf. Um 21.50 sind wir im GatunSee, der eigentlich ein aufgestauter langer Fluss ist. Blöderweise passiert uns ein Schlepper mit so viel Fahrt, dass das Päckchen reichlich zu schaukeln beginnt und die Fender zwischen den Schiffen - bestimmt mehr als 12! - reichlich arbeiten müssen. Einer reisst dann auch ab - vom Kat!! Es geht zur Nacht wieder getrennt von einander an die Boje und nach dem späten Abendessen und einem ManöverSchluck ab in die Falle! Ich bekomme eine SalonKoje und schlafe....naja.....wie alle anderen auch. Kurz ist die Nacht, denn um 5.45 erscheint der Skipper zum Wecken! Um 6.00 soll ein neuer Adviser an Bord kommen, denn der andere hat uns bei Erreichen der Boje verlassen. José kommt um 6.45 und wir gehen sofort auf die Fahrt durch den gut betonnten See. 3 Segler im GänseMarsch. Der GatunSee wurde durch das Aufstauen des Rio Chagres erzeugt und bildet das HerzStück des Kanals, der hier gar keiner ist, sondern dem Plöner See ziemlich ähnlich ist. Allerdings gibt es hier reichlich Regenwald am Ufer und die Brüllaffen sind auch zu hören. Eine ereignislose (zum Glück!!) Fahrt endet vor der nächsten Schleuse und alle 3 Schiffe werden nun zu einem Päckchen. Wir sind wieder steuerbords am Kat. Da er aber so viel länger ist als wir, entscheiden die Adviser: Bugleine zum Kat und Heckleine zu uns! Ich habe also die einzige Leine an Bord zu "handlen". Backbords des Kat passiert genau das gleiche, denn auch der Segler ist viel kleiner als der Kat. Nun geht es wieder von 26 m Höhe in 3 Etappen auf Meereshöhe und alles klappt prima! Niemals verheddert sich eine meiner Leinen und mit Erics Unterstützung hat alles noch besser geklappt. Auch er war nahezu arbeitslos, denn der Kat in der Mitte hat auch den Antrieb übernommen. Kurz nach 14.00 schwimmen wir also auf dem Pazifik - und siehe da: das Wasser trägt auch hier! Schön, wieder hier zu sein und wir gehen zur selben AnkerBucht, in der auch die "Forty-two" lag, die mittlerweile auf dem Weg zu den GalapagosInseln ist. Nach einem MittagsMahl werden die LineHandler verteilt - Rene und Helga zurück auf ihre Yacht "Amigo", die hier vor Anker liegt und ich zum DinghiSteg und das Abenteuer "PanamáKanal" geht zu Ende! Ich kenne ja diese Ecke und kehre zum Abschluß und zum Sackenlassen noch auf einen frischen Rotwein in eine Bar ein, nehme mir ein Taxi zum BusBahnhof und in Colon steige ich wieder in eine Taxe zur Marina. Die Kosten für den Transport übernimmt - traditionell - übrigens der Skipper des durchgeschleusten Schiffes. Mein Dank an Monika und Eric von der "Aroha" für diese Einladung und diese tolle Erfahrung. Euch beiden bei Eurer Tour um die Welt: allzeit gute Fahrt und immer die berühmte Handbreit!!
Um 20.30 bin ich wieder an Bord von Mirmel, die mir den Ausflug nicht verübelt hat. Nach Rücksprache mit Mirmel haben wir beide wieder beschlossen: nicht gemeinsam durch den Kanal und lieber wieder ab nach Hause!!