In der ShelterBayMarina / Colon / Panamá
Wind: um 5 kn aus N
Luft: wieder schön warm - 29 Grad- Sonne!!
Gefühlte Jahreszeit: Sommer
Heute geht es wieder früh hoch, denn ich will in den Urwald und endlich mal ein Faultier sehen - dazu frage ich erst einmal den "FaultierExperten" Ari von der "Seili", der sie regelmäßig ausmachen kann: nach dem VerbotsSchild noch 1 - 4 Bäume links: da hängen sie meist! Und was ist?? Eines sehe ich tatsächlich: hängt ganz oben in der Krone und kratzt sich gerade. Doch dann wird es übermäßig aktiv: hangelt sich im ZeitlupenTempo ganz langsam weiter - Tempo ist deren Sache wirklich nicht - und verschwindet nach etwa 4 Minuten hinter Geäst und Blättern. Ich weiß, wo es ist und finde es immer wieder, aber ziemlich versteckt!! Auch Anne und Ari finden heute mal keines! Nungut, weiter finde ich einfach nichts und beschließe mit dem Auto einige hundert Meter weiter zu fahren und höre die Brüllaffen. Das reicht als Indiz für einen Stopp. Ich steige aus und verhalte mich ganz ruhig: das fällt einem EinhandSegler ja mal richtig schwer, mal die Klappe zu halten. Jetzt gehe ich einen kleinen Feldweg hinein und entdecke sie: Affen! Ich bin ziemlich sehr nahe dran und gehe nun lieber nicht mehr weiter und gucke in die Höhe: überall sichte ich Brüllaffen und dann höre ich sie auch: wenn sie nicht brüllen, klingt ihr Laut wie das umgekehrte Grunzen der Schweine so ähnlich jedenfalls. Plötzlich setzen sich einige Richtung Boden in Bewegung und es überkommt mich ein GänseHautSchauer ...... Ich verhalte mich völlig ruhig und lausche den Geräuschen des Dschungels. Hier das Klappern der Äste und Rauschen der Blätter, das die Affen verursachen und dort ein merkwürdiger Vogel, der zu gurgeln scheint, drüben raschelt etwas in den grünen Blättern und hinter mir im Unterholz ein launiges Zischen. Junge, Junge, ist das spannend hier! Ich bewege mich lieber etwas zum Auto zurück, als ich merke, dass die Affen wohl überall sind. Insgesamt bemerke ich sicher 20 Affen in den Bäumen und dann höre ich sie auch deutlich: ein Stammesgenosse gibt offensichtlich Alarm: Er brüllt und für mich klingt es wie das Brüllen eines Löwen - aber die gibt es hier gottlob nicht!! Ein anderer antwortet und das ist ein tolles Concerto grosso! Welch ein Krach hier in der Stille. Ein Tucan mit leuchtendem Schnabel fliegt vorbei und das ist zu schnell für meine Kamera. Der leuchtend blaue große Schmetterling fliegt ebenfalls des Weges und immer hin und her und nichts für meine FotoAusrüstung - aber das Bild im Herzen bleibt unvergessen! Ich verabschiede mich von den Tieren hier, aber es fällt mir schwer, aus diesem UrwaldZoo zu gehen - zumindest fast 2 Stunden habe ich es wirklich genossen!!
2 Straßen haben es mir noch angetan: die westlich des Kanals: eine Siedlung aus US-Zeiten mit gutem Blick auf den GatunSee. Hier entdecke ich dann eine extrem scheue Gruppe von Tieren, von denen ich nicht weiß, wie sie wohl heissen können: etwa 10 Tiere verschwinden so rasch im Unterholz und vom Baum, dass ich nur noch einen mit der Kamera erwische. Und auf den östlichen Strecke sollen viele Dörfer und eine "Stadt" sein. Nun mal los! Schlaglöchern ausweichen und bergauf und bergab, dort die Abzweigung nach Pina und weiter geht´s. Tropischer Regenwald mit riesigen Farnen und Pflanzen entlang der Strecke, als ich bemerke: eine Tankstelle täte gut. Die Ausschilderung passt aber mit meinem Tacho nicht überein .... das eine sind (Land-)Meilen und das andere Kilometer. Faktor 1,6! Ich erreiche Pina und das Dorf entpuppt sich als Siedlung mit ca. 30 sehr einfachen Häusern am Meer. Frage ich doch mal einen Passanten nach der nächsten Tanke und er erklärt mir den Weg nach Colon. Danke, aber den kenne ich und so wird auch der Rückweg spannend - aber es reicht!! Schnell noch etwas Getränke bunkern und zurück zu Mirmel. Hoffentlich werde ich diesen Tag nie vergessen!!!
In der Marina noch schnell zur "Sail away" mit Anne und Werner, die mir einen PanamáStraßenPlan geliehen hatten - zurück! - und bei "Seili" vorbei mit Anne und Ari, um mich für den Tipp zu bedanken und auf dem Weg treffe ich Eric von der "Aroha", mit dem ich Neuigkeiten austausche.........auch ein EinhandSegler ist nicht immer ganz allein - nur meistens! Manchmal telefoniere ich sogar (täglich mit zu Hause)!!
Am Rande: Mirmel hat sich in eine schwimmende Bar verwandelt - spätenstens seit Panamá City: spanischer Brandy, griechischer Ouzo, portugiesischer Porto, brasilianischer Cachassa (das Wort konnte ich noch nie!), panamanesischer Rum (3 Sorten), lokaler Gin, (nicht zu vergessen die Wunder der Tiefe des Stauraumes - da ist bestimmt noch was!), Weine vieler Kontinente und Berge von Säften vieler auch exotischer Früchte nebst reichlich Cola, Fanta, Sprite, Tonic und reichlichst Wasser befinden sich an Bord: ist ja keine "Tour des Leidens" hier! Bier für Gäste steht sowieso immer kalt und im Nachschub. Das Einkaufen könnte (wird!!) wieder schwieriger werden und die kleine "DurstStrecke" muss einfach überwunden werden....... ;-))) Prost!!