Wind: um 10 kn aus N
Luft: wieder schön warm - 29 Grad
Gefühlte Jahreszeit: Sommer
Wichtiges vorweg: Die Sonne ist wieder Bestandteil der Tage geworden!!!
Seit Montag bin ich viel mobiler, denn ich habe mir für 1 Woche ein Auto gemietet. Wie immer das kleinste, das es gibt und als ich dann beim Autovermieter erscheine verkündet dieser: Keine Autos der kleinsten mehr da - auch in der nächsten Gruppe keine Wagen, aber in der 3. Gruppe von unten: da gibt es eines. Nun gut: und zu welchem Preis: na klar, zu dem im Internet gebuchten BilligWagenPreis. Hey! Super! So fahre ich jetzt einen großen AutomatikWagen mit viel mehr PS - und schön bequem ist er auch!
Ich fahre gleich mal in den Urwald und sehe natürlich keine Tiere in den Bäumen und erst als ich ein wenig warte und den Motor abstelle, höre ich die Brüllaffen - aber sie sind zu weit weg: zu sehen gibt es keine! Nicht so schlimm: hatte ich ja auch schon! Und abends beim Kochen passiert es genau zum richtigen Zeitpunkt: das Gas ist leer. Ich habe nun also 2 leere Flaschen (von 3) und ein Auto und alles passt prima! Heute also zum Gas auffüllen nach Colon. Eine Stadt, die mir vorher als die am wenigsten sehenswerte der Welt beschrieben wurde: und meine Empfindung deckt sich haargenau mit dieser Beschreibung! Hier leben die Menschen wie es scheint in Ruinen und RestHäusern, die beinahe (eigentlich schon mehr) drohen einzufallen! Gibt es da einen Zusammenhang mit der enorm hohen Kriminalität? Vielleicht: ja! Hier mag wirklich keiner der Ausländer aussteigen und herumschlendern. Schon auf der WebSite der Marina hier heißt es: "wenn Sie unbedingt nach Colon müssen.....". Selbst der Taxifahrer neulich drückte die Zentralverriegelung von innen zu....... Fragen?? Wie auch immer: ich finde auf Anhieb die PropanFüllStation und gebe dort die Flaschen zum Füllen ab. Heute um 17.00 kann ich sie wieder abholen und das mache ich dann auch. Und in der Zwischenzeit?? Da fahre ich mal ein wenig ins Hinterland, hinauf nach Norden zu den Buchten und Dörfern, die ich noch nicht kenne und bin total erstaunt: in dieser lieblichen grünen und hügeligen Landschaft finde ich eine neue Straße mit nur wenigen Schlaglöchern vor (von den Schlaglöchern gibt es hier ganz viele und große und ganz tiefe), sehe über viele Kilometer links und rechts am Straßenrand immer wieder bewohnte aber sehr überwiegend fast verfallene Häuser und dann immer wieder Plastikmüll an den StraßenRändern! So viel, dass es meine VorstellungsKraft schon lange sprengt. Auch, wenn das Gras mit dem Mäher vor den Grundstücken frisch geschnitten wurde: der Müll wurde einfach ignoriert und liegt jetzt auf dem kurzen Rasen. Einfach furchtbar!! Ich komme in den Ort Portebelo, der eine lange spanische Geschichte als GoldVerschiffungsHafen hat, möchte eigentlich in einem netten Restaurant etwas essen und trinken und nach wenigen Minuten entscheide ich: keine Lust mehr, über Müll zu steigen, denn auch hier sieht es aus wie am Straßenrand: überwiegend PlastikMüll - Flaschen, WarmhalteVerpackung, Tüten und Dosen. Kein Meter ohne!! Am Rande: in Portobelo kamen bei einem Erdrutsch (nach den Regenfällen von neulich), der mitten (!!) durch die Ortschaft wie eine Lawine zog, mehrere Menschen ums Leben und die Verwüstung und Leere, des ehemals bebauten Gebietes sind furchterregend. Trotzdem fahre ich weiter und lande in Puerto de la Isla Grande! Welche ein malerischer Name...... Es ist ein kleines Kaff am Ende der Straße und Jungs winken mich auf einen "Parkplatz" oder sollte ich lieber Müllplatz sagen? Ich fahre wohl in die Straße hinein aber parke nicht in den Bergen von Müll (Übertreibung: es waren keine Berge sondern alles nebeneinander!!), in die ich gelotst werde sondern parke lieber auf der Straße vor einem zerbröselnden HausRest, vor dem wohl ein Bewohner sitzt. Wir furchtbar ist es denn hier????!!!!! 3 Minuten in dem Dorf, das vor einer ganz tollen Kulisse aus mehreren schönen Inseln liegt, genügen mir hier völlig. Und den Jungs auch, denn auf den Parkplätzen kassieren sie! Ich fahre wieder zurück, denn das reicht mir heute vollauf! Die Route heißt nun "MüllTourRetour", denn es gibt nur eine Straße hierher! Ich fahre zu dem Supermarkt im Vorort von Colon, den auch der MarinaShuttle anfährt und genieße diese eher triste Umgebung, die wenigstens sauber gehalten wird. Es bröckelt aber auch hier gewaltig! Hier gehe ich nun endlich essen. Nicht gut - aber satt macht´s. Nach 200 km wieder in der Marina genieße ich zum ersten Male die Sauberkeit, die Abgeschiedenheit von dem Dreck und Müll und Gammel und werde mich hoffentlich nie wieder über die einsame und ruhige naturverbundene Lage mit dem langen Weg nach Colon beschweren. Warum auch...... Bilder von dem ganzen Elend heute: will eigentlich keiner so richtig gerne sehen!! Morgen geht´s nach PanamaCity und danach in die Botschaft zum Interview ........