Position: St. George`s Port Louis Marina / Grenada
Wind: um 15 kn
Luft: 30 Grad - Sonne satt
Wind: um 15 kn
Luft: 30 Grad - Sonne satt
Heute ist die RumDestillerie dran und dazu fahren wir mit dem Bus zum Busbahnhof und von da aus dann Richtung RumDestille. Der freundliche Busfahrer läßt uns neben sich ganz vorne sitzen (ja, hier passen 2 auf den Beifahrersitz). Wir bitten ihn, uns an der richtigen Stelle heraus zu lassen. Schon haben wir ein längeres Gespräch angezettelt, denn er ist grundsätzlich der Meinung, dass wir uns falsch entschieden haben: keine der beiden Stellen, die er mit der Linie abfährt lohnt einen Besuch! Das eine ist eine IndustrieRuine und das andere eine AbfüllStation (für Flaschen). Was wollen wir nun?? Dann schlägt er vor, uns bis nach Grenville (1 Stunde Fahrt) mit zu nehmen und von dort aus in Richtung seines Hauses mit ihm zu fahren und da setzt er uns dann an einer RumDestille ab, die seit über 250 Jahren dort arbeitet und noch in Betrieb ist. Klasse Idee, das wollen wir!! So umkurven wir die Südhälfte der Insel und als alle anderen an der Endstation in Grenville aussteigen, kauft uns unser Busfahrer erstmal Verpflegung: 5 Bananen für uns und weiter geht es Richtung Destille. Vorher machen wir noch einen kleinen Umweg über den ehemaligen Flughafen der Insel, der von den Amerikanern und karibischen Alliierten 1983 zerstört wurde. Wir erreichen die Destille nach insgesamt 1 1/2 Stunden und dafür will der freundlichste aller Busfahrer etwas mehr als 5 Euro für 2 Personen haben. Es gibt reichlich Trinkgeld!!
In der Destille beeindruckt uns zunächst das Wasserrad, mit dem die Maschine zur Entsaftung des Zuckerrohrs angetrieben wird. Original über 250 Jahre alt und voll gebrauchsfähig. Wie scheinbar der ganze Rest auch! Im offenen Rinnsal fließt der Saft in die offenen Behälter und wird zunächst schön gekocht, dann über Pumpen weitergeleitet, die Fermentierung wird durchlaufen und dann wird der Schnaps gebrannt und der Alkohol destilliert. Danach erfolgt die Abfüllung in Flaschen. Das ganze mutet nach TU ES! an: Handarbeit und Personal ohne Ende!! Menschen füllen Flasche für Flasche ab aus 10-Liter-Kanistern, das Verschließen der Flaschen erfolgt halbmaschinell und das Etikett wird ebenfalls von Hand aufgeklebt. Kartons werden gefaltet und bestückt. verschlossen und geschleppt. 250 Jahre schon?? Nur zum Verschließen gibt es eine einzige einfache Maschine! Wir verkosten ein wenig, denn hier wird Rum mit 75% Alkohol hergestellt und der heizt ganz schön ein - erst recht bei 30 Grad im Schatten!
Auf dem Rückweg ein weiterer Höhepunkt: Grand Etang: ein NaturschutzGebiet im Regenwald auf fast 600 m Höhe. Hier gibt es einen Kratersee mit ganz viel Natur drumherum. Wir wandern etwas und schwitzen sehr! Am Ende des Weges haben wir Glück: wir stoßen auf eine Gruppe, die aufgeregt vor einem RiesenBambus hockt und mit DigiCams im Anschlag wartet: Mona-Affen gibt es hier angeblich. Freilebend!! Einfach so!! Und tatsächlich entdeckt einer der hungrigen Affen die mitgebrachte Banane. Er kommt langsam aus den Höhen des Bambus (die sind hier 15 m hoch und bis 10 cm im Durchmesser) herunter, kommt auf den Mann zu, der sich die Banane auf die Schulter legt. Der Affe hinter der Banane her. Banane geschnappt und nun nix wie rauf in den Bambus zum Verspeisen. Dort entdecken wir dann insgesamt 4 Tiere, die an diese Stelle gewöhnt sind, denn wir finden überall Bananen an exponierten Stellen. Eine Hinweistafel verrät uns, dass die Affen zu Zeiten der Skaverei hier aus Afrika eingeführt wurden, maximal 25 kg schwer werden und auch als Delikatesse auf der Insel angeboten werden. Wir fotografieren lieber!!
P.S.: Es war heute kein Kreuzfahrtschiff in Grenada und wir somit als Touristen ziemlich alleine -schön so!