12. Januar 2010

HorrorHafen - 10.01.2010

Position: "Marina" in Basse Terre - InselHauptStadt von Guadeloupe
Wind: um 10 kn aus SO
Luft: 29 Grad - Sonne pur
Wasser: 28 Grad
Gemütlich sitzen wir beim Frühstück in der Sonne als ein merkwürdiger 5-Master hinter dem Ankerfeld auftaucht. Anfangs können wir nicht erkennen, was das für ein Gebilde sein kann, da die anderen Schiffe die Sicht einschränken. Dann wird es klar: ein KreuzfahrtSchiff mit SegelMasten: die "Club Med 2". Wir finden das einfach nur häßlich. Und man stelle sich vor: eine kleine Ankerbucht vor einem Dörfchen und dann die Masse Menschen, die nun an Land verholt werden. Wir hatten eh beschlossen Anker auf zu gehen und finden diese Idee nun noch besser. Auf nach Basse Terre, hier gibt es wieder eine "Marina". Vor 5 Jahren zog ein Hurricane durch die Marina und hat sie in Teilen zerstört. Da wir immer noch in Europa sind und uns auf der am besten mit Euros versorgten Insel wähnen, glauben wir na klar, dass davon nichts mehr zu sehen sein wird. Doch: weit gefehlt!! Zerstörte Beton-Stege, eine fehlende Beleuchtung der Ansteuerung und dann noch einige versunkene oder halb versunkene Schiffe an den Stegen. Mit und ohne Masten. Für Transityachten gibt es einen alten zerstörten Steg, auf dem 3/4 der Klampen oder Ringe zum Festmachen einfach fehlen, die Zuwegung zum Land war auf einem Meter unterbrochen (bitte Weitsprung) und mit einem Gitter abgesperrt. Und für uns gab es keinen Platz mehr, denn den letzten der 8 Plätze nahm sich ein Franzose in einer für uns ungewöhnlichen Art: in eine 2 Meter breite Lücke einfach mit dem Bug zuerst reinfahren und die anderen zur Seite drücken, damit sein 3,5 m breites Schiff auch schön reinpasst. Eingekeilt. Festmachen schon fast überflüssig. Einen Hafenmeister suchten wir vergebens. Die Gebäudezeile der Südseite (vormals einige Restaurants, Ausrüster, TouristInfo und das Hafenbüro) stand komplett leer und es wirkte gespenstisch verlassen. Nachdem wir also an einem kleinen Cat festgemacht hatten, dem backbords alle Klampen und Winschen fehlten, erkannten wir zum Glück, dass die Tankstelle am SonntagNachmittag geschlossen ist. Also schnell rüber und im Hafeneingang im Schwell festmachen. Wenigstens liegen wir hier nun fest und sicher, wenn auch nicht schön. Das Beste: eine Tankstelle für Autos ist in weniger als 100 m zu erreichen und wir brauchen wieder Diesel. Perfekt. Und genau neben der Tankstelle beginnt der schwarze Strand und dort befinden sich auch die öffentlichen StrandDuschen. Prima erfrischend bei Sonnenuntergang genutzt!!